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Normale Version: GEMA. Einiges zur Erhellung der YouTube-Problematik.
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Kimi

Lol1Lol1Lol1

no*dice

Kackfrösche, hoffentlich bekommen sie einen verbraten.
So, das hier ist tatsächlich das Beste und Vollständigste, was ich zum Thema Musikklau bisher gelesen habe (daher auch sehr lang).

http://thetrichordist.wordpress.com/2012...onsidered/

Dieser Artikel wurde getriggert von diesem, den jeder von uns leicht nachvollziehen kann - spätestens jedoch, wenn wir unsere Kinder ansehen:

http://www.npr.org/blogs/allsongs/2012/0...begin-with

Nur auf den ersten Blick nicht eng am Thema YouTube/GEMA.

Aber eben doch: Nämlich eng daran, was der ausschlaggebende (und heute ob GEMAs himmelschreiendem PR-Unvermögen leicht vergessene) Grund des Versuchs ist, wenigstens dem mächtigsten und unverfrorensten aller Musikklauer, YouTube/Google, endlich mal einen fetten Stein in den Weg zu legen.

Besonders interessant allerdings, weil diesmal nicht nur die bereits bekannte Verbindung zu Google und Kim Schmitz geschlagen wird, die durchaus das Geld verdienen, das doch angeblich "heutzutage" keiner bezahlen will, weil es "unmodern" ist, sondern die Erweiterung auf die Netzprovider und Hard-/Softwarehersteller vorgenommen wird, denen auch bereitwillig viel Geld bezahlt wird - nur um das letzte Glied in der Kette, den Künstler, dann beklauen zu können.

Am interessantesten die Wendung zur moralischen Problematik, die sich allmählich dahingehend einschleicht, uns abzuverlangen, daß die Zeiten sich nunmal ändern und das Urheberrecht sich ihnen anzupassen hätte.

Bullshit.
Die Konzerne müssen kontrolliert werden, damit sie sich nicht über weltweit gesetzlich festgeschriebene Regularien hinwegsetzen, nur "weil sie es können" und dementsprechend natürlich auch tun.
Die weithin jedem bekannte Illegalität dieser Angebote muß ausgeweitet werden auf jeglichen Geldfluß, der sich daraus ergibt.
So würde eine Gefahr, die im Moment ausschließlich und sinnloserweise auf die Nutzergemeinde abgewälzt werden soll, endlich für diejenigen bestehen, die für sie verantwortlich sind: Filesharingdienste, Kreditkarten- und sonstige Cyberpaymentunternehmen, Netzbetreiber, Anzeigensggregatoren und nicht zuletzt die Anzeigen-Auftraggeber, sobald ihre Werbung auf illegalen Angeboten erscheint.
Das alles wäre nicht mal schwierig in der Ausführung, Zahlungen an Wikileaks konnten PayPal, VISA & Co. ja auch problemlos im Handumdrehen unterbinden.
Da fehlt einfach nur die Direktive - und meiner Meinung nach eigentlich nicht mal das. Die Illegalität ist schließlich unbestritten, allein am Durchsetzungswillen hapert es. Die GEMA ist tatsächlich der einsame Kämpfer auf weiter Flur und sollte zumindest dafür mit allen Kräften unterstützt werden.
Leider kämpft sie aus bestimmten (und für sie überlebensnotwendigen) Gründen mit heruntergelassenem Visier, so daß angesichts der mannigfaltigen Mißstände innerhalb ihrer feudalistischen Geschäftspraktiken und geradezu grotesker und fast täglich neuer Kommunikationskatastrophen (ich sag nur "Gema-Verdacht", "Geräteabgabe" und "Klarnamen-Meldezwang") kein normaler Mensch mehr auf ihrer Seite stehen mag.
Sie sollte Johnny Haeusler zum PR-Berater machen. Dummerweise müßte der dann erstmal anfangen, intern aufzuräumen, um sich nicht innert Sekunden dem berechtigten Vorwurf der Bigotterie auszusetzen.
Ein fast unlösbares Dilemma.

Zurück zu dem amerikanischen Beitrag
Nicht mal der von mir auch gern angeführte Hinweis auf die angebliche Öko-/FairTrade-/Verantwortungsrevolution fehlt dort:
Auf alles wird Rücksicht genommen, aufs Klima, auf Borkenkäfer in Startbahnplanungsgebieten, den Schadstoffausstoß, das Wollwaschmittel wird nur noch halb so hoch dosiert, im REWE wird keine Plastiktüte mehr genommen und selbstverständlich wird über den Proxy gesurft, damit der BND unsere Mails nicht mehr mitlesen kann...aber Geld für Musik bezahlen ist "überholt" und "unkomfortabel"...

