Dieses TapeDeck verweigert die Wiedergabe und soll - wenn möglich - reanimiert werden.
Ist von Pioneer, Modell CT-520:
Wurde 1981 hergestellt und hat damals um 600 DM gekostet.
Ist recht selten, da es wohl nur ein Jahr angeboten wurde.
Deckel runter und reingeschaut:
Das einmotorige Laufwerk:
Singlecapstan-Antrieb mit 2-Kopf Bestückung:
Das Deck hat Tipptasten und Logicsteuerung. Gesteuert wird das Laufwerk über 4 Plunger/Solenoid/Magnet-Zugschalter.
Feststellung der Probeme und Ermittlung der Ursachen.
Gerät lässt sich einschalten.
Umspulen (REW + FF) funzt problemlos.
Wiedergabe ist nicht möglich - nach Drücken der Play-Taste passiert nix.
Nun habe ich den Plunger für die Andruckrolle angeschubst - keine Reaktion.
Danach habe ich den Plunger für den Kopfschlitten angeschubst - Laufwerk geht in den Playmodus.
Kopfschlitten fährt hoch, Andruckrolle wird an die Capstanwelle gedrückt und die Wiedergabe beginnt.
Die Aussteuerungsanzeigen zappeln und an den Cinchbuchsen liegt Signal an:
Nun können alle Laufwerkfunktionen problemlos ausgeführt werden.
Wird die Case nach dem Durchlauf umgedreht, kann die Wiedergabe gestartet werden.
Wird die Case z.B. 30 Minuten nach dem Durchlauf umgedreht, ist keine Wiedergabe möglich (Gerät wurde nicht ausgeschaltet).
Nun muss wieder der Plunger für den Kopfschlitten angeschubst werden, dann läuft das Laufwerk wieder problemlos.
Aber warum werden die Plunger für Andruckrolle und Kopfschlitten nicht angezogen ?
Ist eventuell die Mechanik des Laufwerks schwergängig ?
Zur Kontrolle baute ich das Laufwerk aus.
Die Abdeckung der Casenklappe ließ sich nicht abnehmen. Ich musste den Frontrahmen abschrauben:
Die Haltenasen hat jemand abgebrochen und die Abdeckung mit Heißkleber fixiert.
Fünf Schrauben später konnte das Laufwerk rausgenommen werden:
Casenunterlage entfernt:
Umspulen läuft hier über Zahnräder.
Antrieb des rechten Bandwickel (bei Play) läuft über den Gummi-Idler.
Der sieht nicht mehr so gut aus und hat an einer Stelle Rissbildung:
Unterseite:
Hier sieht man das Zahnrad für die Kopfschlittenbewegung und den grauen Auslösehebel (wird vom Plunger bewegt).
Nun habe ich mit Öl und Fett die Beweglichkeit verbessert. Allerdings hatte ich dabei den Verdacht, dass es wohl nicht die Ursache des Problems ist. Denn wirklich schwergängig war hier nix.
Rückseite:
Links ist der Plunger für die Andruckrolle, rechts der Plunger für den Kopfschlitten.
Die Riemen wurden irgendwann erneuert und sind in Ordnung.
Die Andruckrolle ist nicht ausgehärtet und die Köpfe sehen auch noch gut aus:
Da das Laufwerk mit "Trick 17" läuft, wurden auch gleich ein paar Testcasen durchgeschleust.
Spiegelcase für Prüfung des Bandpfads:
Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist schlecht.
Hier stören mich besonders die Peaks, welche auch mal bis 0,4 % gehen.
Der TapeSpeed ist etwas zu langsam.
Auch wurde testweise eine Case mit Mucke durchgehört. Klanglich gar nicht schlecht.
Nun aber wieder zurück zum hauptsächlichen Problem.
Warum ist die Schachtel nur dann spielbereit, wenn der Kopfschlitten-Plunger angeschubst wird ?
Ist es ein elektrisches Problem ? Eventuell ein Problem der Logicsteuerung ?
Hier war ich nun erst mal völlig ratlos.
Das Service-Manual hatte ich zwischenzeitlich runtergeladen.
Also habe ich mir den Bereich um das Logic-IC und die Laufwerksteuerung angeschaut.
