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13.08.2013, 12:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.2013, 12:43 von Stereo-Tüp.)
Hat mit Hifi nix zu tun, ist Arbeit. SPS - Speicher-Programmierbare Steuerung, für Produktionsanlagen zB.
Die einzelnen Arbeitsschritte wie zB "Werkstück vom Fliessband nehmen, auf Position absetzen, Bohren/Schleifen/Whatever und wieder zurück aufs Band (mit´m Marker als "Fertig") und weiter zum nächsten Bearbeitungsschritt", und das biddeschön im Takt.
Die Programmierung (und teils auch die Hardware) dazu kommt hin und wieder mal von mir. Meine Nische ist uralter Krempel, nämlich Siemens S5-Steuerungen (aktuell ist S7), die mittels Systemintegration von Matra theoretisch (und auch erstaunlich oft in der Praxis ) reiblungslos/verlustfreier läuft. S5-Einheiten sind zwar robust, aber recht doof, und diverse externe Hersteller, auch Matra, boten damals Systeme an, um die einzelnen Einheiten zu verbinden/vernetzen, bis Siemens das mit der S7 dann selber in die Hand nahm.
S5er gibt es trotzdem noch recht oft (obwohl schon in den 90ern veraltet), denn im Masch inenbau sind die Armortisierzyklen recht lang, und auch danach versucht man oft, speziell beim Mittelstand, die nächsten Investitionen weit hinauszuschieben, um noch so viel wie möglich Gewinn zu fahren.
Das mit dem Hydraulikdruck hatte ich zum Glück nur einmal, denn normalerweise verwendet man nur noch selbstregelnde und -sichernde Systeme, um Unfälle zu minimieren.
Ein bestimmter Druck musste gehalten werden, um eine sogenannte Brücke beim Anfahren der Endposition nicht zu schnell werden zu lassen, was etwas tricky war, da im Regelbetrieb im Takt zeitnah andere Systeme arbeiteten, und dadurch den Druck so schwanken liessen, dass der Schlitten ständig über den eigentlichen Endpunkt rausfuhr. Endanschlag (mechanischer Stopper) war keine Alternative, denn auf der selben Brücke mussten mehrere Postionen angefahren werden, je nach Werkstück, Ärger machte immer nur P1, war ja klar...
Zum Glück musste der Scheixx nur noch wenige Wochen so laufen, danach wurde umgebaut, auf Matra, und über die konnte man dann eine Wiederanfahrroutine programmieren. 1x Knoppdruck halt.
Und Bagheera ist schon richtig, Matra war damals noch ein richtiger Gemischtwarenladen.
Mr. Spock, danke für die Einblicke ins Studioleben
In dem Fall beneide ich Dich um Deinen Job
Beneidenswert ist das richtige Wort.
Die pure Begeisterung und das "an nichts mehr anderes denken"...
Spok, man merkt deutlich, dass dies deine Berufung ist ! Und das erklärt auch deine Verrücktheit -
denn ohne diese wärst du nur 0815. Danke für's anderssein
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• Balloo
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14.08.2013, 15:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.08.2013, 15:51 von spocintosh.)
Aber ich denk doch dauernd an was anderes. An Cassettendecks zum Beispiel !
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• , Trötenreiter
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(14.08.2013, 15:21)spocintosh schrieb: Aber ich denk doch dauernd an was anderes. An Cassettendecks zum Beispiel !
Nanu, haben wir da was nicht mitbekommen.
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• Trötenreiter
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Und nein, ihr würdet mich in echt nicht beneiden. Keiner von euch, es sei denn, er ist eh bereits arbeitslos.
Aber keiner, der es gewöhnt ist, jeden Monat pünktlich seinen Geldeingang auf dem Konto zu haben, sowie feste Arbeitszeiten, 35-Stunden-Woche, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Fortbildungen, 13. Monatsgehalt, Riester-Rente, Bausparvertrag etc.
Kein normaler Mensch würde das auch nur ein halbes Jahr mitmachen.
Und von dem psychischen Stress, dem man im echten Produktionsalltag ausgesetzt ist, will ich gar nicht anfangen, das glaubt einem eh keiner, der das nicht mal erlebt hat.
