Hallo zusammen,
wollte mich erstmal vorstellen :
Ich bin Oli, Baujahr 1966 und komme aus der Region Nordwesten Hamburg ( Pinneberg ). Meine erste Yamaha Komponente habe ich ungefähr 1987 gekauft. Das war ein nagelneuer A-720. Das Styling und die angegebene Leistung von 2x150W hatten mich bei einem zufälligen Blick ins Schaufenster des örtlichen Fachhändlers spontan zum Kauf bewegt.
Im weiteren Verlauf bin ich 1992 als Student bei Yamaha Hifi in Rellingen gelandet und habe einfach den Ausgang nie gefunden...nun bin ich schon seit vielen Jahren dort in der Buchhaltung tätig. Hier in diesem Forum bin ich aber privater Fan und kein bezahlter Markenbotschafter – nur um Missverständnisse zu vermeiden. Von den bekannten Forumsmitgliedern kenne ich den Michael Renken persönlich ( Nosecrets ) und Armin Kahn sowohl beruflich als vom privaten telefonieren. An dieser Stelle herzliche Grüße !
Meine Leidenschaft für Yamaha Hifi galt immer den spektakulären Modellen. So habe ich im Laufe der Jahre sicherlich einige Schätzchen besessen, die viele nur aus Zeitungen oder Prospekten kennen, weil sie nur in kleinen Stückzahlen oder erst gar nicht offiziell vertrieben wurden. Außerdem verfüge ich über eine kleine Sammlung von alten Katalogen, Einzelprospekten und technischen Dokumenten. Insofern kann ich hoffentlich dem einen oder anderen mit Erfahrungen und Informationen weiter helfen, die man sonst im Netz nicht finden kann.
Da bei mir leider weder Platz noch Geld ausreichen, um alle Sammlerstücke zu behalten, habe ich natürlich immer welche verkauft, sobald etwas Neues besser klang oder sonstwie begehrenswerter erschien. So setzt sich meine aktuelle Anlage überwiegend aus Yamaha Geräten aller möglichen Perioden zusammen. Dennoch bedaure ich heute den einen oder anderen Abgang sehr. Aber dazu später mehr, wenn ich paar Fotos für Euch hochlade. Ich verspreche Euch : Ihr werdet mit mir leiden
Trotzdem : das Bessere ist des Guten Feind. Kein Oldtimer-Freund wird sich einen 69er Porsche 911S in der Erwartung kaufen, den aktuellen Rundenrekord auf der Nordschleife damit brechen zu können. Faszination und Spass stehen hier im Vordergrund. Genauso sind aus meiner - sehr persönlichen - Sicht die meisten elektronischen Geräte von Yamaha Hifi aus den 70, 80 und 90ern klanglich ihren Nachfolgern aus den letzten 10 Jahren teilweise deutlich unterlegen. Ich schätze, das liegt einmal am technischen Fortschritt im Schaltungsbau und an den Bauteilen – und an der Alterung von Komponenten. In einer alten Vorstufe sind so viele mechanische Kontakte, die korrodieren können, insbesondere wenn das Gerät jahrelang im Keller gestanden hat. Ich würde daher aus – klanglichen - Gesichtspunkt die Restauration eines C-1 für kompletten Wahnsinn halten, auch wenn das Teil elektrisch funktioniert. Das hat mir inhaltlich erst kürzlich ein professioneller Hifi-Restaurator aus Hamburg im Gespräch bestätigt. In irgendeinem Artikel in einer Hifi-Zeitschrift war vor einiger Zeit mal ein Bericht über die Aufarbeitung eines Accuphase Vollverstärkers aus den 70ern. Die Firma hat das Teil total entbeint und alle Potis und Relais zwecks Reinigung bzw. Politur der Kontaktoberflächen zerlegt. Das hat den Eigentümer dann lumpige 2 Riesen gekostet. Er soll dann wieder sehr geil geklungen – der Amp, nicht der Besitzer . Davon abgesehen sind natürlich C-1 + B-1 der totale Wahnsinn. Das war damals in jeder Hinsicht absolute Weltklasse. Lange Rede – kurzer Sinn : So musste zum Beispiel vor einiger Zeit meine heiß geliebte Endstufe nach 15 Jahren Treue den Weg zu Ebay antreten, nachdem ich mir eine MX-D1 Class-D Endstufe von 2003 übers Wochenende ausgeliehen hatte. Die Entscheidung war den ersten Sekunden Höreindruck sofort klar.
Jedoch muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich ein wichtige Ausnahme machen muss :
Die Klassiker unter den Lautsprechern waren mir immer gut bekannt gewesen, jedoch ergab sich in meinen ersten Jahren nie die Gelegenheit, ein Paar Beryllium-Lautsprecher günstig zu erwerben. Später habe ich die Dinger einfach für überholt gehalten. Ein Beitrag dazu in einem anderen Forum ( mackern.de ) hatte vor ein paar Jahren für Entsetzen gesorgt.
Mein Coming-Out :
Im Sommer 2012 begab es sich, daß ein Kollege zum Spass ein Paar NS-1000M in unseren Hörraum in Rellingen schleppte und an eine moderne Anlage bestehend aus Verstärker A-S2000 und Netzwerkspieler NP-S2000 anschloss. Der Anlass war die Präsentation von ein paar Klassikern auf der IFA 2012. In diesem Hörraum stehen große, teure ELAC- Speaker zum Abstimmen der Komponenten ( FS-210, glaube ich ). Er holte mich dann dazu und sagte, das würde mich überraschen. Was soll ich noch sagen ? Die NS-1000M haben dann die ELACs in vielen Aspekten derartig weggeblasen, dass ich am selben Tag noch alle meine Meinungen über Lautsprecher revidieren musste. Demütig gestehe ich, dass so mancher Speaker aus der Hifi-Frühzeit ganz erstaunliche Qualitäten aufweist. Die modernen, schlanken Standlautsprecher mit 16er Tief(mittel)tönern sind zwar optisch besser in ein Wohnzimmer zu integrieren und sicherlich auch technisch in mancher Hinsicht günstiger, aber so ein alter Trum mit grossem Tieftöner und Wirkungsgrad ab 90dB setzt halt ganz andere Luftmengen in Bewegung. Die Wiedergabe einer Snaredrum oder einer Tuba trennen da schnell die Spreu vom Weizen. Und ja, dieser verdammte Beryllium-Mitteltöner sucht immer noch seines Gleichen. Ein absolutes Phänomen. Und seitdem bin ich auf der Jagd nach den Be-Speakern. In der Kombination von alten Lautsprechern mit moderner Elektronik die wahren Qualitäten der Schallwandler aus heutiger Sicht auszuloten, darin liegt für mich ein erheblicher Reiz mit überraschenden Ergebnissen. Selbstverständlich ist auch der Vergleich mit aktuellen Yamaha Lautsprechern ( Soavo-Reihe ) bestimmt nicht nur für mich ein faszinierendes Thema. Ich werde berichten…
Genug geschwätzt! Ich würde mich freuen, wenn Euch meine Geschichten ein wenig unterhalten oder auch weiter bringen. Beim nächsten Mal ein paar Fotos.
By the way : habt Ihr schon die FX-3 in der Bucht gesehen ?
Viele Grüße
Oli