Ich bin eigentlich kein Kopfhörer-Fan, habe mir aber vor kurzem einen DT 880 zugelegt.
Ausschlaggebend war zum einen der Hersteller (als Jugendlicher hatte ich auch einen von Beyerdynamic), zum anderen die ihm nachgesagte unverfälschte Wiedergabe ohne irgendwelche Schönzeichnungen im Bassbereich o.Ä. .
Aber wenn ich höre, habe ich das Gefühl, die mittigen Instrumente sind über meinem Kopf, die linken und rechten direkt neben meinem Ohr. Deswegen mag ich auch keine KH. Bei Kunstkopf- und binrauralen Aufnahmen höre ich gerne mit KH.
Der halboffenen DT 880 gefällt auch meiner Frau, die ihn sich jetzt für die Erstellung mehrstimmiger Querflöten-Aufnahmen am Mac (mit Garageband) ausgeliehen hat.
Die Aufnahmen sind aber nur für den privaten Hobbybereich. Dafür ist für sie eben diese Halboffenheit bestens geeignet. Geschlossen hört sie sich selber nicht ausreichen spielen, wenn sie die erste Stimme Hört und zur zweiten spielt. Ein offener KH gibt die anderen Stimmen aber so laut wieder, dass diese mit auf die Aufnahme der anderen Stimme zusätzlich raufkommt.
Grund für mich, einfach nochmal einen offenen zu probieren, also habe ich den AKG 702 Reference geordert.
Den schließe ich (wie auch schon den DT 880) entweder direkt am Kassettendeck an oder - da meine Röhre und mein CD-Spieler keinen Anschluss haben - am kleinen Class-D-Verstärker.
Nach einem kleinen Vergleich zwischen beiden KH mit ein paar kleinen angespielten Titeln kam die 6. von Beethoven, dirigiert von Parvo Järvi, gespielt von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in das CD-Laufwerk.
Der für mich größte Unterschied zwischen beiden KH ist, dass die mittleren Instrumente beim AKG nicht von oben kommen, sondern eher von vorne, ebenfalls sind die linken und rechten nicht direkt neben dem Ohr, sondern doch eher etwas weg. Dies kommt dem Hören mit LS näher als beim DT 880. Woran das liegt, weiß ich nicht, ggf. daran, dass er offen ist?
Zusätzlich klingt der AKG etwas detaillierter. Mag an den technischen Daten liegen - 62 Ohm statt 250, 10-39800 Hz statt 5-35000, 105 dB statt 96 dB - oder eben auch an der Offenheit.
Schön war, dass der AKG sogar günstiger als der DT 880 ist, dafür kann man dann schon wieder Konserven kaufen...