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24.09.2022, 09:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2022, 00:17 von AnalogBob.)
Da sich der Sommer 2022 in Hamburg mittlerweile verabschiedet hat, ist nun wieder Zeit und Interesse zum Basteln vorhanden.
Habe aktuell von einem Bekannten ein TapeDeck bekommen, wo ich mal reinschauen soll.
Es würde grundsätzlich laufen, aber z.B. Rückspulen ginge nicht.
Ist ein recht ungewöhnliches Deck von Harman Kardon, Modell HK-705:
Diese Flachschachtel ist ein Schubladen-Deck. Das Laufwerk hat Einmotor-Antrieb und mechanische Laufwerksteuerung über Stockschalter. Die Schublade bzw. der Schlitten wird elektromotorisch geschlossen.
Drückt man den Eject-Knopf, wird die Schublade - wie von der Tarantel gestochen - ausgespuckt.
Sieht ausgespuckt bzw. ausgefahren so aus:
Beim Schließen bewegen sich Schublade (schwarz) und Casenunterlage (silber) getrennt voneinander.
Dieser 6 Kg Klumpen wurde angeblich von 1980 bis 1983 hergestellt und soll 730 DM gekostet haben. Dafür erhielt man ein 2-Kopf Deck mit Dolby B, welches alle vier Bandsorten beherrscht.
In diesem ersten Teil sollte das Deck begutachtet werden und möglichst alle Problemzonen ermittelt werden.
Um vorab zu klären, ob es überhaupt sinnvoll erscheint, hier einen Reparaturversuch durchzuführen.
Bedeutet, erst mal Deckel runter und reingeglotzt:
Wie zu dieser Zeit leider üblich, recht verbaut. Auch der Kabelverhau lädt nicht gerade dazu ein, hier tätig zu werden.
Servicefreundlichkeit sieht - für mich - irgendwie anders aus.
Obwohl der Kasten um 40 Jahre auf dem Beckel hat, ist er innen recht sauber.
Beim Laufwerk gingen meine ersten Blicke Richtung Bandpfad:
Die schwarzen Flecke am orangen Leuchtmittelträger ? Ja, es ist Riemenpest ...
Tatsächlich könnte man diese Schachtel auch BackofenDeck nennen. Die Soffitten leuchten auf die Case. Über einen abgewinkelten Spiegel kann man - wenn man unbedingt will - von außen durch das Fenster auf die Bandwickel schauen.
Sieht dann so aus:
Nun etwas genauer Capstanwelle, Andruckrolle und Köpfe beäugt:
So sah das nach einer kurzen Reinigung aus. Auf den ersten Blick war kein Verschleiß sichtbar. Das Deck hat vermutlich nicht viel gelaufen.
Schaut man von hinten in das Laufwerk, sieht man zwei Riemen:
Links geht noch ein dritter Riemen Richtung Counter. Insgesamt wurden hier (laut Teileliste) fünf Riemen verbaut.
Da soweit alles ok aussah, konnte das Gerät nun ans Netz gehen.
Zuvor wurde auf 240 Volt umgeschaltet:
Das Laufwerk wurde erst mal ohne Cassette durchprobiert. Ok, alle Laufwerkfunktionen liefen, nur REW nicht.
Auch ohne Case dreht der linke Bandwickel nicht mal ansatzweise.
Nun konnte eine Opfercase antreten:
Dann Play gedrückt und die Wiedergabe begann.
Auch die Hochkant-Zappler wurden aktiv:
Kopfhörer reingesteckt und mal kurz reingehört.
Ich wurde wirklich positiv überrascht - das klang gar nicht mal so übel.
Es leierte nicht und klang auch sonst sauber. Auch der TapeSpeed schien zu stimmen.
Auch wurde das Opfer nicht gefressen - alles schön.
Dann wollte ich auch mal Mucke hören:
Unglaublich, es klang wirklich gut.
Nun wurde ich neugierig und habe auch gleich ein paar Calibrier-Tapes durchgespielt.
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist wirklich nicht schlecht. Hatte ich so gut nicht erwartet.
Der Tape-Speed ist einen Tick zu langsam.
Da die drei - bisher - für mich sichtbaren Riemen nicht ausgeleiert sind, wurde hier vermutlich schon mal ein Service gemacht ? Laut Besitzer soll sich das Gerät im Originalzustand befinden. Das möchte ich schon jetzt bezweifeln. :floet:
Testcase Wiedergabepegel:
Hier wurde Korrektur erforderlich, da kanalungleich.
Eine Probeaufnahme wurde auch gemacht. Wie fast immer mit TDK SA Band:
Aussteuerung der Aufnahme von 1 KHz Testton bis +3dB:
Aufnahme läuft:
Wiedergabe der Aufnahme:
Laut Peakmeter kein Signal vorhanden. Auch am Kopfhörer nur Rauschen hörbar. Das noch immer die rote LED für Aufnahme leuchtet, hatte ich völlig übersehen. :denker:
Das fiel mir erst auf, nachdem ich Stop drückte:
Der Eimer ist nun dauerhaft im Aufnahmemodus und deshalb ist auch nix zu hören. Spielt man nun ein Tape ab, wird es tatsächlich gelöscht. :flenne:
Was war die Ursache dafür ? Ich hatte direkt den unsäglichen Umschalter für Rec/Play in Verdacht.
So ein silbernes Ding gibt es in diesem Gerät leider auch:
Hier war die Ursache schnell gefunden: Der Schiebeschalter hakt mechanisch. Nach erfolgter Aufnahme geht er nicht mehr in die Ruhestellung (Wiedergabe) zurück.
Ok, also muss dem Umschalter nun - zumindest für diesen Test - entsprechend per Hand nachgeholfen werden.
Neuer Versuch - Aufnahme läuft:
Wiedergabe der Aufnahme:
Im rechten Kanal ist doch einiges an Pegel verloren gegangen. Aber es klingt sauber.
Habe dann noch eine Minute Mucke aufgenommen und tastsächlich klingt es ok. Scheint somit nur ein Abgleich erforderlich.
Aber, erst mal muss geklärt werden, warum REW nicht funzt.
Dazu muss das Laufwerk ausgebaut werden, da ich an die Unterseite muss.
Das wird bestimmt noch lustig. Selbstverständlich gibt es im Service-Manual dazu keinerlei Infos.
Apropos: Für das HK-705 konnte ich online nix finden.
Zum Glück fand ich ein vermutlich Originales bei eBay. Das wurde geordert:
Für heute war hier nun erst mal Schicht im Schacht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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26.09.2022, 17:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 20:19 von AnalogBob.)
Zwischenzeitlich ging es mit der Reparatur weiter.
Auch hatte ich beim Durchschleusen der Testcasen die Spiegelcase eingelegt und den Bandpfad beäugt:
Auch ohne Lupe war sichtbar, dass das Band an zwei Stellen der Führungsgabeln krempelte.
Hier wird somit Korrektur erforderlich.
Nun wollte ich das Laufwerk ausbauen. Es ist mit 10 Schrauben an Boden und Seiten befestigt.
