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Quelle W643 Röhrenradio schlechter UKW Empfang
#26
das schlimmste ist eigentlich geschafft.
du hast den fehler, das er in bestimmten bereichen nichts emfängt, erfolgreich ohne den
tunerblock zerlegen zu müssen, beseitigt.
der rest ist zwar auch nicht ganz ohne aber machbar.
jetzt aufzugeben/abzubrechen wäre wirklich sinnfrei.
die erfolgreiche Rettung ist doch schon in der Endphase.

gruß onkyo-boy

PS: solltest du an den abgleich rangehen, die filter evtl mit nem fön vorher vorsichtig erwärmen.
die kerne sind evtl mit einem wachs fixiert den du vorher erweichen solltest.
das spart kraft und schont die abgleichstifte.
keinesfalls mit einem kleinen Schraubendreher reinstechen und kräftig drehen,
das zerstört die köpfe aus Plastik.
ich habe zwar noch welche da aber .......
Immer mit der ruhe und dann mit Kraft !  Oldie Floet Raucher
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#27
OK danke für's Mutmachen. Dann werd' ich mal ich mir mal das SM genau zu Gemüte führen, damit ich sehe wie der Abgleich gemacht wird. Die Kerne haben so wie es aussieht kein Wachs drauf.
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
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#28
Nur wenn das Arretierungswachs auf den Filterkernen nicht zu sehen ist und die Kerne sich drehen lassen, war schon einer dran. Die feste Wachsschicht läßt sich ohne Erwärmen vorsichtig mit nem kleinen Schraubenzieher stückweise abtragen. Dann den Kern zuerst ne halbe Umdrehung eindrehen und nochmals Wachsreste entfernen. Bevor aber an den Kernen gedreht wird, sollten andere Ursachen für die Empfangsschwäche wie z.B. unzureichende Spannungen, gestorbene Kondensatoren und taube Röhren ausgeschlossen werden. Ohne Erfahrung, Abgleichsender und Oszilloskop ist auch nicht zu empfehlen, Kerne zu drehen. Die verbauten Kombifilter enthalten auch die Schwingkreise der ZF für den AM-Empfang, die bei dem Problem nicht angefaßt werden müssen.
[Bild: icon_e_sad.gif]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Gorm für diesen Beitrag:
  • winix
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#29
Man kann es nicht oft genug sagen:

Lasst die Finger von den Spulenkernen!!!

Da ist nichts zu holen. Die Spulen, in denen diese Kerne sitzen, altern nicht. Die Kerne sind einzig und allein dazu da, das Gerät im Werk abzugleichen und nach einem eventuellen Austausch der Kondensatoren dieser Kreise nachzugleichen. Dazu braucht man die Abgleichanweisung des Herstellers, Messgeräte und viel Erfahrung.

Ja, wenn man an den Kernen dreht, wird der Empfang teilweise 'besser', oder es scheint jedenfalls so. Stimmt aber nicht. Die Kreise werden nicht mal eben so auf Maximum justiert, sondern so, dass die gewünschte Durchlasskurve erreicht wird. Diese Einstellpunkte stimmen nicht überein.

Dabei lassen sich diese alten Radios so schön leicht reparieren, weil sie vergleichsweise einfach aufgebaut sind. Vorab noch: in Röhrenradios treten Spannungen auf, die bis zu 400 Volt erreichen können und auch Stunden nach dem Ausschalten noch in den Kondensatoren 'stecken'.

Es gibt in er Regel nur drei Elkos im ganzen Radio: den Siebelko, den Elko am Ratiodetektor und den Elko an der Kathode der Endröhre. Die sollte man im Zweifelsfall tauschen, aber unbedingt die Spannungsfestigkeit beachten. Achtung: der Ratioelko liegt mit + an Masse! Anleitungen zum Umgang mit den übrigen Kondensatoren gibt es im weiter unten verlinkten Dampfradioforum.

Eine große Hilfe ist ein Prüfröhrensatz. Die meisten Radios der 50er und 60er Jahre haben die übliche Standardbestückung: ECC85, ECH81, EF89, EABC80 und EL84, dazu das magische Band oder Auge. Damit lässt sich schnell und einfach austesten, ob eine Röhre des Geräts taub oder defekt ist. Verschiedenen Händler bieten geprüfte Gebrauchtröhren an, die dafür völlig ausreichen.

Sog. Gebissradios, also die mit einem Tastensatz zur Umschaltung der Wellenbereiche, haben nach all den Jahren häufig Kontaktprobleme. Wer das Radio für alle Zeiten ruinieren will, flutet diesen Tastensatz erst einmal gründlich mit Kontakt 60. Häufig hilft stattdessen bereits eine Runde Tastengymnastik, eventuell unter Zugabe von etwas Tunerspray (Kontakt 600, i.W. Sechshundert) oder Teslanol. Wie immer gilt hier: weniger ist mehr! Auch dort, wo die Stifte der Röhren den Kontakt im Sockel berühren, oxidiert es gern. Wenn es beim leichten Wackeln an der Röhre (Vorsicht, heiß!) im Lautsprecher vernehmlich kracht und die Stifte der herausgezogenen Röhre schön schwarz sind, hilft ein Glaspinsel.

