Hi,
wie bereits angekündigt, hier ein weiterer schöner Vintage CDP, der leider aufgrund seines Erscheinungsjahres – 1991 – nicht wirklich in diesen Thread passt. Ich denke aber, der Krell CD-DSP ist es aufgrund mehrer Besonderheiten mal wert, hier vorgestellt zu werden.
Ich hatte im Laufe der vergangenen Jahre mehrere dieser Geräte zum Service. Die nachfolgenden Bilder können also ggf. von unterschiedlichen Geräten stammen, sind aber alle von mir aufgenommen.
Also: Wie bei vielen Amis üblich, wird bei Krell nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der CD-DSP ist im Prinzip ein integrierter Player in einem Gerät, wobei der Wandlerteil durch externe Eingänge auch separat nutzbar ist. Weiterhin hat das Laufwerk auch digitale Ausgänge zum Anschluss an externe Wandler – maximum flexibility eben.
Es handelt sich um einen Toplader, das Laufwerk ist daher natürlich eines mit Puck – wieder nix für Gerätestapler
:
Über die Ästhetik dieser Acrylglasabdeckung kann man durchaus streiten – mir persönlich gefällt dieses Detail nicht so sehr, der Deckel ist aber perfekt gearbeitet und macht das Gerät zum Eyecatcher. Hier mal mit aufgeklappter Motorhaube. Das Acrylelement ist massiv und somit relativ schwer:
Und so sieht der Krell von innen aus. Links außen die Netzteilsektion, in der Mitte das Laufwerk – ein CDM-1MK2, und rechts im Bild die große DSP/Wandlerplatine. Auf diese wird noch näher eingegangen werden.
Hier zunächst nochmal ein Bild des Laufwerks, alles gute Bekannte soweit, Philips-Servoplatine mit HF-Preamp und Pickupservo untendrunter. Vor dem Laufwerk zu erkennen die Reflexionslichtschranke, die berührungs- und verschleißlos die „Anwesenheit“ des Deckels erkennt:
Und hier noch eine Ansicht der Netzteilsektion, vorn im Bild gut zu erkennen die massive, perfekt gefertigte Frontplatte mit dahinterliegendem Bedienteil...
Hier die ausgebaute Wandlerplatine. Gut im Bild zu sehen: links der Motorola DSP und jede Menge Eproms/RAM etc. drumherum – hoffentlich geht da nie was kaputt! In der Mitte die beiden Wandler, Burr/Brown PCM-61 in der Selektionsstufe „J“ (habe aber auch schon Geräte mit „K“ vor mir gehabt); und rechts die analoge symmetrische Ausgangsstufe – natürlich Class A, sonst wärs ja kein Krell. Relativ simple Ausgangsstufe, wenn man mal den Aufwand betrachtet, den Krell in späteren CDP z.B. KAV-300CD mit dem Analogausgang getrieben hat (... ganze Batterien von Transistoren!...)
Und jetzt, surprise – surprise: bei ausgebauter Wandlerplatine kommen auf einmal gute Bekannte aus Eindhoven zum Vorschein: Die beiden MAB80xx sind Prozessoren für Bedienteil, Display und Steuerung, SAA7210 Decoder und SAA7220 Digitalfilter sind ebenfalls wohlbekannt und in vielen Playern – auch deutlich einfacherer Machart – vertreten. Gut zu erkennen auch oben im Bild die massiven Cinchbuchsen.
Zum Abschluss nochmal ne Komplettansicht dieses schönen Players, diesmal mit gut sichtbarem Puck:
Meine Meinung: Ein tolles und in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Gerät, subjektiver „must have“ Faktor ist extrem hoch – bisher musste ich aber alle Geräte wieder an ihre Besitzer zurückgeben
gruß, audiomatic