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ich habe mal ne Frage an die Kassetten Experten hier....
Ich habe gestern mit meinem Akai GX 75 MK II eine Aufnahme gemacht mit einer DTK MA 100...
Meine Fresse was für ein geiler Klang...
Ich habe versuch mal ohne Dolby dann mal mit B dann auch C und HX Pro usw.
Ohne Dolby rauscht es wenn Passagen sehr leise werden bzw. das Lied ausklingt mit B etwas besser mit C zu wenig Höhen HX Pro merk ich nix am Hören....
Für was henau ist der MPX Filter
Wie nehmt Ihr auf? Aas kommt bei euch besser?
Und nochmal was... bis wo darf/soll der Pegel ausschlagen? Nur bis 0 oder auch leicht drüber (1,2 oder 3?) bei meinem Akai gehts die "rote" Anzeige bis +10
Ich habs mal bis so ca. +2 +3 gemacht....ist das ok?
Fragen über Fragen
bin mal gespannt wie Ihr das so macht......
.............Gruß Bruno
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12.12.2012, 12:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2012, 12:08 von charlymu.)
Hi Bruno,
zum MPX Filter ein Wiki Eintrag:
Zitat Anfang:
Der sog. MPX-Filter ist ein an manchen Kassettenrekordern und Tonbandgeräten vorhandener Kerbfilter, der wahlweise zugeschaltet werden kann.
Der Filter entfernt den 19 kHz-Pilotton sowie den 38 kHz-Hilfsträger eines FM-Stereo-Signals und wird benötigt, wenn man mit dem Rekorder eine Aufnahme eines UKW-Senders von Antenne oder Kabel machen möchte, der Empfänger diese Frequenzen aber nicht hinreichend unterdrückt.
Die Abkürzung „MPX“ steht für „Multiplex“ und bezieht sich auf den diesem Pilotton zugrundeliegenden FM-Multiplex-Standard.
Die Filterung dieser Frequenzen ist für Kassettenrecorder wichtig, obwohl viele Menschen auch den 19 kHz-Ton nicht (mehr) hören können. Bei einer Aufnahme dieses Signals jedoch auf Magnetband würde dieser ständig vorhandene Pilotton für eine unnötige Magnetisierung des Bandes mit 19 kHz sorgen. Außerdem treten oft Intermodulationen von diesen beiden Signalen bzw. ihren Oberschwingungen mit der Löschfrequenz des Rekorders auf, das sich durch sehr störende Pfeiftöne bemerkbar macht.
Ohne ausreichende Ausfilterung des Pilottones kann auch die Funktion eines Rauschunterdrückungssystemes wie Dolby beeinträchtigt werden, da dieses den Pilotton als hohen (Nutz-)Ton interpretiert.
Bei Aufnahmen von anderen Quellen, z.B. CDs, sollte dieser Filter ausgeschaltet bleiben, er ist nur für die Aufnahme von FM-Stereo-Quellen relevant, und auch nur dann, wenn nicht bereits der Empfänger eine solche Filterung vornimmt. Für die Wiedergabe von Kassetten spielt dieser Filter keine Rolle.
Zitat Ende:
Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Aussteuerung immer vom Bandmaterial abhängig ist. Die guten TDK ect. konnte ich bis zu +8db aussteuern. Dies natürlich nur als Peak und nicht dauerhaft.
Ich denke hier mußt Du selber mal ein wenig testen. Aufgenommen habe ich immer mit Dolby B bzw C, wenn mein Tapedeck das schon konnte. Ich denke hier kann Dir aber Spoci noch einiges mehr zu erzählen.
Gruß,
Dirk
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nein das u wurde nicht vergessen... es gibt auch ein Leben außerhalb des OFF
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Also ich steuere die TDK MA so zwischen +4 bis + 6 dB in den Spitzen aus, die MA-R manchmal auch etwas höher, aber nie über +8 dB.
Der MPX oder Multiplexfilter unterdrückt den 19 kHz Pilotton, der auf UKW ausgestrahlt wird, wenn es der Tuner nicht schon macht.
Aufnahmen von CD mache ich ohne Rauschunterdrückung, von Platte meist mit Dolby S oder DBX. Grundsätzlich geht mir mit Dolby aber zu viel verloren.