Auszug der Schaltung:
Die Vier Plunger hängen - wie ebenso der Capstanmotor - an der gleichen Versorgungsspannung.
Die beträgt bei diesem Deck unbelastet ca. 13,5 Volt - ok.
Beim Umspulen liegen ca. 10,7 Volt an - auch ok.
Bei Play (wenn es funzt) liegen ca. 11,8 Volt an - auch ok.
Bei Play (wenn es nicht funzt) liegen auch ca. 11,8 Volt an und nach ca. 4 Sekunden steigt die Spannung wieder auf die ürsprünglichen 13,5 Volt an. Vermutlich wird hier abgebrochen, da der Drehimpulsgeber kein entsprechendes Signal liefert (weil der rechte Bandwickel nicht dreht).
Wenn ich die Schaltung richtig interpretiere, werden alle vier Plunger vom Logic-IC über die NPN Transistoren Q601-Q603 (jeweils 2SC2060) an Masse gelegt.
Die Plunger habe ich ohmisch durchgemessen.
Die Plunger für das Umspulen haben jeweils 30 Ohm - dürfte vermutlich ok sein.
Die Plunger für Kopfschlitten und Andruckrolle haben unterschiedliche Werte.
Kopfschlitten-Plunger hat 60 Ohm, der Andruckrollen-Plunger hat 120 Ohm.
Hier bin ich nicht sicher, ob diese Werte ok sind ?
Viel mehr Sorge macht mir aber die Tatsache, dass die Laufwerksteuerung nach einmaligem Anschubsen des Kopfschlitten-Plungers ohne Probleme läuft. Das ist für mich derzeit unerklärlich - ist schon fast eine X-Akte.
Meine Elektronik-Kentnisse sind leider sehr begrenzt, was ich hier mal wieder feststellen muss.
Derartige Probleme hatte ich bisher noch nie und stehe daher momentan wie Ochs vor Berg.
Ich hoffe nun, dass es hier jemanden gibt, der da besser durchschaut und eventuell helfen kann ?
Oder jemand, der dieses Problem kennt und sogar die passende Lösung hat ?
Fortsetzung folgt (hoffentlich) ...
Gruß Bob.
Ist von Pioneer, Modell CT-520:
Wurde 1981 hergestellt und hat damals um 600 DM gekostet.
Ist recht selten, da es wohl nur ein Jahr angeboten wurde.
Deckel runter und reingeschaut:
Das einmotorige Laufwerk:
Singlecapstan-Antrieb mit 2-Kopf Bestückung:
Das Deck hat Tipptasten und Logicsteuerung. Gesteuert wird das Laufwerk über 4 Plunger/Solenoid/Magnet-Zugschalter.
Feststellung der Probeme und Ermittlung der Ursachen.
Gerät lässt sich einschalten.
Umspulen (REW + FF) funzt problemlos.
Wiedergabe ist nicht möglich - nach Drücken der Play-Taste passiert nix.
Nun habe ich den Plunger für die Andruckrolle angeschubst - keine Reaktion.
Danach habe ich den Plunger für den Kopfschlitten angeschubst - Laufwerk geht in den Playmodus.
Kopfschlitten fährt hoch, Andruckrolle wird an die Capstanwelle gedrückt und die Wiedergabe beginnt.
Die Aussteuerungsanzeigen zappeln und an den Cinchbuchsen liegt Signal an:
Nun können alle Laufwerkfunktionen problemlos ausgeführt werden.
Wird die Case nach dem Durchlauf umgedreht, kann die Wiedergabe gestartet werden.
Wird die Case z.B. 30 Minuten nach dem Durchlauf umgedreht, ist keine Wiedergabe möglich (Gerät wurde nicht ausgeschaltet).
Nun muss wieder der Plunger für den Kopfschlitten angeschubst werden, dann läuft das Laufwerk wieder problemlos.
Aber warum werden die Plunger für Andruckrolle und Kopfschlitten nicht angezogen ?
Ist eventuell die Mechanik des Laufwerks schwergängig ?
Zur Kontrolle baute ich das Laufwerk aus.
Die Abdeckung der Casenklappe ließ sich nicht abnehmen. Ich musste den Frontrahmen abschrauben:
Die Haltenasen hat jemand abgebrochen und die Abdeckung mit Heißkleber fixiert.
