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08.06.2021, 12:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.06.2021, 20:17 von lofterdings.)
Moinmoin,
nach jahrelanger Geraffel- und Forums-Abstinenz ein Hallo in die Runde. Hui, soviel Veränderungen, aber auch vieles, das ist, wie "früher".
Ich mag als Wiedereinstieg ein wenig Grundwissen in Sachen Platinenrestauration abfragen und meine Ergebnisse zum Besten geben. Betrifft zwar nicht direkt Hifi-Geraffel, aber meine aktuelle Baustelle gehört als Ursprungsmedium sozusagen zur entfernten Verwandtschaft:
Ein alter Synthesizer aus dem Jahre 1981.
Besonders dieses Exemplar hatte einen Pufferakku so doof verbaut, dass die Batteriepampe bei unweigerlichem Platzen nach etwa 25-30 Jahren Hauptplatine und Bauteile zerfrisst. In meinem Fall scheint der Schaden noch eher gering zu sein, es sind aber 2 Platinen betroffen.
Das Netz ist voll von Reparaturberichten. Es werden entweder die unterbrochenen Leiterbahnen mit Käbelchen von Kontaktpunkt zu Kontaktpunkt gebrückt oder sogar Nachbau-Platinen verwendet. Ich möchte die Platinen aber wenn möglich "authentisch" reparieren. Die Kabelorgie wäre mir zu "plump".
Habt ihr Erfahrungen mit dem "Nachbau" von Leiterbahnen?
Irgendwelchen leitenden "Farben" zum nachzeichnen? Für kaputte Heckscheibenheizungen gibt es Reparatursets. Hat die schon mal jemand eingesetzt?
Könnt ihr mir geeignetes Material empfehlen? Platinenlack? Flussmittel? Kupferbahnen? Techniken?
Bin gespannt & Danke!
Gruß Jens
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• Tom, Deubi
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08.06.2021, 15:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.06.2021, 15:49 von p.seller.)
Dies ist meine Ausstattung für solche Fälle :
Lötkolben und eine harte alte Zahnbürste mit Spiritus sind auch noch dabei.
VG Werner
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• lofterdings, Deubi
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Ist das der Polysix? Zuerst die Säure von der Leiterplatte wegbekommen. Dann mit Fädeldraht die Leiterbahnen ersetzen. Von Leitsilber halte ich wenig, das ist meschanisch nicht stabil. Bei der Potibetätigung flext die Leiterplatte immer etwas und das kann das Leitsilber nicht ausgleichen.
Fädeldraht gibts auch in Grün, dann fällts auch nicht auf. Achte auf die Durchkontaktierungen, die sind meistens auch hinüber.
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• X-oveR, lofterdings, Deubi
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N'abend, Danke für die Antworten.
Ja, das ist ein Korg Polysix, bis auf den Batterie-GAU in ausgezeichnetem Zustand, wobei ich ihn noch nicht angeschlossen und getestet habe.
Ich habe inzwischen ein (etwas langes) Video gefunden, indem ein Spezi Leiterbahnen blank putzt und nur die unterbrochene oder korrodierte Stelle mit feinem Draht überbrückt. Der lötet den Draht direkt auf die Bahnen. Das ist recht dezent, wenn man das anschließend mit grünem Platinenlack überzieht. Eventuell kann man nicht unterbrochene Bahnen zusätzlich nachvergolden? Da gibt es ja entsprechende Sets.
Ab Minute 7 geht's los...
Ich werde erst mal alle korrodierten Bahnen blank putzen und dann schauen, wie ich vorgehe.
Gibt es bei "Flux" / Flussmittel Unterschiede, die ich beachten muss?
Gruß Jens
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• Deubi
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09.06.2021, 00:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2021, 00:57 von spocintosh.)
Hi Jens...
...ich geb dir 'n Rat: Lass es.