Vom Radio mit Dolby C, Dolby B nehme ich nur bei rauschenden Fremdaufnahmen.
Aber das muss jeder für sich entscheiden, so lange probieren, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Es gibt zu viele Kombinationen mit Deck und Cassette. Manche sind sich nicht grün.
Gruß
Malte
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• New-Wave
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12.12.2012, 12:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2012, 12:28 von New-Wave.)
Danke Junx
Aufnahmen Von Platten oder Tuner mache ich eh nicht
wenn dann von CD oder PC....
werde mal versuchen mit +4 - +6 auszufahren ohne Dolby, mal schauen wie das wird
.............Gruß Bruno
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...aber ich warte auf jeden Fall auch mal auf die Antwort von spoci
.............Gruß Bruno
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Aber Dolby A gilt nicht! Und Nakamichi-Aufnahmen klingen nicht gut auf anderen Geraeten!
Mich interessierts aber auch.
Gruß
Malte
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hat spoci wohl hier noch nicht gesehen bzw. reingeschaut
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Hallo Bruno,
ich bin zwar nicht Spoci, aber ich habe lange Zeit nur mitgelesen und will jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.
Also, Dolby C soll ja eigentlich die Höhenaussteuerbarkeit verbessern und HxPro nochmals, weil dieses für einen variablen Vormagnetisierungsstrom sorgt, Abhängig vom Höhenanteil des Musikprogramms während der Aufnahme. Insofern wundert es mich, wenn Du mit Dolby C eine schlechtere Höhenwiedergabe hast, als mit Dolby B. Der Multiplexfilter sollte, außer bei UKW-Radioaufnahmen, immer ausgeschaltet sein.
Der optimale Aussteuerungspegel ist ja nun mal abhängig vom verwendeten Bandmaterial. Da hilft nur ausprobieren, welche Cassette welchen Pegel "mag". Die TDK MA würde ich ruhig mutig bis +5 dB aussteuern. Mit Dolby. C.
Beste Grüße
Henk
"Wenn links und rechts was rauskommt - dann ist es Stereo!"
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....Danke für Deinen Tipp Henk
.............Gruß Bruno
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15.12.2012, 19:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.12.2012, 19:15 von tonthomas.)
(14.12.2012, 12:50)silverplatte schrieb: ...Also, Dolby C soll ja eigentlich die Höhenaussteuerbarkeit verbessern und HxPro nochmals, ... Insofern wundert es mich, wenn Du mit Dolby C eine schlechtere Höhenwiedergabe hast, als mit Dolby B. ....Beste Grüße Henk Guten Abend Zusammen!
Mein erstes vernünftiges Tapedeck war ein Akai GX-95. Und auf dem hab´ ich regelmäßíg mit Dolby B aufgenommen, weil mit Dolby C obenrum zu dumpf war. Interessant, dass auch andere Nutzer diese Erfahrung gemacht haben (oder kriegen wir das Einmessen nicht hin...?)
Gruß
Thomas
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15.12.2012, 19:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.12.2012, 19:27 von zoolander.)
Meine Devise beim Aussteuern ist: Es muss gut ausschauen
Ich muss auch sehen können, dass die Nadel in den roten Bereich wandert und nicht schon beim Nullpunkt Sense ist.
Wenn ich ein Mixtape mache, wird es meist mit elektronisch angehauchter Musik oder Alternativem Zeug gefüllt - da gibt´s keine Zurückhaltung
Vorher wird natürlich immer getestet, wieviel die Kassette verträgt ohne dabei zu verzerren. Bin froh mittlerweile ein 3Kopf Tape dafür zu haben, denn als Teenie wusste ich nicht einmal, dass es die Möglichkeit Vorzuhören gibt!
Grüße
Daniel
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16.12.2012, 05:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.12.2012, 06:14 von spocintosh.)
Hey Junx-
Aussteuerung is sonne Sache...
Generell gilt, daß nix generell gilt und Hinterbandkontrolle sinnvoll ist.
Ich fang trotzdem erstmal beim Dolby an.
