07.09.2014, 02:26
Ein Teilnehmer hier aus dem Forum fragte bei mir an, ob ich sein AKAI-Deck reparieren kann. Klar kann ich und so landete das Tapedeck bei mir auf den Tisch. Endlich mal kein Sony Walkman . Es handelt sich um das AKAI GX-9. AKAI hat dieses Deck zusammen mit dem GX-6 und dem GX-8 1986 auf den Markt gebracht. Das GX-6 hatte nur einen Baisregler zur Einmessung, aber keinen Einmesscomputer. Den hatte das GX-8 auch nicht, den es war fast baugleich mit dem GX-6. Zwei Merkmale hatte das GX-8 gegenüber dem GX-6, Quarz PLL Motorservo und DBX. Das GX-9 hatte einen Einmesscomputer und zusätzlich einen Baisregler. Alle drei haben die GX-Tonköpfe und das Laufwerk vom GX-F91 (1983). Dieses Laufwerk hat AKAI, mit kleinen Änderungen bis zum GX-95 MKII eingesetzt. Die GX Köpfe sind extrem verschleißfest aber nicht unverwüstlich. Wer die Köpfe mit Musiksuchlauf und anderem Schnick-Schnack extrem belastet, brauch sich über Einschliff auf dem Kopfspiegel nicht zu wundern. Bei normaler Benutzung halten diese GX-Köpfe aber ein Leben lang und sehen nach 30 Jahren wie neu aus.
Das AKAI GX-9. Die Tasten zur Laufwerkssteuerung sind noch aus Metall gefertigt. Beim GX-75/95 waren sie dann aus Kunststoff. Die Motorklappe vom GX-F91 hatte AKAI durch eine normale Klappe ersetzt.
Auf der oberen Leiterplatte befinden sich die Laufwerksteuerung, die Schaltung für die Pegelanzeige, der Analog/ Digitalwandler, die Motorregelung und der Einmesscomputer. Wurde das Deck eingeschaltet oder die Cassette gewechselt und man drückt die Rec-Taste wird der Einmesscomputer aktiv. In ca. 2 Sekunden testet er das Band und spult an die alte Stelle zurück. Dabei blinkt die Test-Anzeige. Leuchtet danach die Anzeige war die Einmessung erfolgreich. Dabei arbeitet der Computer mit Sinustönen von 1 kHz und 10 kHz. Eingestellt wird dabei die Aufnahmeentzerrung, der Aufnahmepegel und die Vormagnetisierung. Durch einen extra Baisregler kann man das Testergebniss noch zusätzlich beeinflussen, was aber meistens nicht nötig ist.
Die untere Leiterplatte beherbergt alle Analogschaltungen. AKAI hat 4 Dolby B/C Schaltkreise eingesetzt. Der Dolbyschaltkreis LA 2735 war nicht für 2 Stereokanäle ausgelegt, was aber die Übersprechdämpfung verbesserte.
Das Signal vom Wiedergabekopf wird durch rauscharme Doppel-MOSFETs (K 240) verstärkt. Die Wiedergabeentzerrung ist beim GX-9 auch einstellbar.
Die GX-Köpfe sehen bei diesem Deck aus wie neu. An den Capstanwellen sieht man, das da schon einige Meter Band transportiert wurden. Hier war der Bandabrieb besonders fest und nicht so leicht zu entfernen.
Wenn diese Buchsen am Cassettenfach fehlen waren die "Spezialisten" am Werk .
Hier sieht man, das die linke Andruckrolle nicht gegen die Capstanwelle drückt. Die Lager der Andruckrollenarme sind nach fast 30 Jahren verharzt. Dadurch öffnet und schließt das Cassettenfach auch nicht richtig.
Für das schlechte Spulen ist das Zwischenrad verantwordlich. Links sieht man, das sich der Filz von der Abwickelbremse löst.
Der Gummi vom Idlerrad war hart und spröde geworden.