Wend dich an den unglaublich netten Andrej Shenshyn und kauf die KLM 367 einfach neu. Darauf ist ALLES neu bis auf ein paar Prozessoren und die Pfostenstecker, die es nicht mehr gibt.
Entweder baust du die dann selber um oder schickst ihm die kaputte Platine und er macht das für dich.
Ich habe DREi dieser Platinenreparaturversuche gestartet, jedesmal von vorn und es hat einfach keinen Zweck, egal wie geil die Anleitungen sind - und ich kenne sie alle. Die Bahnen gehen unter den ICs lang, du musst alles auslöten, verfolgen, dann auf beiden Seiten irgendwie platzmäßig hinbekommen und sie dann flicken.
Sicheres Ergebnis: Das Geld, welches das komplett frisch mit neuen Bauteilen bestückte und perfekt abgeglichene KLM board kostet, ist ein Witz gegen das Ausmaß verlorener Nerven und Zeit.
Ich wünschte, ich hätte das von Anfang an getan...bei meinen Versuchen gab es Andrej nur noch nicht.
Nur, echt, mach's nicht selber. Ich kenn deine Löterfahrung ja nicht, nur meine und die ist wirklich groß, lange und gut. Und das war alles Bullshit und völlig vertane Lebenszeit.
Und wenn du ihn noch nicht angeschlossen hast, weißt du auch nicht, was noch auf dich zukommt, nämlich die Tastaturkontakte...und zwar so sicher wie das amen in der Kirche.
Hier gibt's einen Faden von mir zum Polysix-Thema, also eigentlich um langjährige Leichen, aber der Korg war eben eine davon. Und du warst damals sogar dabei.
https://old-fidelity-forum.de/thread-196...ht=polysix
Und hier nochmal was zu den Tastaturkontakten:
https://old-fidelity-forum.de/thread-325...pid1310783
Viel Spaß...
Alternative:
Schick das Gerät zu Peter Clausen, der rmacht die Reparatur vorm Frühstück und mit verbundenen Augen und zu nem wirklich guten Preis. Ich kann dir das sogar organisieren, wenne willst.
Aber dann haste immer noch die ganzen ollen Bauteile drin, insofern...mein Tipp - siehe oben.
Letztes Jahr ist denn auch die noch fehlenede Devotionalie zum Six ergattert worden...
Und um das im ersten Post aufgemachte Thema nochmal zu vervollständigen...Juno-60 ist von Peter Clausen wiedererweckt und ziemlich direkt anschließend für eine absurde Summe verkooft worden. Langweilige Kiste eh, kein Vergleich zum Six.
LinnDrum ist von Peter Clausen repariert worden und läuft hier zuweilen wieder. Verkauf würde sich lohnen, weil die Dinger gerade mit Gold aufgewogen werden, der Gewinn gegenüber dem Einkauf läge derzeit so um den Faktor 20...aber in echt werden sie durchgehend immer nur noch teurer. Die meisten sind so richtig verbastelt, verrostet, verschimmelt und werden trotzdem für horrende Summen verkauft...wenn denn überhaupt mal irgendwo eine auftaucht.
Schadet also auch nichts, sie noch länger zu behalten. Und ich mag sie einfach. Ist schon was echt Besonderes heutzutage.
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• X-oveR, lofterdings
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09.06.2021, 06:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2021, 09:03 von scope.)
So wie ich es auf den Fotos erkenne, ist der Bereich doch sehr überschaubar (also klein). Das sollte noch keine all zu grosse Aufgabe sein.
Ich verwende zur Reparatur übrigens Einzeldrähte einer Litze, z.B. von einem normalen Netzkabel. Ich mache regelmässig Service an Flippern und Arcadeplatinen, obwohl gerade bei den Flippern nicht selten der Bereich und die Population auf den Boards für eine Reparatur zu gross ausfallen.
Drei Mignonzellen (wie auf Flipper-CPU´s) machen deutlich mehr kaputt als so ein kleiner NC Akku.