Möchte man das Laufwerk tatsächlich komplett ausbauen, werden weitergehende Arbeiten erforderlich. Dabei müssen dann z.B. viele Kabel von Pfosten abgelöten werden, da leider nur die Kabel für Löschkopf und A/W-Köpfe steckbar sind.
Also wurde das Laufwerk - so gut es ging - freigelegt und hochgeklappt:
Hier kann man sehen, dass der Antrieb des linken Wickeltellers komplett mit Riemenpest verseucht ist:
Klar, dass sich die Seuche auch noch weiter im Laufwerk verteilt hatte.
Nachdem die untere Abdeckung mit dem Capstanwiderlager demontiert war, bot sich folgendes Bild:
Die ausgebaute Capstanwelle mit der Schwungmasse:
Überall klebt die Pest. Auch der Antrieb für die Zwischenräder (für Antrieb der Wickelteller) ist verseucht.
Wurde bestmöglich gereinigt und die Lauffläche des Flachriemens geschliffen (hatte leichten Pickelbefall):
Nicht gerade wenig Aufwand war beim Reinigen der Laufflächen von Gummireifen und Riemenlaufrädern angesagt.
Besonders "lustig" war es den Antrieb für den linken Wickelteller zu reinigen:
Nun konnte ein neuer Riemen aufgezogen werden. So ein Set kostet bei eBay derzeit 33 €. Das ist - gelinde ausgedrückt - nicht gerade günstig (meine Meinung). Da von den 5 Riemen eigentlich noch vier brauchbar sind, entschloss ich, mein universelles Vierkantriemenset zu bemühen.
Es brauchte nur zwei Versuche, bis ein passender Riemen gefunden wurde:
0,7 mm Riemen mit 55 mm Faltmaß ist hier passend.
Der Motorpulley wurde gereinigt und an die Motorwelle gab es ein Tröpfchen Gleitlageröl. Auch das Capstanlager wurde nachgeölt und das Widerlager bekam einen kleinen Klecks Fett spendiert:
Alle Riemen wurden vor dem Einbau gereinigt. Bei den alten Riemen fiel mir auf, dass sie so gut wie keine Alterungserscheinungen zeigen. Sie sind nicht ausgeleiert, sie sind nicht ausgehärtet und sie sind nicht klebrig. Auch unter der Lupe betrachtet sehen sie gut aus (nicht porös/rissig). Wie ist das möglich ?
Auch wurden selbstverständlich alle fünf Gummireifen der Zwischenräder gereinigt. Auch hier war ich überrascht, wie griffig die noch sind.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Laufwerk noch nie ausgebaut wurde. Bedeutet diese Reifen und Riemen sind um 40 Jahre alt.
Das Laufwerk wurde nun "mal eben kurz" in die Schachtel gesteckt und testfähig angeschlossen.
Laufwerkfunktionen ohne Case durchgetestet - alles funzt.
Opfercase wieder bei der Zwangsarbeit:
Die Anschlüsse der Kontrollleuchten für Power, TapeEndIndicator und Rec wurden mit grünen LED's bestückt.
Case lief problemlos. Auch REW war nun wieder möglich. Auch Sound war per Kopfhörer vorhanden.
Ermittlung der Umspulzeiten. Hier läuft gerade REW:
Ergebnis:
REW = 1:48 Min.
FF = 1:50 Min.
Da gibt es nix zu meckern. Läuft wirklich gut.
Auch wird beim Umspulen angenehm leise gewickelt - wie bei Wickelantrieb ohne Zahnräder üblich.
Nun konnte es an das Problem mit dem Bandpfad gehen. Wie bei Laufwerken gerne üblich, ist hier eine einfache Justierung der Kopfhöhe nicht vorgesehen, bzw. es wird über Korrekturscheiben eingestellt.
Einstellung der Höhe des Löschkopfes.
Befestigungschraube entfernt und geschaut was sich unter dem Kopfträger befindet:
Hier befand sich eine Unterlage (0,10 mm dick). Die wurde durch eine Scheibe mit 0,30 mm ersetzt.
Einstellung der Höhe vom A/W-Kopf.
Hier befand sich unter dem Kopfträger eine 0,30 mm Unterlage:
Die wurde ersatzlos entfernt. Ich hoffte, dass nun der Bandpfad besser laufen würde.
Kontrolle des Bandpfads mit der Spiegelcase:
Das Band lief nun sauber durch, ohne an den Führungen zu krempeln.
Auch hier bin ich mir ziemlich sicher, dass an den Köpfen noch nicht gefummelt wurde.
Was bedeuten würde, dass dieses Laufwerk schon ab Werk keinen einwandfreien Bandlauf hatte.
Ok, der Bandpfad stimmte nun. Nun konnte auch die andere Seite der Löschkopf Lagerung auf 0,3 mm aufgestockt werden. Anschließend wurden die drei Schrauben mit Lack gesichert:
Die Einstellschraube für den Azimuth bleibt noch weiter ungesichert. Die wird erst gesichert, wenn das Gerät abschließend nochmals mit den Testcasen überprüft wird.
Die 10 KHz Testcase wurde abgespielt und Azimuth eingestellt.
Nun die 3150 Hz Testcase rein und nochmals den Gleichlauf überprüft:
Ergebnis:
Der Gleichlauf hat sich etwas verbessert - sehr schön !
TapeSpeed wurde korrigiert.
Auch die Aggressor-Case wurde schon mehrfach durchgespielt:
Dieses uralte Tape forciert sehr gerne z.B. Bandknittern bei Laufwerken, die Probleme mit dem Bandlauf haben - hier nicht.
Da das Laufwerk nun wieder uneingeschränkt funzt, wurde das Laufwerk weiter komplettiert und mit allen Schrauben befestigt.
Nun wurden ein paar Casen testweise gespielt und per Kopförer belauscht:
Wenn man bedenkt, wie alt diese Kiste ist und wie einfach gestrickt - ist der Klang schon fast sensationell gut (meine Meinung).
Auch hier habe ich natürlich auch gleich einen direkten Vergleich mit meinem Denon DRM-800 gemacht.
Es sind keine wirklich großen Unterschiede für meine Holzohren feststellbar.
Allenfalls im oberen Hochtonbereich gibt es beim 10 Jahre jüngeren Denon etwas mehr Auflösung.
Auch hier wieder meine alte Leier: Sind die Geräte gewartet und halbwegs vernünftig justiert, sind die klanglichen Unterschiede doch recht gering. Natürlich ein Mindestmaß an die Qualität der Geräte vorausgesetzt.
Mein persönliches Fazit bis hier:
Wie bereits vermutet, ist diese Schachtel servicetechnisch eine Katastrophe.
Offensichtlich wurde werksseitig eher nicht vorgesehen, hier einen Riementausch zu ermöglichen.
Die Schachtel geht nun erst mal in den Teststapel und darf Zuverlässigkeit zeigen:
Die Front wurde noch nicht montiert, da es noch ein Problem mit defekten Leuchtmitteln (für Dolby HX und Dolby B) gibt. Da die Peakmeter fehlen, wird dieser Job vom Denon übernommen.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Schöner Bericht, gerne mehr davon.
