Hallo Zusammen,
ich möchte euch heute mein eigenes BR 25 Projekt vorstellen, nachdem auch meine beiden erwachsenen Kinder Gefallen am Klang der der BR25 gefunden haben. Natürlich war eine Kernanforderung, die Boxen sollten vom Äußeren individuell aufgewertet und an die persönlichen optischen Wünsche jeweils angepasst werden.
Damit ich den zeitlichen Aufwand auch meiner Frau schmackhaft machen konnte, gab es noch eine extra Anfertigung für die Küche um die sehr unauffälligen „Geräuscheumwandler“ der Philipps Micro-Anlage durch was Nachhaltiges zu ersetzen.
Also war hier der Bau von drei Pärchen schon vorgegeben, die sich aber stets in einigen Kleinigkeiten unterscheiden.
Wer meine bisherigen Beiträge verfolgt hat, weiß sehr wohl, dass ich auf diesem Gebiet noch als stets lernwilliger Laie unterwegs bin und auch sehr viel Hilfe und Ideen gerade aus diesem Forum bekommen habe.
Deshalb möchte ich mich bei allen BR 25 Profis und Freunden nochmals auf diesem Wege bedanken. Auch wenn ich euch manchmal mit hoher Sicherheit genervt habe, ihr habt mir dennoch stets mit euren Ratschlägen weitergeholfen. Ich will jedoch darauf verzichten hier die Einzelnen Namen zu nennen, denn wer gemeint ist wird sich auch wieder in der nachfolgenden Beschreibung wiederfinden.
Zur leichtern Übersicht und besseren Lesbarkeit, werde ich diese Project in mehrere Beiträge aufteilen.
• Vorbereitung Gehäuse, runter mit der alten Folie
• Versteifung des Gehäuse innen, alternativ auch noch von außen
• Äußere Form anpassen und eine Finale Oberfläche erstellen!
• Sickentausch am Tieftöner
• Umbau der Frequenzweichen
• Hörtest mit unterschiedlichen Varianten der Frequenzweiche
Zwei Punkte vorweg. Ich finde solche Foren extrem hilfreich und nützlich, gerade weil eben viele Profis uns „Laien“ ihr Fachwissen zur Verfügung stellen. Deshalb versuche ich dann als kleine Gegenleistung, meine Beträge etwas ausführlicher zu beschreiben, damit auch andere Laien neue Anregungen erhalten und nicht die gleichen Fehler machen, wie sie mir zum Beispiel passiert sind.
Wer allerdings noch weitere Fragen dazu hat, der darf mich jederzeit über die PN anschreiben.
Zweitens, man kann die BR25 nur in kleinen Punkten verbessern, oder man bleibt so nahe wie es nur geht am Originalzustand. Was ich in diesem Projekt versucht habe, war ein ausmerzen von Dingen, die ich persönlich als Schwachstellen oder nicht mehr zeitgemäß angesehen habe und gleichzeitig eine optische Modernisierung des äußeren Erscheinungsbildes. Da ich die Boxen nur für die Familie umgebaut habe, müssen sie eben nur hier gefallen. Die absoluten RFT-Fans bitte ich um etwas Nachsicht wenn ich hier etwas vom Original abweiche.
Geändert wurden folgende Dinge
• Komplett neue Außenhaut von DC-Fix, Front- und Rückseite mit Acryllack
• Versteifungen innerhalb und außerhalb des Originalgehäuses
• Ein- und Umbau auf Terminalbuchsen
• Änderung der Frequenzweiche auf MKP-Elkos im Hochtonzweig und Anpassung der Widerstände
• Umbau von direkt gelöteten Kabeln auf der Frequenzweiche mit 2,8mm Flachstecker
• Verbesserte Fixierung der Frequenzweiche
• Neue und stärkere Kabel innerhalb der Box
• Verbesserung der Verschraubungen
• Austausch der Originaldämpfung gegen anderes Material
• Leichte Veränderung der Frontansicht
Ich werde versuchen, soweit es mir möglich ist auch das neu verwendete Material hier mit zu erfassen und später noch alles über entsprechende Links hier mit einfügen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit von 3 Monaten, sind pünktlich zum Weihnachtsfest diese drei Modelle von rechts, fertig geworden.
Zwei freistehende oder fürs Regal und ein Pärchen an der Wand.
Auch wenn hier jeder die BR 25 im Original kennt, das Bild von einer Box als Ausgangssituation muss schon sein!
