Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

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[Bild: WEGA-MODUL-42-V.jpg]


[Bild: WEGA-MODUL-42-T.jpg]

1978 war die in Fellbach bei Stuttgart ansässige und von Dr. Motte geführte Firma schon seit drei Jahren im Besitz der Sony Co. Japan. WEGA wurde rechtzeitg an die Japaner verkauft, um eine Pleite zu vermeiden. Da Dr.Motte auch die Firma Canton finanziert hatte, gelangte auch die Marke Canton in den (Teil-)Besitz von Sony.  Bis 1977 waren im Programm von WEGA nur in Deutschland entwickelte und gefertigte Modelle im Programm. Ab 1978 wurde das Angebot komplett japanisch mit zwei Ausnahmen: die Kompaktanlage Concept 51K und der Tuner Modul 42T. Alles andere war komplett von Sony oder der Sony-Tochter Aiwa (Minianlagen). Die Marke WEGA war quasi über Nacht zum HiFi-Vollsortimenter geworden.
 
Die Reihe MODUL 42 war die Spitzenanlage im Katalog. Das Design stammte (wie schon bei der prämierten  Concept 51K) von Hartmut Esslinger, der sozusagen der Gegenpol zu Brauns Dieter Rams war. Die Geräte ähneln sich sogar ein wenig...
 
Der Tuner 42T war in Deutschland entwickelt und kam ohne FM-Drehko aus (Varicap-Technik), hatte dafür aber Stationstasten. Der Verstärker 42V war hingegen ein reiner Sony, allerdings wurden die aus Japan angelieferten Platinen in Fellbach in die Gehäuse eingebaut. Genau so bei den übrigen Geräten 42C (Kassette), 42P (Plattenspieler) und 42E (Equalizer).  Die Geräte sprachen und sprechen wohl mehr designorientierte Käufer an, denn die Technik ist durchschnittlich, die Knöpfe aus Kunststoff und die Gehäuse recht dünn.
Immerhin gibt der Verstärker zwei mal 90 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN ab und verfügt bereits über einen Phono-MC-Eingang. Die Anschlüsse sind überwiegend in Cinch ausgeführt - in Deutschland 1978 eine Rarität bei inländischen Hifi-Geräten. Die gesamte Anlage gab es in hellgrau (wie auf den Fotos) oder in schwarz. Die komplette Anlage (Verstärker, Tuner, Kassettendeck und Plattenspieler) kostete ohne Lautsprecher rund 3.500,- DM - nicht eben billig.
Schlicht, klar, eindeutig.

Dieser Entwurf gefällt mir auch schon immer sehr, auch wenn - oder gerade weil - deutliche Parallelen zu Braun bestehen.

Danke für die Vorstellung.

Dieser Thread entwickelt sich für mich zu einem weiteren wohltuenden Ruhepol des Forums - neben dem KKK zum Beispiel...
Ich kenne nur den Tuner und den Plattenspieler.
Beide fand ich jedoch durchaus überdurchschnittlich Wink3
(25.10.2022, 13:14)Ivo schrieb: [ -> ]Dieser Thread entwickelt sich für mich zu einem weiteren wohltuenden Ruhepol des Forums - neben dem KKK zum Beispiel...

Welcher thread ist damit gemeint??
(25.10.2022, 13:41)Armin777 schrieb: [ -> ]
(25.10.2022, 13:14)Ivo schrieb: [ -> ]Dieser Thread entwickelt sich für mich zu einem weiteren wohltuenden Ruhepol des Forums - neben dem KKK zum Beispiel...

Welcher thread ist damit gemeint??

Vermutlich dieser
Für mich der Einstieg in das Vintage-Hifi-Hobby. Konnte über die Zeit auch mehrere Komponenten ergattern, darunter zwei komplette Anlagen-Racks, das Plattenspieler-Rack konnte ich leider nirgends auftreiben. Erwähnenswert finde ich hier noch den ADC2 über den Rainer hier geschrieben hat, leider sind die Bilder abhanden gekommen. Ach ja, den Equalizer darf man natürlich in der Aufzählung auch nicht vergessen.

http://www.thevintageknob.org/wega-Modul_42V.html

Falls jemand die SMs sucht: Ich habe da einen Ordner mit sämtlichen Originalen aus der Zeit.

VG Jarvis
(25.10.2022, 13:14)Ivo schrieb: [ -> ]Dieser Thread entwickelt sich für mich zu einem weiteren wohltuenden Ruhepol des Forums - neben dem KKK zum Beispiel...