Das Dolby kann nur so gut funktionieren wie das Deck aufnimmt. Wenn mit Dolby (egal, welches System) Höhen fehlen, gibt es zwei Möglichkeiten - gutes Band natürlich vorausgesetzt:
A. Deck ist nicht gut genug auf das verwendete Band eingemessen.
B. Das Deck ist richtig (oder besser: so gut wie es eben geht) eingemessen, aber zu schlecht (entweder per constructionem oder aufgrund von Alterung, etwa abgefahrenen Köpfen)
A kann man durch Service in den Griff bekommen, B nur durch Aufrüsten.
Zur Aussteuerung wäre vor allem zu sagen, daß sie programmabhängig ist.
Ein Band verträgt nicht "Pegel", der einfach auf dem Meter abzulesen wäre, sondern Energie.
Basslastiges Material hat einen viel höheren Energiegehalt (Lautheit) als Sprache - die Pegelanzeige ohne das dazugehörige Verständnis derselben bringt einem relativ wenig.
Neues Material hat (siehe auch -> Loudness War) einen höheren Energiegehalt (weniger Dynamik) als alte Schallplatten.
Was mir auch gerade einfällt, ist daß am Anfang jeder Ausführung über Aussteuerung erstmal eine Begriffsklärung stehen muß.
Auch heute noch setzen nämlich die meisten Leute den Begriff "VU-Meter" mit Zeigerinstrumenten gleich und die später verwendete, billige Leuchtbalkenanzeige dann mit "Peak-Meter".
Das ist falsch.
VU (Durchnittswert) und Peak (Spitzenwert) sind zwei verschiedene Anzeigecharakteristiken - und beide können mit vielerlei Anzeigetechnik dargestellt werden (sofern sie schnell genug ist): LEDs, Gasentladungs- und Fluoreszenzanzeigen oder (Licht-)Zeiger. Das Einzige, was nicht geht, ist eine Peak-Anzeige in LCD-Technik, auch wenn Sony es bei ihren Decks zwischenzeitlich mal versucht hat. LCDs sind zu langsam und damit ungeeignet für diesen Einsatzzweck.
Leider kommt eine weitere Unwägbarkeit hinzu:
Zwar findet man in der HiFi-Technik Unmengen von Anzeigen, auf denen das "VU" prangt, aber die Wenigsten entsprechen der Spezifikation eines "echten" VU-Meters. Diese über 70 Jahre alte Norm verlangt nämlich ganz bestimmte, sog. "ballistische Parameter", unter anderem einen bestimmten Vorlauf, definierte Anstiegs- und Abklingzeiten sowie genau festgelegtes frequenzabhängiges Verhalten, die bei Cassettendecks nur in seltenen Ausnahmefällen eingehalten wurden, womit ihre Anzeigen in aller Regel gerade eben noch als Schätzeisen anzusehen sind und die unterschiedlichen Anzeigen auf verschiedenen Decks selbst nach penibler Justage erklärt.
Ein echtes VU-Meter ist ein sauteures Präzisionsinstrument mit definierter Ansteuerung - unterhalb der 2000-Marks-Klasse völlig unmöglich zu realisieren.
Ich mach zugunsten der Lesbarkeit hier mal einen Schnitt.
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16.12.2012, 06:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.12.2012, 06:20 von spocintosh.)
Die zweite Begriffsklärung muß dann die des Unterschiedes zwischen Lautstärke und Lautheit sein.
Lautstärke kennen wir alle, muß ich wohl nix zu sagen: Aufdrehen = Spaß.
Lautheit (der Energiegehalt) ist, wenn etwas schon schweinelaut ist, obwohl nicht aufgedreht ist. Dann ist das Programmaterial in seiner Dynamik eingeengt (komprimiert) und hat einen hohen Durchschnittspegel.
Deswegen die Frage des Programmaterials bei der Aussteuerung.
Heute gibt es in modernem Musikprogramm keine Spitzen (=Dynamik) mehr, sondern nur noch exorbitanten Durchschnittspegel (Lautheit).
Übersteuerung tritt also viel früher (=bei niedrigerer Anzeige) auf.
Dazu kommt, daß, wie oben schon erwähnt, kaum ein Cassettenrecorder eine wirklich aussagekräftige Anzeige besitzt, die Wenigsten sind beispielsweise frequenzkorrigiert.
