07.10.2013, 17:06
New Look - New Look
Zitat:New Look ist ein Pop-Electro-Synth-Duo aus Hamilton in Kanada , bestehend aus Sarah Ruba (Gesang, Synthesizer) und Adam Pavao (Keyboards, Produktion).
New Look ist das selbstbetitelte Debütalbum erschienen am 30.09.2011 bei K7, die Heimat des mächtigen Chromeo und die DJ Kicks-Serie ein Album mit elektronischen Pop von einer weiblichen gesungen, in diesem Fall Sarah Ruba, eine Teilzeit-Modell, die mit ihrer Produzent / Multi-Instrumentalist Ehemann Adam Pavao, verbrachte die letzten drei Jahre hat die Aufnahme neuer Look in Brooklyn, sowie Berlin und ihrer Heimatstadt Hamilton. Ihre Musikrichtung: Indie · Dubstep · Elektronische Musik und Pop und Rock.
Drei Jahre sollen New Look zwischen Berlin, Brooklyn und dem öden Kaff Hamilton in Kanada getüftelt haben, bis alle zehn Tracks reif für die Veröffentlichung waren, die nun in pechschwarz mit pinken Lettern drauf daherkommt. New Look, das sind die sanfte Synthie-Chanteuse Sarah Ruba mit Modelvergangenheit, und der nerdige Adam Pavao, der sowohl den Part der Produktion, als auch den des Lebensgefährten übernommen hat. Zwei, deren kreatives Schaffen im Zusammenschluss quasi explodiert und laut Pavao bereits im Schreiben des ersten Songs beider Leben verändert haben soll. Das ist sehr romantisch und ebenfalls in Bildern veranschaulicht, in denen die Gesichter von Sarah und Adam ineinander gemorpht werden.
Was die beiden Verliebten vorlegen, ist aber weder der versprochene Future-Pop, noch Höhenflug der Inspiration. New Look haben dann doch „nur“ ein solides, gutes Pop-Album gemacht. „Nap on the bow“ ist gleich ein Opener, der einen spüren lässt, welch prickelnde Erotik da vorherrscht – in den Flügen von Brooklyn nach Hamilton oder sonstwohin. Man fackelt nicht lange und setzt sofort ein: Auf den sexy Beat folgt Rubas Stimme, die zart und schmeichelnd Pavaos Baseline durchdringt. Dazu eine verspielte Synthie-Melodie, bevor der Gesang neue Oktaven erklimmt und in herzzerreißendes R‘n B Geschmachte kippt.
So schnell geht einem diese Sex-Front allerdings nicht aus dem Kopf. Was zum einen daran liegt, dass jenes „Nap on the bow“ nicht nur unheimlich eingängig ist, sondern auch große Lust auf Grooven macht. Sexed-up-dirty-disco. „Numbers“ nimmt dann ein bisschen das Tempo raus, welches durch das vorige „Relax your mind“ mit pushy claps und mehr Gestöhne aufgenommen wurde. „When you call my telephone / Telephone is not a toy / It has power to destroy“, reimt Ruba da, wieder ganz dicht am Mikro. Spannung kommt erst wieder bei „A light“ auf. Nicht, weil hier viel Außergewöhnliches passiert. Eher ist der Beat angenehm verrutscht und gestückelt, der Gesang durch Loops und Hall-Effekte in stetem Spiel, während analoges Equipment ein organisches Gerüst erzeugt. Kurzweilige Minuten, bevor das sechsminütige „The ballad“ nochmal voll in das Segment „Drama“ haut.
Pavao taucht dann plötzlich ganz unauffällig mit sanfter Stimme im etwas albernen, aber liebenswerten „You & I“ auf. Die im letzten Drittel versammelten Tracks „So real“ und „Everything“, beide bereits 2008 auf einer EP veröffentlicht, besitzen eine andere Qualität, klingen urbaner, experimenteller und weniger nach Liebespaar denn nach Musikern. Mehr davon hätte gut getan. Eine insgesamt schnurrig-beschwingte Stimmung gelingt Ruba und Pavao aber in jedem Fall. Und das sogar sehr gut – wenn man die vernarrten Aufgekratztheiten ausblendet.