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Neuzugang Nakamichi T-100...Eindrücke/Fragen
#1
Hallo zusammen,

durch Zufall bin ich nun doch zu einem T-100 gekommen, erträglicher Preis, Zustand ebenso. 
Nach einer Zitterpartie während der Versandphase... das Paket stagnierte laut Sendungsverfolgung tagelang "irgendwo" weil falsch vorsortiert. Recherchen bei der "Kunden-Hotline" waren sehr spannend... die Aussagen zu den Gründen der Still-Legung waren zum Einen bei mehreren Anrufen immer andere, letztlich auch nachvollziehbar falsch. Wenn man den Leuten an der Hotline-Strippe dies allerdings logisch vorhält dann wissen die sich nur durch Auflegen zu retten... egal, das Ding ist nun hier... das musste aber mal raus!!!

Als Erstes ohne größere Schwierigkeiten sofort wahrnehmbar... es wurde am bisherigen Standort des Gerätes geraucht... wohl heftig geraucht! Also alles was geht auseinander und unter die Dusche. Nun ist das schon viel besser!
Hinter der Plastikscheibe lagen einige Kunststoff-Teilchen, im Gerät nach dem Öffnen habe ich zwei kleine Glassplitter gefunden... die Suche nach "Fehlstellen" war erfolglos. Glas könnte doch eigentlich nur von der Display-Röhre kommen Flenne... aber auch da keine Spur von Beschädigungen. Die "Watt-Skala" fehlt... da habe ich aber einen Scan gefunden und werde das mal ausdrucken und Laminieren, eventuell später mal die CNC anwerfen und ads noch ein wenig professioneller nachfertigen. Das ist aber zunächst mal Zukunftsmusik.
Weil ich nicht gerne im Voraus BDAs lese... ich brauch da immer das Gerät vor Ort... arbeite ich mich seit gestern abend durch die Anleitung.
Was auffällt... das Display funktioniert, allerdings flackern in unregelmäßigen Abständen, manchmal lang garnicht... dann wieder öfter, die ersten 2-3 Segmente. Dazu findet man ja immer die Aussage es läge an einem IC und einigen Kondensatoren. Ich versuche gerade herauszufinden welche genau betroffen sind... ich möchte nicht vorsorglich alles tauschen was nicht bei drei auf dem Baum ist.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass mir das Gerät längerfristig Spaß machen kann und würde es gerne zukunftssicher "überholen". Gerade Mess-Equipment macht ja eigentlich nur Sinn wenn man sich darauf verlassen kann.
Gerade auch der Level-Input-Schalter scheint nicht absolut zuverlässig zu sein. Beim anscheinend während des Betriebes vorhandenen Nikotin-Level auch kein großes Wunder. Da ist Zerlegen angesagt.
Ich werde da in nächster Zeit sicher immer mal wieder eine "Auffälligkeit" entdecken und melden. Jetzt zunächst mal die Frage an Besitzer dieses Gerätes... habt ihr Erfahrungen mit dem Flackern des Display und welche Maßnahmen habt ihr ergriffen? Was sind eventuell andere Schwachstellen auf die man/ich achten sollte?
Würde mich über Rückmeldungen aller Art freuen...

schönen Tag
Andreas
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  • UriahHeep, HiFi1991
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#2
Hi Andreas,

vor ein paar Jahren habe ich auch so ein Gerät erstanden. Als es ankam, funktionierte die obere Anzeigenreihe nicht (wenn ich mich recht erinnere, ist die für den linken Kanal) Ursache war aber kein defekt in der Elektronik, sondern schlechter Kontakt zwischen der Röhre und dem Kabel, das die Röhre mit Strom und Information versorgt. Es handelt sich dabei um einen Flachstecker, der zwischen die beiden verschweißten Glasscheiben der Röhre gesteckt wird. Eine der beiden Scheiben hatte einen Sprung, wodurch kein sicherer Kontakt an einzelnen Pins mehr gewährleistet war. Ich habe die Kontakte am Stecker ein bisschen aufgebogen, dann hat es wieder anstandslos funktioniert. War vermutlich ein Transportschaden. Blöd wenn die Röhre hin ist, dann ist das schöne Stück ein Totalschaden.