Das sollten sie aber sein, denn ein Band ist in den Höhen weit weniger aussteuerbar als in den Bässen.
Hat man also höhenlastiges Material, treibt man das Band damit viel schneller in die Sättigung als mit tieffrequentem Signal. Ein frequenzkorrigiertes Instrument (etwa bei Nakamichi und Revox) zeigt dann analog zu dem, was auf dem Band passiert, tatsächlich höhere Pegel an.
Hat man vor, modernes CD-Material aufzunehmen, das keinerlei Dynamik mehr aufweist, ist man mit VU-Metern weit besser bedient als mit Peak-Anzeigen, denn die sog. Volume Units (Lautheits-Einheiten), die sie anzeigen, entsprechen ziemlich gut dem tatsächlichen Energiegehalt des Programmaterials.
Merkt man gut daran, daß sie bei Reggae stärker ausschlagen als bei Hörspielen und auch erst wirklich kommen, wenn ein Signal etwas länger als ein Augenzwinkern andauert. Dieses Anzeigeverhalten spiegelt relativ gut das Verhalten des Bandes wider - denn kurze Spitzen werden unhörbar durch die Bandsättigung limitiert, sind somit kaum interessant, während langandauernd hohe Pegel zu unangenehm hörbarer Bandsättigung führen: Genau das zeigt ein VU an.
Peakmeter hingegen sind wichtig bei dynamikreichem Live-Material (oder altem Vinyl). Sie ignorieren den Energiegehalt fast völlig und zeigen nur die Spitzen an, die im Programmaterial auftreten.
Professionelle Maschinen und Mischpulte zeigen immer beides an, denn keine der Informationen alleine ist eigentlich geeignet, ausreichende Information zu geben.
Ein VU (auch ohne eine Peak-LED mit bekanntem Ansprechwert) ist allerdings immer noch sinnvoller als alleinige Peak-Anzeigen - wie sie aber leider bei 95% aller Decks mit Bargraph-Anzeige nur vorhanden sind. Und nur die Wenigsten lassen sich zwischen beiden Modi umschalten.
Dazu kommt das individuelle Verhalten des Bandes, sowie tatsächlich die Kombination zwischen Gerät und Band.
Für Cassetten war die Normierung insofern sinnvoll, daß der Anwender sich hätte merken können, daß sein Pegel mit VU-Metern bei "bis 0dB" zu liegen hat und gelegentliche Spitzen ab und zu darüber hinausgehen können.
Die meisten werden sich aber sicher noch daran erinnern, daß früher derjenige, der am höchsten ausgesteuert hat, auch irgendwie den Längsten hatte.
Das ist nur leider Quatsch.
Früher hat man auch immer, wie auch hier oben schon, gesagt, die Spitzen dürfen bis da oder dort ausschlagen, bei Chrom- und Metallband etwas mehr als bei Normalband etc. - auch das ist somit Unsinn, denn wenn es etwas gibt, was bandabhängig ist, dann vor allem die Aussteuerung, auch wenn es zumindest für Cassettenrecorder den Versuch der IEC-Normierung gab. Diese wurde dann aber von jedem Bandhersteller außer BASF (die in der Regel die Bezugsbänder entwickelten) vor allem dazu benutzt, sie zu "übertreffen", mithin also nicht einzuhalten und den Anwender durch höheren Pegel oder überzogene Höhenwiedergabe zu beeindrucken.
0dB soll aber nunmal Vollaussteuerung bedeuten, alles darüberhinaus somit Übersteuerung.
Die höhere Aussteuerung ist, wie auch Watt, Megapixel und CPU-Taktfrequenz, zu 90% dem Marketing geschuldet und nur zu 10% der technischen Verbesserung.
Natürlich gab es auch Gründe für technische Verbesserung, denn ein höher aussteuerbares, somit weniger rauschendes Band ist natürlich wünschenswert, aber korrekterweise hätte diese Verschiebung des Arbeitspunktes eine Neujustage des Aufnahmeverstärkers nach sich ziehen müssen, damit Vollausteuerung auch Vollausteuerung bleibt, denn sonst muß man sich für jedes Band das individuelle Verhalten und die Auswirkung auf die Anzeige merken, was genau nicht der Sinn eines Meßinstruments ist.