Die Schwungmassen mit den Castanwellen wurden gereinigt. Die Wellen sehen wieder blank aus. Das Stellpotentiometer muss auch gereinigt werden, um Fehlfunktionen des Laufwerkes zuvermeiden.
Die Lager und Achsen der Andruckrollenarme wurden gesäubert und neu gefettet. Die rechte Andruckrolle wurde auch getauscht.
Die Schaltkontakte für die Bandsorten und die Aufnahmesperre mussten auch gereinigt werden.
So ist die Funktion wieder sichergestellt.
Überprüfen der Bandführung neben dem GX-Tonkopf.
Einstellen der Bandführung an der linken Andruckrolle.
Danach den Bandlauf mit der Spiegelcassette kontrollieren.
Nachdem alles eingestellt, entfettet, neu geschmiert und alle abgenutzten Teile getauscht wurden, ist das Laufwerk wieder in Ordnung.
Die Potentiometer wurden auch noch gereinigt. Dabei muss man sich die Lage der Platten mit den Widerstandsbahnen merken und sie wieder so zusammenbauen. Die Widerstandbahnen liegen nicht hintereinander, sie stehen sich gegenüber. Die Bahnen wurden spiegelbildlich auf die Platten aufgetragen. Bei logarithmische Regler wäre ein vertauschen der Platten fatal.
Das AKAI GX-9 besitzt eine umschaltbare Aussteuerungsanzeige. Nach Umschaltung von Peak auf Spectrum zeigt sie unten die tiefen Frequenzen und oben die hohen Frequenzen an. Bei Aufnahme setzt der Computer Marken für beide Frequenzbereiche bei dem das Band in die Sättigung geht.
Bei den schwarzen Flachbandkabel rechts sieht man zwei Löcher im Blech und auch auf der Leiterplatte befinden sich Löcher. Durch diese kommt man an die Einstellregler auf der unteren Leiterplatte. Das ermöglicht die Abgleicharbeiten am zusammengebauten Gerät.
Noch einige Reinigungsarbeiten am AKAI. Das Deck war in einem sehr sauberen Zustand. Der schwarze Dreck, der sich hinter der Frontblende befand, ist Ruß und kein Staub. Dieser Ruß entsteht beim Abbrennen von Kerzen.
Manche Frau fackelt ja am Abend einige davon ab .
Fertig.
Das AKAI GX-9 ist ein super Deck ohne viel Schnick-Schnack. Es ist robust, hat nützliche Funktionen und einen sehr guten Klang. Nach 30 Jahren war an dem Tapedeck nicht so viel zu reparieren, wie bei manchem Deck was 15 Jahre alt ist.
Ich hoffe, die Story über das AKAI GX-9, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf
Das AKAI GX-9. Die Tasten zur Laufwerkssteuerung sind noch aus Metall gefertigt. Beim GX-75/95 waren sie dann aus Kunststoff. Die Motorklappe vom GX-F91 hatte AKAI durch eine normale Klappe ersetzt.
Auf der oberen Leiterplatte befinden sich die Laufwerksteuerung, die Schaltung für die Pegelanzeige, der Analog/ Digitalwandler, die Motorregelung und der Einmesscomputer. Wurde das Deck eingeschaltet oder die Cassette gewechselt und man drückt die Rec-Taste wird der Einmesscomputer aktiv. In ca. 2 Sekunden testet er das Band und spult an die alte Stelle zurück. Dabei blinkt die Test-Anzeige. Leuchtet danach die Anzeige war die Einmessung erfolgreich. Dabei arbeitet der Computer mit Sinustönen von 1 kHz und 10 kHz. Eingestellt wird dabei die Aufnahmeentzerrung, der Aufnahmepegel und die Vormagnetisierung. Durch einen extra Baisregler kann man das Testergebniss noch zusätzlich beeinflussen, was aber meistens nicht nötig ist.
