Mal ungeplant was ganz anderes:
Grundig Stereomeister 300 Chassis aus einer Musiktruhe
mit ungenügender Empfindlichkeit auf UKW, krachenden Tasten und Potis ...
Röhrenbestückung: ECC85, ECH81, EAF801, EM87, ECC83, 2 Stück ECLL800
Die Endröhren sind mittlerweile sehr selten. Das Gerät besit einige in der Doku unten gut beschriebene Schaltungsbesonderheiten.
Das Gerät heißt zwar Stereomeister, der Stereodecoder war aber optional zu kaufen und ist in diesem Chassis nicht verbaut.
Besonderheit: Eine Druckplatte (ja, so nannte man zur Entstehungszeit eine gedruckte Leiterplatte in Deutschland) für das Gesamtgerät, damit effektive Fertigung, schaut unten aus, wie gestern gefertigt.
Oben aber ..., ausblasen half nicht, also mit Alkohol auswaschen, ohne die Trafos zu fluten. Dann viele Spannungen messen, Elkos prüfen, reichlich Lötstellen nachlöten, Brummquellen suchen u.u.
NT neben Frontend, 2 getrennnte Drehkos für FM und AM, die mit einem Skalenseil angetrieben und jeweils mit der Tastenbetätigung eingekuppelt werden.
Demontage Abdeckkappe FM-Frontend ist nix für breite Schlüssel und Finger, muß aber sein, da es immer besser ist zu sehen, wo man was dreht.
FM-Frontend Innenansicht
Frontansicht
Wechselspannungsanteil der Anodenspannung nach Gleichrichter schaut ungesund aus.
GR defekt
ersetzt und zusätzliche Kondensatoren zur Brummunterdrückung eingebaut.
Tastenschalter vor der Demontage. Hier funktionierte die in der Doku beschriebene Demontage nicht so richtig. Naja, nach über 45 Jahren darf so was schon mal vorkommen.
Kontaktschieber des Tastenschalters ausgebaut zur Reinigung. Die Form der Schaltelemente ist beachtlich und die filigranen Teile dürfen nicht verloren gehen oder verbogen werden, denn Ersatz ist fast unmöglich und nachbauen???
Das 2. ZF-Filter ausgebaut, zerlegt, mit im Filter verbauten GE-Diskriminatordioden wurden gewechselt und auch der ER des Diskriminators ist im Filtergehäuse geschirmt verbaut. Die Bauform des ER mit Durchstich zum Kern für Abgleichgleichwerkzeug war mir noch nicht untergekommen!
ZF-Frequenzgang nach Abgleich schaut gut aus, wie in Transistorgeräten, allerdings werden die ZF-Filter etwas anders abgeglichen. Die Empfindlichkeit auf allen Wellenbereichen paßt wieder.
Insgesamt viel Arbeit, Dank guter
Dokumentation des Gerätes und freundlicher Hilfe u.a. von Peter, aka hf500 und anderen im
Dampfradioforum. Gibt auch jede Menge Jungs, die viel mehr Ahnung von Röhrengeräten haben. Irgendwo war aber noch Erinnerung an die Anfänge der eigenen Basteleien in den 60ern mit ähnlichen und auch älteren Heizkisten vorhanden.

Der erste Eigenbau war übrigens ein 0-V-2 mit RV12P2000. Wen es interessiert, ne Netzsuche kann informieren, was das so war ...