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Hilfe bei zwei MKL MOS PRO 100
#1
Hallo!

Zuerst: ich bin neu in dem Forum. Habe es im Internet gefunden und fand hier einige Beiträge sehr gut, weswegen ich mich nun an euch mit einem Problem wende.


Ich habe vor einem Jahr eine komplette Endstufe von meinem Schwiegervater geschenkt bekommen. Diese beinhaltet zwei Netzteile, zwei MOS Pro 100 Endstufen und eine Lautsprecherschutzschaltung.
Diese hat die Person vor ca. 30 Jahren...sagen wir...mit sehr gefährlichem Halbwissen zusammengebaut, weswegen es mich dazu verleitet hat ein komplett neues Gehäuse zu entwerfen und sowohl die verlötungen etwas besser zu gestalten (freundlich gesagt).


Ich habe die kompletten Rechnungen sowie Bedienungsanleitungen (also auch mit Schaltplänen) von der Endstufe mitbekommen.

Leider habe ich in meinem Tatendrang (mehr Spaß am schrauben und Löten) leider nur seine komplette Verkabelung 1 zu 1 übernommen, in dem Vetrauen, dass vorher (seine Aussage) alles funktioniert hat.
Dabei ist mir ein sehr dummer Fehler unterlaufen. Dazu gleich mehr.




Zuerst:

Ich probierte natürlich gleich vor einem Jahr seine sehr gefährliche Konstruktion aus. Habe geschaut, dass bei dem gebastel kein Kurzschluss entsteht, alles angeschlossen.
Dann Strom ein: Extrem Lautes 50Hz brummen auf beiden Kanälen (Lautsprechern), obwohl kein Eingangssignal kam.
Stecker sofort aus. Nicht wieder angeschlossen.
Ich schob dies auf mehr als 10 Jahre nichtbenutzung und Lagerung auf dem Dachboden, dass die (wirklich maroden) Lötstellen vielleicht eine Kalte Lötstelle oder anderes hatten.


Nun, nach einem Jahr und wenig Freizeit bin ich endlich zum Abschluss des Projektes (Gehäuse bauen + neue Verkabelung) gekommen. Bilder im Anhang.




Ich habe leider einen Sehr dummen Fehler in der Stromversorgung gemacht, weswegen ich im Bild zu sehen U+ und U- miteinander verbunden habe. Dies war vorher nicht der Fall.
Vorher Spannungsmessgerät rangehalten, seigte sowas wie 70V oder 75V an. Netzteil in Ordnung, da der Ringtrafo innerhalb miteinander verbunden ist und sich dadurch nur die Spannung erhöht hat ohne einen Kurzschluss zu verursachen.....

Also, angeschlossen ohne die Bedienungsanleitung zu lesen (frei nach dem Motto "hat vorher ja auch funktioniert").

Bei solchen Basteleien stecke ich immer ein Strommessgerät zwischen Steckdose und Stecker....als weitere Kontrolle.
Gedacht getan. Stecker rein, Strom an.
"puh", dachte ich. Alles in Ordnung. Strom da, LED's leuchten, nichts explodiert oder raucht.
3 Sekunden später guckte ich aufs Strommessgerät. Zeigte ca. 300 W die in kurzer Zeit auf etwa 260W abfielen.

Da gingen also sofort die Alarmglocken an.
Stecker raus. Ein Paar Sekunden gewartet und die Transistoren angefasst. (meiner Meinung die einzige Quelle für den hohen Stromverbrauch)
Die zwei großen Transistoren (schwarz links und grün rechts) der beiden Endstufen wurden gleichermaßen warm. (nicht heiß, aber viel zu warm nach nur kurzen vielleicht 10sek Betrieb.


