05.07.2017, 10:43
Hallo!
Zuerst: ich bin neu in dem Forum. Habe es im Internet gefunden und fand hier einige Beiträge sehr gut, weswegen ich mich nun an euch mit einem Problem wende.
Ich habe vor einem Jahr eine komplette Endstufe von meinem Schwiegervater geschenkt bekommen. Diese beinhaltet zwei Netzteile, zwei MOS Pro 100 Endstufen und eine Lautsprecherschutzschaltung.
Diese hat die Person vor ca. 30 Jahren...sagen wir...mit sehr gefährlichem Halbwissen zusammengebaut, weswegen es mich dazu verleitet hat ein komplett neues Gehäuse zu entwerfen und sowohl die verlötungen etwas besser zu gestalten (freundlich gesagt).
Ich habe die kompletten Rechnungen sowie Bedienungsanleitungen (also auch mit Schaltplänen) von der Endstufe mitbekommen.
Leider habe ich in meinem Tatendrang (mehr Spaß am schrauben und Löten) leider nur seine komplette Verkabelung 1 zu 1 übernommen, in dem Vetrauen, dass vorher (seine Aussage) alles funktioniert hat.
Dabei ist mir ein sehr dummer Fehler unterlaufen. Dazu gleich mehr.
Zuerst:
Ich probierte natürlich gleich vor einem Jahr seine sehr gefährliche Konstruktion aus. Habe geschaut, dass bei dem gebastel kein Kurzschluss entsteht, alles angeschlossen.
Dann Strom ein: Extrem Lautes 50Hz brummen auf beiden Kanälen (Lautsprechern), obwohl kein Eingangssignal kam.
Stecker sofort aus. Nicht wieder angeschlossen.
Ich schob dies auf mehr als 10 Jahre nichtbenutzung und Lagerung auf dem Dachboden, dass die (wirklich maroden) Lötstellen vielleicht eine Kalte Lötstelle oder anderes hatten.
Nun, nach einem Jahr und wenig Freizeit bin ich endlich zum Abschluss des Projektes (Gehäuse bauen + neue Verkabelung) gekommen. Bilder im Anhang.
Ich habe leider einen Sehr dummen Fehler in der Stromversorgung gemacht, weswegen ich im Bild zu sehen U+ und U- miteinander verbunden habe. Dies war vorher nicht der Fall.
Vorher Spannungsmessgerät rangehalten, seigte sowas wie 70V oder 75V an. Netzteil in Ordnung, da der Ringtrafo innerhalb miteinander verbunden ist und sich dadurch nur die Spannung erhöht hat ohne einen Kurzschluss zu verursachen.....
Also, angeschlossen ohne die Bedienungsanleitung zu lesen (frei nach dem Motto "hat vorher ja auch funktioniert").
Bei solchen Basteleien stecke ich immer ein Strommessgerät zwischen Steckdose und Stecker....als weitere Kontrolle.
Gedacht getan. Stecker rein, Strom an.
"puh", dachte ich. Alles in Ordnung. Strom da, LED's leuchten, nichts explodiert oder raucht.
3 Sekunden später guckte ich aufs Strommessgerät. Zeigte ca. 300 W die in kurzer Zeit auf etwa 260W abfielen.
Da gingen also sofort die Alarmglocken an.
Stecker raus. Ein Paar Sekunden gewartet und die Transistoren angefasst. (meiner Meinung die einzige Quelle für den hohen Stromverbrauch)
Die zwei großen Transistoren (schwarz links und grün rechts) der beiden Endstufen wurden gleichermaßen warm. (nicht heiß, aber viel zu warm nach nur kurzen vielleicht 10sek Betrieb.
Dann fing das grübeln an.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Lautsprecher und kein Eingangssignal angeschlossen.
Da die Transistoren äußerlich nicht zu heiß wurden testete ich das ganze mit laufendem Eingangssignal (Musik) und angeschlossenen Lautsprechern. Ich erinnerte mich an das Brummen und wollte wissen ob es geproduziert wurde.
Also, Musik an, Stecker rein, Schalter umgelegt.
Kein Ton, nur ein winzig leises rauschen der Lautsprecher "aha, Lautsprecherverbindung funktioniert jedenfalls" und wieder 300Watt Stromverbrauch.
Schalter aus, Transistoren warm.
Leider erst hier habe ich angefangen die Bedienungsanleitung von vorne bis hinten zu studieren.
Leider erst hier ist mir aufgefallen, dass ich den Fehler mit der Stromversorgung gemacht habe und die Endstufen jeweils nur bis maximal 55V zu betreiben sind! (Betriebsspannung von 16-55V).