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Ich glaube, Armin schrieb auch schon vor langer Zeit, dass ihn Harman Geräte immer kolossal genervt haben, weil die so serviceunfreundlich aufgebaut waren. Harman hat wohl eine spezielle Auffassung vom Begriff des Alleinstellungsmerkmals...
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(26.09.2022, 21:38)frank_w schrieb: Ich glaube, Armin schrieb auch schon vor langer Zeit, dass ihn Harman Geräte immer kolossal genervt haben, weil die so serviceunfreundlich aufgebaut waren. Harman hat wohl eine spezielle Auffassung vom Begriff des Alleinstellungsmerkmals...
Hallo Frank,
Also ich kann nicht bestätigen, dass Verstärker und Receiver von Harman/Kardon besonders serviceunfreundlich sind. An die wenigen Geräte, die ich auf dem Tisch hatte, kam ich überall hin wo ich wollte/musste.
Ich habe eher den Eindruck dass manch ein Hersteller für bestimmte Baureihen aus Marketinggründen die Tapedecks von Drittherstellern zugekauft haben. Gibt es dann besondere Designanforderungen oder Größenbeschränkungen der Gehäuse (wie hier), kommt solch ein Kompromiss bzw. Drahtverhau raus.
Ein weiteres solches Beispiel ist z.B. auch das Braun C301 Tape, das nichts mit der Studio Line Serie gemein hat. Gehäuse doppelt so hoch, komplett serviceunfreundlich, und ebenfalls im Kontrast zu den restlichen Komponenten ein Drahtverhau. Schon ein kurzer Blick ins SM verrät die japanische Herkunft (ich glaube von Funai).
Hauptsache ein Tape im Sortiment. Bei der Atelier Serie war dann egal, das kam ja dann alles aus Übersee.
Mike
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29.09.2022, 17:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.2022, 18:08 von AnalogBob.)
Die Bude hat in der Zwischenzeit immer mal wieder spielen dürfen.
Dabei hat es bisher keine Probleme gegeben.
Daher sollte nun die Baustelle mit den vermutlich defekten Leuchtmitteln abgearbeitet werden.
Hier sieht man die Miniaturglühlampen:
Die leuchten, sobald Dolby HX und/oder Dolby B eingeschaltet wird. Hier leuchtet nix mehr.
Als ich die Dinger sah, dachte ich, die könne ich gleich wechseln. Diese T1 Lampen in der Größe ca. 6,5 x 3 mm habe ich vorrätig, da ich sie zumindest früher fast regelmäßig brauchte (im KfZ-Bereich für Kombiinstrumente, Außentemperatur-Anzeigen, Schalter usw.).
Platine von der Front abgeschraubt:
Wie zu sehen, sind es klare Leuchtmittel die mit grünen "Überziehern" versehen wurden.
Ausgelötet:
Die beiden leuchtmittel durchgemesssen. Beide defekt - wie erwartet.
Dann das Gerät eingeschaltet, die beiden Dolby Funktionen eingeschaltet und gemessen, was an den Leuchtmitteln ankommt. Das waren jeweils knapp 22 Volt. Somit ging ich davon aus, dass hier 24 V Leuchtmittel gebraucht werden.
Meine für 12 Volt ausgelegten Leuchtmittel waren hier wohl eher nicht einsetzbar.
Ein Blick in die Teileliste machte mich leider auch nicht schlauer:
Da steht dann zu PL3 + PL4 einfach nur: Lamp. Klasse ! Ganz großes Kino ! Sollte man nun diese Dinger bei Harman Kardon bzw, dessen Teilevertrieb bestellen ?
Früher habe ich solche einfachen Sachen bei Unrat-Conrad gekauft. Bin dann zum Altonaer Bahnhof geradelt, da gab es eine Filiale. Die wurde vor ein paar Jahren geschlossen ...
Also einfach mal bei eBay geschaut. Da kostet ein Fünferpack inkl. Versand fast 9 €. Auch nicht gerade günstig. Außerdem gibt es die auch noch in 20, 40 oder 60 mA. Welche Helligkeit wäre hier nun passend ? Keine Ahnung !
Also kam ich auf die Idee, hier LED's einzusetzen. Die Frage war nur: Ist die Helligkeit einer normalen LED hier ausreichend ? Das Problem bei LED's ist ja vor allem auch der sehr eingeschränkte Abstrahlwinkel.
Ok, musste einfach ausprobiert werden.
Aus der Bastelkiste wurde dieses testbereite Teil gefischt und ans 12 Volt Netzgerät angeschlossen:
Das ist eine Standard 5 mm LED mit vorgeschaltetem 500 Ohm Widerstand. So wurden sie von mir sehr gerne im Kfz-Bereich eingesetzt.
Die LED habe ich jetzt so positioniert, dass sie direkt auf den Lichtleiter bzw. den Schalter leuchtet:
Besonders hell wurde der Schalter nicht beleuchtet. Wäre das ausreichend ? Ich war unsicher.
Eigentlich hatte ich entschlossen, die 24 Volt Glühlampen zu bestellen. Doch dann entschied ich, den Versuch mit den LED's zu machen.
Welchen Widerstand sollte ich nun vorschalten ? Einfach ausprobieren.
Angefangen hatte ich mit 3,3 kOhm. Nicht sehr hell.
Nun mit 2,2 kOhm. Auch nicht viel heller.
Jetzt mit 1 kOhm. Auch nicht viel heller. Merkwürdig ?!
Dann habe ich die Platine ohne jeweiligen Widerstand bestückt und kurz die Funktion getestet:
Die LED's fingen nicht Feuer und die Helligkeit war ok. Auch besonders warm wurden sie nicht.
Das machte mich neugierig und ich schaute in den Schaltplan:
Da sind doch tatsächlich 560 Ohm Widerstände (R817 + R818) vorgeschaltet.
Dann wollte ich schauen, wo sich diese Widerstände befinden. Um sie ggf. gegen höhere Werte auszutauschen. Dabei sah ich, dass im Bereich hinter der Frontaufnahme der Boden feucht/nass war.
Also wurden die beiden Schalterplatinen ausgebaut. Natürlich war auch das keine einfache Angelegenheit.
Auch die Platinen waren feucht:
Hier hat jemand wohl nicht gerade wenig Kontakt-Chemie reingeschüttet ?
Die beiden Schalterplatinen:
Die wurden nach der Reinigung und wieder eingebaut.
LED's verlötet:
Die Platine wieder an die Front montiert und getestet:
Nun konnte die Front an die Schachtel gesteckt werden. Hier sind bereits alle Stecker dort, wo sie hingehören:
Bei der Montage muss man sehr sorgfälltig vorgehen. Die Front möchte eigentlich gar nicht mehr zurück und wehrt sich nach Kräften.
Überall hakt es und/oder es werden Kabel irgendwo eingequetscht. Irgendwann hatte ich gewonnen und die Front wurde ohne Beschädigungen angenommen.
Gerät eingeschaltet:
Das sah überraschend gut aus.
In Aufnahmebereitschaft. Voll ausgepegelt - für eine bessere Lightshow:
Die Beleuchtung der Schalter ist besser als erwartet - das kann und wird so bleiben.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Zwischenzeitlich ist mir eine Besonderheit aufgefallen.
