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Kenwood KR-7070A * Rauchfahne * HILFE BITTE!
#1
Hallo zusammen!

Mein Name ist Jan und ich lese schon seit vielen Jahren passiv mit… meine Hifi Leidenschaft äußert sich hauptsächlich im Interesse an alten Receivern. Ich nenne die Folgenden mein eigen:

Kenwood KR-4140, Kenwood KR-6200, Kenwood KR-4070, Kenwood KR-7070A und einen großartigen Toshiba SA-520. Die meisten habe ich vor vielen Jahren glücklicherweise relativ günstig erworben.

Vor einigen Jahren habe ich einen alten Kenwood KR-7070A bekommen – hauptsächlich wegen der tollen Optik. Ich habe ihn für einen überschaubaren Preis gekauft und der Verkäufer versicherte mir er würde tadellos funktionieren – irgendwie klar, dass das nicht der Fall war. Einer der Kanäle ging nur bei Vollgas ganz leise, der andere auch nur eingeschränkt. Außerdem ist das Echtglas der Front gebrochen. Also landete der Receiver erstmal im Regal. Nun habe ich mir etwas Zeit genommen um den Verstärker zu checken.

Das Service Manual (von hifiengine) gab ein paar Messungen vor die ich mit dem Multimeter machen konnte, z.B. die Spannung von den Endstufentransistoren gegen den Kühlkörper zu messen. Da sollten 100 respektive 50V anliegen. Das war auch mit geringer Abweichung der fall. Dann habe ich noch an den VR1 und VR2 Trimmpotis gemessen. Da lagen 21 und 28 mV (?) an. Die habe ich erstmal auf genau 25 eingepegelt. Da lag scheinbar auch kein Problem und die Kühlkörper wurden nur Handwarm.

Dann habe ich bei Lösen der Front unverschuldet den ersten Schiss gebaut. Der Knopf des FM-muting switches war derart fest, dass sich beim Abziehen des Knopfes die Federkugel im Inneren gelöst hat… es war ein ganz schönes Gefummel den Schalter wieder zusammen zu bringen. Schlussendlich hat es zum Glück geklappt. Auch wenn ich denke, das die Funktion weder zuvor noch danach wirklich funktioniert hat.

Mit Staubsauger und verschiedenen Pinseln habe ich das Innere gründlich gereinigt – das ging gut – kein fester Schmodder, keine ausgelaufenen Elkos, meist loser Staub. Daraufhin habe ich, weil es sich bisher immer bewährt hat, Schalter und Potis einer Oszillin T6 Kur unterzogen.

Auf der Unterseite hatte ich dann noch gesehen, dass ein Hitachi-Transistor lose war. Eine abgerissende Schraube lag auch noch im Gehäuse. Ich habe das Teil dann wieder an seinem Bestimmungsort mit Glimmerplättchen und Wärmeleitpaste befestigt (siehe Foto).

Soweit so gut, ABER DANN:
Unmittelbar nach der Schalterkur habe ich den Receiver ans Netz genommen um ihn mit einem Kopfhörer auf Verbesserung zu untersuchen – da tat sich aber gar nichts… außer einer sich schnell entwickelnden Rauchsäule von der Platine die sich unter den großen Netzteilelkos befindet. Das ging unheimlich schnell - die Platine ist innerhalb von vielleicht 20 Sekunden schwarz geworden. Vielleicht hätte ich länger warten sollen nach der Schalterkur? Die beiden rotbraunen Widerstände (1kOhm) waren extrem heiß und eine Messung mit dem Multimeter ergab einen Widerstand von 0 bzw. 218 Ohm.

So eine Riesensch‘*)$%)“(%!

Mein elektrotechnisches Wissen ist leider sehr eingeschränkt. Ich bin handwerklich wirklich geschickt, kann mit dem Lötkolben umgehen und bin auch nicht ganz blöde! Ich kann ganz gut Kontaktprobleme beheben aber hier weiß ich nicht weiter!

Kann mir jemand Tipps geben wo der Hase im Pfeffer liegt? Sind nur die Widerstände kaputt? Oder woran liegt es meistens? Ooder wohnt einer von euch Kennern vielleicht in meiner Nähe (56710 Altenkirchen/Ww) und würde mir helfen? Ich bin auch gerne bereit etwas Kohle springen zu lassen, nur kann ich mir eine Komplettbehandlung bei good-old-hifi nicht leisten. Ich komme selbst aus dem Handwerk und weiß, dass gute Arbeit gutes Geld kostet, aber davon ist leider gerade etwas zu wenig für den Receiver-Luxus vorhanden.

Der Receiver soll bleiben und ich bin echt richtig traurig weil ich dachte dass ich das Dingen wieder hinbekomme!

