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16.05.2019, 20:48
Moin zusammen,
ich berichtete hier (Klick) schon vom Neuerwerb des Yamaha A-960II, nun geht's an den nach 38 Jahren wohl überfälligen Service. Ich bin nicht völlig unbeleckt und einige Basics sind vorhanden, aber eben doch fachfremd und werde euren Rat benötigen. Servicemanual liegt vor, allerdings bleiben da einige Fragen offen, aber ich will nicht vorgreifen.
Status:
Funktion beider Kanäle vorhanden, keine Rauch oder übermäßige Hitzeentwicklung, Schalter und einige der Potis müssen gereinigt werden, Main Direct-Schalter rastet nicht mehr. Netzteil summt für meinen Geschmack nen bischen zu laut. Mit 99,97% Wahrscheinlichkeit war die Haube 1982 in Hamamatsu das letzte Mal unten. Staubig, aber kein Nikotinmief:
Keine abgeknipsten Wirewraps am Netzteil und auch sonst keine Spuren, dass da schon mal jemand dran war. Alle Rifas noch am Platz. Die originalen Stanley-Birnchen sind auch noch drin und funktionieren sogar alle noch. So mag ich das eigentlich am Liebsten. Nix verbastelt.
Erstmal saubermachen, sieht doch gleich viel besser aus:
Beim rechten von den Elna for Audio 15000 µF 63V Siebelkos wölbt sich die Plastikkappe, ein Druck mit dem Finger offenbarte darunter einen topfebenen Boden des Alubechers, Auslaufspuren sind auch nicht zu sehen.
Mein erster Blick gilt üblicherweise Schmauchspuren an der Innenseite der Haube, da weiß man gleich wo man mal nach dem Rechten sehen muss. Fündig geworden:
Der jeweils zuständige Hamstergrill war schnell identifiziert. Nr. 1 diese beiden 39kOhm-2W-Widerstände im Netzteil, sofern ich das richtig kapiert habe, rösten die parallelgeschaltet in Zusammenarbeit mit 2 Zenerdioden 115V AC (Mittelabgriff Primärwicklung) auf 4,5 V AC runter, das ist wohl die Betriebsspannung für den Yamaha-Dickschicht-IC (das blaue Ding direkt unter den Leistungswiderständen), der die Triacs für die Phasenanschnittsteuerung der Trafoprimärwicklung triggert:
Die 240V-Varianten des Verstärkers haben die selbe Widerstandsbestückung an der Stelle, Platine ist auch nicht angeröstet, und Leistungswiderstände werden nunmal heiß, sehe da erstmal keinen Handlungsbedarf außer Nachlöten. Netzteil muss wegen des Monsterknallfrosch eh raus.
Hamstergrill Nr. 2 befindet sich neben dem rechten Siebelko auf dem Mainboard:
Die Truppe von Leistungswiderständen im rechten Kreis stellt in Zusammenarbeit mit den Zenerdioden oben links im Kreis die Versorgungspannung für die Vorverstärker und Klangregelgruppe bereit. Bei den beiden im linken Kreis bin ich mir nicht sicher was die machen muss ich nochmal nachsehen. Platine schon leicht gebräunt, sieht von der Lötseite aber noch prima aus. Als Ursache für die Hitzeentwicklung vermute ich den Übergang von 220V auf 230V, in dem Zuge hätte eigentlich die B+/B--Spannung neu einjustiert werden müssen, was wohl nicht stattgefunden hat.
Ich werde mich langsam von vorne nach hinten durcharbeiten, deswegen steht in meinem nächsten Beitrag erstmal das Netzteil an, wo bereits die ersten Komplikationen aufgetaucht sind. Ich bleib dran.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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16.05.2019, 21:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.05.2019, 21:09 von nice2hear.)
Und, forderst du den Ersatzkondensator von Yamaha an? Ist gute Tradition den Service anzunehmen.
(17.02.2016, 18:31)nice2hear schrieb:
1a+++ Service bei Yamaha. und das für ein >30 Jahre altes Gerät.
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover
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nice2hear: Sehr schick, den möchte ich auch haben. Werde mich mal mit der Seriennummer von meinem Verstärker in Rellingen melden. Danke für den Tip.
Der Ausbau der Netzteilplatine war übrigens nicht ganz einfach, Servicemanual sagt, man solle die Kabel abnehmen, aber ich wollte die originalen, verlöteten Wirewraps nicht killen, also habe ich die Haube vom Trafo runtergenommen, dann kann man die Kabel dranlassen. Anhand des Aufklebers auf dem Trafo ist laut Servicemanual dieser Verstärker ein G-Modell, also nordeuropäische Ausführung.