Ok, eigentlich schon beim Bestücken der Leuchtmittelplatine mit den beiden LED's.
Schaltet man nur Dolby NR (= Dolby B) ein, leuchtet auch nur dieser Schalter:
So weit, so gut.
Schaltet man nur Dolby HX ein, leuchtet nicht nur dieser Schalter, sondern auch der Dolby NR Schalter:
Wie zu sehen, ist der Dolby NR Schalter nicht gedrückt - trotzdem leuchtet er.
Es ist mir völlig schleierhaft, warum das so ist ?
Liegt hier noch ein weiterer Defekt vor ?
Hatte ich dieses Problem eventuell - durch den Einbau der LED's - selbst verursacht ?
Leuchtdioden lassen ja bekanntlich Stromfluss nur in eine Richtung zu. Glühlampen nicht.
Noch bevor ich die LED's einlötete, habe ich sie gegen zwei Glühlampen (für 12 V) getauscht.
Auch damit der gleiche Effekt und zu meiner Verwunderung leuchteten die Glühlampen nur mäßig ?
Also wieder in den Schaltplan geglotzt:
Schaut man sich nun den Bereich um die Schalter SW901 + SW902 an, stellt man bzw. ich fest, dass die Diode D810 dafür sorgt, dass bei eingschaltetem Dolby HX auch der Dolby NR Schalter leuchtet.
Ob hier nun Leuchtmittel mit Glühdraht oder LED's eingesetzt werden ist egal, da der Stromfluss an Masse geht.
Oder habe ich hier - dank meines nur spärlich vorhandenen Fachwissen im Bereich Elektronik - einen Denkfehler ?
Wenn ich somit nicht irre, ist es (aufgrund der Beschaltung) gewollt, dass bei eingeschaltetem Dolby HX auch Dolby NR leuchtet.
Aber, warum ist das so ? Ist mir völlig unverständlich.
Wenn ich die letzten Jahrzehnte nicht völlig fehlinformiert war, ist Dolby HX keine Rauschunterdrückung.
Es ist ein früher Vorläufer von Dolby HX Pro. HX bedeutet Headroom Extension und soll eine Dynamikerweiterung im Hochtonbereich bewirken. Auch soll es die Aussteuerbarkeit im Hochtonbereich verbessern. Das könnte allerdings, der Pro Ausführung vorbehalten sein. Ist aber nur eine Vermutung von mir.
Entmagnetisierung wurde auch zwischenzeitlich gemacht:
Da der Eimer momentan so gut läuft, wurden auch ausgiebige Hörtests gemacht.
Dabei wurden auch Casen angeboten, die ich eher nicht anbieten würde, wenn das Laufwerk unzuverlässig laufen würde:
Auch damit machte es wirklich laune, per Kopfhörer die Musik zu hören.
Noch ein Typ IV Tape, allerdings mit Dolby B aufgenommen:
Supertramp habe ich auch schon Ewigkeiten nicht mehr gehört.
Die Performance war so gut, dass ich die komplette Case durchgehört habe.
Aber, wie gut war der Klang wirklich ?
Nun wurde ein (fast) direkter Vergleich gemacht.
Meine persönliche Referenz ist dabei fast immer das Denon DRM-800.
Es ist - für meine Holzohren - klanglich auf sehr hohem Niveau, ist ein Dreikopf (also mit Hinterbandkontrolle) und hat gut auflösende Peakmeter in 1 dB Schritten (im Bereich um 0 dB) an Bord.
Wegen der Hinterbandkontrolle ist Denon der Master und darüber wird auch per Kopfhörer gelauscht.
Außerdem hat es Anschlüsse für zwei Zuspieler (Line + CD-Direct) und man kann daher über das DRM-800 zwei Geräte miteinander vergleichen.
Per Testcase für Wiedergabepegel wurden DRM-800 und HK-705 aufeinander abgeglichen. Genauigkeit vermutlich im Bereich um 1-2 dB:
Beim HK-705 wurde der Wiedergabepel an den Testpunkten (TP 1-3) auf 580 mA justiert.
Nun wurde am DRM-800 der Eingangspegel über die Peakmeter auf 0 dB eingestellt.
So hatte ich schon eine ganze Weile gehört.
Nun wanderte die Supertramp Case in das DRM-800 und wurde belauscht. Da musste auch gar nicht lange gehört werden, um einen deutlich besseren Klang im Hochtonbereich festzustellen. Über das DRM-800 klingt der Hochtonbereich einfach dynamischer und klarer.
Diese Case hatte ich Anfang der 90er aufgenommen. Leider kann ich nicht mehr sagen, mit welchem Gerät sie bespielt wurde. Hatte ich vergessen zu notieren. Aufnahmegerät war vermutlich das Pioneer CT-939 MKII oder eben das DRM-800.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam ich beim Vergleich mit vorbespielten Casen.
Dazu wurde u.A. diese Case bemüht:
Auch hier war die Wiedergabe des Hochtonbreichs über das DRM-800 etwas dynamischer und klarer:
Bei Casen, welche ohne Rauschunterdrückung aufgenommen wurden, war dieser Effekt deutlich weniger ausgeprägt.
Zwar klang auch hier das DRM-800 im Hochtonbereich etwas dynamischer und differenzierter - da musste man aber schon genauer hinhorchen.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Moin,
Dolby NR, Dolby HX:
Die Schalter fuer die Lampen (ich hasse den Begriff "Leuchtmittel" in dem Zusammenhang, der kommt eher aus dem Finanzamt ;-) sind ja nur die halbe Wahrheit, ueberpruefe mal den Teil im Schaltbild, der auch die Funktion ausloest.
Am Ende gibt es Dolby HX nur in Verbindung mit Dolby NR und genau das wird dann auch angezeigt.
73
Peter
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(02.10.2022, 21:20)hf500 schrieb: Moin,
Dolby NR, Dolby HX:
//
Am Ende gibt es Dolby HX nur in Verbindung mit Dolby NR und genau das wird dann auch angezeigt.
73
Peter
Das ist wohl so - DolbyHX und Dolby NR nutzen ja dieselben Steuersignale.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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03.10.2022, 18:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.10.2022, 18:02 von Klangstrahler.)
Weder im AKAI GX75MKII (Spezial-IC für abschaltbares Dolby HX) noch beim Denon DRM44HX (ohne Spezial-IC aufgebaute Dolby HX Schaltung mit Opamps) erkenne ich eine Verbindung vom Dolby NR IC zur Dolby HX Bias-Steuerung. Ich denke, Dolby HX nutzt ein eigens aus dem Aufnahmesignal generiertes Steuersignal, das die Vormagnetisierung in Abhängigkeit vom Höhenanteil des Aufnahmesignales steuert. Mag ja sein, daß das bei HK anders gelöst ist, aber weder Denon noch AKAI schalten zwangsweise DOLBY NR ein um die Dolby HX Funktion zu erreichen. Dolby HX steuert die Vormagnetisierung um die Aussteuerbarkeit des Cassettenbandes zu verbessern - dabei ist es egal ob Dolby NR verwendet wird oder nicht.