Die erste Überprüfung sollte anschließend darin bestehen, nachzumessen, ob alle Gleichspannungen an den Röhrenanschlüssen stimmen. Die sind gewöhnlich im Schaltbild angegeben. Wenn nicht, helfen die Angaben einschlägiger Websites oder die RöTaTa. Hoch- oder niederohmig gewordene Widerstände und undichte Kondensatoren fallen dabei auf und werden ersetzt. Wenn die Spannungen alle stimmen und der Empfang immer noch nicht in Ordnung ist, sind die Möglichkeiten des Anfängers gewöhnlich erschöpft. Aber auch da ist noch nicht alles verloren.

Spätestens dann meldet man sich beim Dampfradioforum an. Hier werden Sie geholfen. Da gibt es Mitglieder, die wahre Schätze an Schaltunterlagen horten, Mitglied holger66 hat ein eBook als allgemeine Reparaturanleitung erstellt, und alle helfen gern und bereitwillig. Man sollte überhaupt erst einmal dort nachfragen, ob das zu reparierende Gerät bekannte Tücken hat oder andere Dinge beachtet werden müssen. Sog. Allstromgeräte, die bis etwa Mitte der 50er Jahre gebaut wurden, haben, jenachdem wie herum der Netzstecker in der Dose steckt, die volle Netzspannung auf dem Chassis!!!

Aber lasst um Himmels Willen die Finger von den Spulenkernen, wenn Ihr nicht genau wisst, was Ihr tut!

Ralf
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • Pitter, winix
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#30
Hi Ralf

danke für die Infos. Dann werd' ich mal das alles was du beschrieben hast tun, und dann sehen wir weiter. Einen geprüften Röhrensatz bekomme ich nächste Woche, bis dahin werd' mal alle Spannungen kontrollieren.

Viele Grüße

Sascha
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
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#31
Moin,
wenn aber wie hier der Verdacht besteht, dass schon mal an den Filtern herumgedreht wurde, muss zumindest der Abgleich aber ueberprueft werden.
Gluecklicherweise ist bei den DDR-Filtern meist nicht die Gefahr gegeben, dass man Ferritkerne ausbricht, sie stecken hier in einem Kunststoff-Schraubkopf.
Ansonsten gilt das Gesagte: Nicht an den Filtern schrauben, solange nicht feststeht, dass es dafuer Bedarf gibt. In der Regel sind die ZF-Filter sehr abgleichstabil.
Vor einem Abgleich, bzw. seiner Ueberpruefung, muss sichergestellt sein, dass das Geraet ansonsten in Ordnung ist.

Was ich aber machen wuerde und nichts davon gelesen habe: Zumindest um die Endroehre lungern zwei broeselige Papierkondensatoren herum, tauschen (alle Papierkondensatoren tauschen, es scheint davon nicht viele zu geben). Wenn der Netzbrumm normal ist (ein leichtes Brummen im Lautsprecher), kann der Lade- und Siebkondensator erstmal bleiben. Der Katodenelko der Endroehre und der Ratioelko sollten wie schon erwaehnt, getauscht werden. Gerade bei defektem Ratioelko kann der beschriebene Fehler auftreten. Der Katodenelko der Endroehre darf auch die doppelte Kapazitaet haben. Nur, wenn er einen ungewoehnlich kleinen Wert hat, wurde das mit Absicht gemacht und nicht nach Mindesterfordernis gewaehlt. Die 50pF, die in der Stueckliste genannt sind, sind natuerlich ein Druckfehler, 50p sind an dieser Stelle absolut wirkungslos. Gemeint sind 50µ, gewaehlt fuer Ersatz 100µ.
Zur Verbesserung der HF-Eigenschaften kann man dem Ratioelko noch 22nF parallel schalten. Der wird dann die ZF-Reste am Elko kurzschliessen, was auch den Gleichrichterwirkungsgrad erhoeht(*). Zusaetzlich zu den genannten Elkos gibt es noch C55 (5µ/350V). Er siebt die Betriebsspannung der NF-Triode. Auch ersetzen; da die Spannung an ihm nicht brummfrei genug sein kann und moderne Elkos kleiner als ihre Vorfahren sind, gleich 10µ einsetzen.
Wegen der Verwendung einer Gleichrichterroehre koennen im Netzteil keine grosseren Kondensatoren verwendet werden. Fuer diese Roehre sind 50µF zugelassen.
Wenn man schon mal dran ist, die Fassungen der Roehren auf der Platine nachloeten. Besonders die Endroehre schiebt viel Waerme in die Fassung und damit Platine.

Im Schaltbild des Saalburg gibt es noch einen Fehler, die Anode der Endroehre liegt garantiert nicht an Masse ;-)

(*) In vielen Industrieschaltungen findet man hier schon 10-22nF)

73
Peter
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  • Onkyo-Boy, setzi
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#32
Noch ein Buchtipp mit zugehöriger Website:

http://www.50er-radios.de/
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  • setzi
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