Von den Rifa-Kondensatoren sieht der große Knallfrosch noch am Besten aus. Wesentlich schlimmer sehen die beiden Kandidaten am Netzschalter und besonders die 6800pF beim großen Triac aus. Erstaunlicherweise gemessene Kapazität noch einwandfrei, aber das muss ja nix heißen. Die kommen alle neu.
Leider offenbarten sich bei genauerer Inspektion weitere Problemzonen am Neztteil. Schaut euch auf dem folgenden Bild mal die Beine der Dioden und der kleinen Triacs an. Durch die Dioden läuft über die kleinen Triacs geschaltetet eigentlich nur der Gatestrom für den großen Triac, der die Primäwicklung vom Trafo schaltet. Da scheint mir was faul zu sein...
Hier ein Ausschnitt vom Schaltplan, die entsprechenden Bauteile sind eingerahmt:
Meine Theorie: Die kleinen Triacs sind ausgebrannt und zünden selbsttätig durch. Leider fehlt mir die Möglichkeit, die Funktion der Triacs zu prüfen, Oszilloskop würde ich noch rankriegen, aber ich bräuchte auch nen Trenntrafo zum Messen der Sägezahnspannungen im Neztteil, den ich jetzt nicht extra hierfür anschaffen wollte. Unzureichende Ausstattung, die ewige Misere beim Küchentischbasteln. Daher will ich die Dioden und Triacs auf Verdacht auswechseln. Die originalen Triacs SMOR5G für 10$ pro Stück aus den USA bestellen ist keine Option. Ich habe zwar kein Datenblatt, aber mit Mühe rausgefunden, das die SMOR5G 400V Standoffspannung, Gatestrom von 30ma und Haltestrom von 25mA haben. Als Ersatztyp wollte ich einen Q601E4 verwenden, der hat 25mA Gatestrom und Haltestrom und 600V Standoff, sollte passen. Anstelle der originalen 10D-4 Dioden sollen 1N5061 rein. Für den großen Triac suche ich mir auch noch Ersatz raus, dann hab ich wenigstens schon was liegen, falls der auch hinüber ist.
Bitte umgehend Einspruch erheben, falls ich mit der Bauteilwahl völlig daneben liege, ich bin dankbar für jeden Tip.
Soweit zum Netzteil, da ist erstmal Baustop bis die benötigten Teile da sind. Ich habe des wegen schon mal mit der Phonoeingangsstufe weitergemacht. Da hat wohl die Deutsche Bundespost mächtig die Finger drin gehabt.
Bericht folgt.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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18.05.2019, 10:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2019, 10:47 von scope.)
Zitat: Daher will ich die Dioden und Triacs auf Verdacht auswechseln.
Seltsame Vorgehensweise. Läßt sich das Gerät nicht mehr einschalten, bzw. stehen die Sekundärspannungen nicht mehr in etwa korrekter Höhe an, wenn das Gerät Leistung (Also ein Pfeifftönchen) abgibt?
Ich habe ein Foto gesehen, wo er eingeschaltet abgebildet ist.
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Moin scope,
aus Sicht des gut ausgestatteten Profis durchaus nachvollziehbarer Einwand. Ich habe leider wie beschrieben derzeit keine Möglichkeit die korrekte Funktion der Triacs im eingebauten Zustand durch Messungen zu prüfen. Deshalb stütze ich mich auf Beobachtungen und versuche daraus Schlüsse ziehen. Das Gerät lässt sich noch einschalten und gibt Ton, aber nicht nur an den Dioden im Bild sondern an ALLEN Baugruppen, wo die nominelle B-/B+ Spannung von 53,5V reduziert wird, sind Überhitzungschäden sichtbar. Ausserdem gehe ich mittlerweile davon aus, dass zumindest am Trimmer der Stromregelung schon mal rumgedreht wurde. Es bestejt der dringende Verdacht, das die Leistungsregelung des Netzteils (Phasenanschnittsteuerung der Primärwicklung) nicht mehr richtig funktioniert. Es ist mir einfach zu riskant, das Ding nochmal einzuschalten. Mal eben die B+/B- Spannung nachzustellen halte ich für kritisch, wenn die Triacs am Sack sind, im Zweifelsfalle raucht dann in der Peripherie was ab.