Kurzum...Den abgelichteten Schaden würde ich reparieren. Da ist nur -sehr- wenig beschädigt.
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Hallo,
was ist denn damit gemeint: "Authentisch reparieren"?
Würde das nicht auch bedeuten, das man keinen Wechsel Akku einbauen dürfte? Sowie das bei dem Korg PolySix KLM-367A replacement board von Andrej Shenshyn gemacht wurde? Das wäre mir definitiv zu sehr Vintage.
Auf den Bildern sieht das zwar machbar aus - auf der anderen Seite kann ich mich da spocintosh Meinung anschließen. Ein "neues" Board (nach meiner letzten Recherche) wäre mir 230 Euro wert, wenn ich das Gerät selber noch längere Zeit nutzen möchte. Wenn es weitergereicht würde .... Klar kann man dann "probieren". Meiner Erfahrung nach .... Muss man da schon Erfahrung haben - üben, üben an Schlachteplatten ...
Übrigens: Bin ich denn noch der einzige, der hier einen Glaspinsel benutzt? Was? Ich bin alt? Ach stimmt ja - Mikroskop am Arbeitsplatz? War mir ja auch neu...... Hätte ich auch gerne.
"Was denken Sie, passiert als nächstes?"
"Er repariert das Kabel?"
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• lofterdings
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(09.06.2021, 09:09)HiFi schrieb: Übrigens: Bin ich denn noch der einzige, der hier einen Glaspinsel benutzt?
Nö
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• HiFi
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Moin,
nein ;-)
Glasfaserstift waere hier mein werkzeug der Wahl.
Das sieht ja noch einigermassen handhabbar aus, wenn's alles ist, was es da zu sehen gibt. Aehnlichers habe ich schon repariert bekommen.
Entweder mit Einzeldraehten aus einer Litze oder "Silberdraht" aus dem Bastelladen. Litze ist billiger und man hat noch die Auswahl im Drahtdurchmesser.
Das haben sie immer wieder gut hingekriegt, Akkus auf Platinen zu loeten. Fuer ein paar Jahre geht es ja gut. Wenn die Dinger dann undicht werden...
Varta hat es in einem Fachbuch zu NiCd Akkus selbst angegeben, das groesste Problem bei der Entwicklung gasdichter Akkus sei das Dichtungssystem gewesen. Kalilauge (in den Dingern ist keine Saeure) kommt ueberall da hindurch, was nicht wirklich einwandfrei dicht ist. Und das war in der Grosserie schwer zu erreichen.
Wenn ich solche Akkus ersetze, kommen die nicht wieder auf die Platine, sondern werden ueber Leitungen angeschlossen und irgendwo ins Gehaeuse geklebt. Fuer die Leitungen keine Litze verwenden, die wirkt wie eine Schlauchleitung. Schaltdraht ist unkritischer. Oder CuL-Draht, der ist Kapillarenfrei ;-)
Wenn der Pufferakku nur einen winzigen Strom zu liefern hat, eher eine Spannung, dann sollte man ueberlegen, auf eine 3V Lithiumzelle zu wechseln. Grundig hat das damals empfohlen. Deren Videorecorder hatten fuer Uhr und Speicher einen 1,2V 100mAh Akku, der das Ding ein Jahr am Leben erhielt. Als dann Lithiumzellen billiger und zuverlaessiger wurden, haben sie empfohlen, bei Akkuersatz diese Zellen zusammen mit einer Ladeschutzdiode zu verwenden. Li-Zellen wurden dann auch bei Neuentwicklungen verwendet.
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Peter
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Hallo Allerseits,
ich habe angefangen, auf einem Board die korrodierten Leiterbahnen freizulegen. Zuerst mit einem 2mm Glasfaser-Radierer. Das ist aber Murks weil zu grob. Es geht wirklich am Besten mit einer runden Skalpellklinge wie im verlinkten Video.