Bliebe noch zu erwähnen, daß das in der Studiotechnik genauso gemacht wird: Für ein 3db empfindlicheres Band werden dann auch die Anzeigen so nachjustiert, daß die 0dB-Vollaussteuerung 3dB später angezeigt wird, aber eben den richtigen Bandfluß markiert.
Ahm, Schnitt...und...
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• JayKuDo, Ivo, Folderol, Dirk, lofterdings, charlymu, New-Wave, 0300_infanterie, Helmi, Faramir, Stereo-Tüp, Robert.R, Trötenreiter
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16.12.2012, 06:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.12.2012, 06:50 von spocintosh.)
...weiter gehts:
Jetzt weiß ich natürlich, daß ihr trotzdem immer noch auf die Faustregel wartet, also hier:
Für ein richtig eingemessenes Deck (dazu gehört natürlich die ab Werk so gut wie nie korrekte Justage der Aussteuerungsanzeigen) mit den generell für Konservenmusik besser geeigneten
- VU-Anzeigen: Im Durchschnitt -10 bis 0dB. Spitzen bis +3.
- Bei Peakmetern: Im Durchschnitt 0 bis +6dB
(es sind ja schon nur die Spitzen, der eigentlich wichtigere, leider nicht angezeigte Durchschnitt ist etwa 10dB darunter).
Alles darüber ist ganz sicher schon in der Sättigung und bedeutet Höhenverlust (der dann aber meist dem Dolby zugeschrieben wird, weil er damit aufgrund des Frequenzgangfehlers natürlich noch verstärkt wird).
Wer nicht vorhat, sich nochmal professionell mit analoger Aufnahmetechnik zu befassen, ist mit VU-Metern wesentlich besser bedient als mit Peak-Anzeigen. Ich denke, daß das auch der Grund ist, warum sie ursprünglich Standard waren (und bei analoger Studiotechnik bis heute sind).
Es gibt übrigens - das sei hier am Rande erwähnt - gewichtige Argumente dafür, daß die für die Digitaltechnik vermeintlich für notwendig erachteten und im Studio plötzlich so verbreiteten Peak-Anzeigen und der damit verlorene Überblick der tatsächlichen Dynamik zugunsten des ausschließlichen Blicks auf den Maximalpegel, einen erheblichen Anteil am Loudness War hat.
Es gibt Bestrebungen, zurück zur Messung der tatsächlichen Lautheit und Dynamik zu kommen, mit Anpassungen an die Erfordernisse der Digitaltechnik. Wer sich dafür interessiert, lese sich mal bei Bob Katz ein, einem der renommiertesten Mastering-Engineers, der zu diesem Zweck eine neue, sich immer mehr durchsetzende Anzeigecharakteristik entwickelt hat, das K-Metering (Level Practices pt1 & 2), das seinen Schwerpunkt auf Dynamik und Headroom legt - sozusagen das VU-Meter für's Digitalzeitalter.
Das Argument der trägheitslosen Schnelligkeit, mit denen später für die billigen Peakmeter geworben wurde, ist im echten Betrieb komplett bedeutungslos:
Egal, wie schnell einem der Impuls angezeigt wird - wenn er angezeigt wird ist es so oder so schon zu spät, ihn zu verhindern !
Deswegen ist der Durchschnittswert viel relevanter, denn dort befinden sich 95% der Aufnahme. 5% Peaks mit 3 bis 10dB in der Sättigung sind absolut unhörbar - eine zu 95% verrauschte oder übersteuerte Aufnahme hingegen ist zu 100% unbrauchbar.
Um damit nochmal aufzuräumen:
Möglichst hohe Aussteuerung hat keinerlei Vorteile, sondern hat mit Untersteuerung nur denselben Nachteil der Unbrauchbarkeit gemein und ist daher absolut zu vermeiden !
Und sie ist auch nicht cool, denn sie ist eben gerade kein Beleg für die Qualität von Deck oder Band, sondern nur für die völlige Ahnungslosigkeit des Benutzers.
Noch sinnloser wird sie, wenn ein Rauschunterdrückungssystem (s.u.) eingesetzt wird, das man deshalb immer benutzen sollte.
