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Burmester 940 + 941 Revision + Messungen
#1
Vor einiger Zeit habe ich einen Burmester 940 Twin-Amp sehr günstig als "Zustand: Schrott" gekauft.
Hier der bebilderte Weg zurück in ein verdientes Verstärker Leben.


Als er so da stand, sah er eigentlich ganz gut aus....

[Bild: temp-Imagew-O4jgz.avif]


...auch von innen.

[Bild: temp-Image8-C91e-Y.avif]


Der zweite Blick zeigte Spuren von ausgelaufenem Elektrolyt.

[Bild: temp-Image2g-Vys-X.avif]


Nach dem Ausbau des ersten Elko´s wurde mehr sichtbar...

[Bild: temp-Imagehf-J1r8.avif]


...gleich 8 verätzte Durchkontaktierungen.

[Bild: temp-Image-Xh-L40s.avif]


Nachdem die alten Elko´s raus waren sah der Rest erst einmal gut aus, war es aber nicht.
Diverse Relais, Kontakte, Potis, Folienkondensatoren,... defekt. Was ist diesem armen Verstärker nur widerfahren?!?
Erst einmal Teile bestellen...

[Bild: temp-Image6en-KZ3.avif]


...da sind sie. (Eine Auswahl)

[Bild: temp-Imageovg-T2-R.avif]

[Bild: temp-Image-Xbx-LZB.avif]


Alles servicefreundlich bei Burmester, der Einbau ging schnell.
Ich habe hier und da andere Werte und Qualitäten gewählt und zusätzlich noch zwei im Signalweg liegende IC´s und einige keramische Kondensatoren getauscht.

[Bild: temp-Image-C3-Qa5a.avif]


Ruhestromeinstellung nicht vergessen.

[Bild: temp-Image-Eei-Rj-H.avif]


Sieht doch wieder gut aus...

[Bild: 940.avif]


[/url]...Deckel drauf und gut.

[Bild: temp-Imagegz-Mka5.avif]


Kleine messtechnische Überprüfung. Alles am 6 Ohm Widerstand gemessen, Pegel 5,5V RMS.

[Bild: temp-Image18k-HRp.avif]

Beachtlich, was diese über 30 Jahre alte Konstruktion, die 1994 der kleinste Burmester Verstärker war, messtechnisch abliefert.
Der Twin-Amp sieht nicht nur gut aus, ist gut verarbeitet, von hoher Qualität und servicefreundlich, er funktioniert auch gut, Respekt.
Über den "Klang" möchte ich nicht schreiben, mir gefällt er.


So ein Twin-Amp alleine ist noch keine Anlage, also habe ich mich auf die Suche nach einem Burmester 941 Twin-CD gemacht.
Bei einem Antiquitätenhändler wurde ich fündig und habe einen nie gespielten (NOS) 941 als "Zustand: Defekt, nur Dekoration" für wenig Geld gekauft.

Der war tatsächlich NOS, optisch wie neu....

[Bild: temp-Image-L7vq-LL.avif]


...auch von innen.

[Bild: temp-Imageh-Kn9p-U.avif]


Leider keine Funktion.
Im Gehäuse fanden sich die Überreste des Schubladenzahnrades und die Netzsicherung war durch.
Schnell mal eine neue Sicherung rein und an geht er. Aber nicht lange, Sicherung wieder durch.
Der schnelle Blick doch die Infrarotkamera zeigte zwei heiße Gleichrichter und einige sehr warme Elko´s.
30 Jahre ohne Spannung haben zu hohen Leckströmen geführt. Also Teile bestellen...

...da sind sie.

[Bild: temp-Imagey3o-Ebw.avif]


Wie immer alles Servicefreundlich bei Burmester.
Vorher...

[Bild: temp-Image5u545q.avif]

...Mitte...

[Bild: temp-Image-RYng-Sa.avif]

...nachher.

[Bild: temp-Image-OJb-MDj.avif]


Nachdem alle Leiterplatten fertig sind, geht es zurück in das Gehäuse.

[Bild: temp-Image12-Cax2.avif]


...zu und fertig.

[Bild: temp-Image9-MNSTe.avif]


Schnell noch eine messtechnische Überprüfung.

[Bild: temp-Image-Uq8e-KP.avif]


Egal wie sehr man IC´s abkratzt und schwarz färbt, die Schaltung und Messungen identifizieren sie meist schnell.
Hier ein typischer "Fußabdruck"eines BB PCM63 Wandlers, passt auch zur Schaltung. Ein Vertreter der "legendären" R2R-DAC Zeit, nicht ohne Grund mit gutem Ruf.
Auch dieser seltsame Burmester (Ein Tuner im CD-Player der einen Digitalen Eingang hat) ist ein hochqualitatives Gerät mit bester Verarbeitung und Servicequalität, macht Spaß daran zu arbeiten.



