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Auf dem Prüfstand: EAR 834L
#1
Wie in scopes Vorstellung der Michaelson Austin TVP-X Vorstufe angekündigt, stelle ich hier nun meinen EAR 834L Röhrenvorverstärker vor, der mein derzeitiger "daily driver" ist. Der 834L ist eine reine Linestufe, ohne RIAA Entzerrer und wurde von Tim de Paravicini entwickelt. 
Ich hatte das Gerät bereits vor einiger Zeit mit neuen Röhren bestückt wobei ein defekter 450V Elko auffiel. 
Da man den Verstärker weitgehend zerlegen muss, um an die Lötseite zu gelangen habe ich gleich alle anderen Elkos mit getauscht, was bei insgesamt 7 Stück sehr überschaubar gewesen ist. 



[Bild: IMG-20201111-120259.jpg]




Hier ist der Übeltäter...

[Bild: IMG-20200625-205219.jpg]



Man muss so ziemlich alles zerlegen, um an die Lötseite zu kommen...

[Bild: IMG-20200625-205153.jpg]


Gekapseltes, blaues ALPS für die Lautstärke...

[Bild: IMG-20200625-193758.jpg]


Hier bereits mit neuen Elkos...

[Bild: IMG-20200625-215027.jpg]



Dieser Verstärker kommt meiner Vorliebe für KISS (Keep It Small and Simple) ziemlich nahe, die ganze "Magie" spielt sich auf dieser kleinen Platine mit den drei Doppeltrioden ab (hier noch mit altem Elko), die Platine links oben ist rein passiv und für die Lautstärke, Quellenwahl und Tape Monitor zuständig. Es gibt hier weder zahllose Schalter und Regler noch irgendwelche fancy Funktionen die ich eh nicht benötige, ja nichtmal eine Klangregelung ist hier vorhanden. VLNR: ECC82, ECC83, ECC82. 

[Bild: IMG-20201111-115327.jpg]


Wichtig (für mich) bei einem Pre: Quellen, Quellen, Quellen (ich bitte die ungenaue Ausrichtung der Muttern zu entschuldigen), zwei Ausgänge sind auch praktisch...

[Bild: IMG-20201111-115424.jpg]



Nach einiger Zeit stellte sich eine der neuen Röhren als defekt heraus, sie fiel durch starkes Rauschen und Störgeräusche sowie extreme Klopfempfindlichkeit auf. Bis die RMA abgewickelt ist, verrichtet dort die originale ECC82 in der Position V1 ihren Dienst. Beim feststellen des Fehlers war mir mein neues Setup zur Signalbeobachtung eine große Hilfe: Mein altes Hitachi 20MHz Oszi ist nun mit den Monitor /Trigger Out Buchsen des ATS-2 verbunden und ermöglicht es mir, die angelegten Signale in Echtzeit zu beobachten. 

[Bild: IMG-20201111-120048.jpg]



Nun aber zu den Messungen:



FFT, inputs shorted, bezogen auf 1Veff. Sehr geringer Rauschflur, kein Netzbrumm,  minimale Störungen aus der Gleichrichtung bei ca. -105dB wobei rechts minimalst schlechter ist. Das machen "solid state" Geräte auch nicht unbedingt besser. 

[Bild: 1-2.png]


FFT 1.5V in, 1V out. Wir sehen K2 bei etwa -65dB (0,056%), K3 bei -105dB (0.00056%), rechts auch hier minimal schlechter. Für ne Röhre ist das nicht übel. 

[Bild: 1.png]




Frequenzgang At1,5V in 1V out. Linear bis ca. 50kHz, eine leichte Anhebung im Tiefbassbereich. Perfekter Gleichlauf des Lautstärkereglers. 

[Bild: 1-3.png]



THD%N vs Frequenz, 1.5V in 75mV out, das ist der Sweet Spot. BW: 54kHz

[Bild: 1-4.png]




Crosstalk 1,5V in 75mV out. Bei hohen Frequenzen tut er sich etwas schwerer. 

[Bild: 1-5.png]



Und zum Abschluss noch SNR bei MOL wobei ich selbst mit 2VRMS am Eingang nicht mehr als 0.4% THD%N am Ausgang erreichen konnte. Der Lautstärkeregler ist hier am Endanschlag. 

Rch into Lch
[Bild: SNR-left-MOL.jpg]


Lch into Rch
[Bild: SNR-right-MOL.jpg]


Alles in allem ist das ein guter Röhrenvorverstärker, der sich elektrisch nicht allzu schlecht anstellt und mir noch viel Freude bereiten wird. 
Wenn jemand zufällig weiß, wie ich den Knopf für die Laustärke wieder schön golden bekomme bitte melden.
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#2
Hallo,
die Skalierung der "Rauschmessung" ist links mit "dBr" gekennzeichnet. Da wird ein Bezugswert benötigt. Besser dBV oder dBr mit Bezugswert (z.B. 1Veff). Vielleicht habe ich auch etwas übersehen.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
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#3
Hallo, wenn du die erste FFT meinst, dann ist die auf 1VRMS bezogen. Quasi die zweite FFT ohne input.
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#4
Die zweite meine ich...Das sind dann z.B. -90 dB .....bezogen auf was? Da also besser dBV nehmen.
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#5
Die FFT sind alle auf 1Veff bezogen, steht auch meistens dran...bei der obersten ohne Stimulus hab ich nicht an die Beschriftung gedacht. Ich stelle beim nächsten Mal die Skalierung besser auf dBV, dann gibt es keine Unklarheiten.
Edit: Oder schreibe den Bezug einfach dazu.
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#6
Du kannst die FFT in diesem Fall auch in dBr skalieren, wenn du vor der Messung 1V einspeist, und diese dann mit F4 als temporäre Referenz speicherst. in diesem Fall wird sich die Skalierung links nicht (!) verändern, wenn du von dBr auf dBV umschaltest. Möglicherweise WAR die gespeicherte Referenz ja auch zufällig 1V. (wir wissen es nicht) Wink3

Ansonsten wirst du sehen, dass die Skalierung (und die Cursor) abweichende Werte anzeigen. Je nachdem, wo die ref. gerade abgespeichert wurde. Bei dBV ist sie bekanntlich immer "ein Volt". Ich würde dir empfeglen, bei der Darstellung der Netzstörungen gleichzeitig 1V 1KHz einzuspeisen, und dann diese 1V mit F4 als Referenz zu verwenden.
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#7
Das mit den Bezögen und Skalierungen habe ich ja verstanden, die Fehler meiner ersten Messungen noch mit der Soundkarte mache ich nicht mehr. Manchmal sollte ich einfach besser darauf achten, die Graphen vernünftig zu beschriften.
Anmerkung zu THD&N vs Frequenz: Das ATS-2 kann ohne die "Performance DAC" Option nur bis 54kHz messen (Samplingrate 108kHz), d.h. K2 geht bis 27kHz und K3 nur noch bis 18kHz, diesen Nachteil hat man bei rein analogen Analyzern nicht.

PS: Ich habe die Beschriftung der ersten FFT um den Bezugspegel erweitert.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an RetroFelix für diesen Beitrag:
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