Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Frisch eingemessen und komplettiert, kann man mit ruhigem Gewissen die PR99 MKIII als neuwertig bezeichnen. 

Diese PR99 MKIII war übrigens mal eine Backup Maschine beim Radio in Düsseldorf, daher ist die wenig gelaufen, was man auch am Kopfspiegel von ca. 2 bis 2,5mm erkennen kann.

Ich bin letztens ja zufällig an eine B77 MK2 gekommen, bei der nach ein paar Minuten natürlich gleich ein Entstörer hochgegangen ist. Nun hab ich die Rifas ausgetauscht und auch gleich die 6 goldenen Frakos. Und natürlich die zerbröselte Andruckrolle ersetzt.
Ist das normal, dass sich der Capstanmotor gleich ab einschalten permanent dreht? Ich nehme an eher nicht. Wenigstens scheinen beide Geschwindigkeiten zu stimmen. Wiedergabe ist also möglich.
Was aber nicht geht ist die Aufnahme. Beide Kipphebel nach oben flackern die Lämpchen nur ganz kurz auf. Auf Druck auf die Aufnahmetaste kommt dann auch keine Reaktion.
Die Trimmpotis auf den Platinen sehen für mich als Laie eigentlich ganz gut aus, also nicht vergammelt oder so. Das Gerät ist wohl auch eins der Späteren (auf dem Aufkleber auf'm Bodenblech steht handschriftlich 12.7.90).
Hat jemand Tipps wo ich als erstes mal nachgucken sollte? 

(29.07.2021, 21:42)AsMaMaCh schrieb: [ -> ]Ist das normal, dass sich der Capstanmotor gleich ab einschalten permanent dreht?

Doch, ja, das gehört so

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(29.07.2021, 21:42)AsMaMaCh schrieb: [ -> ]auf dem Aufkleber auf'm Bodenblech steht handschriftlich 12.7.90).

Aehhhh....ich denke eher, das war das Datum des letzten Service / der letzten Einmessung.

Einmal öffnen und auf die Motoren schauen - da steht das Datum, wenn die nicht gewechselt worden sind, sollten beide Daten gleich sein.

VG Werner

zu dem Aufnahmeproblem: Die Kontakte der drei Kipphebel und die entsprechenden Bahnen auf der  Grundplatine müssen praktisch immer gereinigt werden, das kurze Flackern der LEDs beim Schalten spricht dafür. Wie das geht, wurde hier aber schon mehrfach beschrieben, z.B. hier

Es saß mal wieder ein DAU vor dem Gerät. Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass die Lampen leuchten sollen sobald die Kipphebel auf "On" stehen. Also bei tatsächlicher Aufnahme leuchten sie dann auch.
Allerdings war die Aufnahme nur auf einem Kanal und auch sehr leise und verzerrt. Also hab ich doch mal nach den Schaltern geschaut. Die sehen aber ganz gut aus:




Die Schleiffedern und die Kontaktfläche sind schön blank. Das unten ist nur ein Schatten der durch das Überbelichtete so ausschaut wie oxidiert. Bin dann trotzdem noch mit bisschen IPA drüber.

Nach wieder Zusammenbau dann aber: Kein Monitoring mehr möglich, d. h. ich höre nicht mehr was im Eingang kommt. Wiedergabe geht aber noch.
Also noch mal auseinander um zu schauen ob ich irgendwo einen Schalter nicht ganz richtig gesetzt hab. Liegt aber alles schön plan drin.
Dann wieder ein: Jetzt kann ich das rote Übersteuerungslämpchen des linken Kanals mit der Kopfhörer Lautstärke dimmen. Leuchtet aber permanent wenn auch nur ein klein bisschen aufgedreht ist. Monitoring geht weiterhin nicht und bei Wiedergabe bleibt der Kopfhörer jetzt auch stumm 

Kabel und Steckkarten hab ich zigmal überprüft ob alles am richtigen Platz sitzt 

Oh je, da ist aber einiges oberfaul - da muss wohl mal einer ran, der sich mit der B77 auskennt...per Ferndiagnose wird das schwierig...

Da muß ich Hans-Volker zustimmen: das Gerät braucht man auf dem Tisch, ansonsten wird das wohl nix.
Falls du mal in der Gegend um Nürnberg bist, könnte ich dir wohl helfen.

(30.07.2021, 17:08)AsMaMaCh schrieb: [ -> ]Kabel und Steckkarten hab ich zigmal überprüft ob alles am richtigen Platz sitzt 

Dann trotzdem noch zum zig +1 ten mal schauen: Es gibt an der B77 einen zusätzlichen freien Steckplatz, in den man eine der Karten falsch stecken kann.  Schaue bei montierter Abdeckplatte (die mit den Angaben zu den Trimmern) mal, ob Du hinter allen Löchern auch Trimmer siehst bzw. vergleiche die Positionen auf der Platte mit den Positionen der Trimmer auf den Karten.