Die untere Leiterplatte beherbergt alle Analogschaltungen. AKAI hat 4 Dolby B/C Schaltkreise eingesetzt. Der Dolbyschaltkreis LA 2735 war nicht für 2 Stereokanäle ausgelegt, was aber die Übersprechdämpfung verbesserte.
Das Signal vom Wiedergabekopf wird durch rauscharme Doppel-MOSFETs (K 240) verstärkt. Die Wiedergabeentzerrung ist beim GX-9 auch einstellbar.
Die GX-Köpfe sehen bei diesem Deck aus wie neu. An den Capstanwellen sieht man, das da schon einige Meter Band transportiert wurden. Hier war der Bandabrieb besonders fest und nicht so leicht zu entfernen.
Wenn diese Buchsen am Cassettenfach fehlen waren die "Spezialisten" am Werk .
Hier sieht man, das die linke Andruckrolle nicht gegen die Capstanwelle drückt. Die Lager der Andruckrollenarme sind nach fast 30 Jahren verharzt. Dadurch öffnet und schließt das Cassettenfach auch nicht richtig.
Für das schlechte Spulen ist das Zwischenrad verantwordlich. Links sieht man, das sich der Filz von der Abwickelbremse löst.
Der Gummi vom Idlerrad war hart und spröde geworden.
Die Schwungmassen mit den Castanwellen wurden gereinigt. Die Wellen sehen wieder blank aus. Das Stellpotentiometer muss auch gereinigt werden, um Fehlfunktionen des Laufwerkes zuvermeiden.
Die Lager und Achsen der Andruckrollenarme wurden gesäubert und neu gefettet. Die rechte Andruckrolle wurde auch getauscht.
Die Schaltkontakte für die Bandsorten und die Aufnahmesperre mussten auch gereinigt werden.
So ist die Funktion wieder sichergestellt.
Überprüfen der Bandführung neben dem GX-Tonkopf.
Einstellen der Bandführung an der linken Andruckrolle.
Danach den Bandlauf mit der Spiegelcassette kontrollieren.
Nachdem alles eingestellt, entfettet, neu geschmiert und alle abgenutzten Teile getauscht wurden, ist das Laufwerk wieder in Ordnung.
Die Potentiometer wurden auch noch gereinigt. Dabei muss man sich die Lage der Platten mit den Widerstandsbahnen merken und sie wieder so zusammenbauen. Die Widerstandbahnen liegen nicht hintereinander, sie stehen sich gegenüber. Die Bahnen wurden spiegelbildlich auf die Platten aufgetragen. Bei logarithmische Regler wäre ein vertauschen der Platten fatal.
Das AKAI GX-9 besitzt eine umschaltbare Aussteuerungsanzeige. Nach Umschaltung von Peak auf Spectrum zeigt sie unten die tiefen Frequenzen und oben die hohen Frequenzen an. Bei Aufnahme setzt der Computer Marken für beide Frequenzbereiche bei dem das Band in die Sättigung geht.
Bei den schwarzen Flachbandkabel rechts sieht man zwei Löcher im Blech und auch auf der Leiterplatte befinden sich Löcher. Durch diese kommt man an die Einstellregler auf der unteren Leiterplatte. Das ermöglicht die Abgleicharbeiten am zusammengebauten Gerät.
Noch einige Reinigungsarbeiten am AKAI. Das Deck war in einem sehr sauberen Zustand. Der schwarze Dreck, der sich hinter der Frontblende befand, ist Ruß und kein Staub. Dieser Ruß entsteht beim Abbrennen von Kerzen.
Manche Frau fackelt ja am Abend einige davon ab .
Fertig.
Das AKAI GX-9 ist ein super Deck ohne viel Schnick-Schnack. Es ist robust, hat nützliche Funktionen und einen sehr guten Klang. Nach 30 Jahren war an dem Tapedeck nicht so viel zu reparieren, wie bei manchem Deck was 15 Jahre alt ist.
Ich hoffe, die Story über das AKAI GX-9, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf