28.02.2025, 12:57
TEAC V-850X
Hallo liebe Forenmitglieder
In letzter Zeit durfte ich mich an einer Reihe Cassettenrecorder "versuchen", welche ich prinzipiell alle reparieren konnte. Dabei war z.B. ein Philips N-2521, ein sehr interessantes Deck aus dem Jahr 1977, ein TEAC R-888X (quasi der Vorgänger des R-919X mit denselbem Laufwerk) und ein TEAC V-850X.
Das arme V-850X führte über viele Jahre ein jämmerliches Dasein und stand irgendwo offen herum. Dementsprechend verstaubt war das Deck. Ein offensichtlich mißlungener Reparaturversuch ließ dem Besitzer vermutlich keine andere Wahl. Zum Glück hat er es nicht weggeschmissen. Somit habe ich versucht diesem schönen Deck neues Leben einzuhauchen. Als es bei mir ankam, fehlten fast alle Schrauben, das Widerlager im Laufwerk war nicht mehr vorhanden, es waren etliche Drähte, ja ganze Stränge einfach durchgeschnitten.....also nichts, was mich in irgendeiner Form abgeschreckt hätte. Dann hatte dieser Stümper eine neue Andruckrolle eingebaut, welche allerdings mit satten 8,3mm zu breit war und im Rollenhalter schwergängig lief! Meine Güte.....
Fehlt nur noch, daß eine Ratte rausgekommen wäre.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17306958_fcea1VkSKwqShuYC/ad.jpg)
Die Drähte/Stränge konnte ich flicken, das Laufwerk besitzt jetzt ein Widerlager aus Messing (läuft extrem ruhig), eine passende Andruckrolle ist auch drin. Nun ja. Prinzipiell läuft das Deck, aber eben nur prinzipiell.
So. Und hier benötige ich Eure Hilfe. Mechanik ist für mich kein wirkliches Problem. ELKOs und Widerstände tauschen usw. ist dank ausreichender Lötkenntnisse kein Thema. Wenn ein Gerät aber einen Fehler hat, der auf ein defektes Bauteil wie z.B Transistoren, ICs usw. herrührt, hängt es bei mir hausen.
Folgende Fehlerbeschreibung.:
Wenn ich bei eingelegter Cassette in den Playbetrieb will, geht zwar der Kopfschlitten hoch, aber der Reel-Motor will den Bandwickel nicht antreiben. Das Deck geht nach ganz kurzem Bandtransport sofort wieder in den Stop-Modus. Drücke ich zuerst die Pausentaste und anschließend die Playtaste, spielt das Gerät ohne Probleme ab. Mit Tricks kann man auch aufnehmen und die Cassette einmessen. Vermutlich hätte ich das Deck mit Beschreibung der Macken verkauft. Aber....
Nun habe ich die Angewohnheit, jedem Cassettendeck, soweit das möglich ist, eine schöne Cassettenfachbeleuchtung zu spendieren. Das Deck besitzt die Möglichkeit die Eingangsspannung auf 100/120/220/240 Volt einzustellen. Ich habe es präventiv von 220 auf 240 Volt gestellt und wollte es wenigstens noch einmessen. Pustekuchen. Es ließ sich mit Tricks nicht zur Mitarbeit bewegen. Erst als ich es wieder auf 220 Volt Eingangsspannung stellte (EU-Netz = 230 Volt) ließ sich das Deck mit oben beschriebenen Tricks zur Mitarbeit überreden. Was mir allerdings jetzt sofort auffiel, war, daß die Cassettenfachbeleuchtung, bestehend aus einem 3 LED-Klebestreifen dunkler wurde und leicht flackerte. Und zwar immer dann, wenn die LED-Kette ausgeschlagen hat.
Es bricht also die Spannung ein. Dort, wo 10 Volt anliegen sollen (z.B. am Capstan-Motor) brach die Spannung kurzzeitig auf 8,4 Volt ein um sich dann im Playbetrieb auf etwa 8,8 Volt zu stabilisieren. Im Ruhezustand lagen 9,9 Volt an. Um es vorweg zu nehmen, bei allen TEAC-Decks, die ich bisher repariert habe, lag die Spannung für den Capstan-Motor immer nur bei rund 10 Volt. Das ist also normal.
