Ich habe kürzlich mein Denon-Deck DR-M44HX hergegeben, da dessen Dolby-Platine "einen weg" hatte und die Reparatur unverhältnismäßig teuer werden sollte. Es waren nicht nur einzelne Bauteile defekt.
Kurz zuvor fand ich in der regionalen Tageszeitung (die ich praktisch nie lese), ein CT-A7 angeboten. "Kein Dachbodenfund, nur an Selbstabholer" stand als einzige Erläuterung dabei.
Den Anbieter kontaktiert, und 1h später stand ich bei ihm auf der Matte. Es war das Deck seines Vaters, und er wollte es "in guten Händen wissen". Überhaupt war es ein dufte Zeitgenosse,
ca. gleichaltrig waren wir schnell auf einer Wellenlänge. Er konnte sich auch an die Zeiten erinnern, "als Dad stundenlang an der Anlage saß, und sich vom Westradio hier seltene Aufnahmen sicherte" ...
Das Gerät sah optisch sehr gut aus, lief jedoch nicht. Wir einigten uns auf 75€, und nach dem ausgetrunkenem Cappuchino machte ich mich auf den Heimweg.
Mein "Haus- und Hofrestaurateur" für Tapedecks hatte seine kleine Werkstatt schon Ende 2021 aus gesundheitlichen Gründen geschlossen, er kann nicht mehr schwer heben. Als wir bei einem Kurztripp in die Lüneburger Heide
"rein zufällig" in seiner Nähe waren, hatte ich das Deck natürlich im Gepäck.
Er freute sich wie Bolle, endlich wieder Beschäftigung auf dem Tisch zu haben. Die Pio-Decks waren schon immer seine Lieblinge.
Dann ging es fix: Das Gerät aufgeschraubt und kurz darauf murmelte er: "Alles klar, kein Problem, wie gehabt ..." Sollte heißen, er macht eine komplette Revision wie bei all meinen Decks zuvor, incl. Einmessung.
Und weil es keine Zufälle gibt, hat er mir mein Denon abgenommen. Er hatte schon lange ein intaktes Gerät mit demolierter Front rumstehen ...
Somit schickte ich ihm eine Woche später mein Denon als Spendergerät, und legte noch einen Fuffy als "Aufwandsentschädigung" für das Pio-Deck oben drauf. Win-win sozusagen.
Lt. Aussage des Fachmannes sei das A7 wenig gelaufen, der TK noch wie neu, messtechnisch alles wieder im grünen Bereich. Neben der Riemenkur sowie Ent- und neu fetten der Mechanik
wurden m Netzteil einige Elkos sowie 2 Dioden getauscht. So steht es nun da und erfreut mich sehr.
Testweise habe ich mit meinem Pio T-858 2 Tapes nacheinander mit identischer Einstellung auf 2 TDK SA-X je eine Seite bespielt.
Deren wechselseitige Wiedergabe (mit Dolby B) ergaben grundsätzlich keine gravierenden Unterschiede. Das jüngere T-858 klingt etwas "schlanker", also ganz leicht weniger Bass, jedoch mit ein paar wenigen Höhen mehr.
Aber eben alles subjektiv, also Jammern auf sehr hohem Niveau. Ohne Dolby ist für mich kaum noch ein Unterschied hörbar, soweit ich das mit diesem "Versuchsaufbau" überhaupt erkennen kann.
Also bitte diesbezüglich keine neue Diskussion dazu. Rein optisch macht das ältere A7 einen tollen Eindruck. Vor allem das relativ große Fenster am Kassettenschacht gefällt mir gut.
Edith meint noch: Zeitgleich wurden im Netz 2 CT-A9 angeboten für zwischen 1.150 sowie 1.420€. Aktuell gar eines für über
2,2k€ ...
Danach hab ich auch immer geschielt, doch dieser Aufpreis ist es mir nicht wert.
Vielleicht läuft mir irgendwann eines in der Umgebung über den Weg. Doch so viele Zufälle wären wohl zu viel des Guten.