.....na, da kenn ich aber auch noch einen...... LOL .
https://old-fidelity-forum.de/thread-11144-page-24.html
[Bild: JVC-JA-S71.jpg]

Die Marke JVC hat eine bewegte Vergangenheit: ursprünglich 1927 als Tochter des US-amerikanischen Schallplattenherstellers Victor Talking machine Company  gegründet, erlangte sie 1938 Selbstständigkeit, da sich die Amerikaner aus Japan zurückzogen. Es erfolgte die Umbenennung in Japan Victor Company (JVC), in Japan blieb allerdings der Markenname Victor, so stand es auch auf den Geräten. 1954 wurde die Firma von Matsushita (heute Panasonic) übernommen. JVC war einer der größten Hersteller für Fernsehgeräte in Japan, ab Ende der 1960er gab es auch eine größere Abteilung für Hifi-Geräte. Diese wurden in Europa zunächst unter dem Namen "NIVICO" von dem Frankfurter Unternehmer U.J.Fiszman vertrieben. Ab 1978 gab es eine deutsche Niederlassung von JVC, zunächst in Frankfurt, später dann in Friedberg (Hessen). Ab 1985 übernahm dann JVC Deutschland sämtliche Aktivitäten des Herstellers. Als Panasonic dann 2008 Sanyo übernehmen wollte, mussten sie JVC verkaufen, so wollte es das japanische Kartellamt. Schließlich übernahm Kenwood diesen traditionsreichen Hersteller. Heute gibt es noch die JVC-Kenwood Co. in Bad Vilbel (Hessen).
 
Der Vollverstärker JA-S71 von 1976 ist ein grundsolides Gerät, welches vom Aussehen her, eher ein Wolf im Schafspelz ist. Er leistet zwei mal 130 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, verfügt über einen sehr aufwändigen Phono-Entzerrer-Vorverstärker und ein sehr belastbares und gut gesiebtes Netzteil. Er kostete 1.398,- DM und hatte noch kleinere Brüder: JA-S11, 31 und 41 und war damit der größte Verstärker im Programm.
 
Die Marke JVC war mengenmäßig nie so stark verbreitet wie viele andere, obschon die Geräte das durchaus gerechtfertigt hätten. Das lag hauptsächlich daran, dass JVC häufig merkwürdige Gestaltungen vornahm, besonders bei den Receivern. Diese hatten schon in den 1960ern viele Schiebepotentiometer und Equalizer und waren daher nicht so beliebt. So manche Geräte haben aber erheblich mehr Beachtung verdient - der JA-S71 ist so eines.
Tolles Gerät...alleine schon wegen der Abdeckung der Frontanschlüsse.
Und wegen der Kombination von Kipphebeln und Knebelknöpfen… Oldie LOL

Die Ausstattung ist schon sehr bemerkenswert.
[Bild: Technics-SU-C800-U.jpg]

Das ist ein Vollverstärker in zwei Gehäusen, für Liebhaber von getrennten Vorverstärker und Endstufen gemacht, denn die beiden Geräte gaukeln dem Betrachter vor, dass es sich um zwei Geräte handelt. Die Bezeichnung des kompletten Gerätes lautet SU-A900D, aber an den Fronten steht SU-C800U beim Vorverstärker und SE-A900S bei der Endstufe. Es handelt sich aber um ein Gerät, denn der Vorverstärker hat kein eigenes Netzteil, sondern ist über einen kleinen runden (Hosiden-)Stecker mit der Endstufe verbunden.
 
Das Ganze stammt von 1995 und wurde (nur zusammen versteht sich!) für 1.098,- DM verkauft.  Die Endstufe leistet dafür immerhin zwei mal 120 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, aber mit Hybridbausteinen, dafür mit großen, beleuchteten VU-Metern.  Der Vorverstärker hat vollelektronische Eingangsumschaltung, welche ohne mechanische Kontakte auskommt. An den Output-Cinchbuchsen liegt nomnial 1V an, man kann also fremde Endstufen damit ansteuern, ebenso lässt sich die Endstufe mit fremden Vorverstärkern betreiben.
 
Ansonsten herrscht hier viel grauer Kunststoff an den Fronten, aber das war wohl so in den 90ern.
Hallo Armin
Schreibst du demnächst bitte mal was über die sansui kombi au 888 und tu 888? Evtl auch den QS1
Vincent, ich suche mir die Geräte ja nicht aus - es sind immer die, die wir gerade bearbeitet haben.

Wenn Du also einen AU-888 und einen TU-888 zuschickst, dann fotografiere ich die hier und schreibe etwas dazu. Das erscheint dann gleichzeitig auch bei hifi-wiki. Den QS-1 nicht, denn wir bearbeiten keine Quadofonie-Geräte (mehr).
(27.10.2022, 16:36)vincent1958 schrieb: [ -> ]Hallo Armin
Schreibst du demnächst bitte mal was über die sansui kombi au 888 und tu 888? Evtl auch den QS1

... mmh ...  Denker

https://old-fidelity-forum.de/thread-35878.html ... nebst Verzweioungen ...
(25.10.2022, 12:44)Armin777 schrieb: [ -> ]1978 war die in Fellbach bei Stuttgart ansässige und von Dr. Motte geführte Firma schon seit drei Jahren im Besitz der Sony Co. Japan. WEGA wurde rechtzeitg an die Japaner verkauft, um eine Pleite zu vermeiden. Da Dr.Motte auch die Firma Canton finanziert hatte, gelangte auch die Marke Canton in den (Teil-)Besitz von Sony.  Bis 1977 waren im Programm von WEGA nur in Deutschland entwickelte und gefertigte Modelle im Programm. Ab 1978 wurde das Angebot komplett japanisch mit zwei Ausnahmen: die Kompaktanlage Concept 51K und der Tuner Modul 42T. Alles andere war komplett von Sony oder der Sony-Tochter Aiwa (Minianlagen). Die Marke WEGA war quasi über Nacht zum HiFi-Vollsortimenter geworden.
 

