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Seltsamer Fehler im Netzteil Revox A77
#1
Hallo!
Brauche Eure Hilfe. hab hier eine A77 MkIV mit defektem Netzteil und saublödem Fehler.
Der Kunde bzw sein Vorbesitzer hat das Gerät "revidiert" und ziemlichen Murks verbrochen. Abgesehen von falsch gepolten Kondensatoren und Lötbrücken
funktioniert die 21V Spannungsversornung nicht:
[Bild: A77-NT.png]
Im obigen Schaltbild wurde der Q101 vom Vorbesitzer durch einen BC560 ersetzt und angeblich "seither" liefert das Netzteil unter Last  (200mA) nur mehr 9V.
Ohne Last stehen an ED2 -21 V (gemessen gegen ED1) an, die sich auch mit P106 einigermaßen einregeln lassen. 
Es wurde der Q101 von mir gegen einen BC157 ohne Erfolg getauscht. An der Basis von Q101 erreiche ich nur etwa -7bis -9V (gemessen gegen ED1) statt ~-10V.
Auch am Schleifer von P106 sind keine höheren Werte einstellbar.
Entferne ich Q101 lassen sich via P106 Werte zw. -7 und -13,5V einstellen. Sowie ein Transistor Q101 eingesetzt ist, bricht die Spannung (auch an den) Fuß- und Endpunkten von P106 ein, umso mehr, je nachdem wo sich der Schleifer befindet. Leider habe ich keinen BC177 hier um die Verhaltensweise mit der Originalbestückung zu testen. Am Emitter von Q101 stehen etwa -9V. Die Differenz von -12V zur Ausgangsspannung von -21V.
Q102 worde auch schon gegen verschiedene Typen getauscht. Am C101 stehen stabile 30V. Gleichrichter wurde getauscht. Alle beiden Dioden durchgemessen bzw. getauscht.  Flenne  An der Basis von Q101 stehen immer -8 bis -9V, relativ unabhängig von der Stellung des Reglers. Zu wenig um Q102 durchzuschalten. Widerstände wurden alle überprüft. C103 wurde auch getauscht. R107 wurde auch überprüft.
Irgendwie stehe ich nun an. Werde noch R107 tauschen und dann weiß ich auch nicht weiter.
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#2
Jetzt habe ich R107 getauscht und habe nun an der Basis von Q102 -20,5V. Allerdings bricht bei Last die Spannung weiterhin ein.
Q102 ist ein MJ15024. Ich denke, der passt da nicht und zieht zu viel Basisstrom bzw. der BC177 aka BC547 ist dafür zu schwach.
Jetzt kommt ein BD121 zum Einsatz.
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#3
Nein, Q102 zieht mehr Strom in seine Basis, wenn mehr Ausgangsstrom fließt. Wenn die Ausgangsspannung bei Last zusammenbricht, regelt Q102 nicht.
Q101 soll den Strom vom Spannungsteiler zu Q102 um seine Stromverstärkung reduzieren und macht den Soll-Ist-Vergleich, indem seine Emitterspannung festgehalten wird.
Mach mal D103 raus und miß die Spannungen an Q101 sowie UBQ101, wenn P106 verstellt wird. Wenn letztere sich ändert, muß sich auch die Ausgangsspannung ändern.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#4
gelöscht. Nach Ersatz von R107 nicht mehr relevant.
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#5
Kann das sein, das die Stromverstärkung des Längstransistors zu gering ist?
Oder war das Original ein Darlingtontyp.

Gruß Manfred
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#6
(26.06.2020, 10:18)windpeter schrieb: Kann das sein, das die Stromverstärkung des Längstransistors zu gering ist?
Oder war das Original ein Darlingtontyp.

Gruß Manfred
Genau, das denke ich.Unter Last sinkt die Spannung an der Basis der Längstransisors Q102 von -21,8 auf -20,5V. d. h. der Transistor sperrt und die Ausgangsspannung sinkt von -21V auf -15V.
Die 15V sind das, was über R107 kommt. D103 ist raus, ohne Änderung.
Jetzt warte ich auf den BD121.
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#7
(26.06.2020, 10:09)gogosch schrieb: Die Regelung der Ausgangsspannung funktioniert wenn man P106 verstellt. Allerdings bricht bei Last die Spannung an der Basis von Q102 von -20,5V auf -15V ein. Ohne Last kann ich an der Basis von Q102 Spannungen von -20 bis -24V einstellen.

Hm, dann funktioniert die Spannungsstellung, die -regelung aber nicht.
Bleibt die Emitterspannung Q101 unter Last bei 12V?

