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Die Russen waren immer schon Meister im Improvisieren.

Aufgrund mangelnder Versorgung bzw. hochentwickelter Technologie griffen und greifen sie zu einfacheren technischen Lösungen, die im HighTech-Westen meist belächelt werden - aber funktionieren.

Nicht umsonst sprechen wir hier von "russischen Methoden", wenn Technik eher grobschlächtig konzipiert wird, aber tut, was sie soll.

Das beste Beispiel sind noch immer die Sojus-Raketen und -Raumschiffe. 

Wo wenig Technik drin ist, kann halt auch wenig kaputtgehen.

Aus der Not eine Tugend machen, das ist die Kunst dahinter.

Dass das derzeit hauptsächlich im militärischen Bereich relevant ist, finde ich allerdings per se äußerst bedauerlich.
Ein Kluger Mann mal schrieb:Nach den Lehrsätzen und Methoden des Iwan Brutalnikow gilt: "Mit Gewalt geht alles!"

PS: und vieles wurde in der Ukraine (als damalige Sowjetrepublik) gefertigt.
Heute funktioniert das aber nicht mehr. Ohne westliche Technologie läuft auch in Mütterchen Rußland wenig. Und beim Militär schon gar nicht. Die Zeiten der Materialschlachten sind vorüber. Archaische Kriegsführung hat weitestgehend ausgedient.
Naja, man sollte dabei nicht vergessen das diese "Hemdsärmeligkeit" oft auch eine gehörige Portion Verachtung von Mensch und Umwelt einschloss. Ein Mitarbeiter des Junkers Museums in Dessau (übrigens sehr empfehlenswert) hat mir erzählt, dass er als NVA-Rekrut hinter startbereiten MIGs Aufstellung nehmen musste um per Handzeichen zu melden dass die Nachbrenner auch wirklich gezündet hatten. Nach jeweils zwei Starts hat er dann den Rest des Tages im Liegen verbracht um halbwegs wieder ins Leben zurückzukommen, so stark war die Belastung, trotz eines gewissen Abstands. Auch wenn dieser Job grundsätzlich Personal unter 25 Jahren vorbehalten war gab es wohl auch einige die das nicht überlebt haben.  Lipsrsealed2 Bei "uns" war aber auch nicht alles immer eitel Sonnenschein, als Beispiel sei mal das Leid genannt, das durch unzureichenden Schutz vor Röntgenstrahlung aus Radargeräten verursacht wurde und die Versuche das unter den Teppich zu kehren.
Gut, das menschenverachtende wird bis heute von Rußlands Militär und Führung weiter liebevoll gepflegt. Was sind schon einige tausend Menschenleben...
So, mein alljährlicher Rundgang im Komissionsladen in Tallinn stand mal wieder an.
Allmählich verkommt der Laden aber immer mehr zur Messi Bude und ich frage mich warum man sich 50 5.1 DVD Systeme hinstellen muß,
für de es eh keine Abnehmer mehr geben wird.
Das Aiwa Tape wo ich letztes Jahr nach dem Preis gefragt habe stand da auch noch rum.
Highlight war für mich ein schöner Luxor Plattenspieler im offensichtlich guten Zustand, aufgrund meiner Erfahrungen bestand aber keine Motivation nach einem Preis zu fragen.
Überhaupt werden die Geräte jetzt kaum noch ausgezeichnet mit einem Preis, man muß also immer nachfragen Wink3
So, noch ein paar Schnappschüsse :

[Bild: 20230906-132322.jpg]

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[Bild: 20230906-132817.jpg]

Und nochmal das Chaos im Laden selbst :


[Bild: 20230906-132307.jpg]

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[Bild: 20230906-132822.jpg]