Für Außenstehende ist das alles keine Arbeit. Ist doch "nur Musikmachen". Geil, den ganzen Tag Musik !
Tja, für mich ist dann Kfz-Mechaniker keine Arbeit.
Geil, da darf man an fremden Autos rumschrauben und kriegt dafür noch Geld - super. Und dann kann man noch nach 8 Stunden einfach gehen !
Ich kann das nur, weil ich's nicht anders kenne. Aber in echt will man das nicht.
Ich würde sonstwas drum geben, wenn ich es schaffen würde, etwa in einer Schlosserei zu arbeiten und mir von einem Vorarbeiter, dessen Weltbild von der BILD zusammengesetzt wird, morgens sagen lassen könnte, was ich in den nächsten 8 Stunden tun soll. In der MIttagspause könnte ich über den tatort von gestern reden und wen der HSV jetzt wieder verkaufen will, wüßte viel besser als der Bundestrainer, wie man die WM gewinnen würde, und um vier könnte ich die Maschine ausschalten, nach Hause gehen, Bier trinken, fernsehen und würde nicht eine einzige Sekunde mehr daran denken, was in der Firma war.
Das wär echt super.
Leider kann ich das nicht.
Deshalb behalte ich einen solchen Job genau 2 Tage, weil ich mir von jemandem, dessen Weltbild von der BILD zusammengesetzt ist, leider nichts sagen lassen kann.
Alles schon probiert - das ging schon nicht, als ich 15 war und mir nur in den Ferien 'ne TEAC 3440 zusammenverdienen wollte.
Und mit jedem Tag meines Lebens weniger. Die einzige Art und Weise, auf die ich mit Autoritäten klar komme, ist, wenn ich selber die Autorität bin - oder sie mir wenigstens selber auswähle.
Ich hasse dumme Menschen - und kann sie nicht in meiner Nähe ertragen, aber schon gar nicht kann ich ihnen nur einen einzigen Milimeter Einfluß auf mein Leben gewähren - da hungere ich lieber.
Aber schön ist echt anders, das könnt ihr mir glauben.
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Kann ich irgendwie nachvollziehen
Von aussen sieht ja immer alles so locker und rosig aus...
Trotzdem Danke für's "Mitnehmen" ins fremde Universum
Danke Mr. Spock für die Ausführungen
Darum schrub ich ja oben "in diesem Fall" oder so etwa...
Übrigens mag ich vorgesetzte Autoritäten auch nicht, vor allem, wenn sie Mist bauen aufgrund antrainierter Dummheit - oder, noch schlimmer, Habsucht und Gier nach eigenem Vorteil.
Meinen letzten Chef habe ich darum mitgeholfen abzusetzen Bin jetzt selbst mit im Vorstand und der einzige fest angestellte Arbeiter - in einem e.V.
Da ich aber eben der Einzige hauptberufliche bin, der die Arbeit machen muss, ist da auch nix mit 35h-Woche, dazu noch rund um die Uhr Bereitschaft Auch darum kann ich mir annähernd vorstellen, wie das so bei Dir läuft
Einen Vorteil hat mein Job allerdings - pünktlich Geld - wenn auch deutlich unter dem offiziell propagierten Durchschnitt
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• Stereo-Tüp
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(14.08.2013, 15:51)spocintosh schrieb: Und nein, ihr würdet mich in echt nicht beneiden. Keiner von euch, es sei denn, er ist eh bereits arbeitslos.
Aber keiner, der es gewöhnt ist, jeden Monat pünktlich seinen Geldeingang auf dem Konto zu haben, sowie feste Arbeitszeiten, 35-Stunden-Woche, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Fortbildungen, 13. Monatsgehalt, Riester-Rente, Bausparvertrag etc.
Kein normaler Mensch würde das auch nur ein halbes Jahr mitmachen...
Die meissten Leute MÜSSEN aber auch monatlich die Knete haben, denn Miete/Hypothek, Alimente und andere "laufende Kosten" wollen (sehr!) pünktlich bedient werden.
