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Hallo,
seit ein paar Wochen besitze ich einen Yamaha A-960. Ich hab ihn als defekt ersteigert und anschließend repariert. Er hatte das typische Problem mit dem Power-Lämpchen, während er offen war wurden auch gleich mal alle Schalter zerlegt und gereinigt und der Entstörkondensator getauscht. Anschließend lief er auch wochenlang problemfrei und hat mir in Kombination mit meinem Fisher MT-6225 und Pioneer CS-A50 viel Freude bereitet.
Die Tage hatte ich aber komische Verzerrungen beim Platte hören. Die Verzerrungen wurden vor allem im Bassbereich sehr deutlich. Anfangs habe ich den Fehler bei der Nadel vermutet, schließlich ist am Fisher noch das Original Ortofon VMS20 EOS MkII dran und über die Spieldauer der Nadel ist mir nichts bekannt. Ausgiebige Nadelreinigung brachte mich nicht zum Erfolg, also hab ich ein Elac ESG 793 an meine Ersatzheadshell geschraubt und an den Dreher gehängt. Ergebnis: Gleiche Verzerrungen.
Anschließend mal die gleiche Musik per DAC über den AUX Eingang laufen lassen: alles in Ordnung. Wieder auf Platte geschaltet mit dem Ortofon System: Alles wieder gut.
Jetzt wunder mich was das gewesen sein könnte. Ich verdächtige momentan entweder den Phono Selector oder die Relais. Am Input Selector drehe ich normal nicht, der steht immer auf AUX und wenn ich Platte hören möchte benutze ich den Disc Direct Knopf. Ebenso ist bei mir Main Direct immer an.
Jemand eine Idee wie ich das genauer eingrenzen könnte?
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Heute ist das Problem wieder aufgetreten, interessanter Weise erst nach dem der Yamaha sich etwas warm gespielt hat. Die A Seite war noch absolut in Ordnung und ab der B-Seite hat es wieder angefangen. Um die Relais ausschließen zu können, habe ich diesmal Kopfhörer angeschlossen. Die Relais sind also in Ordnung. Mit Kopfhörern ist mir diesmal auch deutlich aufgefallen, dass nur der rechte Kanal betroffen ist. Links ist alles sauber. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass der rechte Kühlkörper recht warm wird, während es links deutlich kühler zu geht.
Könnten die Transistoren der Phono Stufe den Geist aufgeben? Mich erinnern die Verzerrungen an die Beschreibungen des Transistorgewitters beim Braun Regie 510 (wobei meiner dieses bisher nicht hatte).
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Hallo Friedrich (?)
Natürlich können Transistoren in der Phonostufe auch defekt sein, wenn es auch nicht besonders warscheinlich ist.
Ich würde mir den Phono Selector (SW-101) noch einmal vornehmen. Damit wird in der Phonostufe jede Menge umgeschaltet. Gegebenenfalls die Versorgungsspannungen der Phonostufe überprüfen.
Gruß Dirk
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Grüsse aus München
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Mani: Danke für den Hinweis. Den bösen Burschen auf der Netzteilplatine habe ich schon selbst getauscht. Hab den 50 cent Kondensator lieber selbst getauscht, statt ihn noch mal zu versenden. Die makellose Frontplatte dankt es mir
Dirk: Friedrich ist schon mein richtiger Name, passt also SW-101 würde ich eigentlich ausschließen, den habe ich komplett abgelötet, zerlegt und gereinigt. Der sah danach wieder schön glänzend aus. Sicherheitshalber habe ich noch mal per Kopfhörer abgehört ob ich ohne Musik und mit Volume auf 12 Geräusche höre beim betätigen, aber alles roger.
Dafür konnte ich die Verzerrungen jetzt reproduzieren. Nach dem Kaltstart fangen die Verzerrungen auf dem rechten Kanal etwa nach einer Plattenseite an. Wenn ich mir so den Schaltplan anschaue, klingen defekte Transen eigentlich am sinnvollsten oder übersehe ich irgendwas? Bin ja noch in der Lernphase was Verstärker betrifft
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Hallo Friedrich
O.K. Wenn Du den Schalter zerlegt und gereinigt hast, sollte dieser als Fehlerquelle ausscheiden. Da der Fehler erst nach einer gewissen Zeit auftritt, kannst Du eventuell gezielt die Bauteile in der Phonostufe mit Kältespray bearbeiten und schauen ob sich das Verhalten ändert.
Wenn Du Messgeräte zur Verfügung hast, könntest Du dann ein definiertes Eingangssignal (Generator) mit dem Oszilloskop verfolgen und so der defekten Stufe auf die Spur kommen.
Gruß Dirk
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Hallo Dirk,
einen Signalgenerator und Oszi besitze ich noch nicht, aber die Idee mit dem Kältespray ist klasse! Werd dann mal morgen bei großen C vorbeifahren und Abends versuchen den Übeltäter zu identifizieren. Ein Bericht kommt dann natürlich auch.