Nicht zu verwechseln mit dem DJ LOL
[Bild: Technics-ST-3500.jpg]

Technics ist die Hifi-Abteilung des riesigen Matsushita-Konzerns, mehr unter dem Namen Panasonic bekannt. Früher wurde auch der Name National verwendet, für reine Hifi-Produkte aber ab 1975 nur noch der Markenname Technics.
 
Aus eben diesem Jahr stammt der Tuner ST-3500, der neben seiner absoluten Solidität auch einen ausgezeichneten  Empfang bietet. Er kostete damals knapp 800,- DM. Von der Verarbeitung her erinnert dieser Tuner an die Sony-Modelle dieser Ära. Die hell beleuchteten Skala und Feldstärke- und Mittenanzeigen bieten eine deutliche Übersicht, sogar an einen regelbaren Ausgang hatte man gedacht.
 
Der dazugehörige Verstärker heißt dann SU-3500, der bereits der größte Vollverstärker im ersten Technics-Programm von 1975 war. Zu Vor- und Endstufe SU-9600 und SE-9600 gab es allerdings noch den deutlich besseren ST-9600. Die spielten aber in einer ganz anderen Liga.
Delay Time? Nie gesehen.  Denker mit Const u. Hi Lag(Rec) Optionen? Was macht das?
Kann man bei Interesse auf audio-database nachlesen, ich habe es nicht verstanden. Vielleicht kann Gorm oder scope da Licht ins Dunkle bringen.
Zitat:The MPX section uses a pure electronic PLL circuit that matches both the oscillation frequency and phase with the pilot signal, and a double-differential switching system for the demodulation circuit to improve stability and separation.
In addition, by improving the circuit configuration, a line for connecting the LPF with a path is installed (Delay Time Const position).

Ich glaube man muss das im Schaltplan nachsehen, wie die das mit dem LowPassFilter im NF Weg und einen Path meinen.. Überbrückung?
Egal nicht so wichtig.
[Bild: Yamaha-C-6.jpg]

1980 hatte Yamaha in seinem riesigen Hifi-Programm drei verschiedene Vorverstärker, den großen C-2A (Nachfolger vom C-2), den mittleren C-4 und den kleinen C-6. Merkwürdigerweise war es bei Yamaha usus, bei Endstufen, Vorverstärkern und Plattenspielern mit einstelligen Bezifferungen die 1 für die größten Modelle zu verwenden und die höheren Ziffern für immer kleinere Modelle - also umgekehrt als üblich.
 
Der C-6 kostete seinerzeit 898,- DM und bot dafür MM/MC-Phonoeingang, getrenntes REC-Out, parametrische Klangsteller (leider mit Schiebepotis) und einen eingebauten Kopfhörerverstärker. Überdies erhielt der Käufer auch noch eine sehr gediegene und langlebige Verarbeitung. Zudem sehen die beiden beleuchteten Knöpfe auch noch gut aus. Es ist eigentlich schon erstaunlich, was diese Marke da für diesen Preis abgeliefert hat, so erstaunlich, dass es einen kaum wundern muss, dass man heute für einen guten gebrauchten C-6 den Neupreis hinlegen muss.
Schiebepotis finde ich ja optisch schon sehr grenzwertig. Aber abseits von meinem Geschmack...
Sind diese Teile den Standardpotis technisch unterlegen oder spielt es keine Rolle ? Ich rede nicht vom Klang, sondern ob es am Ende 
einen Unterschied macht ? Ansonsten gefällt mir dieser Yamaha wirklich sehr gut. Allgemein hat Yamaha sehr viele schöne Geräte verkauft.
Schiebepotis machen im Alter mehr Ärger als Drehpotis, sonst wüsste ich nicht, was gegen sie spräche, nur die Optik halt...
(01.11.2022, 17:20)Armin777 schrieb: [ -> ]Schiebepotis machen im Alter mehr Ärger als Drehpotis, sonst wüsste ich nicht, was gegen sie spräche, nur die Optik halt...

Kann ich so aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Ich habe zahlreiche Verstärker und Receiver von Yamaha mit Schiebepotis. Ich hatte da noch nie ein Problem! Mit den Drehpotis schon. Floet
Thumbsup Ich liebe diesen Thread Thumbsup 

Bitte weitermachen!
(01.11.2022, 19:22)Pacu schrieb: [ -> ]
(01.11.2022, 17:20)Armin7 schrieb: [ -> ]Schiebepotis machen im Alter mehr Ärger als Drehpotis, sonst wüsste ich nicht, was gegen sie spräche, nur die Optik halt...

Kann ich so aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Ich habe zahlreiche Verstärker und Receiver von Yamaha mit Schiebepotis. Ich hatte da noch nie ein Problem! Mit den Drehpotis schon. Floet

Jeder zweite A-960 hat ein defektes Balance-   Schiebe-Poti, dann spielt nur ein Kanal.
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