Die meisten korrodierten Bahnen sind tatsächlich unterbrochen. Große Teile sind bis auf die Platine weggefressen. Salopp gesagt: alles, was schwarz ist, ist tot... Einfach nachvergolden wird hier nicht helfen. Die andere Seite sieht aus, wie neu. Auf der Platine sitzen nur ein Haufen simpler Widerstände und Potis, keine ICs oder so.
Warum ich (noch) kein neues Board kaufe habe ich unterm Bild beantwortet.
Hifi: mit "authentisch reparieren" ist gemeint, dass ich keine wilde Überbrückungsdrähte-Schlacht von Lötpunkt zu Lötpunkt hinterlassen, sondern den Platinen möglichst professionell ihre Leiterbahnen erhalten möchte. Es sind halt sehr viele kiorrodierte Bahnen.
Wenn das nicht geht ist's kein Beinbruch, aber momentan habe ich noch den Ehrgeiz...
spocintosh: Ich habe den Synth nur gekauft, weil ich mal wieder Bock hatte, was zu reparieren. Das Ding stand seit 40 Jahren in einem Studio (davon die letzten 15 in einem Case) und ist dementsprechend gut erhalten und unverbastelt. Du hast natürlich Recht: ich sollte einfach ein Ersatzboard von Andrej kaufen. Und das werde ich auch tun ... wenn ich scheitern sollte.
Blöderweise bräuchte ich 2 Boards, denn die Alkali-Suppe ist weniger auf das Board mit der Batterie gelaufen, sondern auf das darüber mit den Potis für Filter, EG etc. Dafür habe ich keine Ersatzangebote gefunden. Somit werde ich erst einmal ein wenig pfriemeln. Kann doch kein Hexenwerk sein, ein bisserl Strom zielgerichtet von A nach B zu bekommen...
Wenn allerdings irgendwelche Bauteile kaputt sein sollten, dann muss das Teil eh zu jemandem, der sich damit auskennt. Ich selber hab ja keine Ahnung. Also Danke für die Namen Deiner Spezis des Vertrauens. Komme ich gerne drauf zurück.
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Ah, ok...das stellt die Sache anders dar...ein Bock-Projekt also.
Dann drück ich die Daumen und wünsche dir mehr Geduld und Erfolg als ich hier aufbringen konnte.
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• lofterdings
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Genau, ein Bock-Projekt. Dabei brauche ich gar keinen weiteren Synth...
Und zudem auch noch unverhofft zugeflogen, weil ich aus einer komischen Laune raus desnächtens einfach drauf geboten habe. Allerdings davon ausgehend, dass der eh für's Doppelte weggeht.
In der Auktion hatte der Verkäufer ganz vorbildlich nachträglich noch Fotos mit erkennbarem Batterieschaden ergänzt, mit folgendem Kommentar:
"Aufgrund eines Hinweises habe ich noch ein paar Bilder aus dem Inneren hinzugefügt. Diese sollen die Schwachstelle des Polysix, der an ausgelaufenen Batterien leiden soll, dokumentieren. Es sind leicht korrodierte Stellen zu sehen, eine ausgelaufene Batterie konnte ich nicht erkennen."
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Nu denn, auf dem Board mit der Batterie ist zwar wenig Schaden zu erkennen, aber die Bahnen sind echt fuzzelig.
Ich denke, das lässt sich mit Silberleitlack oder normalem Lot fixen. Und die drei größeren Bahnen mit Kupferband. Die Mini-Lötaugen werde ich vorsichtig durchbohren und mit Lötzinn verfüllen. Die Unterseite ist nämlich noch in Ordnung.
Aber tricky ist's, denn die Bahnen laufen teils unter den beiden SN74-Chips durch. Die müssen also raus.
Hab noch nie nen Chip ausgelötet. Hoffentlich verbrutzel ich mir die nicht mit meinem simplen Ersa-Tip-260-Lötkolben. Zum Glück gibt es die noch für 70 Cent. Also besser eh tauschen.