Gruß Friedrich
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Also, hat leider alles länger gedauert als gehofft.
Nachdem der Yamaha heute erst etwas schüchtern war und stundenlang nicht verzerrt hat, kams dann irgendwann doch. Nach einer Behandlung der TR110 und TR112 mit einem Stoß Kälte 75 waren die Verzerrungen weg und er spielt jetzt wieder seit 4 DLPs ohne Probleme
Laut dieser Online Vergleichsdatenbank für Transen sollten BC557 die passenden Ersatztypen für die 2SA999 sein. Ich werde wohl einfach alle 4 Stück austauschen, dann sollten auch beide Kanäle gleich bleiben.
Macht es Sinn, noch die Bauteile im direkten Umfeld zuuntersuchen? Hier mal der Ausschnitt aus dem SM:
Macht ein Austausch des Glimmerkondensators Sinn? Oder sind da Bauteile die geeigneter sind für eine genaue Untersuchung?
Gruß,
Friedrich
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Die Fehlerbeschreibung deutet auf einen Temperaturfehler hin. Kann an einem Transistor liegen, aber auch einer nicht funktionierenden Arbeitspunktstabilisierung. Bevor Bauelemente gewechselt werden, sollte das mit nem Fön oder ner Warmluftpistole nachvollzogen werden. Ach sollten alle Lötstellen im verdächtigen Bereich, sofern noch nicht passiert, überprüft und wenn möglich nachgelötet werden.Wenn die Lötstellen ausgeschlossen sind, sollten die statischen Werte beide Kanäle bei Erwärmung verglichen werden, um die Ursache einzugrenzen.
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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21.01.2013, 22:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.01.2013, 22:02 von friedrich86.)
Hallo Holger,
Mir wäre ehrlich gesagt nicht sehr wohl bei der Bearbeitung meines Yamaha mit einem Fön bei laufendem Betrieb. Die meisten der Transen auf der Phono Platine sind ja wirklich nur Cent Artikel, aber recht nah an den verdächtigen Transen sitzen auch die beiden 2SK146GR Mos-Fet Transen und für die habe ich keine Ersatztypen gefunden und ansonsten nur als NOS Ware in der Bucht für knapp 40€ das Paar.
Ist denn eine Änderung des Klangs zu erwarten durch den Tausch von 2SA999 zu BC557? Die 4 Transen habe ich zwar nicht da, aber ein Conrad liegt bei mir auf dem täglichen Weg und der knappe Euro tut jetzt nicht so weh. Im gleichen Abwasch wäre ja auch die Kontrolle der Lötstellen und eine Messung der Bauteile naheliegend.
Gruß,
Friedrich
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Hallo Friedrich,
Zitat:Ist denn eine Änderung des Klangs zu erwarten durch den Tausch von 2SA999 zu BC557?
Wenn das wirklich vergleichbare Trs sind, was soll den Klang ändern? Der Klang wird nur durch Arbeitspunktverschiebungen in den nichtlinearen Bereich oder Frequenzgangveränderungen der Schaltung verändert.
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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22.01.2013, 10:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2013, 10:38 von __diz__.)
Hallo Friedrich
Beim Austausch der Originaltypen durch BC557 unbedingt die Anschlussbelegung beachten. Die ist bei beiden unterschiedlich
Gruß Dirk
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08.07.2013, 22:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.07.2013, 22:39 von friedrich86.)
Nabend Männers
Dank Urlaubs konnte ich mich seit zwei Tagen wieder mal dem Yamaha widmen. Dank E-Schrotti habe ich letzte Woche ein Schlachtgerät mit funktionierender Phonostufe bekommen und jetzt auch mal verpflanzt. Ein paar Modifikationen waren notwendig, weil es sich um die Platine eines A-960II handelt. Grundsätzlich funktioniert jetzt auch fast alles wie es soll.
Mir ist beim testen jedoch ein konstantes Brummen aufgefallen. Bei Musik ist es nicht hörbar, aber ohne Last hört man es leicht auf den Lautsprechern und deutlich über Kopfhörer. Es geht übrigens über jegliche Eingänge und bleibt auch von der Lautstärke konstant, egal was man am Volume Poti macht. Hat jemand eine Vermutung?
Ach, das Relais hab ich übrigens auch getauscht. Bei der letzten Berliner Runde hat mir Armin ein passendes inkl. Adapterplatine verkauft. Ich würde ja spontan die Endstufensektion vermuten, weil es unabhängig von jeglichen Einstellungen in der Preamp ist.
PS: Wenn jemand Interesse an den Modifikationen der Phonoplatine hat, kann ich auch noch genauer drauf eingehen.
Edit: Ich war mal eben so frei und hab die Stromversorgung der Inputplatine getrennt und anschließend die Kiste angemacht. Das Brummen besteht weiterhin. Dürfte dann also von woanders kommen
Gruß,
Friedrich
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Das mit dem Brummen wie bei Dir hatte ich bei meinem Harman Kardon auch, es lag bei mir an den Siebelkos.