Ich vermute, das Aufleuchten der Dolby NR Leuchte bei aktiviertem Dolby HX ist beim HK Tapedeck noch ein Bug.
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04.10.2022, 18:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2022, 18:26 von hf500.)
Moin,
fuer den "Bug" haben sie aber extra eine Diode eingebaut....
Und bestimmt auch Unterstuetzendes fuer die eigentliche Funktion der Tasten. HK hat entschieden, dass es HX nur in Verbindung mit Dolby NR gibt, warum auch immer.
73
Peter
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.2022, 15:31 von AnalogBob.)
Mein erster Gedanke war auch, dass es hier eventuell noch ein Problem geben könnte.
Als ich allerdings im Schaltplan die Beschaltung der Kontrollleuchten sah, eher nicht mehr.
Selbstverständlich hatte ich mir auch die Beschaltung der anderen Umschalter von den Dolby Schaltern angesehen.
Aber, dass hat mich natürlich nicht wirklich weitergebracht.
Wie bei HiFi-Geräten üblich, werden Umschalter in Schaltplänen fast immer zerrissen dargestellt.
Außerdem fehlt mir hier zusätzlich der entsprechend gekennzeichnete Signalfluss (für Play+Rec). Das gab es wohl erst ab Mitte/Ende der80er ?
Das macht es für mich (mit nur spärlich vorhandenem Elektronik-Fachwissen) auch nicht gerade einfacher.
Erst mal schaute ich mir das Layout der Platine für die beiden Dolby Schalter an.
Sieht so aus:
Mechanisch sind es einrastende Druckschalter. Wie hier bereits an der Beschaltung erkennbar, sind es keine einfachen Einschalter, sondern Umschalter.
Wie bei Kanalschalter dieser Art üblich, gibt es hier somit pro Schalter 4 Umschalter (jeweils pro Kanal zwei).
Dabei ist mir auch gleich aufgefallen, dass beim Dolby NR Schalter die Pins 1+7 sowie 4+10 nicht beschaltet werden.
Dieser Schalter wird also auch nur als Einschalter genutzt.
Der Dolby HX Schalter hat mit Pin 1, 4 + 7 drei unbelegte Anschlüsse. Hat somit einen voll beschalteten Umschalter und der dürfte auch als Umschalter genutzt werden.
Dann schaute ich, wo sich denn die anderen Umschalter im Schaltplan verstecken.
So sieht der komplette Schaltplan aus:
Gedruckt auf zwei DIN A4 Seiten hat man erst mal etwas zu glotzen.
Vor allem auch bei älteren Geräten, die auch noch diese unsäglichen Play/Rec-Umschalter an Bord haben.
Davon hat diese Schachtel zwar nur einen, sind dann aber trotzdem schon mal 12 Umschalter nur für Play/Rec.
Bedeutet, in diesem Schaltplan befinden sich Umschalter (fast) ohne Ende und man sucht sich nen Wolf.
Schaltplanmitte am oberen Rand:
Rechts befinden sich die beiden Umschalter (SW901D + SW902B, welche die Kontrollleuchten einschalten.
Weiter lnks die beiden Umschalter (SW901C + SW902A), welche den Betrieb von Dolby NR + Dolby HX für den linken Kanal einschalten.
Darüber befindet sich der Dolby NR Schaltkreis für den linken Kanal. Verwendet wurde hier das 16-Pin Dolby IC NE646B (IC201).
Schaltplanmitte unterer Rand:
Hier befinden sich die beiden Umschalter (SW901A + SW902C) für den rechten Kanal.
Schaltplan linker Rand in der Mitte:
Das ist der Schaltkreis für Dolby HX. Hier wirkt der Umschalter SW902D. In dieser Schaltung gibt es drei IC's (IC901 bis IC903.
Dei Schaltkreise für Dolby NR + Dolby HX sind auf getrennten Platinen untergebracht.
Dolby NR Platine:
Dolby HX Platine:
Sieht dann in der Schachtel verbaut so aus, hier die Dolby HX Platine:
Dahinter die Dolby NR Platine:
Ich habe mir denn ganzen Kram nochmal und nochmal angeschaut und mir meine - leienhafte - Erklärung bzw. Mutmaßung zurechtgebogen.
Daher bin ich - derzeit - der Meinung, dass die Angaben von hf500 richtig sein könnten ? Scheint mir jedenfalls stimmig zu sein ?
An Klangstrahler:
Wenn ich nicht irre, wurde zumindest beim DR-M44HX schon Dolby HX Pro eingesetzt.
Hier im HK-705 arbeitet aber noch die Vorgängerversion HX ohne Pro.
Daher würde ich stark vermuten, dass HX und HX Pro unterschiedlich arbeiten und/oder zumindest unterschiedlich angesteuert werden.
Das würde zumindest für mich erklären, warum hier bei Aktivierung von Dolby HX auch die Dolby NR zugeschaltet wird.
Wie gesagt, ist erst mal nur meine Vermutung. Ich hoffe, dass ich mit den Angaben und den Bildern bessere Infos zur Verfügung gestellt habe.
Vielleicht kann ja so einer der vielen Leute hier (mit entsprechendem Fachwissen) beurteilen, was hier wirklich Phase ist.
Unterstützt werden meine Vermutungen übrigens auch von meinen Holzohren.
Ich habe mir es natürlich auch ausgiebig angehört, was klangtechnisch passiert, wenn man HX und/oder NR einschaltet.
Ergebnis:
Wenn ich nur HX eingeschaltet habe (und eine mit Dolby B bespielte Case spiele) klingt es genau so, wie wenn nur mit NR aktiv ist. Gleicher Hochtonpegel und gleiches Rauschverhalten.
Bedeutet, nur das Einschalten von HX aktiviert auch gleichzeitig NR. Und so wird es ja auch von den Kontrollleuchten angezeigt.
Gruß, Bob.
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05.10.2022, 15:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.2022, 15:55 von AnalogBob.)
Ich habe in der Zwischenzeit noch etwas weiter gemacht, gerätselt, wie auch immer.
Ich verlasse mich ungern auf andere und es ist natürlich auch viel befriedigender, wenn man ein Problem selbst lösen kann. Ist bei mir jedenfalls so. Außerdem lernt man dazu.
Nun fiel mir auf, dass ein Umschalter im Schaltplan nicht gefunden werden konnte.
War ich sehend blind ? Ja, so etwas kommt schon ab und an mal vor.
War und blieb für mich unauffindbar.
Also schaute ich mir nochmals die Schalterplatine an:
Wie zu erkennen, hat jeder Schalter 4 Umschalter. Im Schaltplan waren aber nur 7 eingetragen. Da fehlt doch einer ?
Also schaute ich mir die Leiterbahnen der Umschalter noch mal etwas genauer an.
Der unauffindbare Umschalter ist SW901B vom Dolby NR Schalter. Erst jetzt sah ich, dass SW901B gar nicht beschaltet ist. Der hat hier somit keine Funktion und daher natürlich auch nicht im Schaltplan gefunden werden. Hatte ich komplett übersehen.