Die wow & flutter Anzeige hat auch eher Hausnummern ausgegeben, da war ein Tantalkondensator auf der entsprechenden Platine hinüber, nach Ersatz und Neuabgleich funktioniert das jetzt wieder bestens. Überhaupt sind jede Menge Tantals verbaut, auch die Spannungsfestigkeit der Elkos ist nicht eben großzügig ausgelegt.
Viele Grüße
Lukas
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  • HiFi1991
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#3
Mein T-100 ist jetzt seit 1982 tagtäglich in Betrieb und zeigt noch keinerlei Schwächen. Da ist noch nie etwas dran gemacht worden!

[Bild: 005_ergebnis.jpg]

Ohh, ist ganz schön staubig in der Werkstatt...

Beste Grüße
Armin
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  • UriahHeep, hadieho, HiFi1991, Geruchsneutral
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#4
ihr macht doch keine Bms oder Tapes mehr, da könnteste das ja vieleicht..... Floet UndWeg
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#5
Auch im T-100 müssen alle Orange Caps raus - und nach Prüfung hab ich auch alle 100µF Elkos getauscht, von denen waren mehr als die Hälfte weit außerhalb des Solls.
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
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#6
(15.11.2017, 19:09)Der Karsten schrieb: ihr macht doch keine Bms oder Tapes mehr, da könnteste das ja vieleicht.....  Floet UndWeg

Nee, Karsten an dem Ding hänge ich. Ich habe es damals als "Werbegeschenk" von Nakamichi bekommen. Mein damaliger Chef wollte keine zwanzig Naka-Decks (gemischt) ordern. Also kam der Nakamichi-Vertreter zu mir in die Werkstatt und machte mir den Mund wässrig mit dem T-100. Wenn mein Chef zwanzig Decks bestellt, bekomme ich so einen T-100 kostenlos. Also ging ich runter und überredete meinen Boss dazu. Erstaunlicherweise mussten nach nur vier Wochen schon Decks nachbestellt werden, weil die besser weg gingen als zunächst vermutet.

Seitdem (1982) habe ich den T-100 und liebe das Teil.

Beste Grüße
Armin
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  • HiFi1991, akguzzi, Frunobulax, Geruchsneutral
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#7
schon klar Armin, war auch nur als Spass gedacht  Drinks
Die Teile werden zu utopischen Preisen verkauft, selbst wenn ich wollte würde mir meine bessere Hälfte ordentlich bescheidgeben.Knueppel
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#8
Schon mal vielen Dank für die Rückmeldungen.

AtSpoc: hast Du beim Ersetzen der Elkos eine höhere Spannungsfestigkeit gewählt? Es ist oft zu lesen, dass die Teile an der Grenze der Belastbarkeit betrieben werden und deshalb "schnell" altern. Ich habe noch keinen Schaltplan angeschaut... und solchen Aussagen glaube ich irgendwie nur sehr zögernd. Ich denke, dass "meine Probleme" wohl eher auch von längerer Nicht-Nutzung (angeblich 5Jahre) herrühren... und die wahrnehmbaren Kontaktprobleme waren bei der Nikotinschicht nun kein Wunder... das Bref hat sich unmittelbar nach Aufsprühen in eine braune Soße verwandelt.
Gibt es hier jemanden der schon ICs tauschen musste?

Wäre da nicht der jährliche berufsbedingte Vorweihnachtsstress wäre das Teil schon auseinandergerupft...

schönen Abend
Andreas
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#9
Die OCs werden immer mit min 100V, meistens 400V-Typen ersetzt, was aber easy ist, die gibt's eh nicht drunter und für die 100µF hab ich 25V-Typen genommen, die hier noch in ausreichender Menge rumlagen.
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  • akguzzi
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#10
So, die OrangeCaps haben viele Überschneidungen mit den Werten die auch in den Naka-Tapes immer benötigt werden und von denen hab ich ausreichend da. Bei den Elkos mach ich gerade Bestandsaufnahme.
Nach den ersten ausführlichen Testreihen vermute ich offensichtliche "Fehler" bisher eigentlich nur in den Schaltern. Beim Prüfen des Oszillators war das positive, dass die gemessenen Werte bis 1Khz praktisch genau stimmen und dann mit kleinen Abweichungen vollkommen OK sind. Lediglich bei 12KHz kommt garnix. Schalterproblem? Ebenso muss der Input-Level-Schalter meist mehrfach betätigt werden und man erhält unterschiedliche Anzeigewerte bis was "Vernünftiges" ausgegeben wird. Die Schalter sind also auf jeden Fall mal dran.
Bei den ICs bin ich mir nicht sicher ob ein prophylaktisches Tauschen Sinn macht... ich bin aber noch am Lesen der unterschiedlichen Erfahrungen... neige allerdings dazu die ICs erst zu wechseln wenn sie Ärger machen.  Durch das Lesen der Erfahrungsberichte erhält man aber einen Überblick über die Schadensbilder und die damit verbundene Fehlerquelle... also im besten Fall holt man die Zeit die man mit "Fortbildung" verbringt dann bei einer Fehlersuche wieder rein  Floet.