Dann fing das grübeln an.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Lautsprecher und kein Eingangssignal angeschlossen.
Da die Transistoren äußerlich nicht zu heiß wurden testete ich das ganze mit laufendem Eingangssignal (Musik) und angeschlossenen Lautsprechern. Ich erinnerte mich an das Brummen und wollte wissen ob es geproduziert wurde.
Also, Musik an, Stecker rein, Schalter umgelegt.
Kein Ton, nur ein winzig leises rauschen der Lautsprecher "aha, Lautsprecherverbindung funktioniert jedenfalls" und wieder 300Watt Stromverbrauch.
Schalter aus, Transistoren warm.


Leider erst hier habe ich angefangen die Bedienungsanleitung von vorne bis hinten zu studieren.
Leider erst hier ist mir aufgefallen, dass ich den Fehler mit der Stromversorgung gemacht habe und die Endstufen jeweils nur bis maximal 55V zu betreiben sind! (Betriebsspannung von 16-55V).
Nachdem ich mich innerlich geschlagen hatte, verkabelte ich neu (ich glaube es sind bei UV+ ca 47V und UB+ ca 37V. Habe die Werte nicht im Kopf. Stimmen aber alle mit der in der Betriebsanleitung überein.

Angeschlossen, Schalter umgelegt. Gleiches Bild. 300W Stromverbrauch. Transistoren werden heiß.




Nachdem ich nun im Internet mich todgesucht habe, vertraue ich doch lieber meinem Technischen gespür und vermute, dass ich die Leistungstransistoren durchgeschossen habe.

Die drei Sicherungen pro Endstufe sind in Ordnung. Am Ruhestrom habe ich nichts geregelt. Die Stromversorgung ist in Ordnung.

Mein nächster Schritt wäre jetzt diese genauer mit einem Osziloskop unter die Lupe zu nehmen. Das wird aber wegen Zeitmangel noch etwas dauern.

Ich habe auch nach Ersatz-Transistoren im Internet geschaut.
Dabei bin ich auf 2SK1058 und 2SJ201-Y gestoßen. Weiß aber nicht ob diese die richtigen sind oder und ob das mit der Pinbelegung so einfach passt. Da die auch sehr teuer sind, will ich erstmal nicht auf gut Glück diese tauschen.




Entschuldigt, dass ich soviel geschrieben habe. Aber für Kundige Elektriker sind die Informationen von dem was ich getan habe vielleicht von Bedeutung.


Wie wäre eure Vorgehensweise? Kennt Ihr das Problem?
Was habe ich wohl kaputt gemacht, nachdem ich die Endstufe mit Überspannung betrieben habe?

Es ist (noch) nichts aufgeraucht und nichts explodiert. Auch sehe ich nichts merkwürdiges auf der Platine. Keine ausgebeulten Kondensatoren, keine verbrannten stellen, keine äußerlich defekten Widerstände.



Zu mir:
Ich bin Fluggerätmechaniker, kenne mich mit Mechanik gut aus und denke das ich recht gute Grundlagen in der Elektrik besitze.
Messgeräte, diverse Stromversorgungen und ein geringfügiges Ersatzteillager sind vorhanden.



Habt Ihr Tipps?
Info: das mit der Antwort dauert bis nächste Woche, da ich jetzt einen kleinen Kurzurlaub mache.


Hier die drei Bilder, hoffe das Funktioniert:

[Bild: DSC02114.jpg]

[Bild: DSC02115.jpg]

[Bild: DSC02116.jpg]

Danke und Gruß,

Justus
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#2
Hallo Justus,

willkommen im Forum. 

Ich denke das sind Class-A Endstufen, die Heizen gut im Winter. Sprich die müssen im Betrieb warm werden. Laufen quasi immer unter Vollast. Eine Schaltung wäre recht hilfreich. Die hast du doch oder?
Gruß aus den Weinviertel
Markus
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#3
Ferndiagnose unmöglich.

Hier gibt es was zum Lesen:

http://www.jmd.szm.com/Audio/Amplifier/M...Klein.html

Müssenj da ggf Glimmerscheiben unter die Halbleiter auf den Kühlkörpern?

