02.07.2022, 21:29
Leute die bereits anhand der Überschrift wissen was gemeint ist, können im Prinzip zum ersten Titel weitergehen. Für diejenigen, die mit dem Begriff Italo Disco nichts anfangen können, wird es etwas kompliziert bzw. schwierig eine schlüssige Definition zu finden. Der Eintrag bei Wikipedia ist leider wenig hilfreich und tendenziell eher verwirrend. Ich will mal versuchen der Sache ein klein wenig auf dem Grund zu gehen und werde dann doch bei Wiki fündig...
Für den recht bekannten Musiker (Alberto) Martinelli ist Italo Disco durch einen stringent beibehaltenen 4/4-Takt mit einer Bassdrum beim Downbeat sowie Snare und Handclap beim Upbeat geprägt, darüber liegt eine sich ständig wiederholende Basslinie. Die Melodien sind einfach und eingängig, der Gesang wird in den Vordergrund gemischt. Die Musiker nutzten die modernsten Instrumente und Technologien: Synthesizer (u. a. Sequential Circuits Prophet-5, Roland JP-8) und Drumcomputer (z. B. LinnDrum LM-2, Oberheim DMX) dominieren die Stücke, selten gepaart mit akustischen Musikinstrumenten. Das Textkonzept von Italo Disco ist zumeist selbstreferenziell.
Das war im besagten Zeitraum äußerst beliebt und füllte die Tanzflächen wie kaum ein anderes Genre. In Deutschland wurden die meisten Platten (vorwiegend Maxi Singles) von zyx Music (Bernhard Mikulski) vertrieben. Kultige Veröffentlichungen gab es aber auch auf Memory Records, Teldec und weitere. Musik ohne echte Instrumente, Beats aus dem Drumcomputer und die Melodien erzeugt der Synthesizer. Das klingt nicht nur in geschriebener Form billig, sondern auch in Echt. Aber genau DAS war und ist das Erfolgsrezept von Italo Disco. Möglich wurde das durch mittlerweile kostengünstiges Equipment mit deren Hilfe gute Produktionen auch von Nicht-Profi-Musikern möglich wurden. Etliche Platten wurden von Djs komponiert und produziert obwohl sie keine musikalische Ausbildung vorweisen können. Etwas Talent und ein Gespür für Dancemusic half natürlich.
Die Texte sind häufig an Banalität kaum zu überbieten und/oder schlicht und ergreifend eine Vollkatastrophe, weil Englisch zwar total angesagt und als cool galt aber von vielen Künstlern (ich hebe sie einfach mal auf diese Stufe) kaum oder gar nicht beherrscht wurde. Auf dem Plattencover wurde dann irgendeine Visage geklatscht und fertig. Das führte im Erfolgsfall zu dem Problem, dass auf der Bühne Models oder andere Musiker (Fun Fun, Valerie Dore, Den Harrow) auftraten.
Aber wann ging es so richtig los mit Italo Disco? Nun, die Anfänge des Genres Italo Disco kann man zeitlich nicht wirklich beziffern. Der spätere Italo Disco Sound entstand aus Disco, Elektro, Pop und sog. Space Disco (z.B. "Magic Fly" von Space aus dem Jahre 1977). Den für Italo Disco typischen Keyboardsound findet sich dann (wohl) zuerst im Song "It´s A War" von KANO, die ein paar Jahre später einen der größten Italo Disco Hits am Start hatten. Dazu später mehr. Wenn man sich heute die Produktionen von Giorgio Moroder Ende der 70er Jahre anhört, könnte man teilweise auch von einer Frühphase der Italo Disco sprechen. 1978 erblickte "H´Friend" von Black Devil das Licht der Tanzflächen und könnte heute fast in die Italo Disco Zeit verordnet werden. Es gibt sicherlich noch ein paar weitere Beispiele aber ich denke das würde jetzt auch zu weit führen.
Für mich ist "You Are A Danger" von Gary Low aus dem Jahre 1982 der erste Italo Disco Song. Die Kombination von Synthesizer und Klavier findet sich später beim Superhit "I like Chopin" von Gazebo wieder und nicht nur Baby´s Gang finden den Kinderchor toll… Im gleichen Jahr kam "Chinese Revenge" von Koto raus, die sich als eine der wichtigsten Italo Disco Bands herauskristallisieren sollten. Sie veröffentlichten nicht nur unter KOTO Songs, sondern zeichnen sich auch für Songs von Baby´s Gang und Hipnosis verantwortlich. Als Geheimtipp galt Klein & M.B.O. mit "Dirty Talk (European Connection)".
Der Durchbruch kam dann 1983 mit der Veröffentlichung eines Samplers. Die Compilation-Doppel-LP "The Best Of Italo-Disco Vol. 1". Hier taucht der Begriff "Italo Disco" zum ersten mal offiziell auf und gilt somit als Geburtsstunde des Genres. Die Doppel-LP stammt vom deutschen zyx-Music Gründer Bernhard Mikulski und beinhaltet nur von ihm lizenzierte Songs. Gleiches gilt für alle weiteren Veröffentlichungen der Reihe sowie die die "Italo-Boot-Mix" Reihe. Und daher gilt Obacht: Mit dem Erwerb der zyx-Sampler bekommt man lediglich die eigenen lizenzierten Songs und nicht die Unmengen an Songs die die Italo Disco Ära prägten.
Da ich nun im Jahre 1983 angekommen bin, will ich mit meiner Songauswahl beginnen. Starten werde ich logischerweise im Jahr 1983 und mich dann Jahr für Jahr vorarbeiten, bis ich 1987 bzw. 1988 erreicht habe. Hier endet nämlich die Ära Italo Disco. Erwähnen möchte ich noch, dass ich in keinster Weise Anspruch auf Vollständigkeit der Veröffentlichungen erhebe und ganz wichtig: Ich werde nur Songs vorstellen die mir gefallen und ich auch auf Partys aufgelegt habe.
