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Yamaha KX-10 Tapedeck im Geschwindigkeitsrausch
#1
Moin zusammen,
mein Yamaha KX-10 Tapedeck spinnt leider seit Umzug rum. Zuerst läuft es ganz normal, nach einiger Zeit geht das Laufwerk aber plötzlich und deutlich hörbar in Overspeed, begleitet von ebenfalls deutlich hörbaren Gleichlaufschwankungen. Nach Abschalten und Abkühlen lassen lässt sich dieser Fehler jederzeit reproduzieren. Der Capstanmotor hat mal Geräusche gemacht und wurde von mir a la Analogbob gemacht, also zerelegt, geölt und Kommutator gereinigt, wonach er wieder einwandfrei lief, hier ein Bild:
[Bild: KX-10-2.jpg]

Hinter dem runden Loch befindet sich in diesem Fall kein Trimmer.

Da es mit einem Servicemanual kurzfristig nicht gut aussieht hier die Frage, ob es einen Tip gibt wonach ich zuerst schauen könnte?

Danke schonmal und Gruß,
Stefan
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#2
Diese Fehlerbeschreibung kenne ich leider auch.

Ja, diese Ausführung hat kein integriertes Poti.
Erkennt man an dem vierpoligen Anschluss.
Bedeutet, Poti für die Einstellung des TapeSpeed befindet sich entweder separat am Laufwerk oder Mainbord.

Bringt Dich aber in diesem Fall nicht weiter, denn der Capstanmotor dürfte defekt sein.
Ist er aufgrund von Mangelschmierung mit erhöhter Stromaufnahme gelaufen, belastet das die elektronische Regelung im Motor sehr.
Dort verabschieden sich hauptsächlich der/die Elkos und das Regel-IC oder Leistungstransistor (je nach Bauart).
Und das führt dann zu unterschiedlichen Drehfrequenz des Motors.

Gruß, Bob.
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  • Dude
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#3
Danke Bob. Macht Sinn, auch weil bei diesem Schubladendeck der Motor zusätzlich von der darunterliegenden NT-Sektion gegrillt wird. Da der Fehler so eindeutig von der Temperatur getrieben ist, fürchte ich fast, das nicht der Elko, sondern das IC hin ist. Ich werde mir den Motor dann nochmal vornehmen und Elko und IC tauschen. Mal sehen ob die Ersatz-ICs aus Bulgarien taugen, sehen zumindest auf den Bildern echt aus.

Gruß,
Stefan
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#4
IC und Elkos der Motorregelung ersetzen, habe ich auch schon mehrfach gemacht.
Mit leider nur mäßigem Erfolg.

Natürlich bin ich auch ein Freund von Reparatur anstatt Austausch.
Allerdings ist es in diesem Fall eigentlich nicht Sinnvoll, hier z.B. das IC zu ersetzen.

Denn es gibt diese Motore immer mal wieder - z.B. bei eBay - für kleines Geld als NOS Ware.
Als Beispiel gibt es einen Vergleichstyp von Mabuchi (530er Klasse) für knapp 6 €.

Das ist dieser Typ:
[Bild: 20210806-192809.jpg]

[Bild: 20210806-192928.jpg]

Wenn es unbedingt ein Matsushita sein soll. Der wird derzeit - allerdings im 2er-Pack - auch angeboten.
Kostet 16 € und kommt aus Bulgarien.

China Nachbauten bzw. Fakes habe ich auch ausprobiert. War nicht so toll.
Falls verfügbar, würde ich immer NOS nehmen.

Gruß, Bob.
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#5
Hier nochmal die Nachlese zu meinem KX-10. Ich habe mir letzlich ein 3er-Pack defekter Doppeltapes gekauft, 2x Sony TC-WR570 und ein Sony TC-W320. Damit waren 4 baugleiche Motoren aus den beiden WR570 und dazu noch 2 wohl ebenfalls passende Mabuchis aus dem W320 als Ersatz verfügbar.