[Bild: 20230906-132935.jpg]
Das sind ja aussergewöhnliche Tapedecks. Die würden bei unseren Vielfach Tapefreaks sicher Anklang finden.  Thumbsup
Ich nehm den Korvet Usilitjel (=Verstärker) von ganz oben. Thumbsup
(08.09.2023, 12:21)UriahHeep schrieb: [ -> ]Das sind ja aussergewöhnliche Tapedecks. Die würden bei unseren Vielfach Tapefreaks sicher Anklang finden.  Thumbsup

Jau - die beiden Decks auf dem vierten Foto sind echt geil, weil komplett anders. Und damit meine ich nicht etwa die Beschriftung in Klingonisch Kyrillisch... LOL

Das untere von den beiden ist offensichtlich ein Schubladen-Deck - die Anordnung der Laufwerktasten finde ich spannend.

Das gilt im Grunde auch für das obere Deck - und auch die Kassettenschacht-Abdeckung oder wie man das nennen soll schaut spannend fremdartig aus.

Danke fürs Zeigen...
Ja das Schubladen Tapedeck war cool, nix mit Motor, das flutschte beim betätigen des Schalters einfach recht sanft raus.
Leider sind die meisten Geräte optsch in einem nicht mehr so schönen Zustand,
auch das mindert meine Motivation da mal nach dem Preis zu fragen.
(08.09.2023, 12:35)Fürchtenix schrieb: [ -> ]Ich nehm den Korvet Usilitjel (=Verstärker) von ganz oben. Thumbsup

Ein spannender Receiver wird hier in Estland auch angeboten :
https://www.kuldnebors.ee/search/audio-v...ing=korvet
Ein Sanda 207C Doppel Kassettendeck :
https://www.kuldnebors.ee/search/audio-v...ge_size=50

Der Blick ins innere ist schon cool :


Und noch eine Interessante Kassetten Kopierstation :
https://www.kuldnebors.ee/search/audio-v...ge_size=50
Das ist ja interessant: Sieht aus wie 90er black plastic-Müll, ist unter der Haube dann aber voll amtlich. Interpretiere ich das richtig, dass da ein Direktantrieb in der Schwungradglocke steckt ??
Genau das Gegenteil von dem, was man bei dieser verfehltin Designära sonst zu erwarten hatte. Sowas war ja bei westlicher Herkunft von innen noch schlimmer als von außen.

Das Wollensak ist trotz durchaus klingonischem Aussehen allerdings US-amerikanischer Provenienz.
(05.09.2023, 10:51)Dude schrieb: [ -> ]Ein Mitarbeiter des Junkers Museums in Dessau (übrigens sehr empfehlenswert) hat mir erzählt, dass er als NVA-Rekrut hinter startbereiten MIGs Aufstellung nehmen musste um per Handzeichen zu melden dass die Nachbrenner auch wirklich gezündet hatten. 

Dass das der Wahrheit entspricht darf doch sehr angezweifelt werden. Ich habe selber MIGs repariert, kenne die Abläufe nicht nur eines Standortes und sowas ist absoluter Bullshit. Wenn der Nachbrenner zündet muss das niemand extra melden, das merkt der Lotschik schon von ganz allein. Der Kollege war wohl Tankwagenfahrer und hat dabei ein bissel zu oft geschnüffelt.
Heute drüber gestolpert. ME ein zumindest optisches Highlight.  Pray Nennt sich Mark-120.

[Bild: Mark-120.jpg]

Heißt eigentlich Majak….
Thumbsup
(09.09.2023, 21:43)thosch schrieb: [ -> ]
(05.09.2023, 10:51)Dude schrieb: [ -> ]Ein Mitarbeiter des Junkers Museums in Dessau (übrigens sehr empfehlenswert) hat mir erzählt, dass er als NVA-Rekrut hinter startbereiten MIGs Aufstellung nehmen musste um per Handzeichen zu melden dass die Nachbrenner auch wirklich gezündet hatten. 

Dass das der Wahrheit entspricht darf doch sehr angezweifelt werden. Ich habe selber MIGs repariert, kenne die Abläufe nicht nur eines Standortes und sowas ist absoluter Bullshit. Wenn der Nachbrenner zündet muss das niemand extra melden, das merkt der Lotschik schon von ganz allein. Der Kollege war wohl Tankwagenfahrer und hat dabei ein bissel zu oft geschnüffelt.