Warm werden ist bei den Clas-A Endstufen i.O., die verbraten ca. 50% "aus Prinzip".
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#4
[Bild: wb9VhjEh.png]
Ich denke der könnte passen. 
Ich könnte mir vorstellen das du den 2N3820 mit der Überspannung geschrottet haben könntest.
Gruß aus den Weinviertel
Markus
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#5
Denker ....  würde die Endstufentransen ausbauen ..... checken ob bzw. welche Transen hier nen Schaden abbekommen haben ....
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#6
Warum soll er was ausbauen?
Durchgeschossene Transistoren kann er auch so messen, oder?
Die gemessene Leistungsaufnahme ist bei einer Class-A auch nicht ungewöhlich.
Er wird um die schrittweise Inbetriebnahme und ggf systematische Fehlersuche nicht umhin kommen.
Alle Spannungen im Leerlauf prüfen, Platinen durchmessen und dann ggf neuer Versuch.
Das Brummen kommt ggf. von einer falschen/fehlenden Masseführung.

Gutes Gelingen.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Der Jo für diesen Beitrag:
  • , VS-Vincent
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#7
Einfach mutig mit P2 im Linksanschlag losmachen.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • VS-Vincent
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#8
Hallo!

Danke für eure Rege Bereitschaft mir zu helfen und für die (meist noch am selben Tag) schnellen Antworten!


Also. Habe im Eingebauten Zustand die Leistungstransistoren gemessen und mit der jeweils anderen Endstufe verglichen,a ich nicht weiß ob es PNP oder NPN Transistoren sind. Alle Werte und Reaktionen sind die Selben mit nur sehr geringfügigen Abweichungen.

Dann habe ich mich an die Stromversorgungs-Platine gemacht. (Gleichrichtung)
Ich habe alles mögliche gemessen und habe vorallem auch Augenmerk auf Leckströme und unerwünschte Verbindungen gen Masse gemacht.
Die eine Platine ist wohl defekt. Werde ich komplett durch eine neue Platine ersetzten. Da liegt mir zuviel Spannung AUF DEM GEHÄUSE. Obwohl ich penibel darauf geachtet habe, dass soetwas nicht passiert.... auch sind dort Wechselstromanteile im Gleichstrombereich zu finden...
Also erstmal komplett abgeklemmt.


Bei der anderen Platine habe ich sauberen Gleichstrom und auch keine Spannung auf dem ganzen Gehäuse. Also auch keine vermeintlichen Leckströme. Allerdings herrscht zwischen den beiden dicken Kondensatorgehäusen 144Volt Wechselstrom ?!?!
Nunja, da der Ausgang passte habe ich es erstmal so belassen. (werd die Platine wohl auch nochmal neu erstellen)

Also dann, alles mit einer Endstufe angeschlossen. Strom an... 120W Stromverbrauch....
Musik lief.
und lief....
und lief...
Der Kühlkörper hat sich bei 45-50°C eingependelt. Bei der Temperatur ca. 80W Stromverbrauch. Ist die Temperatur normal bei den Class-A Endstufen ?
Aber die Musik lief unverändert. Bässe gut, Mitten gut, Höhen gut.


aaaaber.... Es war alles recht leise. Betrieben mit Lautsprechern mit 4 OHM.
Zuerst dachte ich der Poti wärs. Überbrückt. Nicht lauter. Lags am Eingangssignal?
Tablet, Smartphone, Computer gleiches Ergebnis.
Dann testete ich den Kopfhörerausgang meines anderen Verstärkers, da dieser keine Begrenzung hat und (wenn man nicht aufpasst) jeden Kopfhörer durchschießt.
Es wurde zwar lauter, allerdings nicht wirklich zufriedenstellend...



Ne Idee woran das liegen könnte?



Achja, der Schaltplan aus dem Heftchen ist sehr...naja...ohne Informationen.
Hier:


[Bild: Design_handbook_006.gif]



Achja, shim plates sind vorhanden!
Und das Brummen ist nicht mehr da. Wahl wohl anfangs ein Masseproblem Smile


Danke schonmal und Gruß!