Wichtig ist die richtige Aussteuerung, d.h. sich in dem optimalen Bereich, genau zwischen Untersteuerung und Sättigung zu bewegen.
Man trifft ihn nur bei 100% richtiger Einmessung - und ein rauschminderndes Compandersystem (Kunstwort aus Compressor und Ex pander) erweitert ihn signifikant.
Schnitt !
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Womit wir zu Ausführung 3 kommen:
Dolby B ist, wenn man die Werte der Effizienz betrachtet, zwar nicht das technisch beste System, aber das mit den wenigsten Schwierigkeiten, das kompatibelste (auch für Decks ohne Dolby) und gut genug für absolut jedes Programmaterial.
Jedes wirklich gute Deck (und nur solche erachte ich als sinnvoll) weist mit Dolby B eine höhere Dynamik auf als eine Schallplatte und auch bei CD-Aufnahmen kann man Bandrauschen allenfalls in den Pausen zwischen den Stücken feststellen. Einzig für Live-Aufnahmen braucht man mehr Dynamik, weswegen man die auch nie mit Cassettendecks macht, sondern mit richtigen Bandmaschinen (und Rauschunterdrückung).
Dazu kommt, daß selbst bei teuren und vermeintlich guten Decks, der Löwenanteil des Rauschens überhaupt nicht vom Band kommt, sondern aus den Wiedergabeverstärkern.
Was der Grund ist, daß viele Decks nicht ohne eingelegte Cassette liefen - denn dann hätte der stolze Besitzer sich allzu oft fragend am Kopf gekratzt.
Test:
Frisches (!) Band einlegen - Play drücken. Rauscht's schon beim Vorspannband, das gar keine rauschfähigen magnetischen Partikel aufweist ?
Klar, wie Hulle - aber das ist allein die Elektronik des Decks !
Und wieviel mehr rauscht es, wenn dann das Magnetband anfängt ? DAS ist das Bandrauschen - und oft kaum wahrnehmbar. Und nur dafür ist die Rauschunterdrückung eigentlich zuständig.
Dolby B ist dafür allemal gut genug, auch mit seinem relativ hohen Einsatzpunkt, der erst oberhalb von 400Hz beginnt.
Alle anderen Verfahren wurden entwickelt, um schlechte Elektronik zu kaschieren. Klar macht High Com auch schon tieffrequente Brummkomponenten weg - aber die kommen nie vom Band, sondern immer von schlechter Elektronik oder mangelnder Abschirmung.
Dolby B's Ruf des Höhenkillers hat in erster Linie den Grund der zu schlechten Decks (die meisten Decks waren einfach totaler Müll) und in der Regel nicht vorhandener Einmessung - und später dann den, daß auch andere Systeme verkauft werden sollten.
Natürlich waren High Com, Super D, adres, dbx sowie die B-Nachfolger C und S rein wertemäßig besser, aber in echt das war das alles völlig sinnlos. Zum Einen, weil Dolby B bei weitem gut genug war, zum Anderen, weil sich mit steigender Effizienz eines Rauschunterdrückungssystems auch seine Anfällligkeit bei Fehleinmessung potenziert.
Und das weiß jeder, der an seinem Telefunken, Hitachi, Grundig oder Dual mal High Com probiert hat - es hat zwar tatsächlich nicht mehr gerauscht und gebrummt, aber es klang immer beschissen - kein Mensch hat das benutzt. Dolby C hat deswegen am besten funktioniert, weil es zum Einen bei Fehlanpassung einen irren Höhenanstieg - und somit das Gegenteil von seinem Vorgänger - fabriziert, zum anderen vor allem aber, weil Dolby mit seiner aggressiven Lizenzpolitik in kürzester Zeit die höchste Verbreitung aller Dolby B-Nachfolger fand.
Ähm...noch was ?
Wenn ich wieder zuhause bin, mach ich mal wieder ein Video. Beim Nakamichi 680ZX kann man die Anzeigecharakteristik umschalten - und aufgrund der geradezu obszönen Auflösung der FL-Anzeige, die in der Hifi-Technik ohne jede Entsprechung ist, kann man den Unterschied besonders gut erkennen.