Nachdem ich mich innerlich geschlagen hatte, verkabelte ich neu (ich glaube es sind bei UV+ ca 47V und UB+ ca 37V. Habe die Werte nicht im Kopf. Stimmen aber alle mit der in der Betriebsanleitung überein.
Angeschlossen, Schalter umgelegt. Gleiches Bild. 300W Stromverbrauch. Transistoren werden heiß.
Nachdem ich nun im Internet mich todgesucht habe, vertraue ich doch lieber meinem Technischen gespür und vermute, dass ich die Leistungstransistoren durchgeschossen habe.
Die drei Sicherungen pro Endstufe sind in Ordnung. Am Ruhestrom habe ich nichts geregelt. Die Stromversorgung ist in Ordnung.
Mein nächster Schritt wäre jetzt diese genauer mit einem Osziloskop unter die Lupe zu nehmen. Das wird aber wegen Zeitmangel noch etwas dauern.
Ich habe auch nach Ersatz-Transistoren im Internet geschaut.
Dabei bin ich auf 2SK1058 und 2SJ201-Y gestoßen. Weiß aber nicht ob diese die richtigen sind oder und ob das mit der Pinbelegung so einfach passt. Da die auch sehr teuer sind, will ich erstmal nicht auf gut Glück diese tauschen.
Entschuldigt, dass ich soviel geschrieben habe. Aber für Kundige Elektriker sind die Informationen von dem was ich getan habe vielleicht von Bedeutung.
Wie wäre eure Vorgehensweise? Kennt Ihr das Problem?
Was habe ich wohl kaputt gemacht, nachdem ich die Endstufe mit Überspannung betrieben habe?
Es ist (noch) nichts aufgeraucht und nichts explodiert. Auch sehe ich nichts merkwürdiges auf der Platine. Keine ausgebeulten Kondensatoren, keine verbrannten stellen, keine äußerlich defekten Widerstände.
Zu mir:
Ich bin Fluggerätmechaniker, kenne mich mit Mechanik gut aus und denke das ich recht gute Grundlagen in der Elektrik besitze.
Messgeräte, diverse Stromversorgungen und ein geringfügiges Ersatzteillager sind vorhanden.
Habt Ihr Tipps?
Info: das mit der Antwort dauert bis nächste Woche, da ich jetzt einen kleinen Kurzurlaub mache.
Hier die drei Bilder, hoffe das Funktioniert:
Danke und Gruß,
Justus
Zuerst: ich bin neu in dem Forum. Habe es im Internet gefunden und fand hier einige Beiträge sehr gut, weswegen ich mich nun an euch mit einem Problem wende.
Ich habe vor einem Jahr eine komplette Endstufe von meinem Schwiegervater geschenkt bekommen. Diese beinhaltet zwei Netzteile, zwei MOS Pro 100 Endstufen und eine Lautsprecherschutzschaltung.
Diese hat die Person vor ca. 30 Jahren...sagen wir...mit sehr gefährlichem Halbwissen zusammengebaut, weswegen es mich dazu verleitet hat ein komplett neues Gehäuse zu entwerfen und sowohl die verlötungen etwas besser zu gestalten (freundlich gesagt).
Ich habe die kompletten Rechnungen sowie Bedienungsanleitungen (also auch mit Schaltplänen) von der Endstufe mitbekommen.
Leider habe ich in meinem Tatendrang (mehr Spaß am schrauben und Löten) leider nur seine komplette Verkabelung 1 zu 1 übernommen, in dem Vetrauen, dass vorher (seine Aussage) alles funktioniert hat.
Dabei ist mir ein sehr dummer Fehler unterlaufen. Dazu gleich mehr.
Zuerst:
Ich probierte natürlich gleich vor einem Jahr seine sehr gefährliche Konstruktion aus. Habe geschaut, dass bei dem gebastel kein Kurzschluss entsteht, alles angeschlossen.
Dann Strom ein: Extrem Lautes 50Hz brummen auf beiden Kanälen (Lautsprechern), obwohl kein Eingangssignal kam.
Stecker sofort aus. Nicht wieder angeschlossen.
Ich schob dies auf mehr als 10 Jahre nichtbenutzung und Lagerung auf dem Dachboden, dass die (wirklich maroden) Lötstellen vielleicht eine Kalte Lötstelle oder anderes hatten.
Nun, nach einem Jahr und wenig Freizeit bin ich endlich zum Abschluss des Projektes (Gehäuse bauen + neue Verkabelung) gekommen. Bilder im Anhang.
Ich habe leider einen Sehr dummen Fehler in der Stromversorgung gemacht, weswegen ich im Bild zu sehen U+ und U- miteinander verbunden habe. Dies war vorher nicht der Fall.