Ich bin überhaupt kein Freund von Bauteil tauschen auf Verdacht, ganz im Gegenteil, aber in diesem Fall halte ich das Vorgehen für angemessen, da die Verdachtsmomente groß sind und nicht viel schief gehen kann. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass auch der große Triac AC16D hinüber ist. Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Triacs im ausgebauten Zustand mit Hausmitteln (Multimeter) zu prüfen, lass es mich wissen. Ich könnte die Triacs z.B mit einer Glühbirne in Reihe ans Netz hängen und gucken ob sie noch dichthalten. Bin für Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise jederzeit offen. Ich muss ohnehin noch einiges an Lötstellen auf der Hauptplatine ausbessern. Bis das Gerät wieder eingeschaltet werden kann, wird es daher ohnehin noch dauern.
Gruß,
Stefan
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18.05.2019, 12:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2019, 12:40 von scope.)
Zitat:Ich habe leider wie beschrieben derzeit keine Möglichkeit die korrekte Funktion der Triacs im eingebauten Zustand durch Messungen zu prüfen
Wie verhält sich das Gerät denn momentan? Welche Spannungen liegen auf der Sekundärseite an?
Zitat:aber nicht nur an den Dioden im Bild sondern an ALLEN Baugruppen, wo die nominelle B-/B+ Spannung von 53,5V reduziert wird, sind Überhitzungschäden sichtbar.
Das ist OK...Das hat du bei diesem Teil nun mal "mitgekauft". Es ist Bestandteil des Angebots.
Zitat:dass zumindest am Trimmer der Stromregelung schon mal rumgedreht wurde.
Wenn du diverse Teile einfach so austauschst, dann ändert sich daran nichts. Es sei denn, du hast zuviel Zeit.
Zitat:Es bestejt der dringende Verdacht, das die Leistungsregelung des Netzteils (Phasenanschnittsteuerung der Primärwicklung) nicht mehr richtig funktioniert.
Verrätst du den Grund dafür?
Zitat:Es ist mir einfach zu riskant, das Ding nochmal einzuschalten.
Und wenn du jetzt diverse Teile auf Verdacht auswechselst, dann verringert sich die Gefahr ? Das -glaube- ich nicht.
Zitat:, im Zweifelsfalle raucht dann in der Peripherie was ab.
was ist damit gemeint? Die Elektronik auf der Sek. Seite? Die Spannungen kannst du doch mit einem DMM im Auge behalten.
Sorry, aber SO wirst du auf Zufälle und Glück angewiesen sein. Es gibt viele Wege zum Ziel, aber der, den du einschlagen möchtest , steht an unterster Stelle.
Aber dennoch: Viel Erfolg.
PS: Der mit Abstand schlimmste Fehler an dem Gerät ist übrigens die beschädigte Frontplatte. Das ist m.E. nicht mehr perfekt zu retuschieren.
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(18.05.2019, 12:31)scope schrieb: Zitat:Ich habe leider wie beschrieben derzeit keine Möglichkeit die korrekte Funktion der Triacs im eingebauten Zustand durch Messungen zu prüfen
Wie verhält sich das Gerät denn momentan? Welche Spannungen liegen auf der Sekundärseite an?
Unbekannt. Aber selbst wenn die stimmt, heißt das noch lange nicht, dass die Triacs ok sind. Aber ich gebe Dir recht, wenigstens das hätte ich ja mal messen können. Das Risiko dass der Knallfrosch hochgeht besteht erstmal nicht mehr, da schon gewechselt. Also kann ich das nachholen.
Zitat:aber nicht nur an den Dioden im Bild sondern an ALLEN Baugruppen, wo die nominelle B-/B+ Spannung von 53,5V reduziert wird, sind Überhitzungschäden sichtbar.
Das ist OK...Das hat du bei diesem Teil nun mal "mitgekauft". Es ist Bestandteil des Angebots.
Darf ich das als ein "they all do that, sir" verstehen? Ok, muss ich dann mit leben.
Zitat:dass zumindest am Trimmer der Stromregelung schon mal rumgedreht wurde.
Wenn du diverse Teile einfach so austauschst, dann ändert sich daran nichts. Es sei denn, du hast zuviel Zeit.
Ich weiss. Servicemanual sagt beide Trimmer zurückzustellen und dann neu zu justieren. Das war eigentlich geplant nachdem ich mit den Lötstellen fertig bin.
Leider kam was dazwischen, siehe nächster Punkt.
Zitat:Es bestejt der dringende Verdacht, das die Leistungsregelung des Netzteils (Phasenanschnittsteuerung der Primärwicklung) nicht mehr richtig funktioniert.
Verrätst du den Grund dafür?