Fünf Schrauben später konnte das Laufwerk rausgenommen werden:
Casenunterlage entfernt:
Umspulen läuft hier über Zahnräder.
Antrieb des rechten Bandwickel (bei Play) läuft über den Gummi-Idler.
Der sieht nicht mehr so gut aus und hat an einer Stelle Rissbildung:
Unterseite:
Hier sieht man das Zahnrad für die Kopfschlittenbewegung und den grauen Auslösehebel (wird vom Plunger bewegt).
Nun habe ich mit Öl und Fett die Beweglichkeit verbessert. Allerdings hatte ich dabei den Verdacht, dass es wohl nicht die Ursache des Problems ist. Denn wirklich schwergängig war hier nix.
Rückseite:
Links ist der Plunger für die Andruckrolle, rechts der Plunger für den Kopfschlitten.
Die Riemen wurden irgendwann erneuert und sind in Ordnung.
Die Andruckrolle ist nicht ausgehärtet und die Köpfe sehen auch noch gut aus:
Da das Laufwerk mit "Trick 17" läuft, wurden auch gleich ein paar Testcasen durchgeschleust.
Spiegelcase für Prüfung des Bandpfads:
Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist schlecht.
Hier stören mich besonders die Peaks, welche auch mal bis 0,4 % gehen.
Der TapeSpeed ist etwas zu langsam.
Auch wurde testweise eine Case mit Mucke durchgehört. Klanglich gar nicht schlecht.
Nun aber wieder zurück zum hauptsächlichen Problem.
Warum ist die Schachtel nur dann spielbereit, wenn der Kopfschlitten-Plunger angeschubst wird ?
Ist es ein elektrisches Problem ? Eventuell ein Problem der Logicsteuerung ?
Hier war ich nun erst mal völlig ratlos.
Das Service-Manual hatte ich zwischenzeitlich runtergeladen.
Also habe ich mir den Bereich um das Logic-IC und die Laufwerksteuerung angeschaut.
Auszug der Schaltung:
Die Vier Plunger hängen - wie ebenso der Capstanmotor - an der gleichen Versorgungsspannung.
Die beträgt bei diesem Deck unbelastet ca. 13,5 Volt - ok.
Beim Umspulen liegen ca. 10,7 Volt an - auch ok.
Bei Play (wenn es funzt) liegen ca. 11,8 Volt an - auch ok.
Bei Play (wenn es nicht funzt) liegen auch ca. 11,8 Volt an und nach ca. 4 Sekunden steigt die Spannung wieder auf die ürsprünglichen 13,5 Volt an. Vermutlich wird hier abgebrochen, da der Drehimpulsgeber kein entsprechendes Signal liefert (weil der rechte Bandwickel nicht dreht).
Wenn ich die Schaltung richtig interpretiere, werden alle vier Plunger vom Logic-IC über die NPN Transistoren Q601-Q603 (jeweils 2SC2060) an Masse gelegt.
Die Plunger habe ich ohmisch durchgemessen.
Die Plunger für das Umspulen haben jeweils 30 Ohm - dürfte vermutlich ok sein.
Die Plunger für Kopfschlitten und Andruckrolle haben unterschiedliche Werte.
Kopfschlitten-Plunger hat 60 Ohm, der Andruckrollen-Plunger hat 120 Ohm.
Hier bin ich nicht sicher, ob diese Werte ok sind ?
Viel mehr Sorge macht mir aber die Tatsache, dass die Laufwerksteuerung nach einmaligem Anschubsen des Kopfschlitten-Plungers ohne Probleme läuft. Das ist für mich derzeit unerklärlich - ist schon fast eine X-Akte.
Meine Elektronik-Kentnisse sind leider sehr begrenzt, was ich hier mal wieder feststellen muss.
Derartige Probleme hatte ich bisher noch nie und stehe daher momentan wie Ochs vor Berg.
Ich hoffe nun, dass es hier jemanden gibt, der da besser durchschaut und eventuell helfen kann ?
Oder jemand, der dieses Problem kennt und sogar die passende Lösung hat ?
Fortsetzung folgt (hoffentlich) ...
Gruß Bob.