Ich habe mir dann das am meisten zerschrammelte von den beiden 570ern vorgenommen (ohnehin schäbige Billigschachteln), war aber diesmal so klug die Motoren vorher bei 9V am Labornetzteil zu testen, natürlich zuerst die Lager hinter dem Pulley neu geölt, wer weiß wie lange die Dinger schon rumgestanden haben. Einer brummelte schon deutlich, der zweite lief aber noch ruhig und der wurde es dann auch.
Ergebnis nicht berauschend, aber dafür dass der Riemen schon ziemlich schlaff ist das m.E. ganz ok.
[Bild: KX10-WF.jpg]

Es handelt sich um ein recht einfach, aber solide gestricktes Laufwerk, würde ich jederzeit dem KX-W10 Doppelklapperkasten vorziehen, den Analogbob gerade in der Mache hat. Zumal das KX-10 3 Tonköpfe und einen Einmesscomputer zu bieten hat.

[Bild: KX10.jpg]

Die Schwungmasse ist schwerer als sie aussieht, der Riemen lässt sich ohne weitere Zerlegearbeiten wechseln, vorbildlich. Ansonsten gibt es nur noch am Schubladenmechanismus einen Riemen.
Eigentlich sehr wartungsfreundlich, trotzdem hier noch ein paar Tips zur Zerlegung.
Für die Entnahme des Laufwerks baut man zuerst die Front und den Blechbügel runter, danach den Kassettenhalter an dem grün markierten Hebel lösen (geht nur ab einer bestimmten Stellung der Schublade). Dann noch die rot markierten Schrauben lösen und schon kann man das Laufwerk rausnehmen.


[Bild: KX7.jpg]

Aber bitte grundsätzlich die auf dem Bild zu sehende große goldfarbene Kreuzschlitzschraube auf der Kassettenschublade in Ruhe lassen. Oldie

Muss man an den Capstanmotor ran, empfiehlt es sich, dessen Schrauben vor dem Ausbau des Laufwerks zu lösen. Dazu muss man die Kassettenschublade in 2 bestimmte Stellungen fahren.
Position 1:
[Bild: KX11.jpg]
Position 2:
[Bild: KX12.jpg]


Soweit erstmal, der Kasten müsste auch mal wieder neu eingemessen werden, dazu eventuell später noch mehr.

Gruß,
Stefan
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  • nice2hear, AnalogBob
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#6
Ja, dass ist tatsächlich ein besseres Laufwerk, als die Doppelbestückung im KX-W10.
Das Laufwerk könnte von Alps sein ?
Da gibt es sogar einen Wickelmotor.
Und ich sehe eine richtige Schwungmasse, allerdings angetrieben mit einem Vierkantriemen (kenne ich eher aus Henkelware) ?
Die Schwungmassen im KX-W10 sind eigentlich ein Witz (wiegen ca. 30 g).
Trotz der fehlenden Masse ist der Gleichlauf aber gar nicht so schlecht.
Zumindest wenn die Casen ok sind.

Als ich nach Schwenkarmen fahndete, kam ich auch auf das KX-10. Ob da eventuell auch so ein Schwenkarm verbaut wurde. Aber, ich fand irgendwo eine Explosionszeichnung des Laufwerks und sah sofort, dass es ein ganz anderer Laufwerk-Typ ist.

Gruß, Bob.
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  • Dude
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#7
(08.04.2022, 19:11)AnalogBob schrieb: [...]
Und ich sehe eine richtige Schwungmasse, allerdings angetrieben mit einem Vierkantriemen (kenne ich eher aus Henkelware) ?
[...]
Ist nur ein optische Täuschung auf dem Bild, Bob, da ist ein Flachriemen drin.
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#8
Hallo Freunde
Habe leider auch ein Problem mit diesem Gerät.
Es läuft auch viiiiiiiiiiel zu schnell.
Es liegt am Kopfschlitten der nicht ganz an die Cassette gezogen wird.
Der Tonkopf berührt das Band nur ganz leicht und somit läuft das Ganze dann viel zu schnell.
Habe herausgefunden dass es an dem Hubmagnet liegen müsste.
Dieser zieht nicht an um den Hebel zu bewegen der dann das Laufwerk in die Playstellung zieht.
Mache ich das mit einem kleinen Schraubendreher dann spielt das Gerät so wie es soll.
Lasse ich wieder los dann geht der Hebel wieder zurück in die andere Stellung und die Wiedergabe ist wieder zu schnell.
An der Anschlußstelle des Magneten liegen 12V an somit sollte er also angesteuert werden,bewegt sich aber nicht.
Gibt es solche Magnete noch als Eratzteil?
Oder hat Jemand einen Tip wie ich das Gerät wieder zum laufen bekomme?
Danke ,Jürgen
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