Der Zustand der Beine an zumindest dem einen SMOR5G und an den Dioden D502 bis D505. Aufgrund Anlauffarben und thermisch bedingter Oxidation schließe ich darauf, dass Betriebstemperaturen oberhalb des für diese Bauteile zulässigen Wertes aufgetreten sind. In der Form ist das sonst nirgendwo am Gerät zu finden, auch nicht an den Leistungswiderständen. Mir fällt es schwer das zu ignorieren. Deswegen bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen da beigehen zu müssen.
Zitat:Es ist mir einfach zu riskant, das Ding nochmal einzuschalten.
Und wenn du jetzt diverse Teile auf Verdacht auswechselst, dann verringert sich die Gefahr ? Das -glaube- ich nicht.
Ja, du hast recht. Selbst wenn die Dioden und Triacs hinüber sein sollten, fehlt immer noch der Grund warum die so heiß geworden sind.
Zitat:, im Zweifelsfalle raucht dann in der Peripherie was ab.
was ist damit gemeint? Die Elektronik auf der Sek. Seite? Die Spannungen kannst du doch mit einem DMM im Auge behalten.
Mein worst-case Szenario ist, das ich die Strom bzw. Spannungsregelung auf der Hauptplatine überfordere wenn ich die B+/B- entsprechend Vorgabe einstelle, und dadurch Schäden verursache die u.U. schwer zu lokalisieren sind. Ich müsste zumindest die Sekundärspannung vom Trafo gleichzeitig mitmessen, aber da habe ich für diese Geräteversion keine verlässlichen Spannungswerte für Leerlaufbetrieb finden können. Ne klare Aussage über den Zustand der Triacs liefert das m. E. aber ohnehin nicht
Sorry, aber SO wirst du auf Zufälle und Glück angewiesen sein. Es gibt viele Wege zum Ziel, aber der, den du einschlagen möchtest , steht an unterster Stelle.
Aber dennoch: Viel Erfolg.
Vielen Dank für die Wünsche und insbesondere das Du Dir die Zeit genommen hast zu hinterfragen. Du hast natürlich recht. Deswegen erstmal alles auf Halt und eine neue Herangehensweise überlegen. Es ist ja noch nicht Schlimmes passiert, ausser das die Knallfrösche gewechselt sind.
PS: Der mit Abstand schlimmste Fehler an dem Gerät ist übrigens die beschädigte Frontplatte. Das ist m.E. nicht mehr perfekt zu retuschieren.
Nochmals Danke für den Input . Mit der Frontplatte habe ich mich abgefunden, kann ich mit leben.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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18.05.2019, 14:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2019, 14:27 von scope.)
Zitat:Darf ich das als ein "they all do that, sir" verstehen? Ok, muss ich dann mit leben.
Das sind sog. "Budgetverstärker" , die in sehr großen Stückzahlen preiswert gebaut wurden. Man hat sich -zu Recht- wenig Gedanken darüber gemacht, wie die Geräte nach +35 Jahren aussehen, denn die zu erwartende Lebensdauer ist längst überschritten. Bitte nicht (wie so oft) falsch verstehen, aber der Zustand ist völlig normal, wenn das Gerät oft benutzt wurde.
Also ein bisschen nachlöten, ggf. trockene Elkos erneuern ....fertig. Wichtig ist nach all den Jahren vielmehr die Funktion der (viel zu vielen) Schalter und Regler....
Zitat:Aufgrund Anlauffarben und thermisch bedingter Oxidation schließe ich darauf, dass Betriebstemperaturen oberhalb des für diese Bauteile zulässigen Wertes aufgetreten sind.
Du beschäftigst dich nicht all zu oft mit solchen Dingen....stimmt´s ?
Zitat:Selbst wenn die Dioden und Triacs hinüber sein sollten, fehlt immer noch der Grund warum die so heiß geworden sind.
Wie ich schon schrieb...Das ist Teil des "Systems". Verliebte Fanboys erneuern Wärmeleitpasten (stupid), vergrößern Kühlkörper, bauen Kondensatoren für die Ewigkeit ein...usw....Dabei vergessen sie regelmäßig, dass sie selbst ein Ablaufdatum haben.
Das nennt man wohl ..."übertriebene Liebe" . ?!
