Vor einiger Zeit lief mir dieser schöne Sony-Amp mit einem Tuner ST-5130 und einem Tapedeck TC-204 SD inklusive orginal Bedienungsanleitungen und Servicemanuals mehr oder weniger zufällig über den Weg. Optisch sind alle Geräte, abgesehen von den Gehäusedeckeln, recht gut erhalten.
Das Tape funktioniert, steht aber auf meiner Prio-Liste ganz hinten. Der Tuner geht auch, allerdings bleibt er komplett dunkel.
Als erstes kam natürlich der Verstärker dran. Innen etwas staubig, nur mimimale Kratzer auf der Front, Nikotinversiegelung, Powerlampe funktioniert und Geräusche kamen schon mal aus den Testtröten. Jegliche Regler- oder Schalterbetätigung konnte man kratzender und knackender Weise hören. Also obligatorische Poti- und Schalterkur. Potis hat er nur für Volume und Balance, Bässe und Höhen werden über Drehschalter mit Widerständen angehoben oder gesenkt.
Drehschalter hat er reichlich....
Also die Drehschalter und ich werden nie beste Freunde. Sie waren alle ausnahmslos versifft. Dieser auf dem Foto war nicht der schlimmste, vermutlich wurden die schon einmal "behandelt".
Insgesamt war das für mich als gemeinen, werkstattlosen Kütiba schon eine große Herausforderung. Der ständige Transport zwischen Küti und Lagerplatz hat es nicht wirklich besser gemacht. So mancher Draht ist durchs Ein- und Auslagern abgebrochen.
Nach der Reinigung und Politur wurden sie noch mit Kontaktfett versiegelt und wieder zusammengebaut.
Sehr viel weitergeholfen hat mir das orginale Servicemanual, da an dem Gerät einige Änderungen vorgenommen wurden, die zwar nicht im Schaltplan eingezeichnet, aber immerhin schriftlich vermerkt waren.
Alle Änderungen habe ich wieder Rückgängig gemacht, abgesehen von dem Umbau des Aux3-Eingangs von Klinke auf Din, da das Loch aufgebohrt wurde.
Die Netzteilplatine von vorne...
...und von hinten.
Die Endstufenplatine von hinten.
Als ich diesen Drahtverhau sah habe ich beschlossen, dass ich dort nie wieder ran möchte, und habe entgegen meines ursprünglichen Planes doch die Kondensatoren auf diesen beiden Platinen getauscht. Auf dem Vorverstärker blieb alles orginal. Die Trimmer sahen auch nicht mehr gut aus und wurden gleich mitgewechselt. Da ich keine mit passendem Rastermaß bekam, wurden Adapterplatinchen gebastelt.
Ein ESR-Meßgerät habe ich nicht, habe aber bei allen Kondensatoren mal interessehalber die Kapazität mit zwei verschiedenen, kalibrierten Multimeter auf der Arbeit nachgemessen. Alle bis auf einen hatten eine wesentlich größere Abweichung vom Nennwert, teilwese über 50% mehr.
An den Cinch-Buchsen auf der linken Seite sieht man noch eine Leitung vom Umbau eines Vorbesitzers
Nach dem Zusammenbau wurden noch Spannungsversorgung, DC-Bias und -Balance eingestellt.
Die Anschlüsse für die Lautsprecher finde ich richtig schick, aber so richtig warm werde ich mit denen nicht. Eventuell tausche ich sie noch.
Die Netzspannung wurde natürlich schon direkt nach dem Kauf auf 240V umgesteckt.
2 Phono MM Eingänge, Tuner, Tape, Aux1, Aux2 und noch einen Aux3 auf der Front. Mehr als ausreichend für mich.
Die geputzte Front. Gravierte Schrift, massive Knöppe.
Am Wochenende lief er erst mal über mehrere Stunden, ohne das es einen Zimmerbrand gab. Der Amp entwickelt im Betrieb sehr wenig Wärme.
Mittlerweile ist er wieder abgebaut und ich muss leider auch noch mal ran. Die zwei Kanäle des Lautstärkepotis haben leider sehr unterschiedliche Widerstandswerte, der linke Kanal ist bei Mittelstellung der Balance hörbar lauter.
