Stimmt, die sind links...
Wollte ja nur mal sehen, ob Ihr aufpasst!
1989 stand Nakamichi im Zenith seiner wirtschaftlichen und technischen Entwicklung. Bereits 1985 hatte man neben den Kassettendecks mit dem Angebot von Endstufen und Vorverstärkern das Angebot zu erweitern. Die Endstufen entstanden unter Lizenz der US-amerikanischen Marke Threshold, die Endstufen waren dort vom berühmten Nelson Pass entwickelt worden. Nakamichi brachte diese zur Perfektion mit den Modellen PA-5 und PA-7. Dazu mussten dann auch adäquate Vorverstärker her, die im eigenen Hause entwickelt wurden. So entstand 1985 der Vorverstärker CA-5, 1987 folgte der CA-7 mit Fernbedienung für exorbitante 7.000,- DM und 1989 der verbesserte CA-5II als Nachfolger des CA-5. Ebenso erschienen die Nachfolgeendstufen PA-5II und PA-7II. Beim Vorverstärker PA-7 war kein Nachfolger nötig - es waren noch genug vorhanden - kein Wunder bei dem Preis!
Das E am Ende der Bezeichnungen steht übrigens für Europa (220/240V).
Der CA-5EII ist ein äußerlich schlichter Vorverstärker mit beeindruckender Technik. Sämtliche Tonverbindungen erfolgen über gekapselte Relais, die auch heute noch tadellos funktionieren. Die Platinen sind von gediegener Qualität, der Phono-Vorverstärker ist mit völlig getrennten MC- und MM-Sektionen bestückt, die sehr aufwändig und sogar mit jeweils eigenen geregelten Spannungen (je zwei pro Kanal und Stufe - also insgesamt acht) versorgt werden. Das Ganze ist sehr solide verarbeitet und dadurch nahezu ewig haltbar. Da konnte man seinerzeit den Anschaffungspreis von 1.998,- DM gut verkraften. Gebraucht sind alle Nakamichis immer noch stark gefragt und kaum jemals billig.
1979 räumte Pioneer sein Programm kräftig auf. Sämtliche Vollverstärker (bis auf den kleinsten - SA-408- ) erhielten nun moderne und deutlich blau leuchtende Fluoreszens-Displays. Auch die neuen Kassettendecks erhielten diese, sowie das neue Spulen-Tonbanddeck RT-909. Damit schuf Pioneer eine neues "Firmenfamiliengesicht" - welches bis heute noch "blaue Serie" genannt wird.
Bei den Vollverstärkern wird in die kleine und die große Baureihe eingeteilt. Man erkennt dies leicht an den Typenbezeichnungen. Die großen (SA-9800, 8800 und 7800) enden nun alle auf "800", die kleinen hingegen auf "08" (SA-408, 508, 608 und 708), wobei die erste Ziffer die Größe angibt. Je höher, desto größer - ganz einfach.
Der hier beschriebene SA-708 ist also der größte Verstärker der kleinen Serie, leistet aber immerhin schon zwei mal 116 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN und ist rundherum ausreichend ausgestattet. Es gibt neben einem Phono-Eingang (MM, 2,5mV) noch Tuner und Aux, sowie zwei Tape-Anschlüsse. Die Klangsteller sind vernünftig ausgelegt und erlauben lediglich 7,5dB Anhebung oder Absenkung, sie sind zudem abschaltbar. Auch sind zwei Paar Lautsprecher anschließbar. Das Ganze wurde zu einem Preis von 730,- DM angeboten.
Der SA-708 löste seinerzeit den SA-706 ab, der noch über zwei beleuchtete Zeigerinstrumente verfügte. Der deutlich abgespeckte Nachfolger hieß SA-710. Gebraucht sind diese Modelle relativ preiswert zu haben, aber insbesondere der SA-708 ist kein schlechtes Angebot, ein Wolf im Schafspelz sozusagen.