Hallo Stefan,
ich habe bisher in meinem Leben schon weit über 100 A-960(II) auf dem Tisch gehabt, da ich von 1987 bis 2007 im Yamaha-Kundendienst gearbeitet habe. Bisher waren noch nie die kleinen Triacs defekt, an keinem einzigen Verstärker! Auch das blaue IC (IG-04080) war bisher nur ein einziges Mal defekt. Also Du kannst davon ausgehen, dass der A-960 mit diesen Triacs arbeitet. Im Notfall könnte ich Dir zwei ausgebaute SMOR5G4 (IH000900) kostenlos zusenden, da ich etliche Spendergeräte diese Typs am Lager habe. Wenn Du diese Triacs messen willst (nur mit einem Multimeter), dann sollten die beiden äußeren Anschlüsse in beiden Richtungen niederohmig sein, vom mittleren Anschluss zu den beiden anderen immer hochohmig.
Beste Grüße
Armin
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(18.05.2019, 14:10)Dude schrieb: Aufgrund Anlauffarben und thermisch bedingter Oxidation schließe ich darauf, dass Betriebstemperaturen oberhalb des für diese Bauteile zulässigen Wertes aufgetreten sind.
Moin,
das sind keine Anlauffarben und hohe Betriebstemperaturen gab es da auch nicht.
Die Dioden haben versilberte Anschlussdraehte und das Silber ist durch Schwefelspuren in der Luft schwarz angelaufen.
Bei hohen Temperaturen waeren die Platinen unter den Dioden braun bis schwarz geworden und du haettest hier auch kalte Loetstellen. Solange das Netzteil laeuft und sich sekundaer die korrekten Spannungen einstellen, ist es auch in Ordnung.
Die Rifas auf der Platine zu tauschen, ist da schon die bessere Idee und wenn man schon dabei ist, Kondensatoren fuer 275V~ nehmen. Diese Kondensatoren sollten die Eigenschaften gepruefter Entstoerkondensatoren haben (es geht um das Verhalten im Fehlerfall).
Und was schonmal gesagt wurde:
Dieses Netzteil vertraegt keine Vorschaltlampen und auch keinen Stelltrafo, den man langsam hochdreht. Es muss "hart" an einer niederohmigen Quelle betrieben werden.
Der Trafo kann auch nicht direkt ans Netz geschaltet werden, er ist nicht fuer 230V gewickelt.
73
Peter
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Danke nochmal an euch alle, Ihr seid super .
Netzteil ist mit 3 neuen Wima MP3 X2 275V AC bestückt (die beiden am Netzschalter und der dicke 0,47µF). Die drei RIFA 6800pF, die in Reihe geschaltet sind, wurden von mir durch Wima FKP1 600V AC mit 6800pF ersetzt, hatte nichts anderes greifbar, sollte aber passen. Den 390 Ohm Leistungswiderstand unten am großen Triac habe ich noch aufgebockt, der röstete schon ein wenig an der Platine rum. Netzteilplatinen gereinigt, Netzteil wieder rein, Deckel auf den Trafo drauf und gut ist.
Fortschritt auch bei dem nicht mehr rastenden Main Direct Schalter. Der Ersatz aus der Bucht hat mir nicht so zugesagt, u. A. fehlt dem die Abschirmung zwischen den Kontakten des rechten und linken Kanals wie beim Original. Deshalb habe ich heute den originalen Schalter vorsichtig geöffnet, das winzige abgebrochene Teil war noch vorhanden und ich habe es vorsichtig mit Sekundenklebergel wieder in Position geklebt. Leider keine Bilder gemacht, war zu gebannt von der Fummelei. Rastet wieder wie ne 1 und scheint auch dauerhaft zu halten. Außerdem waren die Kontakte noch in perfektem Zustand, d.h. ich muss mich um die Kontakte der anderen Drucktaster erstmal nicht weiter kümmern, die sind im Prinzip alle von der selben Bauart. Es geht voran.
Ihr habt alle nen Bier bei mir gut.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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Weiter geht es mit dem Mainboard, die Lötstellen sind alle unberührt seit 1982. Nahezu alle Lötstellen an den Leistungswiderständen waren fällig, und einige andere mehr auch noch, naja, eigentlich ziemlich viele, ich hab alle gemacht die nur irgendwie suspekt aussahen. Bin fast durch, aber ein paar fehlen noch. Wie schon in anderen Topics erwähnt, muss man die ollen Flußmittel- und Lotreste erstmal weg machen, sonst kriegt man da keine anständigen Lötstellen hin. Und dann sind da noch die blöden Schienen im Weg. Schöne Plackerei. Die Platine selbst macht aber einen guten Eindruck, an der Unterseite keine dollen Verfärbungen, da heben auch keine Lötaugen ab oder so. Scheint ordentliche Qualität zu sein.