"Unkomfortabel" ?? Der simple Loginvorgang bei iTunes, Beatport, Spotify/Simfy oder Amazon ?
Stört uns beim Kauf von Büchern, Kaffeepads, USB-Sticks oder neuen Staubsaugerbeuteln doch auch nicht.
Der verdammte einzige Unterschied ist, daß man die nicht von russischen Servern aus direkt auf die Festplatte laden kann, sonst würden wir's nämlich tun.
Und ich hab's satt, daß das immer angezweifelt wird.

Genau das und nichts anderes war der einzige Grund, warum es den bescheuerten Guy-Fawkes-Masken-Trägern passieren konnte, sich so weit zu entblöden, sich vor genau den falschen Karren zu spannen - nämlich den des verhaßten Kapitals: Weil es ihnen mitnichten um "die Freiheit" ging, sondern um ihre gecrackte Software, die Bequemlichkeit, sich vom sympathischen Milliardenkonzern Google komplettversorgen zu lassen und um die "günstigen" Musikdownloads.
Nur 5 Sekunden des Nachdenkens hätten geholfen, drauf zu kommen, wem sie eigentlich geschadet hatten, welche Sache sie torpedieren.

Sauinteressant ist der Artikel auch, weil von jemandem, der weiß, worüber er redet, auch was Zahlen und persönliche Schicksale betrifft.
Ich persönlich kenne dankenswerterweise niemanden, der sich schon umgebracht hätte, aber immerhin genügend, die schon mal drüber nachdenken - und vor allem nur noch ne Handvoll Leute, die noch tatsächlich ausschließlich von der Musik leben können. 99% machen inzwischen irgendwas anderes oder mindestens noch was Artfremdes zusätzlich. Und wenn es Auftritte in Castingshow-Jurys sind, Gastmoderationen auf Messen, Stadtfesten oder in Internetblogs und Onlinemagazinen.
Oder glaubt jemand ernsthaft, daß Dieter Bohlen, der immerhin nicht gerade am Hungertuch nagt, in so 'ner Show sitzen würde, wenn er durch Schaffung von "Content", wie es heute heißt, mehr Geld verdienen könnte ?

Der Weg zum Arbeitsamt ist einem Künstler, der aus behördlicher Sicht "nie gearbeitet" hat, leider verwehrt - das auszuführen würde hier an dieser Stelle allerdings zu weit führen.
Die beiden Alternativen sind a. Hungern und das Gesicht bewahren oder b. Ein-Euro-Job und sinnlose Bewerbungen schreiben für Arbeit, die man eh nie bekommen, spätestens aber nicht behalten könnte, nur um nicht in der allabendlichen Zahl in der Tagesschau aufzutauchen.
Die auf den ersten Blick nicht ersichtliche Gemeinsamkeit dabei: Beide Situationen sind einzig und allein dazu geeignet, den künstlerischen Output vollends zum Versiegen zu bringen, entweder durch Depression oder aufgrund mangelnder Zeit (mit sich anschließender Depression). Für einen Nicht-Künstler ist es schwer nachzuvollziehen, was es für die Seele bedeutet, sich mit dem Amtsschimmel befassen zu müssen.
Da ist es echt naheliegender, sich zuzusaufen oder umzubringen.

Der größte Angstgegner jedoch ist die Zeit, die bei uns "Rente" heißt. Ja genau, das, wo man dann Zeit hat, Kreuzfahrten zu unternehmen...haha.
Naja...daran wird am besten nicht gedacht, denn spätestens dann ist der naheliegendste Gedanke tatsächlich der an eine 38er. Und wahrscheinlich auch der Vernünftigste, denn selbst ein Einkauf bei ALDI erfordert irgendeinen monetären Hosentascheninhalt.

Brownie

Ist es damit gelöst, dass ich nur, also ausschliesslich, CDs kaufe?
Kaum.
Ein weiteres Problem unserer Zeit, das sich innerhalb weniger Jahre dramatisch zuspitzt, ohne dass vorher das Ausmass der Dimensionen klar zutage getreten wäre.
Ich empfehle dazu Hermann Kasacks Roman "Die Stadt hinter dem Strom", zum ersten Mal veröffentlicht 1946. Bisschen Abstraktion notwendig.

Bertram

Brownie

Danke, Spoc.

Freunde

Brownie

Eines muss ich aber dennoch zur Disposition stellen:
Wer ist ein Künstler?
Ich habe an einer "linken", das heisst: ziemlich linken, ziemlich renommierten Universität studiert. Wer sich damit auskennt, wird wissen, welche ich meine. Hier gab es aus meiner Sicht aber auch über die Massen viele weltfremde Schonraum-Schöngeister.