*** Nochmals: Kommentare sind hier ausdrücklich willkommen! ***
1975 schuf man in den Sansui Entwicklungslabors einige absolute High-End-Geräte, die man Definition-Serie nannte. Es ging um zwei Endstufen BA-5000 und BA-3000, sowie einen dazu passenden Vorverstärker namens CA-3000. Alle Geräte erhielten zur äußeren Erkennbarkeit eine weinrote Lackierung des Blechgehäuses. Später folgten noch weitere Geräte in dieser Klasse. Diese gehörten zum Besten, was man käuflich erwerben konnte - weltweit!
Die "kleine" Endstufe BA-3000 leistet aber doch zwei mal 180 Watt sinus an 8 Ohm bei weniger als 0,05% Klirr. Die größere BA-5000 kam sogar auf zwei mal 300 Watt sinus an 8 Ohm. Begeistern konnten sich die Kaufinteressenten an den beiden beleuchteten Power-Metern an der Front, dem riesigen Ringkerntrafo (1,1 kW), den großen Siebelkos von jeweils 22.000µF und den gigantischen Kühlkörpern mit jeweils sechs stromverstärkenden Leistungstransistoren. Nach dem Einschalten leuchtet eine Leuchtdiode über dem Netzschalter zunächst rot und wechselt nach der Freigabe der Schutzschaltung (wenn das Relais klickt) auf die Farbe grün. Das konnte natürlich nicht billig sein, man musste für diese Endstufe 3.600,- DM bezahlen, der Vorverstärker kostete nochmal 3.250,- DM. Für die BA-5000 wurde gar 4.950,- DM aufgerufen.
Gebraucht sind Geräte der Definition-Baureihe nur selten zu finden und falls doch - niemals billig!
Wahnsinns-Gerät ! Aber auch die Vorverstärker aus der Zeit haben es in sich.
Mittlerweile sind solche tollen Geräte, im guten Zustand, wohl kaum mehr zu finden. Wer sich davon trennen muss, der will Unsummen !
(08.11.2023, 11:45)Kimi schrieb: [ -> ]Wahnsinns-Gerät ! Aber auch die Vorverstärker aus der Zeit haben es in sich.
Mittlerweile sind solche tollen Geräte, im guten Zustand, wohl kaum mehr zu finden. Wer sich davon trennen muss, der will Unsummen !
Ich Halbdackel hab das leider hinter mir. Komplett mit original Rack.
Okay, es gab ordentlich Geld dafür, aber kurze Zeit nach dem Verkauf habe ich dann schon dem Ganzen hinter her getrauert...
Würde ich heute ganz sicher nicht mehr machen.
PS: Die Qualität der Sansui Geräte ist schwer zu toppen. Schon allein die Potis... wie Butter. Fest und trotzdem leicht. Ich glaube sogar bei mir war eine ganz leichte Rasterung drin. Alle Potis waren geschlossene Potis. Kein Staub, kein Kratzen...
Davon habe ich auch noch ein Paar, inklusive OVPs, Inlays und Papieren. Gibt nur wenig, was ich dafür eventuell eintauschen würde!
1990 erschien der Nachfolger des erfolgreichen Denon Vollverstärkers PMA-920, der nun PMA-1060 hieß. Sämtliche Verstärkerbezeichnungen endeten vorher auf "20", alle neuen endeten nun auf "60". Der größte Verstärker der PMA-1520 blieb zunächst in Deutschland im Programm, weil noch zu viele Exemplare am Lager waren. Erst 1991 kam dann auch der PMA-1560 ins deutsche Vertriebsprogramm.
Der PMA-1060 ist, wie alle Denons ordentlich verarbeitet und leistet zwei mal 180 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN. Es gab ihn in schwarz oder champagner. An Eingängen sind Phono (MM und MC umschaltbar), Aux, Tuner, CD und zwei mal Tape vorhanden. Auch ein REC-Out-Selector ist vorhanden. Ein ordentlich gemachter Verstärker, der sich auch heute nicht verstecken muss. Die im Prospekt als sensationelle "Optical Class A" Technik ist, wie bei allen anderen Herstellern auch, letztlich nur ein Marketing-Gag. Spätere Modelle wurden dann auch ohne diese Technik angeboten - ohne auf irgendetwas in der Musikwiedergabe zu verzichten.