Noch bin ich also guter Dinge...
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• Tom, Deubi, Caspar67
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Leitlack ist Unsinn. Was ich hier sehe, kannst Du sogar mit Lötzinn fixen. Die Steckverbinder würde ich versuchen, besser zu reinigen.
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• lofterdings
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"Die Mini-Lötaugen werde ich vorsichtig durchbohren und mit Lötzinn verfüllen."
Diese Vorgehensweise ist viel zu unsicher!
Hier ist das einzig Zielführende, einen (aus einer Litze entnommenen) Einzeldraht durchzustecken und diesen auf beiden Seiten der Platine zu verlöten.
Und zu den beiden ICs:
Ohne geeignetes Werkzeug und ohne Erfahrung wirst Du die ICs nicht entfernen können, ohne die Platine zu beschädigen.
Wesentlich einfacher wäre Folgendes:
Alle unter diesen ICs verlaufenden Leiterbahnen ohmsch ausmessen UND GLEICHZEITIG (zur Sicherheit) mit dem Verlauf im Servicemanual vergleichen! Hier mußt Du absolut exakt vorgehen und darfst keinen Fehler machen!!
Und dann einfach dünne (isolierte, verschiedenfarbige) Litzenkabel neben den ICs vorbei (oder auf der Platinen-Unterseite, abhängig vom jeweiligen Verlauf der Verbindungen) verlegen und verlöten.
Zur Leiterbahnreparatur (wie von scope bereits oben vorgeschlagen) (denn Leitlack ist natürlich vollkommener Unsinn):
Zuerst den Einzeldraht einer Litze an einem Lötauge präzise anlöten (Dadurch ist der Draht "fixiert"). Nun kannst Du mittels einer Pinzette den dünnen (Kupfer-)Draht exakt über eine beschädigte Leiterbahn (biegend) verlegen und dann am nächsten Lötauge (oder im (mittels eines Uhrmacherschraubenziehers ) zuvor blankgemachten) intakten Bereich der Leiterbahn) verlöten.
Ganz am Schluß (nachdem alle blanken Kupferdrähte exakt ausgerichtet sind):
Auf den (von den blanken Drähten überzogenen) Bereich der Platine eine Schicht Klarlack auftragen (zur Fixierung und Isolation der Drähte).
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(Empfehlung Wenn die Chips gut und billig zu bekommen sind: die einzelnen Pins mit spitzem Seitenschneider (oder Dremel) am Chipgehäuse abtrennen und danach die einzelnen Beine aus der Leiterplatte auslöten. Hält die Belastung der Leiterbahnen niedrig.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.06.2021, 12:50 von scope.)
Meine Empfehlung.....Heissluft = 20 Sekunden. In 30 Minuten habe ich die -komplette- Polysix Platine "entleert", ohne dass auch nur ein IC oder der Print zu Schaden kommt.
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Das beste Werkzeug für solche Fälle ist eine Entlötpistole. Ich hab eine billige ZD-915, damit ist das zerstörungsfreie Auslöten von ICs oder mehrpoligen Steckverbindern ein Kinderspiel. Bevor man mit unbrauchbarem Werkzeug die Platine beschädigt, ist eine Investition in so ein Gerät die bessere Alternative.
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14.06.2021, 10:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2021, 07:01 von lofterdings.)
Hello,
besten Dank für die ganzen Tipps. Ich werde versuchen, die Original-Chips zu retten und mit Heißluft entfernen.
Eine Entlötpistole dafür anzuschaffen ist mir zu teuer, da momentan keine weiteren Projekte dieser Art anstehen.
Die feinen Leiterbahnen werde ich mit 0,2 mm Kupferdraht fixen. Die Lötaugen konnte ich schon mit 0,5mm-Bohrern aufbohren.
