Ich wach heute morgen auf, klick, nanu, kein Licht?
Oha, alles aus.
Seltsam...dass manchmal die Sicherung fliegt, wenn ich das Studio anschalte, kenn ich ja, aber dass das über Nacht passiert, wenn nichts passiert - das ist neu.
Ich also in den Keller, will den vermaledeiten Sicherungsautomat wieder anschalten...aber der ist gar nicht aus - es ist stattdessen der FI. Das hatte ich noch nie.
Der Versuch, den einfach wieder anzuschalten, schlägt fehl.
Das heißt, ich geh wieder hoch, weil ich bei FI als Erstes an Wasser denke und schau nach der Osmoseanlage unter der Spüle. Aber nee, die ist trocken.
Gut, dann kommt: Ich ziehe ALLE Stecker in der gesamten Bude, steck die einzeln wieder rein und finde raus, welches Gerät hier der Verursacher ist. Als Erstes die Osmoseanlage - alles in Ordnung.
Dann durch die Bude arbeiten und eins nach dem anderen wieder einstöpseln und anschalten...das dauert 'ne Weile, aber schließlich passiert's: FUMP - aha. Zum Anschalten bin ich erst gar nicht gekommen, das passiert direkt beim Einstöpseln.
Aufgeschraubt, in der Hoffnung, es wäre irgendwas Erhellendes zu sehen...aber leider nicht. Das sieht alles völlig normal aus, alle Sicherungen heil, nichts verschmort.
Noch die Trafowindungen durchgemessen, da gibt's keinen Schluss, die drei Spannungsregler messen sich auch unauffällig...hmm. Ok, ich glaub ich schreib mal ins Forum in die kurzen Fragen & Antworten, was ich jetzt als Nächstes mal schauen sollte.
Erst mal zwei Bilder machen, sowas mag das Forum.
Auf einmal...fump, duster. Während das immer noch aufgeschraubte Gerät vor mir liegt.
WTF????
Also dasselbe nochmal, und siehe da, wieder ist es eindeutig ein Gerät, das beim Einstecken schon den FI fliegen lässt...
Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass an einem Tag zwei Geräte einen derartig gleichartigen Fehler haben, liegt definitiv bei null. Es ist auch kein Gewitter oder sonst irgendwas auffällig.
Wieder zieh ich alle Geräte raus, jetzt, um die Verteilerbox und die Knürr-Leiste genauer zu untersuchen...Spannung ist insgesamt mal wieder 'n bisschen höher geworden, wir nähern uns in DE deutlich den 240VAC an. Ich achte da ja nicht dauernd drauf, aber 236V kannte ich noch nicht, bisher waren es immer so 232 - 234. Überprüfung mit einem der Multimeter ergibt 235.6V, egal.
Trotzdem muss das was anderes sein...nur was?
Bei solchen Gelegenheiten bekomm ich auch immer gleich einen Putzdrang, denn natürlich sind so Leitungen auf dem Boden immer eingestaubt. ich hol sowohl die Filterbox als auch die Knürr-Leiste raus, um sie gründlich zu reinigen und genauer zu untersuchen - obschon sie, allein angeschlossen, keinen Fehler auslösen.
Aber wieso eigentlich hab ich jetzt schmierige Finger ? Ähm, nee, die sind nass, sollten aber ja allenfalls staubig sein.
Wie jetz? Dann mach ich mal Licht hinter die ganze Apparatur und trau meinen Augen nicht.
Ist die Heizung etwa undicht? Jedenfalls sind da eindeutig kleine Pfützen unter dem Heizkörper - das find ich jetzt alles andere als beruhigend. Dann denk ich, dass es seltsam ist, dass die Pfützen über die gesamte Länge auftreten, aber dennoch einzeln sind. Ein Leck tritt doch nicht über die gesamte Länge auf und tropft in regelmäßigen Abständen? Ich schau an die Decke, ob's von oben kommt...aber nee, glücklicherweise nicht.
Ich glaub einfach nicht, dass die Heizung undicht ist - dafür ist das Auftreten der Nässe zu seltsam.
Ich hol mir nen Kaffee, um kurz aus der Situation auszusteigen, denn durch weiteres Anstarren komm ich ja nicht weiter. Also raus da und gleich nochmal wiederkommen, das hilft meist mehr. Und schau mir dabei den Stecker des zweiten als Verursacher identifizierten Gerätes an.
Der ist tatsächlich feucht. Gegenprobe in der Knürr-Leiste: Auch feucht.
Gut, das wär schon mal geklärt. Meine erste Assoziation zum FI, nämlich "Wasser" war richtig, wenn auch nicht von der Osmoseanlage: Die Leiste stand halb unter der Heizung, es hat also reingetropft und der FI getan, was er soll. Das ist gut.
Woher kommt das Wasser? Ich hol den Staubsauger, um die winterlichen Flusen unter der Heizung zu entfernen und gleich mal wischen zu können, da fällt mir nochmal auf, dass die Pfützen ca. alle 10cm auftreten. Und aus der Perspektive fällt mir noch etwas auf...was sich ebenfalls alle 10cm befindet:
Salzsteine - na klar! Und tatsächlich, die sind von unten pitschnass.
Wieder was gelernt, was mir auch hätte klar werden können, wenn ich nur mal drüber nachgedacht hätte:
Salzsteine, die man zu Weihnachten auf die warme Heizung legt, verhalten sich anders, wenn sie im Sommer nicht geheizt werden.
Da hilft auch die tödliche Jahrhundertgluthitze nicht, die uns gerade weitere drei Tage Dauerregen und damit ganz offensichtlich einen beträchtlichen Anteil Luftfeuchtigkeit beschert hat.
Der große Salzstein ist übrigens nicht nass, wieso auch immer. Wäre er das, wär die Sache heute nicht passiert, denn der steht da seit Jahren und ich hätte die Episode bereits früher mal gehabt.
Jetzt gehört's hier gar nicht mehr her, weil ich keine Frage mehr habe, aber ne lustige Story ist es dennoch, daher lass ich es hier, wo ich es angefangen habe.