Diese Sorte Instrumente findet man sonst nur in Meßinstrumenten, Mischpultkanälen der Highend-Klasse und in Nakamichis 1000ZXL - und das war's. Schon der Nachfolger 682ZX mußte mit einem abgespeckten Instrument auskommen, das auf die VU-Umschaltung und die Einzelansteuerung zugunsten zusammengefaßter Segmente auskommen mußte.
Dafür wird es dann drei Beispiele geben, die das oben Gesagte deutlich illustrieren werden: Sprache, 70er-Jahre Schallplatte und eine aktuelle Produktion von CD.
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Spok, well written
ich überlege gerade ob ich meinem 480er Naka doch noch ein richtiges Einstellen gönne.
ist ja bisher nicht über das hier rausgekommen.
wurde aber auch nr zum Abhören der vorhanden alten Aufnahmen genutzt.
VG Peter
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover
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Spok, da haste Dich aber mal wieder mächtig ins Zeug geschmissen, danke!
Natürlich habe ich nichts hinzuzufügen, außer: Regelmäßig entmagnetisieren!
Schönen dritten Advent Euch allen!
Gruß
Malte
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• spocintosh
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Spoc: Vielen Dank für den äußerst aufschlussreichen Beitrag - ich war und bin Kassettendeck-Fan, nicht zuletzt wegen der Anzeigeinstrumente, die die Musik sichtbar und damit auch zu einem visuellen Erlebnis machen.
Versuche auch immer, den Bereich zwischen zuwenig und zuviel zu treffen...
Werde bei der nächsten Aufnahme sicher an Dich denken - auch wenn meine Decks bei weitem nicht so sophisticated sind wie ein Nakamichi.
LG; Ivo
Pult ist Kult - und Tool ist cool...
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• spocintosh
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Hello spocintosh,
auch, wenn meine Tape-Zeiten schon 20 Jahre zurückliegen, und ich nicht vorhabe, die Dinger auch noch zu sammeln:
Ganz...Großes...Kino!
Ich habe Basics gelernt, die ich damals hätte wissen sollen...
Sehr gut erläutert, vor allem das Wesentliche auf den Punkt gebracht, und kurz mal mit dem Halbwissen einer ganzen Generation aufgeräumt:
spocintosh schrieb:... VU (Durchnittswert) und Peak (Spitzenwert) sind zwei verschiedene Anzeigecharakteristiken...
..., daß früher derjenige, der am höchsten ausgesteuert hat, auch irgendwie den Längsten hatte.
Das ist nur leider Quatsch. ...
... Dolby B's Ruf des Höhenkillers hat in erster Linie den Grund der zu schlechten Decks...
Dank dafür!
Jens
Übrigens: Permanente Provokation ist ein Zeichen der Unzufriedenheit mit der eigenen Bedeutungslosigkeit...
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Thanks Spoc
Das bestätigt meine Erfahrungen, die ich nie so gut in Worte hätte fassen können.
Ausgesteuert hab ich immer nach Gehör, deshalb waren mir 3 Köpfe wichtiger als jegliches Dolby, etc.
Gruß Jürgen
Die Kunst des Fliegens besteht darin, sich auf den Boden zu schmeissen und diesen zu verfehlen. ( Douglas Adams ) ...
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Der Spoc nu wieder
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• spocintosh
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Sehr interessante Ausführungen....Jetzt versteh ich wenigtens mal die in meinem JVC KD-A66 vorhandene VU-Zeiger und Peak-LED Anzeige etwas besser. Ich kannte vorher nur die Balkenanzeige (z.B. meinem Sony TC-K890ES). Einmessen zumindest kann das JVC, nur einen dritten Tonkopf (Hinterband) hat es nicht. Dafür ANRS anstatt Dolby B. Meine Dolby B Cassetten hören sich damit allerdings nicht irgendwie problematisch an, wie sich das JVC insgesamt m.E. recht ordentlich macht....
VG Martin
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• spocintosh
Hallo allerseits,
hier mal eine maxell-cassette, die mir mein Schwager bei seinem letzten Besuch in Japan als kleines Mitbringsel mitgebracht hat.
Bis dann.....
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ach, hab ich auch noch, allerdings ein paar Meter weniger.
Wie klingt sie denn?
Gruß
Malte
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