Der sdt9201 ist kein Darlington und hat eine Stromverstärkung von ca. 38 https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_sdt9201.html
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#8
Unter Last sinkt die Spannung am Emitter von Q101 von 12V auf ~7V
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#9
Zitat:die Ausgangsspannung sinkt von -21V auf -15V.

(26.06.2020, 10:44)gogosch schrieb: Unter Last sinkt die Spannung am Emitter von Q101 von 12V auf ~7V

Die Z-Diode sollte die 12V auch noch bei 15V Asugangsspannung halten. Entweder die oder der R103 haben ein Problem.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#10
Ich warte mal auf den Ersatztransistor BD121.
Ich stelle mir die Ursache so vor (Conclusio):
Spannung bricht ein. Der Vorbesitzer erneuert den Längstransistor mit einem ungeeigneten Typen. Aber in Wirklichkeit ist der R107 defekt. Mit dem Ohmmeter messe ich genau 1K. Unter Last steigt der Widerstand bis 3K an. Natürlich bricht dann alles dahinter zusammen. Mit dem "alten" defekten R107 hatte ich nur 3 bis 5V bei einer Last von 1K an den 21V. Jetzt sind es 15V. Das entspricht genau dem Spannungsabfall via R107. Der Regeltransisor Q102 verhält sich weiterhin als "nicht vorhanden und gesperrt. So what?
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#11
Zwar kann auch so ein Leistungstransistor eigenartiges Verhalten zeigen, wenn er defekt ist, aber der MJXXXX ist nicht ungeeignet. Ein 2n3055 sollte eigentlich auch funktionieren. Sollte in jeder KÜTI Schublade liegen.

So viele in Frage kommende Bauteile sind in der Schaltung ja nicht vorhanden. Selbst im Blindflug sind alle Teile in 5 Minuten ausgetauscht Wink3
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#12
(26.06.2020, 13:01)scope schrieb: Zwar kann auch so ein Leistungstransistor eigenartiges Verhalten zeigen, wenn er defekt ist, aber der MJXXXX ist nicht ungeeignet. Ein 2n3055 sollte eigentlich auch funktionieren. Sollte in jeder KÜTI Schublade liegen.

So viele in Frage kommende Bauteile sind in der Schaltung ja nicht vorhanden. Selbst im Blindflug sind  alle Teile in 5 Minuten ausgetauscht Wink3
Genau das ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Hier lang rumzusuchen ist verschwendete Zeit.
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#13
Kann das sein das der Regeltransitor mit dem Collektor an Masse oder nicht anliegt?
Da gibt es ja gerade nach undurchsichtigen Austausch vielleicht Potentialprobleme.

Gruß Manfred
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#14
(26.06.2020, 12:19)gogosch schrieb: Ich stelle mir die Ursache so vor (Conclusio):
Spannung bricht ein. Der Vorbesitzer erneuert den Längstransistor mit einem ungeeigneten Typen. Aber in Wirklichkeit ist der R107 defekt. Mit dem Ohmmeter messe ich genau 1K. Unter Last steigt der Widerstand bis 3K an. Natürlich bricht dann alles dahinter zusammen. Mit dem "alten" defekten R107 hatte ich nur 3 bis 5V bei einer Last von 1K an den 21V. Jetzt sind es 15V. Das entspricht genau dem Spannungsabfall via R107. Der Regeltransisor Q102 verhält sich weiterhin als "nicht vorhanden und gesperrt. So what?

Nein, so ist das nicht. Die Schaltung funktioniert auch ohne R107 und Festwiderstände ändern ihre Werte bei Betriebstemperaturen nicht in solchen Bereichen.

Im Einschaltzustand baut sich die Gleichspannung über C101 auf. Diese Spannung teilt sich über R107, R104, P105, R104. Die Teilspannung an P105 steuert Q101 und dieser Q102 durch. Bei Erreichen der Z-Spannung wird an Q101 Ue festgehalten und Änderungen von Ub und ursächlich der Ausgangsspannung verringern die Durchsteuerung der Transistoren. Wenn Ue Q101 nicht fest auf der Z-Spannung hält, ist die Z-Diode oder der Widerstand kaputt oder die Z-Dioden-Schaltung falsch dimensioniert.
Erhellendes beispielsweise hier..

edit: Wenn Spannung zusammenbricht fließt für die Quelle mehr Strom als möglich. Wurde der Laststrom bestimmt? Wird Q102 warm? Ist also hinter dem NT alles ok?
Wenn aber die Ausgangspannung ihren Sollwert nicht erreicht, macht Q102 zu wenig auf. Erklärung oben.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#15
Ohne R107 geht gar nix! Schon ausprobiert. Ausgangsspannung faktisch 0
In Deinem Beispiel wird die Zenerstrecke von der unstabiliserte Seite gespeist. Dann funktioniert es.
Der R107 dient eigentlich nur zum Starten.
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