Heute war nun die neue Bandmaschine von Alf dran, unserem hundverrücktes Forumsmitglied. Die AKAI GX-77 hatte er Anfang November bei ebay ersteigert, seither wartet sie auf eine Überholung hier. Defekt an sich war nichts, vermutlich stand sie schon mittlere Ewigkeiten unbenutzt herum - das häufigste Schicksal von Bandmaschinen, ganz unverdienterweise.
Die GX-77 ist eine der letzten Neuentwicklungen aus dem Hause AKAI und erschien 1982. Sie ist sehr klein gehalten, damit an sie in ein Rack zusammen mit Verstärker, Tuner und den anderen Komponenten zusammenstellen kann. Deswegen hat sie nur 18cm-Spulen, glänzt dafür aber mit Autoreverse, noch dazu mit sechs Glas-Ferrit-Köpfen, also Hinterbandkontrolle in beiden Richtungen. Zusätzlich gibt es noch "Quickreverse", mit dessen Hilfe das Band während der Aufnahme und Wiedergabe fast ohne Unterbrechung wendet.
Sie ist komplett in schickem silber gehalten und hat sogar einen Deckel, um in unbenutztem Zustand als Bandmaschine nicht aufzufallen.
Ausgestattet ist sie mit drei großen Motoren, die den großen GX-6XX entliehen sind, also sehr robust und langlebig ausgelegt.
Um genügend Platz zu haben mit dem Band an sechs Tonköpfen vorbei zu fahren, wendet man einen Trick an: ein Rad (im Bild in der Mitte oben zu sehen) fährt von ganz unten bis ganz nach oben und lenkt das Band dann in einem großen Bogen um, die Tonköpfe stehen rechts und links in Gruppen, links Reverse, recht Forward.
Man beachte die knapp 30 Jahre alten Gummiandruckrollen, die kurz vorher noch völlig unansehnlich waren. Zunächst wurde das Gerät zerlegt und alle notwendigen Wartungsarbeiten durchgeführt. Das macht an Bandmaschinen immer großen Spaß, weil alles immer groß und stabil ist und man daran prima arbeiten kann.
Nachdem alles wieder glänzte und absolut rund lief, wurde ein Abgleich durchgeführt und man konnte zwischen Vor- und Hinterband kaum noch einen Unterschied wahrnehmen. Die 17 kg schwere Maschine, die damals 1600 DM kostete hat immerhin einen Frequenzgang von 25...33.000 Hz bei 19 cm/s, da kommt kein Kassettendeck mit.
Hier nun bei offener Klappe:
Im Detail:
Hier erkennt man die späte Geburt - keine Zappelmeter, sondern schon moderne LED-Ketten, ebenso wie ein digitales Zählwerk -
Alf, sei unbesorgt, die Dinger waren noch nie heller, auch wenn man es nicht glauben will - dafür ist in Minuten und Sekunden tariert.
Hier noch die Bedienelemente von Nahem:
Diese Maschine hält bestimmt nochmal 30-40 Jahre, da habe ich keine Sorgen. Irgendwie wird heute sehr viel falsch gemacht, oder?