Hi,
zum URE (1) kann ich nichts sagen, wäre mir auch schon zu alt.
Das URE 2 und 3 sind baugleich, unterscheiden sich nur durch die Spitzenwertmessung des 3ers. Proben werden nicht benötigt, es sei denn, man will Sonderfälle wie Mikrowellen messen.
Mit 10 Megaohm ist es recht empfindlich, die Maxima liegen bei 300V und 30 MHz. Der Hauptmessbereich liegt zwischen 10mV und 10V bis zu 1MHz, mit einem Fehler von unter 1%.
Wie bei R&S üblich, ist man von der Funktionalität erstmal erschlagen.
Da das Readout der Digitalanzeige etwas braucht, gibt es auch eine recht fixe Balkenanzeige. Gerade bei ihr empfielt es sich, das Autoranging auszuschalten. Die Messgeschwindigkeit lässt sich fünfstufig einstellen, verliert dabei aber kaum an Messgüte. Es geht aber auch umgekehrt, wo der Messzyklus bspw. 10s dauert, man also den höchsten Wert (Peak) innerhalb des gewählten Zeitraumes angezeigt bekommt oder quasi den Mittelwert (RMS). Peak oder RMS ist beim 3er wählbar.
Um sich bspw. dBv anzeigen zu lassen, muss vorher erstmal die (0 dBv = 0,775V) Referenz gespeichert werden, 2,83V für dBr u. s. w. Da ist die Menueführung etwas fummelig, muss aber nicht jedesmal gemacht werden, da in einem EEProm gespeichert. Was eigentlich den URV-Leistungsmessern vorbehalten sein sollte, ist die ebenfalls mögliche Anzeige der Watt relativ zu einer Impedanz, acht Ohm bspw.
Wirklich topp ist aber die integrierte Frequenzanzeige. Misst man bspw. den Offset am Verstärkerausgang, bekommt man meistens auch gleich die Info dazu, ob es 50Hz oder 100Hz sind, der Offset also von Strahlung oder Restwelligkeit getragen wird.
Zwei Schwachstellen gibt es bei den R&S-Geräten jener Jahre:
Häufig - eigentlich immer - ist die Kunststoffummantelung der (Klapp-) Griffe gebrochen. Das ist aber nur ein ästhetisches und kein funktionales Problem. Dann werden die LC-Displays durch Glühbirnen (!) beleuchtet. Sind sie hinüber, ist ein Austausch bedingt durch die drei- oder vier-lagigen Platinen nichts für Ungeübte.
,,Alles Schrott" ist mir etwas zu platt. Man findet von allen Herstellern und in allen Preislagen Geräte, an denen unsachgemäße Reparaturen oder Versuche dazu durchgeführt wurden.
Stammt das URE von einer Leasingfirma bzw. einem Messgeräte-Händler, ist es nicht unter 2500€ zu haben. Vorteil ist dann eine mögliche Garantie und die Geräte sind meistens frisch kalibriert. Als Schaltschrankrückbau gibt es die Geräte unter 1000€. Denen fehlt dann - neben o. g. - der Schwenkbügel und die Aufstellfüße.
Die einzige für das URE verfügbare Option ist B2. Diese gibt je eine Relativspannung zwischen -0,6V und 3,6V für die aktuell gemessene Spannung und Frequenz aus.
Ob man diese Option oder eine Kalibrierung wirklich benötigt ? Zumindest die Kalibrierung bewegt sich allenfalls im Promille-Bereich und mit solch einer ,,Fehldeutung" kann man, wie ich meine, durchaus leben.
EDIT: Schwach- und nicht Schachstelle :o)