Justus
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#9
Update:

Stromversorgung repariert. (waren zusätzlich zum fehlerhaften Design zwei Widerstände defekt)



Allerdings ist die Musik immer noch sehr leise.
Als ob die Endstufen zwar "50% des Stroms aus prinzip verbraten" würden aber den Ton nicht wirklich verstärken wollen.

Eine Idee?

Smile
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#10
(10.07.2017, 12:21)VS-Vincent schrieb: Der Kühlkörper hat sich bei 45-50°C eingependelt. Bei der Temperatur ca. 80W Stromverbrauch. Ist die Temperatur normal bei den Class-A Endstufen ?
Das ist recht kalt. Mit 80W Stromaufnahme ist bei Klasse A mit etwa 20W Ausgangsleistung zu rechnen.
Hast du eine Vorstufe oder gehst du direkt mit einer Quelle dran?
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#11
Liegt an einem der Widerstände im Netzteil eine Wechselspannung an, ist der betreffende Gleichrichter hinüber. Mir scheint du hast jeweils das Messgerät mal im DC- und zusätzlich im AC-Bereich darangehalten. Die gleichgerichtete Spannung hat immer eine Restwelligkeit - sprich einen Wechselspannungsanteil - da Kondensatoren niemals ideal sind und sich nicht auf den Spitzenwert, der aus dem Gleichrichter kommt, aufladen lassen. Da hilft auch das Verdoppeln oder Verzehnfachen der Kapazität nichts und stellt keinen Schaden (Leckstrom/Leckspannung) dar.

Das Schaltbild von Klein ist nicht soooooo schlecht: es ist halt skalierbar und die tasächliche Bestückung muss einer Tabelle entnommen werden. Darum wäre es auch für die weitere Instandsetzung wichtig, dass du dir klarmachst, welche Ausführung du konkret hat.

Ich hege den Verdacht, dass der Vorbesitzer sich die einfachste AB-Ausführung angeschafft hatte und später die dann auf Klasse-A umgestrick hat.
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#12
Atsing sing:

Man bedenke, dass nicht nur der Kühlkörper zur Kühlung, sondern das ganze Gehäuse, welches aus Aluminium besteht, zur Kühlung mitverwendet wird.
20W Ausgangsleistung. Aha.
Nein keine Vorstufe sondern direkt mit einer Quelle ran. (Anschlüsse für Kopfhörer diverser Geräte)
Immer das gleiche Ergebnis. Sehr leise.





AtSilomin:

Ja, ich habe das Messgerät mal im DC- und im AC-Bereich drangehalten.
Interessante Information, dass man an gleichgerichteter Wechselspannung noch einen Anteil von Wechselspannung messen kann !
Wieder etwas dazugelernt Smile

Ich habe die Ausführung MKL MOS-Pro 100, finde aber keine Bestückungsplan oder keine Tabellen im Internet dazu.

Dein Verdacht könnte vielleicht stimmen, da in der Betriebsanleitung etwas darüber steht, dass ab einem bestimmten Stromverbrauch (oder Belastung) die Endstufe automatisch in den B-Betrieb übergeht... (?)
Was denkst du, hat der Vorbesitzer da gemacht?
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#13
(12.07.2017, 18:01)VS-Vincent schrieb: Ich habe die Ausführung MKL MOS-Pro 100, finde aber keine Bestückungsplan oder keine Tabellen im Internet dazu.

Hast Du das mal angeschaut ? Oldie
http://www.jmd.szm.com/Audio/Amplifier/M...ok_003.gif

(12.07.2017, 18:01)VS-Vincent schrieb: Was denkst du, hat der Vorbesitzer da gemacht?