Die breiteren Bahnen werde ich mit selbstklebender Kupferfolie nachbauen und ebenfalls verlöten. Wird zwar Gefummel, aber sollte zu schaffen sein. Wie gut, dass ich noch keine zittrigen Hände habe.
Hier noch ein altes Video einer mikroinvasiven Leiterbahnen-Reparatur. Bissken unscharf...
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14.06.2021, 11:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.06.2021, 11:21 von dernikolaus.)
(12.06.2021, 15:44)McLane schrieb: Das beste Werkzeug für solche Fälle ist eine Entlötpistole. Ich hab eine billige ZD-915, damit ist das zerstörungsfreie Auslöten von ICs oder mehrpoligen Steckverbindern ein Kinderspiel. Bevor man mit unbrauchbarem Werkzeug die Platine beschädigt, ist eine Investition in so ein Gerät die bessere Alternative.
Entlöten mit Lötpistole funktioniert bei ICs, bei denen die Beinchen durch recht große Löcher geführt werden.
Bei solchen ICs hatte ich bisher keine Probleme.
Schwieriger wird es, wenn die Platinen mehrlagig, die Löcher durchkontaktiert sind und fast kein Spalt mehr vorhanden ist.
Da hatte ich bei einem alten Compaq-Laptop aus den 80ern echt Stress.
In einem solchen Fall ist die Vorgehensweise von Scope echt top. Einfach mit dem Heißluftföhn punktuell die Lötaugen erhitzen, dann kann man den IC ganz einfach rausziehen.
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Ich würde danach auch empfehlen, IC-Sockel zu verwenden.
Elektriker gehen immer mit Widerstand zur Arbeit.
Rot auf blau und Plus ist Minus.
Strom tut erst dann weh wenns riecht (Alte Elektriker Weisheit)
Beste Grüße Jianni.
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16.06.2021, 08:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2021, 08:51 von lofterdings.)
Esotherisches Antiaggressionstraining mit Seminarbaustein "Kontemplatives Lebenszeitopfer zur Stärkung des Wurzelchakras"
Erstes Zwischenergebnis: ok, nicht schön, aber funktioniert.
Selbstklebende Leiterbahnenfolie mit Skalpell ausgeschnitzt. Die feinen Bahnen von J9, J10 etc. sind keinen halben Millimeter breit.
An den Enden Kleber entfernt und etwas Lötzinn auf die Flächen fummeln, selbiges auf die blankgeputzten Leiterbahn-Enden. Aufkleben, festlöten und auf die Enden zusätzlich von oben noch etwas Lot zur Sicherheit. Sitzt, wackelt nicht, und leitet dahin, wo es soll... Später kommt noch grüner Platinenlack drauf.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2021, 10:25 von lofterdings.)
Moinmoin,
nachdem der Platinenlack endlich eintraf, ist das erste Board nun fertig. Ich sag mal so: schön ist anders...
Mein Lötkolben ist für diesen Fuzzelkram zu grob, und ich hätte dieses teure amerikanische Flux-Gel kaufen sollen.
Dann wären die Lötstellen evt. etwas flacher. Ich hatte nur so ein flüssiges Zeug aus einem Stift.
Die Kupferfolie zu schnippeln ist ein elendiges Gedulsspiel.
Und die Farbe kriegt man natürlich nicht gleichmäßig aufgebracht. Ich habe schon einen 00000-Micropinsel verwendet.
Aber egal, alles durchgepiepst. Die Bahnen scheinen wieder so zu laufen, wie zuvor.
Ob sich der Aufwand lohnt? Weiß nicht. Man hätte auch einfach isolierte Kabel nehmen können.
Jetzt noch das andere Board beenden, und dann mal schauen, was die Kiste sagt.
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Moin,
in Anbetracht dessen, was die Platinen durchgemacht haben und wie sie aussahen, sieht das Ergebnis doch ganz passabel aus. Den Zustand, den die Automaten der Platienenfertigung hinterlassen haben, wird man ohnehin nicht erreichen.
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Peter
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