Btw, Schokolade lässt sich von ihm auch wieder abwaschen.
Gruß, Ralf
Das Tape funktioniert, steht aber auf meiner Prio-Liste ganz hinten. Der Tuner geht auch, allerdings bleibt er komplett dunkel.
Als erstes kam natürlich der Verstärker dran. Innen etwas staubig, nur mimimale Kratzer auf der Front, Nikotinversiegelung, Powerlampe funktioniert und Geräusche kamen schon mal aus den Testtröten. Jegliche Regler- oder Schalterbetätigung konnte man kratzender und knackender Weise hören. Also obligatorische Poti- und Schalterkur. Potis hat er nur für Volume und Balance, Bässe und Höhen werden über Drehschalter mit Widerständen angehoben oder gesenkt.
Drehschalter hat er reichlich....
Also die Drehschalter und ich werden nie beste Freunde. Sie waren alle ausnahmslos versifft. Dieser auf dem Foto war nicht der schlimmste, vermutlich wurden die schon einmal "behandelt".
Insgesamt war das für mich als gemeinen, werkstattlosen Kütiba schon eine große Herausforderung. Der ständige Transport zwischen Küti und Lagerplatz hat es nicht wirklich besser gemacht. So mancher Draht ist durchs Ein- und Auslagern abgebrochen.
Nach der Reinigung und Politur wurden sie noch mit Kontaktfett versiegelt und wieder zusammengebaut.
Sehr viel weitergeholfen hat mir das orginale Servicemanual, da an dem Gerät einige Änderungen vorgenommen wurden, die zwar nicht im Schaltplan eingezeichnet, aber immerhin schriftlich vermerkt waren.
Alle Änderungen habe ich wieder Rückgängig gemacht, abgesehen von dem Umbau des Aux3-Eingangs von Klinke auf Din, da das Loch aufgebohrt wurde.
Die Netzteilplatine von vorne...
...und von hinten.
Die Endstufenplatine von hinten.
Als ich diesen Drahtverhau sah habe ich beschlossen, dass ich dort nie wieder ran möchte, und habe entgegen meines ursprünglichen Planes doch die Kondensatoren auf diesen beiden Platinen getauscht. Auf dem Vorverstärker blieb alles orginal. Die Trimmer sahen auch nicht mehr gut aus und wurden gleich mitgewechselt. Da ich keine mit passendem Rastermaß bekam, wurden Adapterplatinchen gebastelt.
Ein ESR-Meßgerät habe ich nicht, habe aber bei allen Kondensatoren mal interessehalber die Kapazität mit zwei verschiedenen, kalibrierten Multimeter auf der Arbeit nachgemessen. Alle bis auf einen hatten eine wesentlich größere Abweichung vom Nennwert, teilwese über 50% mehr.
An den Cinch-Buchsen auf der linken Seite sieht man noch eine Leitung vom Umbau eines Vorbesitzers
Nach dem Zusammenbau wurden noch Spannungsversorgung, DC-Bias und -Balance eingestellt.
Die Anschlüsse für die Lautsprecher finde ich richtig schick, aber so richtig warm werde ich mit denen nicht. Eventuell tausche ich sie noch.
Die Netzspannung wurde natürlich schon direkt nach dem Kauf auf 240V umgesteckt.
2 Phono MM Eingänge, Tuner, Tape, Aux1, Aux2 und noch einen Aux3 auf der Front. Mehr als ausreichend für mich.
Die geputzte Front. Gravierte Schrift, massive Knöppe.
Am Wochenende lief er erst mal über mehrere Stunden, ohne das es einen Zimmerbrand gab. Der Amp entwickelt im Betrieb sehr wenig Wärme.
Mittlerweile ist er wieder abgebaut und ich muss leider auch noch mal ran. Die zwei Kanäle des Lautstärkepotis haben leider sehr unterschiedliche Widerstandswerte, der linke Kanal ist bei Mittelstellung der Balance hörbar lauter.
Btw, Schokolade lässt sich von ihm auch wieder abwaschen.
Gruß, Ralf
veni, vidi, violini - ich kam, ich sah, ich vergeigte es