-> Wer soll das wissen außer der Vorbesitzer ???? Floet

Freunde
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#14
(12.07.2017, 18:01)VS-Vincent schrieb: Atsing sing:

Man bedenke, dass nicht nur der Kühlkörper zur Kühlung, sondern das ganze Gehäuse, welches aus Aluminium besteht, zur Kühlung mitverwendet wird.
20W Ausgangsleistung. Aha.
Nein keine Vorstufe sondern direkt mit einer Quelle ran. (Anschlüsse für Kopfhörer diverser Geräte)
Immer das gleiche Ergebnis. Sehr leise.
Für das verkorkste Kühlkonzept kann Klasse-A nix. Du hast da eben nur 20...25% Wirkungsgrad bei Vollast. Und das ist bei Klasse-A der best case.

Pegel: Der verlinkte Schaltplan genügt leider nicht zum Berechnen der Gegenkopplung. Ich vermute trotzdem daß du max. 1,5V zur Vollaussteuerung brauchst. Überprüf R1 und R2 ob die korrekten Werte verbaut sind.
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#15
AtDer Jo:
Danke für den Link!
Anscheinend gibt es verschiedene Ausführungen der Betriebsanleitungen.
Mit der Ausführung von "applecitronaut" kann ich nun einiges erkennen und abgleichen/vergleichen.


Die Frage war eher darauf ausgerichtet, inwiefern man aus einer AB-Ausführung eine Klasse-A machen kann und ob überhaupt das in meinem Fall die Ursache der Probleme sein könnte und wie man das rückgängig machen könnte.
Smile





Habe R1 und R2 überprüft. Diese haben die richtigen Werte.
Aber danke sing sing, dass du mich auf eine, wie ich denke, richtige Fährte gebracht hast!

Der Vorbesitzer hatte R14 getauscht (erkennbar an der Lötverbindung).
Habe diesen ausgelötet, gemessen und mit dem Schaltplan verglichen.
Es war ein 6,2kOhm statt ein 36kOhm verbaut.
Habe ihm glatt mit einem richtigen getauscht und siehe da, die Lautstärke ist schon fast akzeptabel !
Da ich die Endstufe zum löten sowieso wieder ausbauen musste und diese nun halb dahing habe ich auch gleich ALLE anderen Widerstände kontrolliert.
Komischerweise gab es eine Abweichung bei R56. Laut Plan sollte ein 22OHM verbaut sein. Original (!) war aber ein 36 Ohm Widerstand verbaut.
Auch gleich getauscht, weil es der einzige Ausreißer auf der ganzen Platine war.
Und siehe da, die Lautstärke ist dadurch gleich noch um einiges angehoben worden!
Offsett und Ruhestrom gleich mit eingestellt. Diese passten schon.

Komischerweise zeigt mein Messgerät bei allen Leistungswiderständen (R16, R34, R31, R35, R30, R17 und R15) viel zu hohe Werte an. Ich schiebe das mal darauf, dass diese laut Tabelle sehr sehr gering sind und mein Messgerät keine geringere Einstellung als 200Ohm zum messen hat(zeigt nur eine Nachkommastelle an), da alle niedrigen Werte abwichen.




Ich werde die gleiche Prozedur auf der anderen Endstufe wiederholen und weiter berichten.

Wie man wohl darauf kommt R14 gegen einen anderen Wert auszutauschen, bleibt ein Rätsel.




Schonmal danke für die Denkanstöße Smile
Jetzt bin ich wieder hoch motiviert  Dance3
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#16
Zitat:Komischerweise zeigt mein Messgerät bei allen Leistungswiderständen (R16, R34, R31, R35, R30, R17 und R15) viel zu hohe Werte an.
Du musst den Widerstand der Messleitungen abziehen.