Auch fiel mir jetzt erst auf, dass die Schalter sich gegenseitig brücken. Zumindest teilweise.
Verfolgt man die Leiterbahnen Pin 8+9 von SW902C, stellt man fest, dass die an Pin 2+3 von SW901A des Dolby NR Schalter gehen. Hier folgt dadurch eine Überbrückung von Dolby NR durch Dolby HX. Ebenso bei Umschalter SW902A und SW901B. So ähnlich verhält es sich auch bei Umschalter SW902B zu SW901D. Hier wurde zusätzlich die Diode D810 platziert, damit beim Einschalten vom Dolby NR Schalter nicht auch die Kontrollleuchte vom Dolby HX Schalter leuchtet. Durch den Umschalter SW902D wird Dolby HX aktiviert.
Für mich ist nun klar, dass die Aktivierung von Dolby NR durch das Einschalten von Dolby HX so vorgesehen ist.
Hätte ich mir gleich am Anfang die Leiterbahnen der Schalter genau angesehen, hätte ich vermutlich festgestellt, dass der Dolby NR Schalter zumindest teilweise vom Dolby HX gebrückt wird. Das hätte mir viel Zeit und Kopfzerbrechen erpart. Aber, so ist es nun mal, wenn man nicht vom Fach ist, wenig Ahnung hat und den Weg zum Ziel über Umwege gehen muss.
Wichtig war für mich zu klären, ob hier tatsächlich noch eine Fehlfunktion vorliegt und ob die eventuell sogar von mir verursacht wurde (durch den Einbau von LED's anstelle Glühlampen).
Gruß, Bob.
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Schöner Bericht. Dankeschön.
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Dolby-HX war, im Gegensatz zum Dolby-HX Pro, eine Eigenentwicklung von Dolby Laboratories. Die Schaltung bekommt ihr Steuersignal von der aktiven Dolby-B Schaltung.
Mit diesem Signal wird der Arbeitspunkt der Vormagnetisierung verändert und ein dynamischer Aufnahmeentzerrer angesteuert.
Stereo Heft 10 / 1980
Dolby-HX Pro war keine eigene Entwicklung von Dolby Laboratories mehr und hatte eine etwas andere Arbeitsweise. HX-Pro arbeitet ohne eine Dolby-Schaltung.
Hier wird das Steuersignal direkt aus dem Aufnahmesignal am Aufnahmekopf erzeugt. Bei HX Pro wird der Arbeitspunkt der Vormagnetisierung auch für beide Kanäle
getrennt verändert.
VG Ralf
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Ja, genau diesen Text hatte ich kürzlich ebenfalls zum Thema Dolby HX und Dolby HX-Pro entdeckt. Also ist die zwangsweise Zuschaltung des Dolby NR bei Verwendung des Dolby HX (ohne "PRO") doch kein Bug. Sehr schön!
Mir gefällt übrigens an diesem Gerät am besten, daß die Cassette in dessen Schublade "richtig herum" eingelegt wird!
Ich hoffe, das HK Deck funzt weiterhin gut, noch viel Spaß damit!
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09.10.2022, 18:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2022, 18:56 von AnalogBob.)
Besten Dank System-64 !
Damit dürfte hier das Thema Dolby HX geklärt sein und nun weiss man auch, wie es arbeitet.
Sehr schön !
Auch schön, dass in diesem Zusammenhang auch das HK-705 erwähnt wird.
Vermutlich wird es wohl nicht sehr viele Geräte gegeben haben, die mit Dolby HX ausgestattet wurden.
Zumindest mir war es bis zur Reparatur des HK-705 völlig unbekannt.
Nächstes Thema: Die Tape End Anzeige.
So sieht die Tape End Warning Anzeige aus:
Als ich die das erste Mal sah, dachte ich: Oha, hat der Eimer kein Autostop ?
Begründung: Ich kenne diese Anzeige von eher einfachen Laufwerken bis Ende der 70er Jahre.
Dort gab es keine automatische Endabschaltung bei Wiedergabe oder Umspulen. Nur eine rote Lampe signalisierte dann, man solle nun besser die Stopptaste drücken (da der Motor nun fleißig elektrische Energie in Wärme wandelt).
Hier aber nicht so. Hier gibt es Autostop für Play, Rec, Rew und FF. Aber es gibt keinen direkten Blickkontakt zur Case.
Man kann somit z.B. nicht sehen, wieviel Restband noch vorhanden ist.
Es gibt zwar diesen Sehschlitz:
Aber, das ist nicht wirklich praktikabel. Mann muss sich direkt vor die Lade hocken, um Blick auf den beleuchteten Spiegel zu bekommen.
Auch ein Grund, warum mich SchubladenDecks nie interessiert haben. Ich mag es, wenn man die Case sieht.
Deshalb wurde vermutlich diese Restbandanzeige realisiert. Sie soll - laut Service Manual - ca. 3 Minuten vor Bandende anfangen zu Blinken, um dann im weiteren Verlauf schneller zu blinken.
Bei den ersten Tests hatte da allerdings garnix geblinkt. Als ich die erste Probeaufnahme machte, fiel mir auf, dass sie am Bandende kurz blinkte. Später bei Wiedergabe von Casen sah ich sie ab und an mal blinken. Insgesamt sehr unzuverlässig und grundsätzlich zu spät oder gar nicht.
Realisiert wird die Anzeige des Bandendes über die Bandwickel. Es wird die Drehfrequenz der Bandwickel ausgewertet, bzw. die Differenz. Sobald der linke Bandwickel über eine bestimmte Grenze schneller dreht (als der rechte Bandwickel), geht die Anzeige in Betrieb.
Dazu wird über den Vierkantriemen am linken Bandwickel ein weiteres Sensorrad angetrieben.
Dort wird die Drehfrequenz ermittelt und ausgewertet:
Rechts neben dem Steuerungs-IC befindet sich ein Poti (Position ursprünglich auf ca. kurz vor 12). Darüber lässt sich die Startschwelle einstellen.
Nach mehreren Versuchen habe ich das Poti auf kurz nach 10 Uhr eingestellt:
Jetzt funzt die Anzeige zuverlässiger und das Blinken beginnt bei einer 90er Case ca. 6 Minuten vor dem Ende. Blinkt dann irgendwann etwas schneller, um dann die letzten 3 Minuten dauerhaft zu leuchten.
So habe ich es eingestellt, weil es mir persönlich so gefällt.
Kann dann vom Besitzer natürlich nach eigenem "Geschmack" eingestellt werden.
Gruß, Bob.
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04.11.2022, 18:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2022, 18:59 von AnalogBob.)
Das Deck hat in der Zwischenzeit problemlos gespielt. Auch wurde es für 2 Wochen weggestellt, um die Zuverlässigkeit durch Nichtbenutzung zu testen. Auch ok.
Daher wurde nun die Abteilung Aufnahme besucht.