BITTE HELFT MIR!
[Bild: Kenwood-KR-7070-A-01.jpg]

[Bild: Kenwood-KR-7070-A-02.jpg]

[Bild: Kenwood-KR-7070-A-03.jpg]

[Bild: Kenwood-KR-7070-A-04.jpg]
Viele Grüße,
Jan
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#2
ich denke du hast den Fehler selbst eingebaut, der Transistor auf dem Kühlblech hat Masseschluss und zwar Colektor nach Masse.
Grund dürfte die Schraube sein, da fehlt der Isoliernippel der die Schraube vom Colektor trennt.
Was jetzt dadurch kaputtgegangen ist muß man im SM nachschauen und nachmessen.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • jan.holly
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#3
Das würde ich genauso einschätzen wie Karsten, wenn der Kollektor von Q1 im Netzteil (2SC1061) auf Masse liegt, brennen R304 und 305 weg. Die haben 12 und 22 Ohm und liegen in Reihe.
Also: Isoliernippel einbauen und beide Widerstände erneuern - dann sollte der KR-7070A wieder laufen. Wenn Du ein Original-Service-Manual benötigen solltest - ich kann Dir entweder meines leihen oder kopieren (habe einen A-3Kopierer).

Beste Grüße
Armin

(ja, der von good-old-hifi Raucher )
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • jan.holly,
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#4
Hallo Karsten, hallo Armin!

Ich danke Euch sehr für die promte Hilfe! Für mich ist es wirklich erstaunlich wei viel Ahnung man haben kann um eine solche Ferndiagnose zu stellen! Die Elektrotechnik ist für mich und meine Art zu denken sehr abstrakt und mir fehlt - denke ich - das grundsätzliche Verständis dafür wie das alles funktioniert.

Das ist genau die Schwierigkeit wenn man keine Ahnung von der Sache hat... da sieht man nur dass der Transitor in der Luft hängt und der abgerissene Teil der Schraube im Gehäuse. Dann sieht man an der Leitpaste noch genau die Stelle wo das Teil man saß. Kombiniere: zack angeschraubt und den Fehler gemacht. Mangelndes Fachwissen. Ich finde das im übrigen durchaus heilsam - da merkt man außerhalb seines Metiers auch mal wie es ist keine Ahnung zu haben.

At Armin:
Ich habe mir schon häufig deine Homepage angesehen und bin stets sehr beeindruck davon was Du aus den schlimmsten Ruinen wieder für Schätzchen hinbekommst. Auch die Gehäuse (bin gelernter Schreiner) bekommst Du wieder prima hin! 
Das Service Manual für den 7070A (anders als der 7070 ohne A) habe ich als PDF. Einen großen Schlatplan habe ich nicht. Die genannten Widerstände R304 und R305 habe ich bisher noch nicht finden können.

At Kasten und Armin: Was ist den mit den großen rotbraunen Widerständen? Das steht 1 kOhm drauf und die haben ja gar keinen messbaren Widerstand mehr bzw. 218 Ohm? Die muss ich doch sicher auch erneuern? Wie nennt man die Dinger? Drahtwiderstand?

Nochmals danke,
Jan
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#5
um den Widerstand exact messen zu können muß Du eine Seite ablöten dann so wie Du es schon gemacht hast messen.
Messbereich entweder Auto oder so das der Wert den der Widerstand haben soll im Messbereich der Einstellung des Messgerätes liegt.
Diese beiden roten sind Drahtwiderstände, wieviel Ohm und Watt die haben steht im Anhang des Schaltplan


[Bild: R-7070.png]
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#6
Hallo Kartsen,

bist Du sicher, dass wir den gleichen Receiver meinen? Der KR-7070 und der KR-7070A unterscheiden sich zumindest in der Art der Anordnung der Bauteile erheblich. Bei meinem 7070A liegt die Endstufe im hinteren Bereich während sie beim 7070 seitlich angeordnet ist. Mein Service Manual sagt zu den R304 und R305 folgendes:
[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-23-um-13-02-46.png]

[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-23-um-13-03-07.png]

[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-23-um-13-03-29.png]

[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-23-um-13-03-47.png]

[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-23-um-13-06-55.png]
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#7
das war dann mein Fehler, mein SM ist der ohne A
trotzdem solltest Du alles nach dem Gau nachmessen und ggfls. erneuern.
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#8
Okay... bleibt es dabei dass R304 und R305 wahrscheinlich defekt sein werden? Der Defekt liegt ja wohl auf der power supply unit (X00-1030-01) wenn ich das Probelm mit dem 2SC 1061 verursacht habe. Dort kann ich aber beim besten Willen keine R304 und R305 finden.

Nebenbei... muss man beim Widerstände messen stets eine Seit ablöten weil der Messtrom immer den Weg des geringesten Widerstands nimmt?
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#9
verfolge mal die Drähte vom Transistor zur Platine, evtl. ist da irgendwo eine Verteilerplatine zwischen wo die Widerstände dann frei verdrahtet drann hängen.
Es kann zu Fehlmessungen kommen weil vielleicht andere Bauteile Paralel zum R liegen deshalb immer ein bein ablöten.
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#10
Alles klar!

Was für eine Wärmeentwicklung haben solche Drahtwiderstände (die rot-braunen 1kOhm-Teile vom Foto) eigentlich normalerweise? Kalt? Handwarm? Richtig Heiß?