Gruß
Wenni
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#17
Ganz toller Tipp, erstmal in die Tabelle schauen, da steht 0.047 Ohm...
Das geht nur mit speziellen Meßgeräten, Kelvin Clip sach ich mal....
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#18
Gibt es zwischen X4 bzw. A und X5 bzw. C eine Brücke ?
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#19
(13.07.2017, 14:26)VS-Vincent schrieb: Komischerweise zeigt mein Messgerät bei allen Leistungswiderständen (R16, R34, R31, R35, R30, R17 und R15) viel zu hohe Werte an. Ich schiebe das mal darauf, dass diese laut Tabelle sehr sehr gering sind und mein Messgerät keine geringere Einstellung als 200Ohm zum messen hat(zeigt nur eine Nachkommastelle an), da alle niedrigen Werte abwichen.
Ein Multimeter zeigt im unteren Ohmbereich nur Hausnummern an. Miß mal den Strom der durchfließt und den Spannungsfall. Geht mit Hausmitteln und ist genauer. Ne exemplarische Messung bei einem reicht ja erstmal.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an sing sing für diesen Beitrag:
  • VS-Vincent
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#20
AtSilomin:

Nein, eine Brücke existiert dort anscheinend nicht.
A, B, C und D sind auf der Bestückungsseite der Platine freigelassene Löcher, anscheinend für Steckerkontakte (X).



Atsing sing:

mhh, gute Idee! Da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Da aber alles soweit funktioniert belasse ich die Option mal im Hinterkopf... (ist ja wieder alles zusammengebaut...grml)




Habe mich um die andere Seite gekümmert. Dort wichen drei Widerstände vom angegebenen Wert ab. Es waren falsche verbaut. 2x vom Vorbesitzer gewechselt und 1x original falsch verbaut.
Alle gewechselt und durch richtige ersetzt.



Nun ist das Klangerlebnis sehr gut und auf beiden Seiten (hörbar) gleich.
Bei der einen Endstufe musste ich doch noch drastisch den Ruhestrom einstellen (ändern), war viel zu hoch.
Habe bei beiden diesen laut Anleitung bei 0,5A eingestellt.
Nun verbraucht das ganze System etwa 150W wenn es kalt ist und 120W wenn es Betriebstemperatur erreicht hat.




War mir unerschließlich ist, warum man die Masse einer Lautsprecherschutzschaltung mit +12V belegt.
Das ist zugleich verbunden mit dem Masseausgang beider Endstufen.
Wenn ich nun also den von 16V auf 12V geregelten +12V ausgang zur Stromversorgung der Lautsprecherschutzschaltung lege (und somit zur Masse der Lautsprecherausgänge), fängt das große 50Hz brummen an.
Das erklärt auch warum mir ständig die Festspannungstransistoren der Stromversorgung verbrannt sind....lief viel zu viel Strom darüber.
Jetzt muss ich noch einen extra Transformator installieren der von der Endstufen-Stromversorgung getrennt ist. Denn mit einer externen Stromversorgung geht es ja ohne Probleme.



Nochwas:
Ob jetzt das Klangergebnis für diesen Typ der Endstufe ausreichend und normal ist, lässt sich ja nun durch den fehlenden Vergleich schlecht sagen.
Lautsprecher sind ja nun auch so ein Thema und sehr verschieden.
Da sich aber so gut wie alle Probleme erledigt haben (durch eure Hilfe) und ich gut klingenden Ton mit ausreichender Lautstärke rausbekomme, finde ich das Thema so gut wie abgeschlossen.
Es ist zwar etwas leiser wie ich vorher, durch die Größe der Bauteile und Dimensionen der Endstufe erwartet habe, aber es ist soweit in Ordnung.
Gefühlt könnten also die 15-20W Ausgangsleistung bei der Stromaufnahme von etwa 70W stimmen. Natürlich auch nur rein gefühlte Erfahrungswerte. Bezogen auf meine Lautsprecher und anderen Verstärkern...
Also alles Subjektiv.







Danke für die rege Beteiligung und für die vielen Denkanstöße!



Gruß
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#21
Für alle, die auch eine MOS-PRO 100 haben und diese auf eine 200 umrüsten wollen oder defekte Leistungstransistoren haben und nicht wissen wie dessen Ersatz heißt:


Für die linken (schwarzen) originalen Transistoren gibt es folgenden Ersatz: "2SK 1058" (4,55€ von Reichelt) --> NPN

Für die rechten (grünen) originalen Transistoren gibt es folgenden Ersatz: "2SJ 162" (4,55€ von Reichelt) --> PNP


Achtung! Der 2te und 3te PIN muss, im Gegensatz zu den Originalen, miteinander vertauscht werden! Siehe Fotos.