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Vorab eine Ergänzung zu meinem Beitrag vom 26.09.22
Zwischendurch hatte ich auch schon die Aufnahme getestet. Dabei fiel auf, dass bei einer Aufnahme nicht ausreichend gelöscht wurde. In sehr leisen Passagen war deshalb die alte Aufnahme hörbar. War besonders im linken Kanal gut hörbar. Darauf habe ich dann den Bandpfad überprüft und festgestellt, dass der Löschkopf nicht korrekt positioniert war. Bedeutet, diese Schachtel kann eigentlich nie ordentliche Aufnahmen gemacht haben. Es sein denn, es sind grundsätzlich unbespielte Casen magnetisiert worden.
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Zuvor wurden nochmals zur Kontrolle Testcasen gespielt.
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed, Ergebnis:
TapeSpeed ist korrekt.
Der Gleichlauf ist wirklich gut.
Wenn man das Alter der Schachtel bedenkt und hier zudem Flachriemen und Andruckrolle laufen, welche 40 Jahre auf dem Buckel haben, ist die Performance schon fast sensationell gut.
Testcase Wiedergabepegel, Ergebnis:
An den entsprechenden TP liegen 580 mV an.
Wie fast immer, wird auf TDK SA Band abgeglichen:
Aussteuerung der Aufnahme von 1 kHz Testton:
Aufnahme läuft:
Wiedergabe der Aufnahme:
Danach wurde eine Case mit Mucke bespielt.
Auch hier wurde ein SA Band verwendet.
Natürlich ein älteres Modell, welches besser zu dieser alten Schachtel passt:
Anschließend wurde die Aufnahme kontrollgehört:
Dabei wurde der Wiedergabepegel auch über das Denon DRM-800 angezeigt, da es Peakmeter mit 1 dB Auflösung (im 0 dB Bereich) bietet.
Auch hier gab es nix zu meckern. Weder für die Glotzkorken noch für die Holzlauscher.
Gelöscht wird auch ausreichend. Außer Rauschen ist nix weiter hörbar.
Auch wurden bespielte Casen mit Dolby B gespielt/gehört.
Wie fast immer, haben ältere Geräte ein Problem mit der Auflösung des Hochtonbereichs. So auch dieser alte Schinken. Jedenfalls klingen KaufCasen mit Dolby B über das DRM-800 z.B. wesentlich besser.
Mein Fazit zu dieser Schachtel:
Servicetechnisch ist dieses Gerät tatsächlich ein Alptraum.
Offensichtlich ging man bei der Entwicklung davon aus, dass z.B. ein simpler Riementausch niemals erforderlich wird ?
Das Laufwerk funktioniert tatsächlich besser, als ich es so einem "Ding" zugetraut hätte.
Es funktioniert einfach, läuft - egal ob Play oder REW/FF - sehr leise und auch die Umspulzeiten sind für ein Laufwerk mit nur einem Motor recht flott. Das sind dann die Nachfolgegenerationen mit zwei Motoren (also mit Wickelmotor) zumindest teilweise deutlich langsamer unterwegs.
Das ist so ein typisches solides 1 Motor Laufwerk mit großer Schwungmasse der späten 70er Jahre.
Auch klanglich hat mich dieser Eimer positiv überrascht.
Zumindest für meine alten Holzohren ist kein großer Unterschied zu moderneren Geräten aus der Oberklasse hörbar.
Allenfalls ist - wie fast immer bei den alten Kisten - etwas weniger Auflösung/Dynamik im Hochtonbereich vorhanden.
Trotzdem machte es mir wirklich viel Spass damit Casen zu hören.
Auch hier wieder meine alte Leier: Wurden TapeDecks halbwegs vernünftig abgeglichen, sind die klanglichen Unterschiede nicht mehr wirklich groß. Natürlich ein Mindestmaß an Qualität der Geräte vorausgesetzt.
Gruß, Bob.
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13.05.2023, 11:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2023, 11:04 von AnalogBob.)
Aktuell ist hier eine weitere Flachschachtel dieser Art angekommen.
Kurzer Schreck, als beim Auspacken festgestellt wurde, dass die Schublade nicht geschlossen war:
Ist aber - dank guter Verpackung - unbeschädigt geblieben:
Ein optisch wirklich gut erhaltenes Deck konnte nun beäugt werden:
Wie am rückseitigen Sticker erkennbar, war dieses Gerät kürzlich in einer Fachwerkstatt. Dort sollte ein Kostenvoranschlag über die zu erwartenden Kosten für eine Wiederbelebung gemacht werden.
Dieser Kostenvorschlag konnte (warum auch immer) nicht erstellt werden.
Vermutlich war dieses Gerät dort eher unbekannt und es hat wohl ein Blick in das Gerät genügt, um festzustellen, dass hier Servicefreundlichkeit nicht mal ansatzweise existiert.
Bedeutet, hier hätte mit Sicherheit nicht wenig gearbeitet werden müssen. Und es war zudem nicht abschätzbar, wie lange man dafür dann tatsächlich braucht. Wenn dem wirklich so war, kann ich auch nachvollziehen, dass man hier nur ungern ein Angebot abgeben wollte.
Daher wurde ich gefragt, ob ich helfen könne.
Auch ich wollte vorab keine Prognose abgeben, wie aufwändig es wäre, hier wieder Spielfreude zu ermöglichen.
Ohne das Gerät selbst gesehen zu haben, ist es praktisch unmöglich. Und nur, weil ich bereits EIN Gerät repariert habe, bin ich noch lange kein Experte dafür.
Aber ich bot an, mir den Flachschinken mal anzuschauen. Um dann ggf. besser abschätzen zu können, ob hier ein Wiederbelebungsversuch sinnvoll und möglich erscheint.
Und genau das sollte in diesem ersten Teil möglichst genau erfasst werden.
Daher ging es nun der geschminkten Leiche an den Kragen - der Deckel wurde entfernt und das Innenleben beäugt:
Innen sieht es recht sauber aus und bisher fand ich keinen Hinweis darauf, dass hier schon mal etwas repariert wurde.
Könnte somit noch der Originalzustand sein.
Erste Blicke - so gut es ging - von oben in das Laufwerk:
Die Köpfe sehen noch brauchbar aus:
Die Andruckrolle sieht optisch auch nicht soooo schlecht aus. Allerderdings scheint sie - so weit ich es erfühlen konnte - recht glatt (ungriffig) zu sein:
Die lässt sich aber vermutlich wieder aufarbeiten.
Alle drei von oben sichtbaren Vierkantriemen sind noch nicht zur Riemenpest mutiert. Sind zwar nicht mehr besonders straff, könnten aber noch funzen.
Nun konnte das Gerät ans Netz gehen und eingeschaltet werden:
Die Power LED leuchtete, es roch nicht komisch und Feuer brach auch nicht aus. Die Feuerwehr (Buddel Wasser) konnte wieder abrücken.
Zuvor wurde - wie fast immer (wenn Umstellung möglich) - auf 240 Volt umgeschaltet:
Auch die Casenbeleuchtung funzte:
Sogar die Beleuchtungen der Taster für Dolby und Dolby-HX waren am Start:
Jetzt konnte die Mechanik der Schublade getestet werden. Alles ok. Auch die elektromotorische Schließung funzte problemlos.
Nun wurden die Laufwerkfunktionen ausprobiert.
