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Kenwood DPX 9010 CD-Transport
#1
Ein Arbeitskollege brachte mir vorhin dieses Laufwerk, sowie den "passenden" Digital-Vollverstärker vorbei, da es mit beiden Geräten Probleme gibt.

Er hat über Jahre hinweg nur gepresste CD abgespielt, und wollte jetzt eine CD-R verwenden, die das Laufwerk nur mit ganz erheblichen Störgeräuschen abspielte, während andere Geräte
-zumindest akustisch- kein Problem damit hatten. Gepresste CD spielte er anstandslos......meinte er Wink3

Das DPX 9010 Laufwerk ist äußerlich nicht besonders auffällig. Sehr schlicht im Stil der üblichen 90er Jahre "Turmgeräte" gehalten. Der CD Mechanismus, der auch im DP1000 verbaut wurde, ist aber ganz klar von der besseren Sorte. Intern macht das Gerät auf mich einen guten Eindruck.

[Bild: ke1.jpg]

Der Deckel wurde ab Werk mit einer zweiten Lage Blech beklebt, was ihn   schwerer und  ruhiger macht. Das hat aber vielmehr mit der Haptik als mit irgendwelchen Klanggeschichten zu tun.

[Bild: ke2.jpg]


[Bild: ke4.jpg]

Unter der Abschirmhaube befindest sich der Oszillator, der wie üblich aus Quarz, 74HC04, und seinem eigenen Spannungsregler besteht. Letztes ist nur bei besseren Geräten zu finden

[Bild: ke3.jpg]

Die von mir verwendete fehlerarme  (gepresste) Test CD spielte das Gerät erwartungsbemäß ohne hörbare Probleme ab, aber eine nähere Untersuchung ergab, dass die C1 Fehlerraten anstelle von 0 bis 6 / sek  zu Anfang um 240 /s lagen und bei längerer Laufzeit auf etwa 120 / fielen.  CDR habe ich in diesem Zustand gar nicht erst ausprobiert.

Nach 40 Minuten hatte ich genug gesehen....Abbruch. Unkorrigierbare Fehler gab es allerdings immer noch nicht. Es wurde nicht interpoliert.
 
[Bild: P-Jul21-161514.jpg]

Da der Besitzer auch Erstbesitzer ist, und das Gerät noch nie geöffnet wurde, konnte ich ausschliessen, dass etwas "verstellt" wurde.
Ein Blick auf den Laser....KSS190A(?)....Schöne "Sch**** .  (Edit...kein kss190A).
Eine Messung bestätigte, dass die Emission nachgelassen hat. 0,095 mW, was eindeutig zu wenig ist. Da ein neuer Laser schwer beschaffbar und wirtschaftlich fast immer unrentabel ist,
habe ich den Laserstrom -dezent- erhöht. Unkontrollierte Dreherei kann und wird dem Laser den Rest geben. Ich habe mich schrittweise auf 0,12 mW herangetastet, was ein fehlerarmes Abspielen gepresster  CD möglich macht.

[Bild: ke5.jpg]

Mehr kann ich hier nicht tun. Es ist unklar, wie lange der Laser damit noch funktioniert, aber es ist "alternativlos"  (Merkel) LOL

[Bild: P-Jul21-165832.jpg]

CDR kann man in diesem Zustand zwar ohne Störgeräusche ebenfalls abspielen, muss aber je nach CDR mit 600 bis 1200 C1 Fehlern/s rechnen. Gelegentlich kommt es dann auch zu Interpolationen, die aber nicht als "Klick" oder kratzen wahrgenommen werden.  Dafür sind es zu wenige. Immerhin werden pro Sekunde über 7000 Blöcke gelesen, und wenn alle 20 Sekunden 5 davon "geflickt" werden, ist das nicht hörbar...

aber es ist kein Zustand.....Der Besitzer wird sich zwar freuen, aber das Gerät ist mit CDR immer noch eindeutig überfordert.  Für eine Flasche Wein darf er sich nicht beklagen. Thumbsup

Im Netz gibt es auch eine Seite mit einem ganz tollen Tuningvorschlag....Man kann sie nicht übersehen, wenn man sucht. Dort wird empfohlen, das S/PDIF Signal direkt vom Dekoderchip  ungepuffert über ein Stück Koaxkabel  abzugreifen. Der übertrager fliegt natürlich auch raus....Großes Kino.