Vorher Spannungsmessgerät rangehalten, seigte sowas wie 70V oder 75V an. Netzteil in Ordnung, da der Ringtrafo innerhalb miteinander verbunden ist und sich dadurch nur die Spannung erhöht hat ohne einen Kurzschluss zu verursachen.....
Also, angeschlossen ohne die Bedienungsanleitung zu lesen (frei nach dem Motto "hat vorher ja auch funktioniert").
Bei solchen Basteleien stecke ich immer ein Strommessgerät zwischen Steckdose und Stecker....als weitere Kontrolle.
Gedacht getan. Stecker rein, Strom an.
"puh", dachte ich. Alles in Ordnung. Strom da, LED's leuchten, nichts explodiert oder raucht.
3 Sekunden später guckte ich aufs Strommessgerät. Zeigte ca. 300 W die in kurzer Zeit auf etwa 260W abfielen.
Da gingen also sofort die Alarmglocken an.
Stecker raus. Ein Paar Sekunden gewartet und die Transistoren angefasst. (meiner Meinung die einzige Quelle für den hohen Stromverbrauch)
Die zwei großen Transistoren (schwarz links und grün rechts) der beiden Endstufen wurden gleichermaßen warm. (nicht heiß, aber viel zu warm nach nur kurzen vielleicht 10sek Betrieb.
Dann fing das grübeln an.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Lautsprecher und kein Eingangssignal angeschlossen.
Da die Transistoren äußerlich nicht zu heiß wurden testete ich das ganze mit laufendem Eingangssignal (Musik) und angeschlossenen Lautsprechern. Ich erinnerte mich an das Brummen und wollte wissen ob es geproduziert wurde.
Also, Musik an, Stecker rein, Schalter umgelegt.
Kein Ton, nur ein winzig leises rauschen der Lautsprecher "aha, Lautsprecherverbindung funktioniert jedenfalls" und wieder 300Watt Stromverbrauch.
Schalter aus, Transistoren warm.
Leider erst hier habe ich angefangen die Bedienungsanleitung von vorne bis hinten zu studieren.
Leider erst hier ist mir aufgefallen, dass ich den Fehler mit der Stromversorgung gemacht habe und die Endstufen jeweils nur bis maximal 55V zu betreiben sind! (Betriebsspannung von 16-55V).
Nachdem ich mich innerlich geschlagen hatte, verkabelte ich neu (ich glaube es sind bei UV+ ca 47V und UB+ ca 37V. Habe die Werte nicht im Kopf. Stimmen aber alle mit der in der Betriebsanleitung überein.
Angeschlossen, Schalter umgelegt. Gleiches Bild. 300W Stromverbrauch. Transistoren werden heiß.
Nachdem ich nun im Internet mich todgesucht habe, vertraue ich doch lieber meinem Technischen gespür und vermute, dass ich die Leistungstransistoren durchgeschossen habe.
Die drei Sicherungen pro Endstufe sind in Ordnung. Am Ruhestrom habe ich nichts geregelt. Die Stromversorgung ist in Ordnung.
Mein nächster Schritt wäre jetzt diese genauer mit einem Osziloskop unter die Lupe zu nehmen. Das wird aber wegen Zeitmangel noch etwas dauern.
Ich habe auch nach Ersatz-Transistoren im Internet geschaut.
Dabei bin ich auf 2SK1058 und 2SJ201-Y gestoßen. Weiß aber nicht ob diese die richtigen sind oder und ob das mit der Pinbelegung so einfach passt. Da die auch sehr teuer sind, will ich erstmal nicht auf gut Glück diese tauschen.
Entschuldigt, dass ich soviel geschrieben habe. Aber für Kundige Elektriker sind die Informationen von dem was ich getan habe vielleicht von Bedeutung.
Wie wäre eure Vorgehensweise? Kennt Ihr das Problem?
Was habe ich wohl kaputt gemacht, nachdem ich die Endstufe mit Überspannung betrieben habe?
Es ist (noch) nichts aufgeraucht und nichts explodiert. Auch sehe ich nichts merkwürdiges auf der Platine. Keine ausgebeulten Kondensatoren, keine verbrannten stellen, keine äußerlich defekten Widerstände.
Zu mir:
Ich bin Fluggerätmechaniker, kenne mich mit Mechanik gut aus und denke das ich recht gute Grundlagen in der Elektrik besitze.
Messgeräte, diverse Stromversorgungen und ein geringfügiges Ersatzteillager sind vorhanden.
Habt Ihr Tipps?
Info: das mit der Antwort dauert bis nächste Woche, da ich jetzt einen kleinen Kurzurlaub mache.
Hier die drei Bilder, hoffe das Funktioniert:
Danke und Gruß,
Justus