Aber fangen wir mal der Reihe nach an.
Dass und wie man die Chassis und Frequenzweiche ausbaut erspare ich mir hier.
Auf jeden Fall unbedingt das Gehirn einschalten und nicht blind drauf zu messen, sägen, leimen…..
Am besten wäre es aber, wenn man hier immer Abschnitt für Abschnitt durchliest und sich dann entscheidet, was man von meiner Vorgehensweise übernehmen möchte.
Eine Beschreibung mit Bildern wie ich die Frontseite herausbekommen habe, gibt es ja schon weiter oben von mir.
Jetzt musste erstmal die alte Folie runter. Ich hatte ja das Gefühl als ob an jeder Box drei unterschiedliche Materialien verwendet wurden. Eine Variante für die Front, eine für die Seiten und dann noch eine für die Rückwand.
Am besten bekommt man die Folie herunter mit einer Heißluftpistole und einem steifen Spatel, der sollte aber abgerundete Ecken haben. Ich konnte zum Glück noch auf einen sehr alten Spatel von meinem Vater zurückgreifen, da war die Abrundung durch den jahrzehntelangen Einsatz schon vorgegeben und das Wichtigste, die Klinge war noch aus festem Stahl und nicht so extrem flexibel wie bei den neuen. Also nehmt einen der maximal 5 cm breit ist und möglichst stabil, sollte der noch neu sein, dann rundet auf jeden Fall die Ecken ab sonst macht ihr tiefe Kratzer ins Holz.
Ich habe immer zuerst die Front rausgenommen, das Gehäuse dann auf dem kleinen tragbaren Arbeitstisch mit einer Spannzange fixiert und schon gings los. Macht das aber bitte im Freien, denn das Material stinkt gewaltig und ich bin mir nicht sicher, was ich da so alles eingeatmet habe.
Die einzige Schwierigkeit war einen Anfang zu finden. Da ich ungern am Rand anfange, habe ich mit der Heißluftpistole eine Stelle so lange erwärmt, bis sich unter der Folie eine Blase gebildet hat, die ich dann mit dem Spatel wegschieben bzw. öffnen konnte. Ab da habe ich mit der Heißluft immer kleine Bereiche erwärmt und die obere Folie in ca. 2cm breiten Streifen weggeschabt. Da merkt ihr immer selbst, welche Technik euch am leichtesten fällt. Wie schon oben mit den unterschiedlichen Folien geschrieben, geht an den Seitenwänden zuerst die Außenfolie weg und dann in einem zweiten Gang die Trägerfolie mit der Klebeseite.
Kritisch empfand ich die Boxen mit der silbernen Außenhaut. Ob es am Material lag? Auf jeden Fall fing da regelmäßig die angeheizte Folie zu brennen an. Auch deshalb immer nur im Freien machen und auf kleine Flammen vorbereitet sein. Das Entfernen der Folie geht ganz gut auch noch bei kalten Temperaturen. Die Reihenfolge kann jeder selbst für sich festlegen, als Motivation habe ich immer mit den großen Seitenflächen angefangen und die Front dann am Ende.
Pro Box hat das nicht länger als eine Stunde gedauert. Bei meiner Aktion hat sich mein alter Heißluftfön verabschiedet, aber nach mehr als 20 Einsatzjahren war das auch OK, der neue (von ECD) ging sogar durch den besseren Griff noch eine Nummer besser!
Die von der Folie und allen sonstigen Altlasten befreite Box sah jetzt schon sehr gut aus, was mir dann aber sofort aufgefallen ist, gerade innen an der Rückseite war ringsherum ein sehr großer Spalt zu sehen, der nicht unbedingt zur Stabilität betrug. Hier habe ich dann bei allen Boxen erstmal entsprechende Streifen zurechtgeschnitten damit sie mit dem Boden bündig waren und eingeklebt. Das muss nicht besonders schön sein, darüber kamen später noch die Dreiecksleisten. Dann wollte ich ja auch noch alle Ecken versteifen, da muss ich aber vorher noch einiges dazu erklären.
Für alle meine weiteren Arbeiten war es absolut notwendig, dass ich von vorne freien Zugang zu den Innenseiten der Box hatte.