Wenn sich der Kopfschlittenmotor bewegt oder beim Spulen, geht die Spannung auch mehr als üblich in den Keller.
Was könnte das jetzt sein? Da ein ELKO ja nur puffert, siebt usw. dürften die für den Spannungseinbruch nicht verantwortlich sein. Ich gehe mal davon aus, daß der Trafo nicht defekt ist.
Mein Verdacht wäre jetzt ein Brückengleichrichter. So, wie ich das hier sehe und verstehe, hat das Netzteil gleich zwei Brückengleichrichter.
Einmal ein hochbeiniger Runder mit der Bezeichnung "2W02", welcher so richtig heiß wird, was aber völlig normal sein soll. Der sollte, meiner bescheidenen Meinung nach, in Ordnung sein.
Foto mit rundem "2W02". Auf Leiterplatte mit D802 gekennzeichnet, hier leider nicht vollständig sichtbar.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307013_BNADA4IKCs9CDoCa/ad.jpg)
Ein weiterer Brückengleichrichter mit der Bezeichnung "DF02M". Dieser ist zwar gleich neben einen ELKO eingelötet, aber ich hätte wenigstens etwas Abwärme auf der Oberfläche des Bauteils erwartet. Der bleibt aber in jeder Lebenslage kalt.
Foto mit quadratischem DF02M (Auf Leiterplatte mit D801 gekennzeichnet)
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307123_28MNHej9YFqO1rrW/ad.jpg)
Könnte das der Übeltäter sein? Wenn nicht, was dann?
Leistungstransistoren auf Kühlblech.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307141_S0zFA9RYNRKGw8Ey/ad.jpg)
Schaltplan-Ausschnitt Netzteil.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307180_JNQmxeg2DpU8Tvk4/ad.jpg)
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe. Einen ausführlichen Reparaturbericht "täte" ich selbstverständlich nachreichen.
Viele Grüße
Rolf
Hallo liebe Forenmitglieder
In letzter Zeit durfte ich mich an einer Reihe Cassettenrecorder "versuchen", welche ich prinzipiell alle reparieren konnte. Dabei war z.B. ein Philips N-2521, ein sehr interessantes Deck aus dem Jahr 1977, ein TEAC R-888X (quasi der Vorgänger des R-919X mit denselbem Laufwerk) und ein TEAC V-850X.
Das arme V-850X führte über viele Jahre ein jämmerliches Dasein und stand irgendwo offen herum. Dementsprechend verstaubt war das Deck. Ein offensichtlich mißlungener Reparaturversuch ließ dem Besitzer vermutlich keine andere Wahl. Zum Glück hat er es nicht weggeschmissen. Somit habe ich versucht diesem schönen Deck neues Leben einzuhauchen. Als es bei mir ankam, fehlten fast alle Schrauben, das Widerlager im Laufwerk war nicht mehr vorhanden, es waren etliche Drähte, ja ganze Stränge einfach durchgeschnitten.....also nichts, was mich in irgendeiner Form abgeschreckt hätte. Dann hatte dieser Stümper eine neue Andruckrolle eingebaut, welche allerdings mit satten 8,3mm zu breit war und im Rollenhalter schwergängig lief! Meine Güte.....
Fehlt nur noch, daß eine Ratte rausgekommen wäre.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17306958_fcea1VkSKwqShuYC/ad.jpg)
Die Drähte/Stränge konnte ich flicken, das Laufwerk besitzt jetzt ein Widerlager aus Messing (läuft extrem ruhig), eine passende Andruckrolle ist auch drin. Nun ja. Prinzipiell läuft das Deck, aber eben nur prinzipiell.
So. Und hier benötige ich Eure Hilfe. Mechanik ist für mich kein wirkliches Problem. ELKOs und Widerstände tauschen usw. ist dank ausreichender Lötkenntnisse kein Thema. Wenn ein Gerät aber einen Fehler hat, der auf ein defektes Bauteil wie z.B Transistoren, ICs usw. herrührt, hängt es bei mir hausen.
