(14.09.2012, 19:21)Joshua Tree schrieb: [ -> ]Mit den Alben die danach kamen bin ich sowohl auf Vinyl als auch auf CD nie richtig warm geworden.
Seit Electric Café haben Hütter & Schneider nichts, aber auch gar nichts Relevantes mehr zustandegebracht, seit dem Rausschmiß von Flür & Bartos ist KRAFTWERK für mich auch nicht mehr KRAFTWERK.
Hütter & Schneider waren sicher immer das Maschinenzentrum der Band, unbestritten, aber die beiden Satelliten Flür & Bartos die sich um sie gedreht haben, insbesondere ja Bartos (!), haben dem Ensemble das Besondere gegeben, was man nach Electric Café einfach vermisst.
Man sollte auch wissen, dass ausgerechnet der verstoßene Bartos als Autor maßgeblich für Stücke wie insbesondere "Das Model" und eben auch "Tour de France" verantwortlich war, der war in diesen beiden Fällen nicht nur Co Autor, sondern hat den Großteil z.B. dieser beiden Songs komponiert! Der Anteil von Bartos & Flür ist im Laufe der Jahre völlig zu unrecht heruntergespielt worden

Umso erbärmlicher finde ich ja auch die 2003 erschienende Tour de France Scheibe, die auf ein beinahe 20 Jahre altem Konzepte aufbaut. Wie deprimierend muss es wohl für Hütter gewesen sein, dass man auch noch Tantiemen an Bartos zahlen muss, denn auf der 2003er Tour de France ist eindeutig der Titelsong das stärkste Stück.
Was haben denn Hütter & Schneider in den letzten 25 (!) Jahren rausgebracht, der output beschränkt sich auf remixte Konserve, dem Expo 2000 Müll und ner Live Scheibe Minimum Maximum, mit einer absolut widerlichen Version von "Das Model", da könnt ich kotzen. Sound Technisch haben die Meister natürlich längst alles im Griff, aber so seelen- und humorlos, Arrangements ohne Charme und drive, fürchterlich. Planet of Vision ein Witz! Lediglich die abgekupferten Liveversionen aus der Konserve von The Mix weisen auf das Potential dieser Band, das sie mal hatte.
Ich persönlich finde ja, dass Songs wie Taschenrechner oder Das Model im Original immer noch klasse Songs sind, Computerwelt und Menschmaschine wegweisende Alben waren, die aber im Vergleich zu diesem enttäuschenden Livealbum um Längen moderner und spannender klingen.