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Integra M-505 Endverstärker
#1
Die M-505 ist m.E. kein Hingucker und versprüht den Charme  einer Kreuzung aus Industrieumrichter und Gabelstapler-Ladegerät. Die Konstruktion des Gehäuses erinnert stark an die alten Modelle der Firma Hafler (z.B. 280XL) , die man vorzugsweise in dunkle Raumecken stellt. Wink3

[Bild: 6Q4u5AYh.jpg]

Design ist sicher Geschmacksache, und technisch habe ich an dem Gerät wenig auszusetzen.
Das Gerät ist ein 100V Japan-Import, das vor kurzer Zeit als Defektgerät in Japan gekauft wurde. Auf dem Transportweg kam es leider zusätzlich zu einem kleinen Platinenbruch, sowie einem leichten Blechschaden, der bereits repariert wurde.

Hier reichten bereits Klebstoff und etwas Lot.
[Bild: Ib2OXVAh.jpg]

[Bild: uVnJ3Zzh.jpg]

[Bild: 00P3KChh.jpg]

[Bild: T4oM2Nvh.jpg]

Das Gerät schaltete die Lautsprecher nicht frei, wobei ein direkter Schaden an einem der Endverstärker -erstmal- nicht festgestellt werden konnte.
Ich hielt es also für eine gute Idee, erstmal die Schutzschaltung näher zu untersuchen. Die ist (im Bild unten links) "diskret" aufgebaut worden.

Man beachte die für einen eher kleinen Japaner unüblichen Querschnitte der Leitungen im Netzteil. Das sind stellenweise 4 oder sogar  6mm²
[Bild: WnpisbIh.jpg]

[Bild: 99ek0fYh.jpg]

Wie üblich überwacht die Schutzschaltung etwaige (zu hohe) Gleichspannung an den Ausgängen, sowie Kurzschluß oder zu hohe Ströme.
Gleichspannug war nicht zu messen, aber es könnte natürlich auch ein Fehler in der Schutzschaltung selbst vorhanden sein.

Die Schutzschaltung habe ich dann quasi von hinten nach vorne untersucht, wobei ich andersherum schneller zum Ziel gekommen wäre.
Auffällig war eine viel zu große Restwelligkeit an C408. Ein gewisser Ripple von vielleicht 1V ist hier normal, da R420 (2W) die Spannung mit ca. 80 mA belastet, aber in diesem Fall waren es
gut 5V, die -wenn man das Relais zwangsweise anziehen ließ- noch weiter stiegen. Es ist unklar, ob die Schaltung damit sicher funktioniert hätte, aber die eigentliche Ursache war mit dem Wechsel von C408  nicht behoben. Der Elko sitzt direkt neben dem 2W Widerstand und wurde im Betrieb sehr warm.

[Bild: gCM9vFCh.jpg]

Bei der Überprüfung der einzelnen Transistorstufen fiel  der Relaistreiber auf. Seine Stromverstärkung erreichte lediglich einen unüblichen Wert von 45, während ein Neuteil über 300 erreicht. Aber auch das dürfte (vermutlich) noch funktioniert haben. Nachprüfen kann (will) ich das jetzt nicht mehr,denn dazu müsste ich jetzt die alten Teile wieder einlöten. Das möchte ich nicht.

An Pin 14 & 15 der Schutzschaltung standen null volt an, und auch Q401 & 402 machten das was sie sollen. Es fiel mir (leider etwas spät) auf, dass sich an Pin 12 bzw 13 nach dem Einschalten eine negative Spannung aufbaute, die nach 3 Selunden ca. -40 V betrug. Nachdem ich pin 14 und 15 von den Endverstärkern löste, schaltete die Schutzschaltung nach 4-5 Sekunden wie gewollt durch.

Die eigentliche Ursache war ein defekter Q215, der allerdings am DMM keine Auffälligkeiten zeigte. Dort kam es ohne entsprechende Ansteuerung der Basis  zu einer negativen Spannung am Kollektor , die somit einen Überstrom an den Endtransistoren vortäuschte. Der Transistor befindet sich nicht auf der Schutzschaltungsplatine.

Nach Wechsel von Q215 war alles wieder so wie es sein sollte.

[Bild: cUlihV3h.jpg]

Abschliessend habe ich noch ein paar schnelle Messungen am Gerät durchgeführt, wobei die Leistungsmessung dieses mal ausfallen musste. Der Vorschalttrafo hat mit seinen optimistisch aufgedruckten 300VA nicht die nötige Leistung, um mehr als ca. 30W x2 aus dem Gerät zu holen. Es kommt dann zu extremen Spannungseinbrüchen.