Folgende Fehlerbeschreibung.:
Wenn ich bei eingelegter Cassette in den Playbetrieb will, geht zwar der Kopfschlitten hoch, aber der Reel-Motor will den Bandwickel nicht antreiben. Das Deck geht nach ganz kurzem Bandtransport sofort wieder in den Stop-Modus. Drücke ich zuerst die Pausentaste und anschließend die Playtaste, spielt das Gerät ohne Probleme ab. Mit Tricks kann man auch aufnehmen und die Cassette einmessen. Vermutlich hätte ich das Deck mit Beschreibung der Macken verkauft. Aber....
Nun habe ich die Angewohnheit, jedem Cassettendeck, soweit das möglich ist, eine schöne Cassettenfachbeleuchtung zu spendieren. Das Deck besitzt die Möglichkeit die Eingangsspannung auf 100/120/220/240 Volt einzustellen. Ich habe es präventiv von 220 auf 240 Volt gestellt und wollte es wenigstens noch einmessen. Pustekuchen. Es ließ sich mit Tricks nicht zur Mitarbeit bewegen. Erst als ich es wieder auf 220 Volt Eingangsspannung stellte (EU-Netz = 230 Volt) ließ sich das Deck mit oben beschriebenen Tricks zur Mitarbeit überreden. Was mir allerdings jetzt sofort auffiel, war, daß die Cassettenfachbeleuchtung, bestehend aus einem 3 LED-Klebestreifen dunkler wurde und leicht flackerte. Und zwar immer dann, wenn die LED-Kette ausgeschlagen hat.
Es bricht also die Spannung ein. Dort, wo 10 Volt anliegen sollen (z.B. am Capstan-Motor) brach die Spannung kurzzeitig auf 8,4 Volt ein um sich dann im Playbetrieb auf etwa 8,8 Volt zu stabilisieren. Im Ruhezustand lagen 9,9 Volt an. Um es vorweg zu nehmen, bei allen TEAC-Decks, die ich bisher repariert habe, lag die Spannung für den Capstan-Motor immer nur bei rund 10 Volt. Das ist also normal.
Wenn sich der Kopfschlittenmotor bewegt oder beim Spulen, geht die Spannung auch mehr als üblich in den Keller.
Was könnte das jetzt sein? Da ein ELKO ja nur puffert, siebt usw. dürften die für den Spannungseinbruch nicht verantwortlich sein. Ich gehe mal davon aus, daß der Trafo nicht defekt ist.
Mein Verdacht wäre jetzt ein Brückengleichrichter. So, wie ich das hier sehe und verstehe, hat das Netzteil gleich zwei Brückengleichrichter.
Einmal ein hochbeiniger Runder mit der Bezeichnung "2W02", welcher so richtig heiß wird, was aber völlig normal sein soll. Der sollte, meiner bescheidenen Meinung nach, in Ordnung sein.
Foto mit rundem "2W02". Auf Leiterplatte mit D802 gekennzeichnet, hier leider nicht vollständig sichtbar.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307013_BNADA4IKCs9CDoCa/ad.jpg)
Ein weiterer Brückengleichrichter mit der Bezeichnung "DF02M". Dieser ist zwar gleich neben einen ELKO eingelötet, aber ich hätte wenigstens etwas Abwärme auf der Oberfläche des Bauteils erwartet. Der bleibt aber in jeder Lebenslage kalt.
Foto mit quadratischem DF02M (Auf Leiterplatte mit D801 gekennzeichnet)
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307123_28MNHej9YFqO1rrW/ad.jpg)
Könnte das der Übeltäter sein? Wenn nicht, was dann?
Leistungstransistoren auf Kühlblech.
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Schaltplan-Ausschnitt Netzteil.
![[Bild: ad.jpg]](https://img.eselt.de/img/17307180_JNQmxeg2DpU8Tvk4/ad.jpg)
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe. Einen ausführlichen Reparaturbericht "täte" ich selbstverständlich nachreichen.
Viele Grüße
Rolf