Los gehts! Ich hoffe ihr habt ein wenig Spaß bei meiner kleinen Zeitreise.
Für den recht bekannten Musiker (Alberto) Martinelli ist Italo Disco durch einen stringent beibehaltenen 4/4-Takt mit einer Bassdrum beim Downbeat sowie Snare und Handclap beim Upbeat geprägt, darüber liegt eine sich ständig wiederholende Basslinie. Die Melodien sind einfach und eingängig, der Gesang wird in den Vordergrund gemischt. Die Musiker nutzten die modernsten Instrumente und Technologien: Synthesizer (u. a. Sequential Circuits Prophet-5, Roland JP-8) und Drumcomputer (z. B. LinnDrum LM-2, Oberheim DMX) dominieren die Stücke, selten gepaart mit akustischen Musikinstrumenten. Das Textkonzept von Italo Disco ist zumeist selbstreferenziell.
Das war im besagten Zeitraum äußerst beliebt und füllte die Tanzflächen wie kaum ein anderes Genre. In Deutschland wurden die meisten Platten (vorwiegend Maxi Singles) von zyx Music (Bernhard Mikulski) vertrieben. Kultige Veröffentlichungen gab es aber auch auf Memory Records, Teldec und weitere. Musik ohne echte Instrumente, Beats aus dem Drumcomputer und die Melodien erzeugt der Synthesizer. Das klingt nicht nur in geschriebener Form billig, sondern auch in Echt. Aber genau DAS war und ist das Erfolgsrezept von Italo Disco. Möglich wurde das durch mittlerweile kostengünstiges Equipment mit deren Hilfe gute Produktionen auch von Nicht-Profi-Musikern möglich wurden. Etliche Platten wurden von Djs komponiert und produziert obwohl sie keine musikalische Ausbildung vorweisen können. Etwas Talent und ein Gespür für Dancemusic half natürlich.
Die Texte sind häufig an Banalität kaum zu überbieten und/oder schlicht und ergreifend eine Vollkatastrophe, weil Englisch zwar total angesagt und als cool galt aber von vielen Künstlern (ich hebe sie einfach mal auf diese Stufe) kaum oder gar nicht beherrscht wurde. Auf dem Plattencover wurde dann irgendeine Visage geklatscht und fertig. Das führte im Erfolgsfall zu dem Problem, dass auf der Bühne Models oder andere Musiker (Fun Fun, Valerie Dore, Den Harrow) auftraten.
Aber wann ging es so richtig los mit Italo Disco? Nun, die Anfänge des Genres Italo Disco kann man zeitlich nicht wirklich beziffern. Der spätere Italo Disco Sound entstand aus Disco, Elektro, Pop und sog. Space Disco (z.B. "Magic Fly" von Space aus dem Jahre 1977). Den für Italo Disco typischen Keyboardsound findet sich dann (wohl) zuerst im Song "It´s A War" von KANO, die ein paar Jahre später einen der größten Italo Disco Hits am Start hatten. Dazu später mehr. Wenn man sich heute die Produktionen von Giorgio Moroder Ende der 70er Jahre anhört, könnte man teilweise auch von einer Frühphase der Italo Disco sprechen. 1978 erblickte "H´Friend" von Black Devil das Licht der Tanzflächen und könnte heute fast in die Italo Disco Zeit verordnet werden. Es gibt sicherlich noch ein paar weitere Beispiele aber ich denke das würde jetzt auch zu weit führen.
Für mich ist "You Are A Danger" von Gary Low aus dem Jahre 1982 der erste Italo Disco Song. Die Kombination von Synthesizer und Klavier findet sich später beim Superhit "I like Chopin" von Gazebo wieder und nicht nur Baby´s Gang finden den Kinderchor toll… Im gleichen Jahr kam "Chinese Revenge" von Koto raus, die sich als eine der wichtigsten Italo Disco Bands herauskristallisieren sollten. Sie veröffentlichten nicht nur unter KOTO Songs, sondern zeichnen sich auch für Songs von Baby´s Gang und Hipnosis verantwortlich. Als Geheimtipp galt Klein & M.B.O. mit "Dirty Talk (European Connection)".
Der Durchbruch kam dann 1983 mit der Veröffentlichung eines Samplers. Die Compilation-Doppel-LP "The Best Of Italo-Disco Vol. 1". Hier taucht der Begriff "Italo Disco" zum ersten mal offiziell auf und gilt somit als Geburtsstunde des Genres. Die Doppel-LP stammt vom deutschen zyx-Music Gründer Bernhard Mikulski und beinhaltet nur von ihm lizenzierte Songs. Gleiches gilt für alle weiteren Veröffentlichungen der Reihe sowie die die "Italo-Boot-Mix" Reihe. Und daher gilt Obacht: Mit dem Erwerb der zyx-Sampler bekommt man lediglich die eigenen lizenzierten Songs und nicht die Unmengen an Songs die die Italo Disco Ära prägten.
Da ich nun im Jahre 1983 angekommen bin, will ich mit meiner Songauswahl beginnen. Starten werde ich logischerweise im Jahr 1983 und mich dann Jahr für Jahr vorarbeiten, bis ich 1987 bzw. 1988 erreicht habe. Hier endet nämlich die Ära Italo Disco. Erwähnen möchte ich noch, dass ich in keinster Weise Anspruch auf Vollständigkeit der Veröffentlichungen erhebe und ganz wichtig: Ich werde nur Songs vorstellen die mir gefallen und ich auch auf Partys aufgelegt habe.
Los gehts! Ich hoffe ihr habt ein wenig Spaß bei meiner kleinen Zeitreise.