Das bringt mehr "Raum", mehr "Details" und was weiss ich.... Thumbsup

Abgesehen davon, das man sich so den Dekoder schnell zerstören kann, gewinnt man NICHTS.  Zwar funktioniert es SO immer noch, bloß nicht so gut. Wink3

Das "innere Auge" ist das Original, das äußere vor Signalshaper und Übertrager. Der Interfacejitter ändert sich dadurch nicht.

Es ist ein absolut sinnfreier Umbau.


[Bild: Untitledhh.jpg]
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#2
Mal ne Frage aus Interesse - was kostet denn so ein Laser und gibt es (quasi) keinerlei Möglichkeit andere zu "adaptieren"?

Unmöglich ist ja eigentlich nix, wahrscheinlich alles ne Frage des Aufwandes (auch finanziell), die Frage ist sozusagen "theoretisch" ...
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#3
Zur Kostenfrage sagt die Bucht nur das hier: Immerhin NOS

48 Beobachter sitzen vmtl. Fingernägel kauend vorm Bildschirm, ob sie noch mal so viel Kohle in das alte Teil reinhauen sollen, zumal die Freude nicht ewig währen wird. Unschön. Fremdlaseradaption halte ich nicht für darstellbar, aber angeblich ist ja nix unmöglich...
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#4
Also so richtig ein KSS190 ist das im Kenwood m.E. nicht, jedenfalls nicht mechanisch. Optisch und elektronisch schon eher, denn die gesamte Steuerung/Auswertung ist ja auch Sony.

Bei diesen "NOS"-Angeboten fehlt mir immer ein wenig (das ist die diplomatische Fassung) der Glaube. Teilweise sieht man schon auf den Fotos, dass das gebrauchte Ware ist. Mein Liebling bei diesem Anbieter ist das schwarz angemalte Sony BU1C-Laufwerk, das auch schon mal als BU1E (das unter anderem wirklich schwarz ist) angeboten wurde ...

Gruß

Thomas
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#5
Ich habe nochmal etwas genauer recherchiert. Das SM und zwei Internetlisten bezeichnen den Laser als DLBA2Z002B / J91-0377-05
Das macht die Sache nicht einfacher, und vermutlich auch nicht preiswerter.
Nur im DP8010 soll das Teil ebenfalls drin sein.....Unterm Strich zu teuer.

Es wird wohl so bleiben wie es ist, und wenn gar nichts mehr geht, dann kommt er vermutlich "weg" Wink3
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#6
Hallo,
sind die 0.12mW Laseremissionsleistung ein Erfahrungswert oder ist das im service manual so gefordert? Messung mit Leader LPM-8000?  Bei der "Beute" meiner letzten Flohmarktbesuche  (der sehr günstige Preis für etliche Sony-Player der gehobenen Mittelklasse hat mich eben in Versuchung geführt) ist die Emission wohl grenzwertig; ich habe mit dem Leader-Instrument zwischen 0.07mW und 0.1 mW gemessen. Man merkt aber, daß die Regelkreise wohl an der Stabilitätsgrenze sind; ganz leichtes Klopfen am Gehäuse und der Laser springt.
Viele Grüsse
Uli
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#7
Zitat:sind die 0.12mW Laseremissionsleistung ein Erfahrungswert oder ist das im service manual so gefordert?


Die Emission wird nur selten im SM erwähnt, und wenn, dann ohnehin nur bei Geräten der frühen 80er Jahre. Ich habe mit der Kenwood Lasereinheit keine "Erfahrungswerte", sondern habe mich  an Werte problemlos funktionierender (unangetasteter) KSS190A  gehalten, die Zumindest Ähnlichkeiten aufweist. Daher auch mein anfänglicher Irrtum.


Zitat:ich habe mit dem Leader-Instrument zwischen 0.07mW und 0.1 mW gemessen.


0,07 mW ist für KSS aller Art ausgesprochen unüblich. Da fehlt dann bereits einiges. Die Masse der "modernen" Billiglaser (kss210, 150 usw) liegt um, bzw. über 0,1 mW, und ältere Modelle aus CDP der ersten Generation erreichen auch schon mal das doppelte und dreifache.


Zitat:Man merkt aber, daß die Regelkreise wohl an der Stabilitätsgrenze sind; ganz leichtes Klopfen am Gehäuse und der Laser springt.


Interessant wird es, wenn man die Fehlerraten sieht, denn auch mit 1000 C1 Fehlern und 250 C2 Fehlern /sek.  , sowie "nicht zu vielen" CU´s, HÖRT man davon nichts. Es könnte aber sein, dass die Spursicherheit nachlässt, und der Titelsprung länger dauert.
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