Wenn ich das richtig verstanden habe ging es um was 2-strahliges und das beide gezündet hatten oder die Schubdüsenstellung passte? Der Mann wirkte jedenfalls seriös und was er über die technischen Details einiger Austellungsstücke gesagt hat war definitv korrekt. Vielleicht war's ja auch eine Strafmaßnahme?

Sei's drum, das Majak 120 ist echt schick. Thumbsup
In bestimmter Schriftart sieht dat kyrillische JA aus wie ein gespiegeltes R und das Museum in Dessau kenne ich auch,
Strafmaßnahmen gabs bei der Asche schon ziemlich verrückte, gern auch solche, als 1970 ein Tankerfahrer mal vom Flugplatz Peenemünde ins Objekt des FTB nach Karlshagen neben dem Tanker zurück laufen mußte, nachdem ihn der TO beim Rasen mit dem Hängerzug voll Sprit auf der Hinfahrt erwischt hatte ...
aber bei den MIGs habe ich nicht von nem Nachbrennercheck gehört, könnte aber dazu nen Studienkumpel anrufen und fragen, der 3 Jahre technischen Dienst an MIG21 gemacht hat, ich war da oben 18 Monate als Funker ein Ende weg von dem Krach der Startbahn.
At Uriahheep
Das Majak 120 hab ich hier zu hause stehen  Thumbsup neben den anderen Geschwistern Majak 232 und 233.
Hatte ich schonmal hier vorgestellt.
Gruß Steffen
(29.09.2023, 19:11)Gorm schrieb: [ -> ]In bestimmter Schriftart sieht dat kyrillische JA aus wie ein gespiegeltes R und das Museum in Dessau kenne ich auch,
Strafmaßnahmen gabs bei der Asche schon ziemlich verrückte, gern auch solche, als 1970 ein Tankerfahrer mal vom Flugplatz Peenemünde ins Objekt des FTB nach Karlshagen neben dem Tanker zurück laufen mußte, nachdem ihn der TO beim Rasen mit dem Hängerzug voll Sprit auf der Hinfahrt erwischt hatte ...
aber bei den MIGs habe ich nicht von nem Nachbrennercheck gehört, könnte aber dazu nen Studienkumpel anrufen und fragen, der 3 Jahre technischen Dienst an MIG21 gemacht hat, ich war da oben 18 Monate als Funker ein Ende weg von dem Krach der Startbahn.

Das waren keine NVA-Migs sondern Maschinen der sowjetischen Luftwaffe um die es da ging, daran kann ich mich noch erinnern. Die haben wohl zu entsprechenden Gelegenheiten auch mal NVA-Plätze angeflogen. Ich habe, vom geschätzten Alter des Herren der mir das erzählt hat ausgehend, noch ein wenig recherchiert. Das könnten MIG25 gewesen sein, die Triebwerke haben eine hydraulische Schubdüsenverstellung mittels diverser Einzelzylinder, das Hydrauliksystem der MIG25 war nicht ohne und die frühen Triebwerke haben nur 150 Stunden gehalten. Scheint mir jetzt nicht völlig unplausibel, dass bei einem Start einer sowjetischen MIG25 von einem NVA-Flugplatz einer der örtlichen Mokel dazu abkommandiert wurde visuell zu prüfen ob die Schubdüsen unter Betriebsbelastung gleichmäßig aufgegangen sind.
Natürlich erst, nachdem sie die Turbinen mit von arglosen 2CV-Transitstreckenfahrern beim Grenzübertritt einbehaltenen Kurbeln angeworfen hatten.
Denn der Russe kann ja generell eh nix, klar.

Lieber noch mehr Majak-Bilder bitte.
Doch, saufen und fremde Länder verwüsten kann er gut.