Mit der Prüfung der Elkos (Kapazitiäts- und Widerstandsmessung mit MM) bin ich auch weitestgehend durch. Ich dokumentier das hier mal, damit zukünftige Kütibas nicht solange suchen und messen müssen. Die auf dem Bild markierten waren eindeutig hinüber:
Nr 1: Alle 4 ausgelaufen, Kapazitätsverluste, teilweise außer Toleranz. Die sitzen im Einstellkreis für den Idling current.
Nr. 2: Taub. Der ist zusammen mit seinem Kollegen links oberhalb der Vierergruppe von Bipolaren für die Glättung der Versorgungsspannung für IC301 gleich links von den beiden Leistungswiderständen zuständig. IC 301 ist laut Schaltplan der DC Servo, was darf man darunter verstehen?
Nr. 3: Drückt den Gummistopfen raus. Wohl zuständig für Glättung einer Spannug im Verstärkerteil, da wo ich mich nicht mehr auskenne.
Nach Nr. 3 war der Austausch des gesamten Bestands an schlüpferblauen 100µF-Rubicons auf dem Board beschlossene Sache, selbstverständlich fliegen auch die 4 defekten 100µF/10V (Nr. 1) raus, Hersteller für mich nicht identifizierbar.
Alle anderen Elkos bisher unauffällig, bei ein paar von den Kleinen muss ich aber noch bei. Man beachte die Baugröße von den liegenden Elna 220µF/63V knapp oberhalb der Bildmitte. Scheinen welche von der robusten Sorte zu sein. Auslöten trotzdem empfehlenswert, weil die mit dem fiesen Gammelkleber fixiert sind, wodurch die dazwischen liegende Drahtbrücke korrodiert. Ich dachte ich kratz die Brücke nur ein bisschen sauber, doch dann habe ich sie doch ausgewechselt, die Korrosion hatte bereits den ganzen Draht durchsetzt. Damit tat sich leider eine weitere Baustelle rund um die beiden großen Siebelkos auf, zum Glück waren sie recht sparsam mit der Pampe. Arbeit zieht Arbeit nach sich, wie man zu sagen pflegt. Egal, da muss ich durch.
Meine Mittel zur Diagnose von Kondensatoren sind beschränkt, ich hoffe ich hab da nix übersehen.
Schalter und Schiebepotis machen mittlerweile auch Fortschritte. Großes Dankeschön mit Sternchen an dieser Stelle an Armin für die exzellenten Informationen, die er auf good-old-hifi bereit stellt. Priceless.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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24.05.2019, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.05.2019, 21:04 von Dude.)
Ich mal wieder.
Es empfiehlt sich bei diesen Verstärkern unbedingt mindestens einen der großen Sielbelkos rauszunehmen, um die Sauerei mit dem Kleber zu entfernen. Die Dioden und Widerstände im Bild waren schon mächtig ankorrodiert, bei einer Diode war das Beinchen schon durchgefault:
Ich habe die betroffenen Bauteile alle ersetzt, da Dioden 1S1555 oder 11S2473 eher nicht so gängig sind, habe ich 1N4448 stattdessen eingebaut. Die Dioden treiben in das Schiebepoti vom Zappel-O-Meter, ich denke das sollte ok sein.
Viel wichtiger als die Versorgung der Zappeldiode sind die Drahtbrücken zwischen und um die großen Siebelkos, da geht nämlich teilweise richtig Qualm drüber. Auch hier war Austausch nötig:
Worauf man sich bei den Verstärkern zudem einstellen kann ist der notwendige Austausch der Matsudingsda-Kondensatoren zumindest der kleinen Bauformen 6,3mm und 8mm Durchmesser. Die waren bisher alle ausgelaufen, auch im Klangregelteil. Leider ist da ne ganze Menge von drin. So sehen die aus:
Allmählich wird Licht am Ende des Tunnels sichtbar.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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25.05.2019, 08:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.2019, 08:38 von timundstruppi.)
An manchen Zapplern sind Germaniumdioden.
Aber diese sind hier wohl Silizium.
Es geht um die Flußspannung.
In dem Kleber ist ein Brandhemmer enthalten, der sich mit den Jahren bei Thermik zersetzt und Beinchen frisst.
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• Dude
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Danke für die Infos, ich habe die Datenblätter verglichen, die alten Dioden waren auch Si und alle dort angegebenen Kennwerte sind nahezu identisch. Gemessene Vorwärstspannnung am MM neu zu alt war ein Unterschied von 8 mV, scheint mir nicht die Welt, k.A. ob das irgendeine Aussagekraft hat.
Hier mal eine Impression von der Reinigung der Schiebepotis. Wie vermutet sind die Zeit Ihres Lebens von Kontaktsprayorgien verschont geblieben, sehr erfreulich.