Man sagt ja, dass Revolution in D nicht möglich ist, weil "Rasen betreten Verboten" ist.
Liegt aber eher daran, dass sich die meissten Leute in ein Schema haben pressen lassen, aus dem sie ohne Verluste nicht mehr rauskönnen. Ob nu aus eigenem Antrieb, oder wenn se in die Arbeitslosigkeit gekickt werden. Denn dann fallen sie dem Schweinesystem zum Opfer.
Ich bin froh, dass zum Anfang aus Zufall, und später mit Überzeugung nicht in dieses Hamsterrad geraten bin. Auch mein Einkommen schwankt stark, wie bei jedem Selbstständigen in der Branche, aber in guten Jahren kommt schon mal ein fettes Polster zustande, und in mageren Jahren habe ich auch die Kosten unten, und kann mich um meine Hobbies kümmern.
Einen Extrafred gibts trotzdem nicht, denn zum Einen sind die meisten lustigen Sachen Insidermässig, und zum Anderen beinhaltet jeder Kontrakt mittlerweile Verschwiegenheitsklauseln, oder Neusprech NDA, Non-disclosure Agreements.
Was manchmal eine ziemliche Versuchung ist, denn ich habe schon in Läden gearbeitet, da kam man mit dem Wiedereinrenken des Unterkiefers nicht hinterher. Eine Mische aus Stromberg, Dilbert, Ekel Alfred und "Was nicht passt, wird passend gemacht" auf Speed. Kaum dreht man sich um, schon kommt der nächste "Nee, ne??"-Moment.
Aber leider geht in diesen NSA-Zeiten mit seinen allwissenden Bitmüllhalden nix mehr.
Ich denke mal, dass es in deiner Branche wenigstens auf dem Gebiet lockerer zugeht, Spoc. Zumindest das Video mit dem "Daumen hoch"-zeigenden Besitzer (Putze?) des Studios zeigt das doch, oder?
(14.08.2013, 15:51)spocintosh schrieb: ...
Ich hasse dumme Menschen - und kann sie nicht in meiner Nähe ertragen, aber schon gar nicht kann ich ihnen nur einen einzigen Milimeter Einfluß auf mein Leben gewähren - da hungere ich lieber.
...
100% ACK
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• Balloo
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Ja, die reine Arbeit geht meist locker zu, das zu gewährleisten macht 50% meiner Aufgabe aus. Die Leute denken immer gerne, daß es um die Technik geht...ganz falsch: Es geht um die Nichtwahrnehmung der Technik. Deswegen kenn ich das ganze Zeug auch so in- und auswendig. Der Moment, in dem die Technik merkbar wird, ist der in dem sie dem künstlerischen Moment im Wege steht - das darf also möglichst nicht passieren.
Die anderen 50% sind übrigens Psychologie. Und der Umgang mit der Künstlerseele ist auch etwas, um das man aus gutem Grund eher selten beneidet wird.
(Der geneigte Leser rufe kurz die gespeicherten Bilder von Klaus Kinski und Werner Herzog auf, dann bekommt er eine ganz gute Vorstellung von der Brisanz einer Aufnahmesituation.)
Was aber wiederum absolut nicht locker ist, vor allem aber in diesem Drecksland, ist das Business. Deswegen mach ich ja auch kaum noch was (für) hier.
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Und googelt auch mal nach dem Interview mit Herzog, wo er über diesen "Incident" spricht...
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• , winix, Trötenreiter
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Frage mich des öfteren, ob die Legende stimmt, dass die anwesenden einheimischen Statisten Herzog angeboten hatten, den Kinski nach diesen Ausrastern kostengünstig zu "entsorgen"!?
Aber folgendes Material finde ich fast besser - im Ausnahmezustand (woher der auch immer rühren mag) gleichen sich die Menschen doch sehr. Nicht so hier, die fragile Künstlerseele hat sich auch bei der Promotion eher weniger unter Kontrolle:
("Warum hat er Recht... weil er einen Bart trägt?" ..."stehn se?")
>> Für energetische Reinigungsarbeit ist persönliche Anwesenheit nicht erforderlich <<
山水!