Gebraucht werden diese Verstärker (noch) nicht zu überzogenen Preisen angeboten.
1979 brachte Yamaha die Nachfolge-Endstufe für das V-FET-Vorgängermodell B-2 auf den Markt: die M-2. Der dazu passende Vorverstärker ist der C-2A. Die M-2 ist in üblicher Technik mit bipolaren Transistoren ausgeführt.
Sie leistet satte zwei mal 380 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN (im Test von stereoplay, Hifi-Exclusiv kam sogar auf zwei mal 410 Watt), Yamaha gab sehr viel konservativere zwei mal 200 Watt sinus an 8 Ohm mit nur 0,005% Klirr an. Die indirekt von hinten beleuchteten Druckschalter für Power und Speaker sehen auch heute noch sehr ansprechend aus, sie finden sich auch an etlichen anderen Geräten von Yamaha aus dieser Epoche. Zwei LED-Streifen als Power-Meter auf der rechten Seite runden das Bild ab. Das potente Netzteil kann bis zu 1.500 Watt liefern, es ist selbstverständlich in Doppel-Mono ausgeführt. An Eingängen kann man einen DC-Eingang wählen oder einen AC, welcher mit einem Koppelkondensator gegen Gleichspannung schützt. Die Urteile der Tester waren äußerst positiv, Yamaha verlangte für diese Endstufe 2.590,- DM.
Gebraucht sind diese Boliden so gut wie überhaupt nicht zu finden, falls doch muss man wohl ein kleines Vermögen investieren.
Die M2 ist ja bis auf einige Unterschiede wie Front, Deckel und Aussteuerungsanzeige nichts anderes
als ein Zwilling der Profi-Endstufe P2200.
(10.11.2023, 10:41)Armin777 schrieb: [ -> ]
Habe ja den "kleinen Bruder"- M-4 - ich finde diese Geräteserie super - einfach mal ein anderes Design
Die Geschichte der Marke Harman/Kardon nebst der Verflechtung mit Shin Shirasuna, dem Hersteller der Geräte mit dem Hinweis made in Japan, dürfte allgemein bekannt sein, wurde ja hier auch schon unter dem Modell 730 beschrieben.
Als die neue Receiverbaureihe (endend auf ...30) im Jahr 1972 eingeführt wurde, bestand diese aus den Modellen 230A, 330A, 630 und 930. Drei Jahre später, also 1975, wurde die Baureihe überarbeitet, es waren nun die Modelle 330B, 430 und 730 im Programm, die älteren waren nicht mehr im Angebot, Der Mittlere, Modell 430, soll hier vorgestellt werden.
Der Receiver wurde für 1.348,- DM angeboten, dafür leistete die Endstufe zwei mal 35 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN. Es gab einen Phono (MM)-Eingang, einen AUX und einen Tape-Anschluss. Der Tuner bot AM und FM nur mit einem Feldstärkeinstrument. Die Skala ist bei ausgeschaltetem Gerät komplett unsichtbar, einfach nur eine schwarze Fläche. Nach dem Einschalten erstrahlt die Empfangsskala in grün mit einem gelben Zeiger und einer roten Stereo-Anzeige. Der Name Nocturne rührt von dieser schwarzen Skala her.
Wie bei Marantz auch, die eine ähnliche Historie haben, gibt es noch heute extrem viele Liebhaber dieser Marken. Dies ist wohl auf den guten Ruf, die sich diese amerikanischen Hersteller mal in ihren Glanzzeiten erworben hatten, zurückzuführen.
Ja, dieses Design ist sehr eigenständig und attraktiv.
