14.07.2010, 08:21
Hallo alle,
heute hatte ich mal wieder ein richtig schönes Gerät auf dem Tisch, welches ich deshalb hier mal vorstellen möchte.
Er stammt aus dem Jahr 1978, ein Jahr vor Beginn der "blauen" Ära bei Pioneer. In diesem Jahr hatten alle Pioneer-Verstärker nur Alu an der Front - einfach klassisch schön. Und einen hervorragend guten Ruf für ihren feinen Klang hatten diese Modelle auch schon damals - er hat sich bis heute gehalten.
Er ist erheblich übersichtlicher aufgebaut als sein Nachfolger SA-8800, der ein sehr unübersichtliches Netzteil mit Feldeffektransistoren und nur einer einzigen Zenerdiode vorzuweisen hat - dieses hat schon viele Techniker an den Rand der Verzweiflung gebracht. Der 8500II ist vorbildlich in Doppelmono aufgebaut (das bedeutet, er hat für jeden Kanal einen eigenen Netztrafo und zwei große Siebelekos), wie man hier sehr schön sehen kann.
Aber man kann ihn von allen Seiten betrachten: übersichtlich und sehr geradeaus konstruiert, gibt er einem keine Rätsel auf, zudem ist alles sehr servicefreundlich zugänglich.
Blick von unten
Und von oben
Dieses Exemplar benötigte zuerst einmal eine Reparatur der Endstufen, da die Differenzierstufen mit dem "berüchtigten" Doppeltransistor 2SA798 bestückt sind, der gerne mal spratzende Geräusche von sich gibt, besonders wenn er über 30 Dienstjahre hinter sich hat (hatte ich aber auch schon damals!) Dann mussten alle Schalter und Potis gründlich gereinigt und versiegelt werden, das Lautsprecherrelais wurde erneuert, ebenso die Power-Lampe.
Es wurden dann noch zwei zusätzliche funkenlöschende Kondensatoren am Netzschalter montiert, um das hässliche Krachen beim Abschalten zu unterbinden. Dann wurde das gesamte Gerät innen und aussen sorgfältig gereinigt, so dass es sich fast wie neu repräsentierte.
Der Besitzer des Gerätes hat sich zusätzlich statt der relativ einfachen Klemmen zum Anschließen der Lautsprecherkabel, Klemmen gewünscht, an denen wahlweise Bananenstecker, Gabelschuhe oder dicke Kabel befestigt werden können. Hierzu wurde eine passende Acrylplatte zugeschnitten, mit den nötigen Lochungen versehen und dann mit den vergoldeten LSAK-Klemmen bestückt - das Ganze dann statt der A-Klemme in der Rückwand montiert.
von innen
von außen
Das Aussengehäuse, hier in Blech ohne Holz, hatt wohl schon arg gelitten, weshalb der Besitzer begonnen hatte, es abzuschleifen. Sah aber wohl nicht besonders gut aus, so dass er den Plan aufgab und um eine neue Lackierung bat. Für einen gestandenen Autolackierer ist das kein Problem, die gehen da mit Ihrem Festool-Schleifer drüber, fillern das Ganze einige Male, bis alle Unebenheiten begradigt sind. Dann folgt eine Einbrenn-Farblackierung und als Abschluss noch eine Klarlack-Schutzlackierung. Dann sieht das Cover besser aus als 1978!
Nun kann sich das Gerät in jeder Hinsicht wieder sehen und hören lassen - und, da bin ich mir ganz sicher, ist auch besser als jeder heute neu erhältliche Verstärker bis 1000 Euro.
Schön, dass es nicht nur solche Geräte heute noch gibt, sondern auch, dass sich so viele Leute für diese alten Geräte so begeistern können!
heute hatte ich mal wieder ein richtig schönes Gerät auf dem Tisch, welches ich deshalb hier mal vorstellen möchte.
Er stammt aus dem Jahr 1978, ein Jahr vor Beginn der "blauen" Ära bei Pioneer. In diesem Jahr hatten alle Pioneer-Verstärker nur Alu an der Front - einfach klassisch schön. Und einen hervorragend guten Ruf für ihren feinen Klang hatten diese Modelle auch schon damals - er hat sich bis heute gehalten.
Er ist erheblich übersichtlicher aufgebaut als sein Nachfolger SA-8800, der ein sehr unübersichtliches Netzteil mit Feldeffektransistoren und nur einer einzigen Zenerdiode vorzuweisen hat - dieses hat schon viele Techniker an den Rand der Verzweiflung gebracht. Der 8500II ist vorbildlich in Doppelmono aufgebaut (das bedeutet, er hat für jeden Kanal einen eigenen Netztrafo und zwei große Siebelekos), wie man hier sehr schön sehen kann.
Aber man kann ihn von allen Seiten betrachten: übersichtlich und sehr geradeaus konstruiert, gibt er einem keine Rätsel auf, zudem ist alles sehr servicefreundlich zugänglich.
Blick von unten
Und von oben
Dieses Exemplar benötigte zuerst einmal eine Reparatur der Endstufen, da die Differenzierstufen mit dem "berüchtigten" Doppeltransistor 2SA798 bestückt sind, der gerne mal spratzende Geräusche von sich gibt, besonders wenn er über 30 Dienstjahre hinter sich hat (hatte ich aber auch schon damals!) Dann mussten alle Schalter und Potis gründlich gereinigt und versiegelt werden, das Lautsprecherrelais wurde erneuert, ebenso die Power-Lampe.
Es wurden dann noch zwei zusätzliche funkenlöschende Kondensatoren am Netzschalter montiert, um das hässliche Krachen beim Abschalten zu unterbinden. Dann wurde das gesamte Gerät innen und aussen sorgfältig gereinigt, so dass es sich fast wie neu repräsentierte.
Der Besitzer des Gerätes hat sich zusätzlich statt der relativ einfachen Klemmen zum Anschließen der Lautsprecherkabel, Klemmen gewünscht, an denen wahlweise Bananenstecker, Gabelschuhe oder dicke Kabel befestigt werden können. Hierzu wurde eine passende Acrylplatte zugeschnitten, mit den nötigen Lochungen versehen und dann mit den vergoldeten LSAK-Klemmen bestückt - das Ganze dann statt der A-Klemme in der Rückwand montiert.
von innen
von außen
Das Aussengehäuse, hier in Blech ohne Holz, hatt wohl schon arg gelitten, weshalb der Besitzer begonnen hatte, es abzuschleifen. Sah aber wohl nicht besonders gut aus, so dass er den Plan aufgab und um eine neue Lackierung bat. Für einen gestandenen Autolackierer ist das kein Problem, die gehen da mit Ihrem Festool-Schleifer drüber, fillern das Ganze einige Male, bis alle Unebenheiten begradigt sind. Dann folgt eine Einbrenn-Farblackierung und als Abschluss noch eine Klarlack-Schutzlackierung. Dann sieht das Cover besser aus als 1978!
Nun kann sich das Gerät in jeder Hinsicht wieder sehen und hören lassen - und, da bin ich mir ganz sicher, ist auch besser als jeder heute neu erhältliche Verstärker bis 1000 Euro.
Schön, dass es nicht nur solche Geräte heute noch gibt, sondern auch, dass sich so viele Leute für diese alten Geräte so begeistern können!