Bei fast allen Boxen ist mir beim Ausbau der Chassis aufgefallen, dass die Frequenzweichen sehr lose in der Box hingen oder teilweise auch gar nicht angeschraubt waren. An der Boxeninnenseite geht in 15 mm Höhe eine 2mm breite Nut ringsherum. Das war wohl so gedacht, dass man die Frequenzweiche mit einer Längsseite in diese Nut steckt und auf der anderen Seite mit der Schraube auf dem eingeklebten Holzstückchen verschraubt. So wurde es aber nicht immer gemacht, denn wenn ich die Frequenzweiche in die leere Box ohne das Dämpfungsmaterial so über das Schraubloch gehalten habe, dann war nur bei einer Box die Platinenseite innerhalb der Nut. Bei allen anderen hing die Platine nur an der Schraube frei in der Box. Ich vermute das zuerst die Dämpfung in die Box kam, damit die Nut verdeckt wurde und die Jungs dann nur die Platine gegen die Wand gedrückt und festgeschraubt haben. Aber schaut das mal bei euren Boxen bei Gelegenheit selber nach.
Das wollte ich auf jeden Fall ändern und die Weiche nicht nur an der Längs- sondern auch an der Stirnseite über diese Nut fixieren. Aber leichter gedacht als getan. Durch die Originalverklebung sind die Ecken immer mit Kleber ausgefüllt, also musste zuerst die linke untere Ecke an der Platine entsprechend abgeschrägt werden, ein Schnitt mit dem Seitenschneider und das war erledigt. Jetzt ging auch die Platine in die Nut, nur wenn die Platine schon leicht durchgebogen war, dann musste man an der Längsseite noch etwas nachhelfen.
Bei meinem ersten Versuch hatte ich zuerst die 15mm hohen Versteifungen für die Ecken eingeleimt und mich dann gewundert, warum die Platine nicht ganz in die Nut geht. Ein Blick auf die Unterseite hat es dann gezeigt. Durch die Lötstellen an den Seiten stoßen die jetzt an den 15mm hohen Leisten an. Ich konnte das später dadurch lösen, indem ich an den Ecklisten den Bereich in dem die Platine sitzt, auf 10mm gekürzt habe. Das gleiche Problem gibt es auch bei dem eingeklebten Holzstück, denn durch die Verschiebung der Weiche nach unten sind plötzlich drei Lötstellen genau im Bereich der Auflagefläche. Also auch hier musste das Material mit dem Stemmeisen weggenommen werden.
Wer immer das nachmachen will, bitte so lange Testen, bis die Frequenzweiche ohne Verspannung in der Nut ist und auf dem Hölzchen aufliegt. Später könnt ihr hier NICHTS mehr sinnvoll ändern!!
Da ich auch noch die Terminalöffnung genau hinter den Hochtöner gesetzt habe, hat fast jede der benötigten Dreiecksleisten ein anderes Maß. Ich kann hier nur dazu raten, ausmessen dann kennzeichnen und bevor die Seitenteile eingeklebt werden noch darauf achten, dass man auch später die Platine leicht ein und ausbauen kann.
Diese Versteifung allein hat mit noch nicht gereicht, ich wollte hier auch an den Seitenwänden eine schmale Strebe 15x 5mm als Trennung einkleben. Der finale Abschluss innen war dann noch eine kleine Leiste 10x10mm am oberen Rand, als zusätzliche Auflage-/Klebefläche für die Schallwand. Im Original liegt die ja auch nur auf einer kleinen Fläche von 5mm ringsherum auf.
Wenn man das vorher nicht berücksichtigt hat, muss eben wie auf dem Bild entsprechend ausgespart werden.
Was man aber auch hier schon auf meinen Bildern sehen kann, da ist nach was anderes passiert. Für die Regalboxen wollte ich die Wandstärke von bisher 15 auf 25mm mit Ausnahme der Schallwand erreichen. Dazu habe ich an Rück- und Seitenteilen jeweils eine weitere 10mm MDF-Platte aufgeklebt, die Seitenteile mit leichtem Überstand. Der wurde später nach einkleben der Schallwand mit der Oberfräse wieder weggenommen.
Damit waren die Gehäuse bis auf die Front im Rohzustand fertig und die Boxen außen um 2cm höher, breiter, 1 cm tiefer und ca. 2,3 kg schwerer!
Es war schon beeindruckend um wieviel stabiler sich die Box jetzt anfühlt und dann der satte Klang wenn man an die Seitenwand klopft.
Damit beende ich mal den ersten Teil.