[Bild: uYjyRC9h.jpg]


Die Lautsprecherklemmen....naja...kein Kommentar. ;Wink3 2,5mm ² gehen da zwar  noch rein, aber "schön" ist das nicht.
[Bild: HNPWAznh.jpg]


FFT 1 W/8R  Links...
[Bild: Kze5iG6h.gif]

...und rechts
[Bild: qkoytjUh.gif]

extrem geringe Verzerrungen,  wenig Rauschen. Die Verzerrungen steigen bei z.B. 10W auf ca. 0,00X% an , wobei K3 dann dominiert. Leider habe ich die Bilder nicht richtig gespeichert. ...also weg.
Achso....Das war natürlich erst nach einer Behandlung des Relais möglich. Vorher waren es locker 0,05 bis 0,1%...schwankend Wink3


[Bild: nLfSweEh.jpg]

THD&N, 1W,8R vs. Freq. Tadellos.



Amplitudenfrequenzgang, 1W,8R L&R ....Edit....vermutlich nicht "korrekt", da ich die eingebauten Pegelsteller verwendet habe....Ich reiche da nochmal etwas nach Wink3

[Bild: 692tv9eh.jpg]
[-] 33 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
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#2
Sehr schöner Bericht.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an HVfanatic für diesen Beitrag:
  • scope
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#3
Mir gefällt die Endstufe, da sie recht aufwändig gebaut ist. Schwer, zwei Trafos, keine Standardkühlkörper und dieser herrlich altmodische Chassisaufbau.

Nur passt sie halt überhaupt nicht zum Rest der Serie mit Holzdeckeln und silberner Front.
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  • Kimi
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#4
Immerhin sind die Anschlüsse auf der Rückseite  LOL
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#5
Das mit den hintenliegenden Anschlüssen haben die auch bei der Vorstufe so konsequent durchgezogen...

Die Optik könnte noch gewinnen, wenn dieses Opel Ascona artige Typenschild vom Gehäusedeckel abkäme. Einen Versuch wäre es wert.
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  • winix
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#6
[Bild: 6-Q4u5-AY-1.jpg]
Besser?
[Bild: logohev2u4jv7.jpg] [Bild: ls2x8jno.jpg]
Wenn Millionen von Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es dennoch eine Dummheit. Floet
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  • HiFi1991
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#7
Holzseitenteile, bitte.... und VU-Meter und gebürstete Aluminiumfront und dann noch....

Gruß

Thomas
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.

Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden. 
[-] 1 Mitglied sagt Danke an tiarez für diesen Beitrag:
  • Kimi
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#8
Kein Problem, an wen darf ich den Kostenvoranschlag senden? Tease
[Bild: logohev2u4jv7.jpg] [Bild: ls2x8jno.jpg]
Wenn Millionen von Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es dennoch eine Dummheit. Floet
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#9
(05.11.2018, 22:19)HaiEnd Verweigerer schrieb: [Bild: 6-Q4u5-AY-1.jpg]
Besser?

Ja, die zwei Löcher im Deckel zuspachteln und den Deckel neu zu lackieren scheint die Lösung zu sein!
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#10
Ich mag den Brocken.


[Bild: DSC07535.jpg]



Daher fand ich den Bericht hier auch sehr interessant.
Gruß André





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  • onkyo, hal-9.000, Tom, xs500, Cpt. Mac
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#11
... die anderen Teile sind aber viel hübscher.
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#12
Vielleicht meinten die Japaner ja, der Verstärker gehört wie der Motor beim Auto weggesperrt.
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#13
Wenn die beiden Trafos neben je 100V auch eine 120V-Anzapfung hätten, wäre die Umrüstung auf 240V recht einfach. Geht das nicht ?
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#14
(05.11.2018, 18:13)scope schrieb: Der Vorschalttrafo hat mit seinen optimistisch aufgedruckten 300VA nicht die nötige Leistung, um mehr als ca. 30W x2 aus dem Gerät zu holen. Es kommt dann zu extremen Spannungseinbrüchen und seltsamen Verhalten des Verstärkers.

Danke, dass du in einem vermutlich wenig beachteten Satz klar dargestellt hast, warum es so eine Superidee ist, sich unter Performancegesichtspunkten ein supertolles Gerät aus Japan zu importieren, nur um hier gerade mal Ghettoblasterperformance rauszubekommen.
Ich hab's noch nie gesagt, aber bei jedem 100V-Import eines Verstärkers muss ich immer mit den Augen rollen.