Rechts die Rückführbahnen wie vorgefunden, links wieder blitzeblank. Vorsicht ist geboten bei den Potis mit rastender Mittelstellung, wenn man beim Herausziehen der Schieber aus dem Blechgehäuse nicht aufpasst, fliegt die federbelastete 2mm-Rastkugel einmal quer durch die Küche und man hat dann viel Spaß beim Suchen.
Ich habe das Kontaktfett bisher nur auf die Rückführbahnen und die Gleitflächen am Schieber gemacht. Auf die Widerstandsbahnen aus Grafit wollte ich das lieber nicht drauf machen, irgendwie ist mir das nicht symphatisch. Die Beschreibung von dem CG70-Fett sagt auch nur dass es optimal bei Silberkontakten funktioniert, von Widerstandsbahnen schreiben die nix. Gibt es da Meinungen zu?
Gruß aus Hannover,
Stefan
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26.05.2019, 15:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2019, 15:29 von Dude.)
Moin zusammen.
CG40-Kontaktfett war leider nicht so dolle für die Schiebepotis, die Gleiteigenschaften ließen zu wünschen übrig, ich habe das Zeug jetzt nur für die Wahlschalter genommen, und für die Potis auf Altbewährtes zurückgegriffen damit es flutscht wie es soll. Ging zügig voran mit den Potis, bis zu guter Letzt das Treble-Poti dran war, beim Aufmachen das gefunden :
Ich hab es mit UV-härtendem Klebstoff repariert, hat prima geklappt, wieder ein Dankeschön an Armin fällig für den Tipp...
Danach war noch das Eingangs/PhonoEQ-Board dran:
Am unteren Rand des Boards habe ich alle Lötstellen der Spannungsversorgung nachlöten müssen. Elkos gecheckt, scheinen alle i.O. zu sein. Bei den großen Elna 2200µF/6,3V wölbt sich zwar die obere Plastikkappe, aber MM zeigte 2400/2500 µF Kapazität und von unten sahen sie noch fein aus.
Danach stand noch die Schalterkur an. Ich habe nur 3 Schalter machen müssen, denn den vierten Schalter mitsamt des kleinen Zusatzboards und dem darauf befindlichen Teilefriedhof habe ich aufs Altenteil geschickt. Das Zeug taucht im SM erst gar nicht auf, das ist lediglich der Trödel den die Deutsche Bundespost damals für FTZ-Nummer reingefrickelt haben wollte. Ich habe die gesamte Bestückung der Platine im SM nachvollzogen, man muss lediglich 2 Polystyrolkondensatoren 220pF 2% (grüne Kreise) und zwei Glimmerkondensatoren 100pF 500V 1% (rote Kreise) auf den vorgesehenen Steckplätzen nachrüsten:
Cinchbuchsen der Phonoeingänge an die ursprünglich vorgesehene Stelle, und schon geniest man Phonoeingänge wie der Rest der Welt das auch durfte. Signalweg deutlich aufgeklart :
Die Glimmerkondensatoren fehlen noch. die sind noch unterwegs. Geht aber auch erstmal so, die werden ja nur den 220pF bedarfsweise zugeschaltet.
Verstärker ist wieder zusammengebaut und jetzt gehts ans Einstellen. Bevor ich mit Einstellen loslege, brauche ich nochmal eure Hilfe. Für das Einstellen des Optokopplers soll man laut SM an TP3 auf dem Netzteil, siehe unten. Ist meine Annahme bezgl. TP3 richtig?
2. Frage: Was meinen die mit "if out of rage, turn VR501 and VR303 around...", Potis ganz nach links drehen?
Hoffentlich springt er wieder an, ich bin doch leicht nervös. Drückt mir die Daumen bitte....
Danke und Gruß aus Hannover,
Stefan
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• Hippman
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27.05.2019, 18:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.05.2019, 18:08 von Dude.)
So, heute war Antreten zum Grande Finale angesagt. 2 Multimeter angehängt, Stecker rein, Powerschalter gedrückt, ein Knall, ein Blitz und ich war in Rauch gehüllt....
...quatsch , lief alles ganz unspektakulär ab. Zuerst die Railspannung auf 53,25V (war auf 56,5V) und die am Optokoppler auf 1,19V (war auf 0,8V) eingestellt. Danach Idle Current links und rechts auf je 8,3mV (fummelig). Nachfolgende Messung des Offsets ergab links 10mV und rechts 5mV, beide Werte leicht schwanken (+/- 1mV). Sollte passen, oder?