(30.07.2021, 21:55)Baruse schrieb: [ -> ]Da muß ich Hans-Volker zustimmen: das Gerät braucht man auf dem Tisch, ansonsten wird das wohl nix.
Falls du mal in der Gegend um Nürnberg bist, könnte ich dir wohl helfen.

In der Ecke bin ich halt nur alle Jubeljahre mal, aber Danke!

(31.07.2021, 08:11)havox schrieb: [ -> ]

(30.07.2021, 17:08)AsMaMaCh schrieb: [ -> ]Kabel und Steckkarten hab ich zigmal überprüft ob alles am richtigen Platz sitzt 

Dann trotzdem noch zum zig +1 ten mal schauen: Es gibt an der B77 einen zusätzlichen freien Steckplatz, in den man eine der Karten falsch stecken kann.  Schaue bei montierter Abdeckplatte (die mit den Angaben zu den Trimmern) mal, ob Du hinter allen Löchern auch Trimmer siehst bzw. vergleiche die Positionen auf der Platte mit den Positionen der Trimmer auf den Karten.

Die stimmen leider 

Evtl. hast du die Kabel auf dem Audioverteilerboard falsch gesteckt. Ich notiere mir das immer auf dem Board selbst, wo was hingehört.

(31.07.2021, 10:06)hyberman schrieb: [ -> ]Evtl. hast du die Kabel auf dem Audioverteilerboard falsch gesteckt. Ich notiere mir das immer auf dem Board selbst, wo was hingehört.

Für Notizen bin ich zu faul, ich mach als nur schnell Fotos 
Ich werde das Ding bei Gelegenheit nochmals auseinander nehmen und abermals checken. Ich hoffe ja auch, dass es irgend sowas banales sein muss...

Kannst ja mal Urlaub an der Ostsee machen und bei der Gelegenheit in Kiel vorbeischauen 

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(31.07.2021, 10:34)AsMaMaCh schrieb: [ -> ]

(31.07.2021, 10:06)hyberman schrieb: [ -> ]Evtl. hast du die Kabel auf dem Audioverteilerboard falsch gesteckt. Ich notiere mir das immer auf dem Board selbst, wo was hingehört.

Für Notizen bin ich zu faul, ich mach als nur schnell Fotos 
Ich werde das Ding bei Gelegenheit nochmals auseinander nehmen und abermals checken. Ich hoffe ja auch, dass es irgend sowas banales sein muss...

Also - die Fehler haben ja alle mit dem Monitorverstärker zu tun, da hängt neben VU-Metern und den Übersteuerungs-LEDs nämlich auch der Kopfhörerausgang dran. Da also mal genau hinschauen.

Ich hab nun lediglich die Platine und Stecker in dem Bereich nochmals mehrfach aus- und eingesteckt:





Nun geht's wieder wie vorher auch, also da muss irgendwo ein Wackler/Kontakt zum Nachbarpin oder ähnliches sein.

Also ich kann sauber auspegeln etc. Aber die Aufnahme ist nach wie vor sehr leise und verzerrt und nur auf einem Kanal. Wenn ich das richtig verstehe ist daran die Record Amplifier-Platine und der Oscillator-Platine beteiligt. Und natürlich der Aufnahmekopf.
Nächster einfachster Schritt wäre wohl mal die Relais vom Oszillator versuchen zu reinigen, richtig?

P.S. Urlaub an der Ostsee wär mal was, klar! Aber das wird wohl noch dauern... 

Es lohnt sich, mal über die Pins der Steckkarten und der Stecker mit feinem Schleifpapier drüberzugehen - das sollte die Kontakte verbessern.
Und zuerst mal die Trimmer genauer begutachten. Wenn das die "Bröselpotis" sind, können die zwar einen  intakten Eindruck erwecken, aber womöglich trotzdem keinen guten Kontakt zwischen Schleifer und Bahn sicherstellen. Oft bricht der Schleifer schon ab, wenn man da gerade mal hintickt. Wenn bei Deiner Maschine die Ruwido-Pappdinger drin sind, müssen die eh raus, vorher lohnt auch keine Einmessung, wenn es dann mal soweit ist.

Bisher hatte ich noch kein Relais, was so starke Ausfälle erzeugt hätte, Trimmer aber jede Menge 

Die Relais lassen sich nicht zerstörungsfrei öffnen, die sind ringsum verklebt 
Sind etwas andere als die in deinem tollen Reparaturbericht.




Die 08/15-Trimmpotis hab ich klassisch mit K60/WL/K61 behandelt und dabei tüchtig hin- und hergedreht, ohne dass sie in Stücke gefallen sind. Anschließend natürlich wieder möglichst exakt in die Position gestellt wie sie waren.





Das ist natürlich auch entgegen meiner ersten Annahme kein Gerät aus späterer Produktion sondern der Gegenteil ist der Fall: Auf den Wickelmotoren steht 11/83. Ich nehme aber an, dass bei der letzten Einmessung, die dem Aufkleber nach 1990 stattgefunden hat, bereits viele Bauteile gewechselt wurden. So sind z.B. viele Rubycon-Elkos verbaut, die in der Originalbestückung glaub ich nicht drin waren.

ok, diese Potis sind nicht bruchgefährdet  .