Den 730er habe ich manchmal im Visier - aber ich besitze schon einen Receiver zu viel...
Den 430 hatte ich auch mal.
Sehr neutral klingender Receiver.
Für mich ist der 730 einer der besten Receiver ever. Ist er wahrscheinlich nicht, aber für mich halt
Hatte vor Kurzem einen gesucht, um ihn mit meinem HK St-7 zu "füttern". Hat sich aber erledigt.
Jetzt suche ich den gleich alten Vollverstärker, den HK A-402.
Der 430 hat sich einen Ruf wie Donnerhall im Zusammenspiel mit der Klipsch Heresy erworben.
Ob was dran ist weiß ich nicht. Hatte zwar beide, aber nicht zur selben Zeit.
Mein kleiner HK 330A klingt auch herrlich und hat sich sein Bleiberecht verdient.
Und ploppen beim Einschalten darf er auch
Mike
Guter Klank oder Auto Korrektur?
(13.11.2023, 20:46)Armin777 schrieb: [ -> ]Guter Klank oder Auto Korrektur?
Is halt schon a bisserl spät
Moin Armin, dieser Thread kostet mich verdammt viel Geld und Zeit
Das ist eine Auflistung von Dingen die einfach nur toll sind…und das „habenwollen“ auslöst
Vom PMA 500V kommend, bin ich (auch durch dieses Thema) in den letzten Monaten auf Yamaha CA 610 umgestiegen. Der wird nun durch den 810 ersetzt (gerade in Reinigung und Lampentausch). Aktuell, weil der CA 610 gerade verkauft wurde, den Mitsubishi DA R 210 an die Sony SS 2070 angeklemmt (klingt für mich tatsächlich um einiges besser)…
Mach bitte genau so weiter! Das lesen ist wie in alten Katalogen zu Blättern. Es macht einfach Spaß!
Danke für die Zeit, die du dafür investiert.
1973 begann Accuphase (noch unter dem Namen Kensonic) als abgespalteter Teil für Spitzenklasse Hifi von der Muttermarke Kenwood mit der Geräteproduktion, die aus drei Geräten bestand: T-100 (Tuner), C-200 (Vorverstärker) und P-300 (Endverstärker). 1977 erschien dann der Nachfolger des Vorverstärkers und erhielt die Bezeichnung C-200S. Dessen Nachfolger war der C-200X, den es seit 1980 gab. Parallel dazu wurde der Ur-C-200 in 1977 nochmals als zweite Auflage als C-200II aufgelegt.
Der C-200X hat eine umfassende Ausstattung: es gab drei Phonoeingänge, alle drei wahlweise als MM oder MC, drei AUX (bei Accuphase LINE genannte) Eingänge und nochmal drei Tape-Anschlüsse. Bass und Höhen sind kanalgetrennt einstellbar, was auch nicht häufig ist. Die jeweils dritten Ein- und Ausgänge verbergen sich unten an der Front unter einer schwarzen Klappe. So können Geräte zum Ausprobieren angeschlossen werden, ohne das Gerät aus dem Regal zerren zu müssen. Der C-200X hat die sprichwörtliche Accuphase-Qualität, extrem solide und unglaublich aufwändig konstruiert und gefertigt. Sozusagen ewige Haltbarkeit.
Da dieser Vorverstärker der absoluten Spitzenklasse schon neu 3.100,- DM gekostet hat, ist er auch gebraucht nur zu recht hohen Preisen zu haben, die aber durchaus angemessen erscheinen.
Grandios. Diese 70er/80er Gerätegestaltung von Accuphase finde ich sehr viel schöner als die späteren mit den zentimeterdicken Frontplatten. Ich hatte mal ein Set aus C222, P400 und T106, von dem ich mich schweren Herzens getrennt habe... - Gab es nicht aber auch noch eine C-200L irgendwann dazwischen?
VG
Frank
Mein absoluter Lieblingsvorverstärker....irgendwann mal wieder!