Keine Aufnahme kann auch bedeuten keine Vormagnetisierung. Und richtig, zwei Kondensatoren und zwei Transistoren sind da breit.
Naja, sowas hab ich natürlich nicht vorrätig und so heißt es Warten. Trotzdem kann ich ja schon mal die Wiedergabepegel richten, die sehen nämlich auch ein klein wenig krumm aus. Fürchte allerdings, daß noch ein paar mehr von den miesen kleinen Mylarkügelchen am Arsch sind. Hab die jetzt mal rausgeschrieben und werd mal sehen, ob ich günstig Micas bekomme (von mir aus auch klingonische), damit da endgültig Ruhe ist. Ansonsten die bewährten grünen Panasonics, die halten auch ewig, kosten aber nix.
Hier ein Nach-Bref-Bild:
Der Zustand ist einfach mal





Keine Kratzer, keine abgestoßenen Ecken (nicht mal an den Rackgriffen), keine abgegrabbelte Beschriftung - gar nichts.
Ansonsten ist das 680 schon ein richtiger Klopper, mehr noch als das 670, es ist auch noch ein Kilo schwerer, wovon 650g auf das FL-Meter entfallen, das auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein scheint, aber auf den zweiten Blick Qualitäten aufweist, wie sie mir nur aus der Studiotechnik bekannt sind:
1. Die 50 Segmente pro Kanal sind nicht, wie sonst bei HiFi üblich, zu Gruppen von 3, 4 oder 5 zusammengeschaltet, sondern tatsächlich alle einzeln angesteuert und können verschieden hell leuchten.
2. Die Charakteristik ist von VU auf Peak umschaltbar, in beiden Fällen tanzt dem Signal allerdings noch ein Peak-Hold-Balken in doppelter Leuchtstärke voran, so daß man auch bei der in vielen Fällen aussagekräftigeren VU-Charakteristik nicht auf den Peak-Wert verzichten muß.
Zudem ist sie sehr analog ausgelegt und dank langer Nachlaufzeit nicht so zappelig wie die meisten dieser Vertreter.
3. Der Clou ist eine dritte Charakteristik zur Kalibrierung, da wird die Skalierung um den Nullpunkt gedehnt, so daß pro dB eine Auflösung von 4 Segmenten zur Verfügung steht.
Im Folgenden mal ein paar Bilder dieser Meter Unit-Einschubcassette - auch das ist aus der Studiotechnik entlehnt, da sind diese Teile aufgrund der emittierenden HF-Störstrahlung (hier 26.5kHz Oszillatorfrequenz) auch immer komplett verkapselt.
Zu erwähnen wäre noch, daß es sich damals noch nicht um ein herstellerunspezifisches Standardteil gehandelt hat, wie es sich später immer gleich in den Recordern oder CD-Spielern aller Hersteller finden ließ, sondern um ein nur in den Modellen 680 und 682 verwendetes, extra dafür gefertigtes Teil.
Schon die direkten Nachfolger ZX-7 und ZX-9 haben sich mit LED-Ketten aus 16 Segmenten begnügen müssen, der Dragon hatte dann superluxusmäßig sogar 20. Und das sah leider genauso billig aus wie jede andere LED-Kette und war auch genauso unbrauchbar.
Das hier ist aufgrund der mehr als doppelt so hohen Auflösung ein absolut einzigartiger Anblick: Elegant und fein in der Bewegung wie Drehspulzeiger, dabei aber völlig trägheitslos und blitzschnell im Vorlauf und dabei noch extrem feinauflösend.
Hier noch ein kleines Video. Erst Peak, bei ca 30sec Umschaltung auf VU, dann Hin- und Herschalten zwischen Normalmodus und Kalibrierungsmodus. Man beachte, wie sich die Skalierungsbeschriftung umschaltet. Was dann so schlimm dejustiert und kanalungleich aussieht sind in Wirklichkeit 0.25dB Abweichung zwischen den Kanälen:
Links -0.5dB und rechts -0.75dB.
Der endgültige Kracher ist allerdings, daß sich das nicht nur bei der Benutzung des internen Oszillators nutzen läßt, sondern auch bei der Wiedergabe. Da kehrt sich dann die Anzeige im Gegensatz zu der VU-Variante mit vorlaufendem Peak-Balken um:
Der Vollbalken ist jetzt Peak, und ein einziges helles Segment, das darin läuft, markiert den VU-Durchschnittswert. Im Video der zweite Teil.
Eben genau sowas ist es, was in der Mastersektion eines guten Mischpultes sitzt. Dann steht da RTW drauf und ein Preisschild von ca 800 Euro pro Kanalpaar.
Deswegen ist die Ausstattung mit den guten Plasma- oder FL-Metern auch immer dramatisch teurer, ein Aufpreis von ca 500 Tacken pro Kanal gegenüber der VU-Variante fällt bei einem 72-Kanal-Pult dann schon mal ins Gewicht.
Mann, dauert das Hochladen...so ohne DSL kein Spaß. Gottlob kann das iPhone direkt in den YouTube-Channel posten, das ist wieder mal einfacher als der Umweg über den Rechner - so hab ich sogar noch wieder was gelernt.