Die Relais sollten aber zu öffnen sein. Ist nur schwierig im eingebauten Zustand. Ich zeig das gleich mal...




Das sind die, die ich kenne: bei dem einen Typ geht der Deckel bis auf eine Basis, beim anderen bis zum unteren Rand. Jeweils mit einer Messerspitze zu öffnen.

Oder sind Deine nochmal anders?

Hab meine dummerweise schon wieder eingelötet, aber die sind im Prinzip wie der Rechte auf deinem Foto. Nur ist da noch eine Wulst Kleber wie Epoxid oder so unten ringsum, sodass man nicht zwischen Deckel und Basis kommt 
Ließe sich vielleicht aufdremeln und wieder verkleben, hab jetzt aber mal Ersatz bestellt. Darauf kommt's jetzt auch nicht mehr an...
Wie macht sich denn ein kaputter Aufnahmekopf bemerkbar? Geht oder Geht nicht? Oder auch alles dazwischen?

Nachdem ich das geschrieben habe, habe ich den Kopf mal mit "Zoom" fotografiert, mit bloßem Auge hab ich immer gedacht sieht ganz okay aus... 
Oje! Ist da was zu retten? Wobei der Wiedergabekopf eigentlich genauso ausschaut aber zumindest ausreichend funktioniert.

Meine B77 Köpfe werden nur mit trockenen Lederstäbchen nach jedem Band gereinigt.




VG Werner

Also auf jeden Fall ist der einfach mal nur ziemlich verdreckt   Putz den mal (und die anderen Köpfe und die Bandführungen) mit Isoprop. Wenn die Flecken so nicht weggehen, dann mal mit dem Fingernagel kratzen...Der ist zwar schon gut bespielt, sollte vom Einschliff her aber noch problemlos funktionieren.

Einen defekten Revox-Kopf habe ich noch nie erlebt...und auch keinen bis zur Nichtfunktion abgenutzten...

Ich denke der Tipp mit dem über die Pins drüberschmirgeln hat's gebracht!!! 
Danke!

na, das hört sich ja gut an - freut mich sehr!

Es ist mal wieder Revox Zeit.

Gestern erst eine A77 MK II 2-Track mit schweizer Seriennummer komplett überholt, die mittlerweile neu eingemessen schon wieder perfekt aufspielt.

Heute habe ich mit einer A77 MK I 2-Track mit deutscher Seriennummer angefangen.

Erste Fehlerbilder:

Linker Wickelmotor dreht beim Spulen in die verkehrte Richtung, Bremsmagnet löst nicht immer zuverlässig, Tapespeed wird nicht mehr geregelt (Mickymaus-Effekt). 

Bevor es an die Überholung vom Audioteil geht, müssen erst diese Fehler beseitigt werden.

Laufwerksplatine überholt, Relais- und Sockelkontakte gereinigt.







Der 500µF Elko war total platt. 


Da die Wickelmotoren recht schlapp wirkten, habe ich die Motorkondensatoren auch erneuert.









Interessanterweise drehte der linke Wickelmotor immer noch in die verkehrte Richtung. Evtl. war da schon mal jemand bei, denn ein Relais wurde schon mal ausgetauscht. Vielleicht hat man dabei den Motor falsch verkabelt. Die MK I Laufwerksplatine wurde ab Werk etwas anders verkabelt. Daher habe ich die Verkabelung ab MK II hier angewendet. Damit dreht der Wickelmotor wieder korrekt und kraftvoll. 


Dann mal einen Blick auf die Capstanregelplatine.









Der blaue 25µF Elko ist schon gerissen und gemessen ist der auch platt.


Also alle Elkos + Rifa + Trimmer neu.









Der alte 1kOhm Trimmer verlor beim auslöten seinen Schleifkontakt. Aus Mangel an passenden Trimmern, habe ich einen 2,5kOhm Trimmer verbaut und entsprechend den Widerstand eingestellt. 

Platine wieder verbaut und schon spielt die A77 wieder mit korrekter Geschwindigkeit. Die Frequenz werde ich später für die beiden Geschwindigkeiten noch kontrollieren und ggfs. justieren.

Da alle Grundfunktionen, wie Spulen, Bremsen und Wiedergabe wieder hergestellt sind, kann es an die Überholung vom Netzteil und den Audiokarten gehen. 


Leider scheint das rechte VU-Meter defekt zu sein. 





Eine MK I läuft mir nicht alle Tage über den Weg. Auch gut zu erkennen an der festen linken Bandrolle und feststehendem Bandführungsbolzen. Ab der MK II wurde das geändert.

Super Sache   Ich suche auch immer noch einen VU- Meter die beiden die ich jetzt hier gekauft habe reagieren nicht. Obwohl ich die Magneten wieder angeklebt habe und die Zeiger frei schwingen.