Ansonsten ist im 100er Modul alles vorinstalliert, sodass man nur jeweils zwei extra Transistoren in die vorgegebenen freien Steckplätze löten muss.

Achtung! Der Stromfluss steigt ums siebenfache! Abhilfe: Vorher R13 durch einen 1000 OHM oder 1K OHM Widerstand ersetzen. So kann man trotzdem komfortabel mit dem P2 (das rechte Potentiometer) den Ruhestrom beginnend mit 0,35A aufwärts einstellen.
Benötigt man einen niedrigeren Ruhestrom, dann den Widerstand R13 erhöhen. (original ist 270 OHM)
Der Offsetbereich ändert sich nicht durch Tausch der Leistungstransistoren.


Desweiteren noch jeweils Befestigungsbohrungen M3 in das Alu-Transistor-Halteblech einfügen und auf vorhandene ShimPlates unter den Transistoren achten.




Klanglich super. Funktioniert alles. Eine Variable Lüftersteuerung ist auch installiert. Diese dümpelt so vor sich hin, damit das abgedichtete Gehäuse etwas belüftet wird.
Ein Varistor als Überspannungsschutz ist auch installiert.


Ein Paar Fotos im Anhang, wegen den Transistoren als Vergleich...


[Bild: DSCN4320.jpg]

[Bild: DSCN4321.jpg]

[Bild: DSCN4322.jpg]
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#22
Zitat:Klanglich super.

Ich habe nicht alles genau mitverfolgt, aber auf den ersten Blick sieht es stellenweise so aus, als hättest du bei der Verschaltung der Transistoren in welcher Kombination auch immer, alte FET mit neu zugekauften kombiniert.

Ist das so?

Edit...ja...scheint so....Kannst du mit "bosen Bemerkungen" umgehen?
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#23
Bei der einen Endstufe ja, da mir ein FET der neu gekauften defekt gegangen ist und ich die Anlage zum laufen bringen wollte...

Die alten FET haben auch einen höheren Widerstand (durchlassspannung) als die neuen...


Jetzt hast du mich erwischt. Floet  Floet Dash1


Hätte sofort bei Reichelt einen neuen geordert...aber bei 5,99€ Versand pro Lieferung (egal was) überleg ich mir das zweimal ob ich sofort ordere LOL



Hau deine Bemerkung raus!
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#24
Zitat:Hau deine Bemerkung raus!

OK....Der Aufbau ist wirklich unter aller Sau, und selbst die stärkste Gegenkopplung wird wohl nicht verhindern können, dass ein alter Cassettenrecorder -vermutlich- weniger Verzerrungen produziert.

Das war´s dann auch schon Drinks

Aber....Wenn da Musik ohne Rauchzeichen rauskommt, ist das  auch schon was wert. Wink3
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#25
mhh.
Da fehlt dann wohl der Vergleich.
Jedenfalls klingt er sehr viel besser, satter, glatter und klarer im Ton als eine Reihe von anderen Verstärkern die ich mal betrieben habe und als Vergleich zu dem hier habe.


Der Aufbau, nunja. Besser geht immer. Vorallem eine (Räumliche) Trennung der Stromversorgung und der Endstufe... Dafür, dass aber alles so nah beieinander liegt, kein einziges Brummen oder Rauschen.

Und dafür das ich sowas in der Form das erste Mal gemacht habe - vom Gehäuse bis zum Widerstand - bin ich zufrieden.   Floet




Gegen Verbesserungsvorschläge habe ich nichts. Man kann schließlich nur dazu lernen. Auch wenn zwischendurch bei mir die Hälfte aufraucht ist. LOL

Drinks  Freunde
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