Danke Euch beiden erst mal!!!
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#11
kommt auf die Spannung an die sie vernichten müßen, manche werden schon ordentlich warm.
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#12
Und ist es normal, dass der Wert dieser Art Widerstand beim messen "größer" wird bis er schließlich sein Limit erreicht?
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#13
(23.02.2020, 15:14)jan.holly schrieb: Nebenbei... muss man beim Widerstände messen stets eine Seit ablöten ?
Ja.
Wir haben die Freiheit nicht genug geliebt und wir hatten kein Bewußtsein für die reale Situation
© Aleksandr I. Solschenizyn
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#14
das liegt dann wohl am Messgerät, normalerweise zeigt es kurz nachdem die Messleitungen angesetzt sind den Wert an.
Sicherungs Rs können durch Überlastung hochohmig bis hin zu kein Durchgang mehr anzeigen.
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#15
So, ich habe nun eine exakte Messung der Wiederstände durchgeführt die meiner Ansicht nach sehr heiß wurden ... ich denke die Wert bewegen sich innerhalb der Toleranz. Sie sollten 1 kOhm bzw. 220 Ohm haben.

Sollte ich noch andere Bauteile kontrollieren? Wenn ja, welche bitte? Ich habe die Platine gereinigt und es ist nichts verschmort oder offensichtlich beschädigt.

[Bild: Kenwood-KR-7070-A-05.jpg]

[Bild: Kenwood-KR-7070-A-06.jpg]
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#16
die Widerstände sind OK, Du mußt den Transistor den Du angeschraubt hast noch testen, Schraube rausnehmen so das der keinen Kontakt zum Gehäuse mehr hat und die Kabel ablöten, dann mit dem MM auf Diodentest messen.
+ an Colektor nach Basis +Colektor nach Emiter +an Emiter nach Basis und das selbe nochmal mit - an Colektor und - an Emiter

Bei zwei Messungen sollte das MM in etwa so anzeigen

[Bild: DSC07904.jpg]

[Bild: DSC07905.jpg]


bei alle anderen darf nichts angezeigt werden und kein Durchgang zu messen sein
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#17
Wird gemacht  Gimmefive
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#18
     +                 -          ->      Wert
Kollektor        Basis       ->         1
Kollektor        Emitter    ->         1
Emitter          Basis       ->         1
Emitter          Kollektor  ->         1
Basis             Kollektor  ->       855
Basis             Emitter    ->       733

Das sind meine Messungen. Habe es so gemacht wie auf dem Bild. Durchgang nur von Basis nach Kollektor bzw. Emitter. Allerdings mit unterschiedlichen Werten.
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#19
[Bild: AF5-A5387-5575-49-F2-B7-DC-650-E8529-CB00.jpg]
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#20
Ich habe die Befestigungsschraube des C1061 nun ordentlich in Schrumpfschlauch eingepackt und mit einer Kunststoffunterlegscheibe den Transitor wieder befestigt... mal sehen!
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#21
Also, die Endstufe ist offenbar ok. Die Drahtwiderstände, auch die auf der anderen Andstufenplatine, werden scheinbar einfach sau heiß. Derart, dass man sich die Finger echt verbrennt. Gut - werde ich gleich beachten. Beim rumbiegen immer schön Abstand zu anderen Bauteilen wahren.

Ansonsten bin ich insofern weiter, dass ich das ursprüngliche Problem (Kanalausfall links) soweit eingrenzen konnte, dass es nicht an der Endstufe liegt. Bin eben endlich mal drauf gekommen meinen KR-6200 als Vorstufe zu nutzen und in den main in des KR-7070A zu gehen. Das Funktioniert.

Schlussendlich ist vermutlich entweder das Volumenpoti oder der Balancefader das Problem. Da hat der einfache Weg mit Oszillin leider nichts gebracht...
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#22
Der Kanalausfall kann auch im Pre liegen, schlechte Lötstelle Wackler an nem Kabel etc.. oder fällt der aus wenn Du die Regler benutzt?
Welche Widerstände werden denn sauheiss? such die mal im Schaltplan raus.
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#23
Ich schaue mir die Vorstufenplatine mal genauer an...

Die Widerstände, die heiß werden habe ich hier grün markiert. Die im Service Manual suche ich gleich mal.[Bild: 3-ED35-DFF-E415-4-E7-F-83-BE-9-CB10-EB4-ED82.jpg]
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#24
In den Schaltplanausschnitten des Service Manual finde ich die Widerstände nicht. Ich mutmaße anhand der Bezeichnung und der Werte, dass es sich um diese handelt:[Bild: Bildschirmfoto-2020-02-24-um-16-18-00.png]

Der Kleine Drahtwiderstand auf power supply X00-1040-10 heißt im Schaltplan Rz1 und hat 15 Ohm / 2W. Der wird auch recht heiß. Die Platine sieht auch nicht mehr taufrisch aus...
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#25
Die Transistoren der power supply werden auch relativ heiß, aber das ist ja denke ich normal.
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