Ich habe vor einigen Tagen auf SWR1 ein tendenziell beeindruckendes Interview mit einem meiner verhasstesten "Künstler" gehört: Marius Müller-Westernhagen. Hätte ihm vorher keinen Knopf abgekauft. Kam leider recht authentisch rüber - wieso und warum, mag unwichtig sein. Wenn ich das als Kritiker sage, kann's vielleicht genügen. Es gibt irgendwie bisweilen innerhalb von wenigen Jahren keine gesicherten Erkenntnisse mehr über Sachverhalte, Tatsachen, Einrichtungen, öffentliche Meinungen usw.

Ich subsumiere das unter dem Thema "Kultur", das mir unter dem Diktat der globalen Geldwirtschaft - und um nichts anderes geht es weltweit - endlos zu kurz kommt. Und ich bin kein Elfenbeintürmler! Westernhagen ist für mich trotzdem irgendwie ein geistiger ... - und trotzdem einer speziellen Gattung zugehörig, die den Horizont der Menschheit ausdehnt.

Bertram
Muß wohl Altersweisheit sein.
Alternative 1: Er hat sich von seiner hübschen, talentierten und nicht von ihm großgezogenen Tochter mal erklären lassen wie die Musikwelt für die 99.9% der Künstler funktioniert, die nicht darüber nachdenken müssen, wie man die Millionen am besten anlegt.
Alternative 2: Er hat sich - vielleicht aus Langeweile in Hypnose - daran erinnert, wie er mal angefangen hat. Als nicht untalentierter Schauspieler. Immerhin auch eine Sorte Künstler.
Alternative 3: Er ist doch extrem clever und hat gleich gemerkt, daß das dämliche Künstlertum nix bringt und deshalb auf Unternehmer gemacht.

Kann man das irgendwo nachhören ?

Brownie

Keine Ahnung, Spoc; es ging um einen oder mehrere Vorträge vor geistiger Nachwuchs-Elite. Der Interwiewer war der spezielle Matthias Holtmann.
Ich gebe gerne zu, dass ich die Szene überhaupt nicht verfolge. Kann sein, dass ich mit vielem daneben liege; versuche aber immer, zu denken.

Soll ich mal recherchieren?

Bertram
Ach, keine Mühen...nur wenn's dir zufallen sollte.

Brownie

Was fällt einem heute schon zu?

Eine SMS vielleicht...
Erkenntnisgewinn=Arbeit, früher wie heute. Heut gibt's aber Brot und Spiele... gleichzeitig. 50 SMS gratis...
Also ich halte Google nicht für den größten Musikklauer, so weit man Musik überhaupt klauen kann. Google macht Musik erst bekannt und erfüllt schon längst die Rolle des Rundfunks viel besser, als der es jemals vermochte. Das stört natürlich die Majors, weil es ihr völlig veraltetes Geschäftsmodell obsolet macht. Die Menschheit wird sich trotz ihrer absurden Forderungen nicht mehr in die Steinzeit zurück katapultieren lassen.

Ach ja, von Kunst konnte man zu keiner Zeit leben. Das traf immer nur auf eine winzige Minderheit zu. Trotzdem wurde und wird immer weiter Kunst produziert. Das tut der Mensch eben nicht, um seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen.
Zitat:Die Koalition fordert die Gema auf, die Reform zu überdenken.

naja... "überdenken" kann man so einiges... da verzichtet man dann auf 5% und wenn die Gegenseite erklärt das sie damit auch nicht überleben kann tönt wie großzügig man doch war und schiebt den schwarzen Peter weiter.


Und Aufforderungen kann man ja auch prima ignorieren:

Zitat:Bereits Ende 2007 hatte die Enquetekommission des Deutschen Bundestags die Gema aufgefordert, ihre Tarifordnung zu reformieren. Beispielsweise fallen auch bei gemeinnützigen Veranstaltungen Gebühren an, etwa wenn auf einem Schul- oder Kindergartenfest Musik abgespielt wird. "Es kann doch nicht sein, dass das Ehrenamt durch die Gema-Gebühren in eine schwierige Situation gebracht wird", sagte Singhammer und forderte die Gema auf, diesen Punkt endlich umzusetzen.

solange die GEMA dazu nicht gezwungen wird ändert sich auch weiterhin nix
Ist ja auch erst fünf Jahre her ...

Kimi

Ich empfehle dieses Shirt :
GEMA kacken !
LOL
Kein gutes Urteil.
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