REW hat keine Funktion. Motor läuft hörbar an, linker Bandwickel dreht aber nicht.
FF funktioniert:
Nach ein paar Sekunden lief auch der Counter mit.
Play ist ohne Funktion. Zwar wird die Andruckrolle gegen die Capstanwelle gedrückt und dreht, aber der rechte Bandwickel bleibt ohne Antrieb.
Ich vermute, dass der an der Unterseite des Laufwerks befindliche Vierkantriemen fratze ist.
Nun ging das Deck in den Teststapel.
Um ansatzweise die Signalverarbeitung testen zu können, wurde die Aufnahmesperre überlistet und das Gerät in Aufnahme-Pause versetzt.
So konnte über Line-In (RCA) 1 kHz Teston eingespeist und ausgesteuert werden:
Zwar etwas kanalungleich und begleitet von Kratzen und Aussetzter der Rec Level Potis. Aber das Signal ist klar und unverzerrt - das ist an dieser Stelle wesentlich wichtiger.
Dann wurde zur Kontrolle des Ausgangspegel am Line-Out (RCA) das 800er Denon angeschlossen.
Und der CD-Player wurde mit einer kürzlich erhaltenen CD gefüttert:
E,W&F habe ich wohl auch ewig nicht mehr gehört. Fand ich damals klasse, ist aber irgendwann in Vergessenheit geraten.
Der Kopfhörer wurde an das HK-705 gesteckt, auf die Holzlauscher geschoben und vorsichtig am Output-Regler gedreht. Auch dabei kratzte es ordentlich und auch hier gab es Aussetzer. Klinke wieder rausgezogen, eine paar Mal den Regler von Anschlag zu Anschlag gedreht. Nun war es es schon deutlich besser.
Auch hier war nun einfach nur verzerrungsfreie Musik zu hören. Auch kein erhöhtes Grundrauschen. Das gefiel mir so gut, dass ich die komplette CD1 über den "warmen, analogen Sound"*** des KH-705 gehört habe.
Damit war nun alles - was ich ohne betriebsfähiges Laufwerk testen konnte - erledigt.
Selbstverständlich müssen noch einig andere Dinge überprüft und abgeglichen werden. Das ist aber erst dann möglich, wenn das Laufwerk soweit repariert ist, dass Wiedergabe und Aufnahme möglich sind.
Mein Fazit zu diesem Zeitpunkt:
Das Deck befindet sich auch technisch in keinem schlechten Zustand.
Ich sehe daher keinen Grund, hier keine neuen Riemen einzubauen und eine Wiederbelebung zu versuchen.
Fortsetzung folgt ....
***:
Nö ! Sollte ein Gag sein.
Habe die CD einfach durchgehört, weil mir die Mucke so gut gefiel.
Besten Dank noch mal an dieser Stelle an Horst dafür (und weitere CD's & Casen) !
Gruß, Bob.
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15.05.2023, 19:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2023, 19:19 von AnalogBob.)
Heutiges Ziel dieser Aktion sollte sein, dass Laufwerk in den Wiedergabe-Modus zu bekommen.
Das der schnelle Rücklauf nicht funzt, liegt mit Sicherheit an dem Vierkantriemen an der Unterseite des Laufwerks.
Da die Capstanwelle angetrieben wird und auch die Andruckrolle gegengedrückt wird, musste somit nur der Nebenantrieb (dreht bei Play den rechten Bandwickel) zur Mitarbeit bewegt werden.
Dieser Antrieb findet an der Oberseite des Laufwerks statt.
Somit war es hoffentlich keine große Sache und ich legte los.
Bei der Demontage der Frontplatte wurde festgestellt, dass alle drei Anoden der LED's hinter den jeweiligen Steckern umgebogen waren (Steckersicherung):
Somit ist davon auszugehen, dass an diesem Gerät noch keine weitergehenden Reparaturen am Laufwerk gemacht wurden.
Natürlich hat sich auch diese Front gewehrt und wollte sich nicht entfernen lassen. Trotzdem habe ich mich durchgesetzt. Danach wurde die Schachtbeleuchtung demontiert und die Schlittenmechanik aufgestellt.
Sieht dann so aus:
So hat man nun optimalen Zugang an die Oberseite:
Köpfe, Welle und Andruckrolle wurden gereinigt:
Die Andruckrolle hat nun wieder ausreichende Griffigkeit.
Auch die Komponenten des Nebenantriebs wurden gereinigt:
Bestehend aus Gummi auf der Capstanwelle, Zwischenrad (Kunststoff) und Gummi-Reifen auf dem Bandwickel.
Das hatte allerdings nix mit der Nichtfunktion zu tun. Das lag an der Mechanik des Pausenhebels bzw. des Wechselhebels. Auch der Schwenkarm für das Zwischenrad war schwergängig. Grund dafür war hier - wie fast immer - verharztes Fett. Und das betrifft leider das gesamte Laufwerk. Fast alle Taster gehen nach Drücken der Stopptaste eher unwillig zurück. Was bedeutet, hier müsste das gesamte Laufwerk zerlegt, entfettet und neu abgeschmiert werden.
So eine Maßnahme ist hier einfach nicht machbar, da es am Ende in einem gesunden Rahmen bleiben muss.
Also habe ich - pragmatisch wie fast immer - die alte Fettpampe so gut es ging entfernt und als neues Schmiermittel Öl genommen. Das leistet besonders dort gute Dienste, wo Fett nicht oder nicht komplett entfernt werden konnte.
Ist natürlich nicht der optimale Weg, aber es funktioniert.
Hier war es jedenfalls die richtige Entscheidung. Es ging vergleichsweise Blitzschnell und die Mechanik und nun wieder gangbar.
Erster Test ohne Case:
Wie zu sehen, drehen nun und Zwischenrad und Bandwickel ordentlich.
Opfercase im Einsatz:
Wiedergabe läuft auch mit Case problemlos.
Da auch FF funzt, wurde die Zeit gemessen:
Wird in 2:10 Min umgespult - auch nicht schlecht.
Gutgelaunt wurde Line-Out mit dem 800er Denon verbunden und eine Case gespielt.
Nix ! Kein Pegel an den Peak-Metern zu sehen. Kopfhörer wurde angeschlossen. Nix zu hören. Shit !
Bedeutet, kein Audiosignal bei Play - einfach komplett mause. Dann habe ich den Kopfhörer an das Denon gesteckt.
Nun war mit allen voll aufgedrehten Reglern ganz leise Musik zu hören. Und sogar auf beiden Kanälen.
Ich habe dann noch einige Sachen ausprobiert, was aber alles nicht wirklich geholfen hat.
Natürlich habe ich auch hier den unsäglichen langen Schiebeschalter (Umschalter Play/Rec) in Verdacht. Habe den auch bereits mehr als genug mechanisch bewegt. Hat aber zu keiner Änderung geführt.
Nebenbei wurde auch noch festgestellt, dass hier Auto-Stop ohne Funktion ist.
Ich war nun erst mal komplett bocklos und habe abgebrochen.
Gruß, Bob.
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19.05.2023, 13:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2023, 13:58 von Georg2.)
Super spannend zu lesen die Dokumentation.
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