Dann der große Moment, Lautsprecher angeschlossen, Geräte angepinnt , hurra - alles Bestens.
Alle Eingänge funktionieren einwandfrei, kein Schalter kratzt im Lautsprecher und auch alle Schiebepotis laufen sauber und die Klangregelgruppe tut was sie soll. Lediglich das Lautstärkepoti (das einzige was ich nicht gemacht habe) knarzt minimal an zwei Stellen.
Danach mal aufgedreht und Belastungstest, ca. 4h den Count gegen den Duke antreten lassen, Battle Royal extrem . Ca. 5 W auf dem Zappelmeter, mehr konnte ich den Nachbarn auf Dauer nicht zumuten, ich selbst hab vom Nachbarzimmer bei offener Tür zugehört, war mir auf Dauer zu laut . Sauberer Klang, macht auf mich einen ausgesprochen dynamischen Eindruck verglichen mit meinem ollen Kenwood. Zu mehr Aussagen will ich mich da mit meinem 50+ -Gehör nicht versteigen.
Bei dem Betrieb nur mäßige Wärmeentwicklung an den Kühlkörpern, wesentlich mehr Wärme erzeugen die überall verstreuten Nester von Leistungswiderständen. Die Kiste braucht deswegen definitv Luft, vor allem nach oben, nix für Stapler oder Regalbegräbnisse.
Schöner Verstärker, bin sehr zufrieden. Hat Spaß gemacht, auch weil wohl echt ne gute Basis da war, Glück gehabt. Trotzdem brauche ich jetzt erstmal ne Lötpause.
Vorher-Nachher Bilder bin ich euch noch schuldig:
Schrift an Phono und Eingangswahlschalter ist nicht abgerubbelt, sieht nur auf dem Bild wegen Lichteinfall von links so aus. Einzige Macke der Frontblendenbeschriftung ist ein Kratzer am "FIE" von Amplifier ganz oben, sonst alles tiptop.
Danke noch mal an Alle für den Support.
Gruß aus Hannover,
Stefan
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Ganz tolle Arbeit, Respekt!
Wieder ein tolles Gerät vor dem verschrotten gerettet.
Leise iss ... manchmal auch ganz schön
Never Stop The Music
Schönen Tag wünscht Holger
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• Dude
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06.06.2019, 19:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.06.2019, 19:55 von Dude.)
Vielen Dank für die Blumen, Holger!
Zum Schrott sollte er aber noch nicht, habe ja noch Geld dafür hingelegt. Wenn er beim Kauf nicht auf beiden Kanälen gelaufen wäre, hätte ich den auch nicht genommen. Netterweise war er dann noch völlig unverbastelt.
Verglichen mit Angeboten aus der Bucht, angeblich gereinigt und überholt (nur Balancepoti geht nicht, ne, is klar, einmal mit dem Staubsauger durch und mit Kontaktspray bei oder so), bin ich da nicht nur deutlich günstiger weggekommen, sondern habe auch die Sicherheit, dass alles was nötig war gemacht wurde.
Der Yamaha läuft jetzt seit 2 Wochen zu meiner vollsten Zufriedenheit, alles funktioniert bestens, nichts kratzt. Sehr gut gefällt auch die variable Loudnessfunktion, schöne Sache. Auch wenns ein Budgetverstärker für den Massenmarkt sein mag, scheint Yamaha in den entscheidenden Bereichen auf gute Qualität geachtet zu haben, ein grundsolides Teil.
Was mich ein wenig stört, ist die doch recht krude Bereitstellung der Betriebsspannungen für DC-Servo und Klangregelteil über Zenerdioden und Leistungswiderstände bzw. über Längsregler für den Phonovorverstärker. Das erzeugt doch recht viel Wärme, die Eingangstransistioren des Längsreglers auf dem Phonoboard laufen z.B. mit gemessenen 75°C Gehäusetemperatur. Aber offensichtlich kann er das ab.
Das einzige wo ich noch mal bei musste, war der Main Direct Schalter, meine erste Reparatur hat nicht gehalten, jetzt scheint er aber dauerhaft zu tun. Das hatte den Vorteil, das ich nochmal Bilder von der Reparatur für Euch machen konnte:
Das Teil im roten Kreis gilt es an der richtigen Stelle im herzförmigen Ausschnitt des Schaltschiebers einzukleben, fummelig, am Besten erst mal trocken ohne Kleber üben. So sieht es aus wenns passt:
Gruß aus Hannover,
Stefan
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• Helmi, Hippman, jagcat, , Gorm
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