[url=https://postimg.cc/S2fr4C5T]
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#2
Bei den Kabeldicken würde mich jetzt noch ein Einblick in den Trafo „Keller“ interessieren.  Floet
„Ein Dummkopf, der verbessert wird, hasst auf der Stelle seinen Mahner.“ (Egbert von Lüttich, um 1020)
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#3
(07.04.2025, 19:03)MiDeg schrieb: Bei den Kabeldicken würde mich jetzt noch ein Einblick in den Trafo „Keller“ interessieren.  Floet

Das die Kabeldicken der Lautsprecherleitungen marketingtechnisch gewählt wurden und wenig elektrotechnische Notwendigkeit haben ist klar.
Sehen aber tatsächlich besser aus als ihre 2,5 Quadrat Kollegen hinter dem Verstärker.
Trotzdem ist die Frage nach dem Trafo-Keller berechtigt. Da werkelt ein 625VA Ringkerntrafo im Mu-Metall Topf vergossen.
Eine solide Basis für einen 2x 100Watt Verstärker.


[Bild: temp-Image2-Xh-M75.avif]

[Bild: temp-Imageb-Zl-Kh-W.avif]
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#4
Hier noch ein Bild von der Rückansicht.

[Bild: temp-Image4ci-Fb-N.avif]
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#5
Hallo, 
tolles Projekt. 
War außer den Durchkontaktierungen und trockenen Elko‘s noch mehr defekt?
Wie ich sehe hast du dir anständige Lautsprecher dafür geholt. Die Focus 110 ist ein guter kleiner Lautsprecher. Hast du den auch wieder hergestellt?
Danke und Grüße
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#6
(10.04.2025, 14:27)Dynaudio-Fangirl schrieb: Hallo, 
tolles Projekt. 
War außer den Durchkontaktierungen und trockenen Elko‘s noch mehr defekt?
Wie ich sehe hast du dir anständige Lautsprecher dafür geholt. Die Focus 110 ist ein guter kleiner Lautsprecher. Hast du den auch wieder hergestellt?
Danke und Grüße

Danke!
Der Verstärker hatte zusätzlich noch einige defekte Relais und zwei defekte Folienkondensatoren. Wenn man ihn "nur" reparieren hätte wollen, hätten 8 Durchkontaktierungen, 5 Elko´s, 5 Relais und zwei Folien gereicht. Wenn man dann noch die 2,5 Stunden Arbeit dazu rechnet, fragt man sich, wie zwei "Fachwerkstätten" auf "Zustand: Schrott" gekommen sind.

Der CD-Player hatte noch das Zahnrad aus der Schublade, Standardersatzteil. Hier war nur ein Elko-Typ eines Herstellers betroffen, alle anderen hätten weiter dienen können. Nur die Reparatur hätte hier 2 Stunden gedauert. Ach zu wenig um als Dekoration zu enden.

Anständige Lautsprecher?!? Jaaa! Dynaudio Fan und Eigner seit 1980.
Auch die habe ich passend zu dem Rest günstig erworben und musste ungewollt ran. Die Chassis sahen aus wie neu, waren es aber nicht. Rechts lauerte eine messtechnische Überraschung, die nach dem Zerlegen auch optisch interessant wurde....

[Bild: temp-Imageo-Em-PMV.avif]

Der linke 15W75 ist ein Original Focus 110 Model, der rechte ist ein mit viel Kreativität "passend" gemachter uralter 15W75 aus einem anderen Lautsprecher-Set. Man beachte die nachträgliche Farbanpassung des Korbes, da hat sich jemand Mühe gegeben die 150€ für ein passendes Ersatzteil zu sparen. 
Was dann so aussieht...

[Bild: temp-Image-Q9-Sxq-T.avif]

...der Aluminiumschwingspulenträger hat eine andere Farbe...
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#7
Ich habe jetzt erst den Farbunterschied am Korb erkannt. 
So etwas habe ich noch nie gesehen, großer Aufwand für Pfusch. 
Hat die Farbe gepasst oder war ein Unterschied sichtbar? 
Du schreibst was von einem Tuner im CD-Player, ist der in der grauen Box?
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#8
(Gestern, 12:47)Dynaudio-Fangirl schrieb: Ich habe jetzt erst den Farbunterschied am Korb erkannt. 
So etwas habe ich noch nie gesehen, großer Aufwand für Pfusch. 
Hat die Farbe gepasst oder war ein Unterschied sichtbar? 
Du schreibst was von einem Tuner im CD-Player, ist der in der grauen Box?

Die Farbe war wirklich gut gemacht. 
Erst bei genauerer Analyse wurde eine unterschiedliche Oberflächenstruktur sichtbar, auch nur minimal.

Ja, im grauen Abschirmgehäuse ist der Tuner untergebracht.
Irgendwo habe ich gelesen das die Burmester Tuner dieser Zeit von Reinhardt Wieschhoff entwickelt wurden.
Hier ein Bild.

[Bild: temp-Image-NV4rik.avif]
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