Bei Lennart fertig geworden - einer der größten Marantze, die es jemals gab: ein 2500! Er stammt aus dem Jahre 1979 und wird tatsächlich seinem Namen gerecht: er hat 2 mal 250 Watt Sinus an 8 Ohm!! Daher wiegt er 27,4 kg und hat die begehrte Oszilloskopröhre an Bord. Er kostete neu 3.398,- DM, damals mehr als die Hälfte dessen was man für einen fabrikneuen VW Golf auf den Tisch blättern musste!
Vorweg ein paar Nacktbilder, die wir versäumt haben, selbst zu fotografieren, daher von oaktreevintage.com geliehen:
oben: Gesamtübersicht von oben in das Gerät geschaut, rechts die Endstufen im Kühltunnel, in der Mitte das Netzteil und links die Oszi-Röhre.
links oben: der hochkant stehende Drehko; links unten: die Oszi-Röhre.
rechts oben: der riesige Ringkerntrafo; rechts mitte: das Einschaltverzögerungsrelais; rechts unten: Endstufen mit Lautsprecherrelais.
Erstaunlicherweise ist auch dieser Marantz servicefreundlicher als befürchtet, zum Reinigen der Potis und Schalter kommt man recht gut heran, weil die Platinen sich komplett heraus nehmen lassen:
Wenn man das Riesenteil mehrmals umdrehen muss auf dem Tisch, dann kann man sich das Fitnessstudio getrost sparen. Es wurden nicht nur sämtlich Kontakte gereinigt, sondern das Lautsprecherrelais erneuert, eine neue Stereolampe eingebaut und alle Platinen nachgelötet. Auch wurde der Tuner neu abgeglichen und die Endstufe justiert. Nachdem dann alles zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut war, konnte er sich wieder sehen lassen:
Hier die Oszilloskop-Röhre von Toshiba (nahezu unersetzlich!):
Frisch geputzte Skala und neue Stereolampe:
Hier tobt der Krieg der Knöpfe:
Dieses Exemplar hat nicht das im Original als Zubehör gelieferte WC-124 von Marantz, sondern ein von HOM angefertigtes MDF-Gehäuse in Kirschbaum furniert.
Leider passt das Gerät vorn an der Front nicht ganz richtig herein. Ich kann mich noch gut entsinnen, dass unser erstes Marantz-Gehäuse für einen 2245 den gleichen Fehler hatte, es war nicht extra für die Frontplatte ausgefräst worden - wir haben das dann nachgeholt.
Auch ist die Verarbeitung im Detail, dort wo man auf den ersten Blick nicht hinschaut, etwas nachlässig. Zudem wird das Furnier farblos lackiert, was ich persönlich überhaupt nicht leiden kann - hier wird nur gewachst und poliert. Hier ein Blick von hinten auf das Gerät, man beachte die Gehäusekanten:
Das Gerät erhielt auf Kundenwunsch wieder schöne vergoldetete Terminals mit Rückbaumöglichkeit ohne Schäden.
Insgesamt ein hübsches Stück Arbeit, besonders am Lüfter, der bei diesem Model ständig läuft, gab es viel zu putzen - dafür läuft er wieder nahezu geräuschlos und glänzt wie neu.
Eines der teuersten Sammlerstücke, die man sich vorstellen kann.