Gruß
Niels
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• Trötenreiter
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(14.08.2013, 15:51)spocintosh schrieb: ......
Kein normaler Mensch würde das auch nur ein halbes Jahr mitmachen.
Und von dem psychischen Stress, dem man im echten Produktionsalltag ausgesetzt ist, will ich gar nicht anfangen, das glaubt einem eh keiner, der das nicht mal erlebt hat.
Für Außenstehende ist das alles keine Arbeit. Ist doch "nur Musikmachen". Geil, den ganzen Tag Musik !
(14.08.2013, 17:34)spocintosh schrieb: Ja, die reine Arbeit geht meist locker zu, das zu gewährleisten macht 50% meiner Aufgabe aus. Die Leute denken immer gerne, daß es um die Technik geht...ganz falsch: Es geht um die Nichtwahrnehmung der Technik. Deswegen kenn ich das ganze Zeug auch so in- und auswendig. Der Moment, in dem die Technik merkbar wird, ist der in dem sie dem künstlerischen Moment im Wege steht - das darf also möglichst nicht passieren.
Die anderen 50% sind übrigens Psychologie. Und der Umgang mit der Künstlerseele ist auch etwas, um das man aus gutem Grund eher selten beneidet wird. Gleich zwei Kernsätze, die ich genauso unterschreiben kann.
Du schreibst mir aus der Seele......
Es grüßt Sebastian aus Hamburg.
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(14.08.2013, 18:01)contenance schrieb: Frage mich des öfteren, ob die Legende stimmt, dass die anwesenden einheimischen Statisten Herzog angeboten hatten, den Kinski nach diesen Ausrastern kostengünstig zu "entsorgen"!?
Im Interview Link von Stereo-Tüp findest du die Aussage von Werner Herzog persönlich ab 07:10 min.
Scheene Gruß
Sascha
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
deleted leser
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(14.08.2013, 18:10)Oberpfälzer schrieb: Ich mag den Mann einfach...
Er ist GENIAL!
Ich finde man kann auch Individualist sein ohne um sich herum alles platt zu machen was sonst noch so den Erdball bevölkert. Wenn es stimmt das die Indianer ihn töten wollten dann in der sicheren Erkenntnis das die Menschheit bestehend aus solcherlei Individuen keine 100 Jahre überlebt hätte....
Mögen kann man das m. E. nur wenn man nicht davon betroffen war....
Martin, natürlich hats der Kerl absolut übertrieben.
Etwas weniger Wahn hätte dem guten Mann absolut nicht geschadet.
Dennoch finde ich es beeindruckend, wie weit er trotzdem (aber wahrscheinlich eher GERADE DESHALB) gekommen ist.
Viele Grüsse,
Matthias
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Win-Win-Situation: Hirnloses Medium ohne Niveau bedient sich hirnlosem - ja was eigentlich - ohne Niveau.
(15.08.2013, 09:46)duffbierhomer schrieb: Win-Win-Situation: Hirnloses Medium ohne Niveau bedient sich hirnlosem - ja was eigentlich - ohne Niveau.
Oooh ich denke, der gute Mann hatte genug Hirn. Nur mit dem Niveau wars ned weit her...
In vielen Zügen kann ich ihn einfach absolut verstehen- mit seinen "Hass"-Anfällen der Gesellschaft und sich selbst gegenüber.
Grüsse,
Matthias
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.08.2013, 14:56 von spocintosh.)
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"Gehör wird überschätzt."
Nee, im Ernst, der Artikel gibt nix her. "In der Theorie beschäftigen sich angehende Tontechniker zum Beispiel mit der Frage, welches Mikrofon eher für den Gesang und welches für Drums eingesetzt wird." - Ach wirklich??
Da sind die Kommentare schon aufschlussreicher.
Ist halt Schbiggl, kammanixmachen.
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Zitat:"In der Theorie beschäftigen sich angehende Tontechniker zum Beispiel mit der Frage, welches Mikrofon eher für den Gesang und welches für Drums eingesetzt wird."
Der's nicht schlecht
Büsschen oberflächlich recherchiert würde ich mal sagen..
"Friends are like potatoes. If you eat them, they die."
Gruß Niko
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