Das Elektronika Kombinatslogo strotzt mal wieder vor einem Höchstmaß an retrofuturistischer
Sowjet-Entwurfsfreude, das hätte kein Star-Trek Designer besser hingekriegt.
Dieses Logo regt mich stets an, tiefer darüber nachzudenken was es wohl bedeuten mag.
Was mag den stolzen Formgestalter zu diesem Entwurf wohl bewogen haben?!?
Hmm...
Ein geflügelter Kosmonaut mit Rucksackdüse auf dem Weg in seine halbmondförmige Landefähre?!!?
Eine muslimische Halbmond-Schallwaffe?!? Ein explodierender Wecker?!?!
Eine prähistorische Höhlenzeichnung aus der Sahara im Hoggar oder so würde als Vorbild auch treffllich hinhauen...Hammer
Wie man sehen kann, ein echter Klassiker aus der Zeit des buschigen "großen Kanzlers"
Nee nicht Gorkon....Sternzeit 1976 herrschte Breschnew.
L. I. Breschnew von 1964-1982 Chef des Imperiums.
Die Betriebs-Spannung des Kreisels lässt sich ferner umschalten von 127 Volt (!) zu 220...warum wohl 127?!?
Die Kontrolleuchte ist vorne an der Zargenfront in Gelb.
Ferner ist da zu lesen "ELEKTROGRAVITEL" -- also Plattenspieler "HÖCHSTER KLASSE"....reine Ware für die rote Herrscher Elite.
Der Kolchos Bauer oder Stachanow Arbeiter konnte damit (Trotz der Doktrin "alle Macht den Arbeiter und Bauern!") schwerlich
gemeint sein, der Preis war irre hoch...und ich glaube nicht dass "Towarisch Wladimir Illitsch XYZ " 1976 in einen staatlichen
Hifi-Laden (?) einfach reinspazieren, auf den Dreher zeigen und den gegen ein Bündel Rubel einfach mitnehmen konnte...
Dollar, Franken, Yen oder Mark vielleicht...
Der Elektronika B1-01, ein sehr sehr schwerer TD125 Bruder aus der UdSSR.
Die Platine ist wie beim Thorens wabbelig...
Die Zarge ist innen mit Messing ausgekleidet und sibirisches Vollholz.
Massiver geht es nicht, diesseits von Beton.
Der RODINA J-Arm ist ähnlich einem SME 3012...die Lagerung ist jedoch in Obsidianhalbschalen sog. schwebend a la Zweipunkt-Einpunkt.
Keine Scherenlager....keine Kugellager....keine "gewöhnlichen" Spitzenlager..eben klingonisches Spezialsystem...(bei den Vertikallagern)
Man beachte auch mal die dicke Qualität der polierten Haubenscharniere hinten an der Zarge.
Tiefenstroboskop (Telefonanlagen-Neonbirne) mit Linse zur Unterseite des Tellers, ähnlich wie beim Dual 701...
Elektronisch geregelter DC Motor wie beim TD125, der Motor ist jedoch sehr groß...also hohes Drehmoment und extrem
leise Lagerung...der Antrieb steht einem TD125 in nichts nach, ich würde ihn als eher noch "satter" bezeichnen...
der ganze Dreher ist quasi ab Werk getuned bis zum Ende des technisch sinnvollen...da spielte Wirtschaftlichkeit keine Rolle...
wenn doch ein heutiger guter Dreher (ich rede nicht von Bohrinseln) so gebaut wäre, dann würde ich mich mit so einem Teil anfreunden können...aber ich finde selbst beim Linn nix was "so satt" gebaut ist...das Linn Keel...haha beim Elektronika ist die Guß-Platte so Dick wie das Panzerdeck der Potemkin... sowas in dieser Qualität wäre heute wirklich wohl nicht wirtschaftlich machbar oder so abgrundief teuer dass sich schlicht kein Käufer fände...Masse Bohrhinseln nur auf Masse und Glitzer zu bauen ist simpler als die Komposition eines solchen Elektronika B1-01.
Außengußteller (Tellerfelge) mit Strobering....
Innenteller auf den der Riemen einwirkt auch fett aus Aluguß...
Der Lagerzapfen ist auch nicht gerade ein Streichholz.
Dito das Öllager, es verlangt selbstverständlich nach "aschearmem sowjetischen Qualitäts Kraftfahrzeug- Öl"
5W in Sibirien, 10W am Ural und 15W in Leningrad.
Das Öl habe ich sogar, nach der korrekten Norm besorgt...das gibts noch.
Mobil oder Castrol reinkippen wäre ein Stilbruch.