Nach dem Austausch war das Brummen weg.
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Hallo Sisko,
Sprichst du von den großen Ladeelkos?
Gruß,
Friedrich
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Genau, die großen China-Böller!
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Mir kam gestern noch die Idee alle bisherigen Änderungen am Mainboard zu überprüfen. Also altes Relais wieder rein und getestet. Hat natürlich nichts gebracht. Anschließend neues wieder rein, leicht angekohlte Lötstellen neugelötet, Ruhestrom und DC Offset eingestellt. Ergebnis: Brummt weiterhin leicht
Also bleibt wohl nur noch der Tausch der 4 Chinaböller als Option übrig. Ich denke ich ersetze dann einfach alle anderen Elkos im gleichen Abwasch mit
Morgen also erstmal eine Einkaufsliste erstellen. Für heute reichts mir, erst mal gemütlich grillen
Gruß,
Friedrich
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Hallo Friedrich
Falls es sich wirklich um Netzbrumm handelt (100 Hz) solltest Du erst einmal die Restwelligkeit (d.h. den Wechselspannungsanteil) auf den Betriebsspannungen überprüfen. Das kann man mit einem Multimeter (auf AC stellen), oder noch besser mit einem Osziloskop machen. Der Anteil der Wechselspannung sollte nicht größer als 5% der Betriebsspannung sein, also z.B. bei 50V Betriebsspannung nicht mehr als 2,5V Wechselspannungsanteil. Ansonsten sind die entsprechenden Siebelkos defekt, oder die Belastung der Betriebsspannung ist zu hoch (Schluß).
Gruß Dirk
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Hallo Dirk,
Wie messe ich denn den Wechselstromanteil mit dem MM? Einfach auf AC stellen und an den Messpunkten aus dem SM anlegen? Zeigt mir das MM dann nur den AC Teil an? Also z.B. dann 5% von den 54V die als DC anliegen sollten?
Gruß,
Friedrich
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Sollte so sein, besser noch der RMS Wert.
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Hallo Friedrich
Ja, das Multimeter auf Wechselspannungsmessung (AC) stellen und dort messen wo Du normalerweise auch die Gleichspannung misst. Das Multimeter zeigt Dir dann den Effektivwert der überlagerten Wechselspannung an. Besser geht so etwas natürlich mit einem Oszilloskop da Du hier dann auch die Kurvenform der Wechselspannung siehst.
Gruß Dirk
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Nabend Männers
Heute habe ich mich mal am Messen versucht. Ich bin da leider noch nicht so fit wie ihr und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Gemessen habe ich am Collector von TR331 wie im SM angeben um die Spannung zu überprüfen. Der rote Messstrang ging an den Transistor und der schwarze ans Chassis. Mein MM hat mir 54,6V DC angezeigt. Ist also absolut im Rahmen der 54.7V +-0.2V, die das SM vorgibt.
Anschließend habe ich den Aufbau so gelassen, den Verstärker kurz ausgemacht und mein MM auf AC bis 200V gestellt. Also Amp wieder an und ich kriege 119,7V angezeigt. Was sagt mir denn dieser Wert?
Ich hab letztens auch mal ein Oszi angeschafft, aber leider noch keinen Plan wie man es anständig benutzt So sehen die Graphen auf dem Oszi aus, die ich scharf kriegen konnte:
Gemessen wurde natürlich wieder am gleichen Punkt und das Oszi stand auf AC. Sagt mir das was brauchbares? Über weitere Hilfe und auch Aufklärung wäre ich sehr dankbar!
Gruß,
Friedrich
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16.07.2013, 09:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.07.2013, 11:09 von __diz__.)
Hallo Friedrich
Interessant wäre erstmal zu wissen auf welche Werte die im Bild markierten Schalter stehen, d.h. über welche Größe der von Dir gezeigten Kurve reden wir hier?
Gruß Dirk
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Hallo Friedrich
Noch etwas wichtiges!
Der A-960 hat ein primär getaktetes Schaltnetzteil welches n i c h t netzgetrennt ist!
Solltest Du darin mit deinem Oszilloskop etwas messen wollen, bitte unbedingt einen Trenntrafo (eigentlich immer) benutzen. Andernfalls kann es sein, dass Du bereits beim Anklemmen deines geerdeten Oszis einen handfesten Kurzschluss produzierst und das Schaltnetzteil in die ewigen Jagdgründe beförderst!
Gruß Dirk
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Hallo Dirk,
Die Einstellungen am Oszi habe ich wieder vergessen und leider auch nicht notiert Gehe ich die Tage also noch mal ran.
Einen Trenntrafo habe ich leider nicht und entsprechend auch ohne gemessen am Amp. Scheinbar ist es wohl gut, dass ich nicht während dem Betrieb mit dem Messtaster herumgestochert habe, sondern den Taster angebracht habe und erst anschließend den Verstärker gezündet hab... So könnte ich auch weiterhin messen, oder?
Gruß,
Friedrich
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