schönes Wochenende
Andreas
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#11
(15.11.2017, 23:43)spocintosh schrieb: Auch im T-100 müssen alle Orange Caps raus - und nach Prüfung hab ich auch alle 100µF Elkos getauscht, von denen waren mehr als die Hälfte weit außerhalb des Solls.

Mensch spok, da war doch noch was? Freunde
Irgendwo bei dir muss noch mein T-100 herumfliegen... glaub, dazu müssen wir mal was ausmachen, hätte ja schon auch gerne ein funktionsfähiges hier stehen. Hi

Viele Grüsse,
Matthias
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#12
Was meinstn du, warum ich ewig versuche, dich anzurufen...
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#13
Mein Exemplar hatte das Problem, daß sich die Anzeige für die Kalibrierung der Geschwindigkeit sich nicht mehr auf die Nullmarke regeln ließ, sondern etliche Teilstriche darunter stehen blieb. Bei einer Sichtprüfung waren zwei der Hochvoltkondensatoren am Auslaufen. Also prophylaktisch alle Elkos gewechselt mit anschl. Neuabgleich, das hat das Problem beseitigt. Ich habe nach den mechanischen Abmaßen geschaut und sofern möglich welche mit höerer Spannungsfestigkeit und 105° verwendet. Jetzt läuft wieder alles. Falls Du Bedarf hast, ich habe noch ein paar in Reserve.
Irgendwo müsste ich auch noch ne Excel-Tabelle mit Gegenüberstellung alt-neu haben.

Die OC's habe ich noch nicht gewechselt, aber entsprechende Folienkondensatoren mit 1%-Toleranz liegen schon bereit. Wenn mal Zeit ist... [Bild: floet.gif]

Vom IC-Wechsel auf Verdacht würde ich abraten, die gehen eigentlich nicht kaputt, wenn Du wirklich willst, dann sockeln.

Sei vorsichtig auf der Oszillator-Platine (müsste die ganz linke sein bei Ansicht von vorn). Da sitzt ein in Gummi gekapseltes Bauteil mit extrem dünnen Anschlussdrähten drauf, die gerne abbrechen.

lg
Reimar
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  • spocintosh, akguzzi
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#14
Ich danke für eure Rückmeldungen.
Ein Tauschen von ICs scheint zunächst nicht notwendig. Ich habe nach einigem Probieren keine Fehlerbilder die darauf hindeuten dass da irgendwas defekt wäre. Einige scheinen nicht mehr soo leicht erhältlich... vielleicht mal auf Halde legen!?
Auch scheinen die Elkos schlimmer von Ausfallerscheinungen betroffen als die OCs. Da waren auch bei meinen Nakamichi-Tapes bei den komplett "vorsichtshalber" gewechselten je nur 2 oder 3 messbar daneben.
Was wirklich einer kompletten und aufwendigen Pflege bedarf, sind die Schalter. Aber das kenne ich schon... da haben mich die 680ZX schon Nerven gekostet.
Also schauen, dass an den Weihnachtsfeiertagen genug Ersatzteile vor Ort sind... Zeit und E-Teile=Reparatur ;-).

schönes Wochenende
Andreas

AtHighländer... ich habe jetzt aus den Bauteile-Listen des SM alle Kondensatoren rausgeschrieben und mal die jeweiligen Stückzahlen ermittelt, der nächste Schritt wäre die Größen zu ermitteln und nach Möglichkeit immer die höchste notwendige Spannungsfestigkeit (außer bei den Hochvolt-Teilen) bei gleichem Wert zu nutzen wenn es der Platz zuläßt. Wenn Du da schon Vorarbeit bei der Ermittlung von Größen geleistet hast dann nehme ich die Excel-Tabelle gerne. Wenn nicht mehr vorhanden ist das auch kein Beinbruch ;-).
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#15
Ich such am WE mal wo ich sie abgespeichert habe. Schick mir für den Erfolgsfall mal vorsichtshalber Deine mail.

Gruß
Reimar
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#16
Habs gefunden! Hast PN und mail!

Gruß
Reimar
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