Kann so ein Umspanner sonst noch irgendwas Komisches machen ? Mehr oder weniger Brumm, Erdungsprobleme oder sonstwas, wenn man ein darüber angeschlossenes Gerät mit regulär betriebenen innerhalb einer Anlage anschließt ? Immerhin sind sie ja über die Masse verbunden. Das täte mich interessieren.
Könntest du dazu eine Einschätzung abgeben oder sogar Erfahrungen beschreiben ?
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
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#15
deswegen sollte man dafür dann auch nen entsprechenden Vorschalt-Stepdowntrafo haben um solche Geräte auch richtig nutzen zu können Spoc.
Es gab Geräte in Japan die nur für den japanischen Markt produziert wurden, will man nun so ein Teil haben, aus welchen Gründen auch immer, muß man zwangsläufig auch das Geld für entsprechende Stepdowntrafos ausgeben.
Es gibt Sammler die speziell solche Geräte sammeln und im Haus dafür sogar extra n 100V Stromnetz mit einigen KW Leistung haben.
Brumm oder sonstige negativen Eigenschaften beim Mischbetrieb mit EU Geräten sind mir nicht bekannt.
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#16
Bei dieser Kiste geht es aber nicht um klangliche Performance, sondern schlicht ums haben wollen.
Spottbillig, da defekt - gepflegter Zustand, ... Selbst mit passendem Vorschalttrafo am Ende günstiger als jedes in Deutschland erhältliche Gerät.
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  • scope
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#17
Das ist mir schon klar, dass man das sollte.
Nur wie auch hier im Forum schon zuweilen zu beobachten, war das importierte, meist superseltene 100 oder 115V-Gerät eh schon teuer und der Versand kann den Preis dann gern auch noch verdoppeln, so dass es oft nur noch für eine Chinakiste von Amazon zum Vorschalten reicht. Ein Spannungswandler, der einen halbwegs ernsthaften Verstärker betreiben kann, kostet schnell nochmal soviel wie Gerät + Versand.
Aber das scheint häufig egal zu sein, leuchten tut die Import-Rarität ja trotzdem schön...
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#18
So ein China-Spannungswandler mit 1000W (dürfte auch für die dicksten Hifi-Schiffe genügen) kostet 78,45 Euro bei amazon, wie Du schon vermutet hattest.


[Bild: 41-Dil9gli-DL-SX355.jpg]

An so einem Step-down-Trafo kann aber nicht allzuviel verkehrt gemacht werden, da tuts die China-Kiste voll und ganz.

Beste Grüße
Armin
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#19
Ein Vorschalttrafo passend zur Endstufe ist noch gar nicht angeschafft, da das Ding erst einmal funktionieren sollte.
Das Ding ist auch kein Bolide, sondern eine olle 2 x 100 W Endstufe, somit wird sich schon ein passender Vorschalttrafo finden.
Bei einer Accuphase M100 oder beim Krell Importgerät wird das schwieriger, aber darum geht es in diesem Fall nicht.

So was, wie Armin es da oben gepostet hat, schwebt mir vor.
Obwohl mir gerade einfällt, dass im Keller noch ein gigantischer Ringkerntrafo von Siemens schlummert, der für diesen Zweck gedacht ist. Der ist aber größer als die Onkyo Endstufe, von daher vielleicht etwas überdimensioniert.
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#20
Hmm ... ist eigentlich keine dolle Wissenschaft, zwei Trafos in Reihe zusammen zu knippern, zumal es Onkyo selbst so vorsieht.


[Bild: Onkyo-Trafo.jpg]
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#21
Diesbezüglich könnte man ja nochmal einen Blick riskieren!
Ich meine aber in Erinnerung zu haben, dass es 100V Trafos ohne weitere Anzapfungen waren!
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#22
Das ist die Japan-only Ausführung mit zwei stck. 100V Transformatoren. Das SM gilt für die US und/oder Europavers.
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#23
(06.11.2018, 08:29)spocintosh schrieb: Ein Spannungswandler, der einen halbwegs ernsthaften Verstärker betreiben kann, kostet schnell nochmal soviel wie Gerät + Versand.
Nein, nicht unbedingt. Bei einem Stepdown-Konverter braucht man per se nicht zwingend eine galvanische Trennung, weshalb ein Spartrafo durchaus ausreicht. Und diese können deutlich kleiner gestaltet werden. Der von Armin verlinkte ist vermutlich so einer und kann deshalb in der Tat 1000W bereitstellen.
Einziges Problem bei den billigeren Geräten ist ein eventuell vorhandener mechanischer Brumm.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Cpt. Mac für diesen Beitrag:
  • spocintosh
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#24
Ist schon witzig.
In Japan gibt es ein 100V-Netz mit 50 und mit 60Hz. Diese 20%-Differenz von 50 zu 60 Hz müssen die Geräte tolerieren können.
Wir aber diskutieren endlos, da uns eine 15%ige Überschreitung eines 200V-Trafos - sprich zwei a 100V - an 230V unmöglich erscheint.
Viele Taiwanesen kaufen sich in Japan Geräte, weil sie dort preiswerter sind und betreiben sie zuhause dann mit 110V bei 60 Hz ohne weitere Anpassung, obwohl dies 32% mehr sind.
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#25
So geht das  Oldie :


[Bild: diesel-generator.png]
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  • HaiEnd Verweigerer, rolilohse
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