Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Also ich hab letztens beim Holländer bestellt für meine BR50 und habs bereut. Muss alles nochmal machen, die Dinger wellen sich und die haben mir einen angeblichen Sickenkleber reingetan, sieht weiß aus wie Holzleim und hält gar nicht, nach Tagen war der Mist immer noch nicht abgebunden, obwohl Spezial-Sickenkleber druffsteht.. Ich bin bedient und bestelle wieder bei Audioparts, die Sicken sind sehr gut und der Leim ist wie Mökoflex früher aus´m Osten.

(27.11.2014, 22:35)Quiekser schrieb: [ -> ]..die haben mir einen angeblichen Sickenkleber reingetan, sieht weiß aus wie Holzleim und hält gar nicht, nach Tagen war der Mist immer noch nicht abgebunden

Na kiek ma an - da hat er doch ziemliche Toleranzen beim Kleber.
Ich hatte auch mal diesen Kleber von ihm (Sommer 2013) und der war ok.
Wer weiß was er derzeit zusammenmixt - Treibhausgurkensirup

LG,
Bruno

(27.11.2014, 22:57)DIYLAB schrieb: [ -> ]Treibhausgurkensirup

So, hier nun meine Bilder-Story zur BR 50 Aufarbeitung :

Vorerst nochmal der Ausgangszustand, welcher ja, bis auf die Sicken natürlich, schon recht gut ist.
Die Gehäuse haben nur minimalste Spuren :


Erstmal die Rückwand abschrauben und sehen, was sich im Inneren versteckt :


Was einem sofort auffällt, die riesige Weiche ! :


Ein Blick unter die Weiche verrät uns, wo der Mitteltöner haust :


Dann kommen wir zum schö...äh schlimmsten Teil : die Plastikformteile lösen


Diese Anzahl an Schrauben befinden sich alle in EINER BR 50

(wer möchte darf nachzählen)

Sind die Schrauben alle gelöst, hebt man einfach das Gehäuse an und schwupps :


Nun kann man sich die Chassis von allen Seiten anschauen :


Schön vergilbt


Litzen sehen aus wie neu (bei allen) - die haben wohl nicht viel gespielt, nehme ich an


Hier die Hochton-Bassreflex-Einheit :


Sickenreste sind abgepult und Kleber darf aufgetragen werden (immer zuerst innen)


Die habe ich dann erstmal einen Tag trocknen lassen, bevor ich den äusseren Sickenrand geklebt hatte :


Für den äusseren Rand helfen Wäscheklammern zur Fixierung :


Fertig geklebt sehen die Chassis dann so aus :


Das Gehäuse hat währenddessen eine Renuwell-Kur bekommen. Tat denen wirklich gut !


Kleine Info :


Und am Ende wieder alles zusammengeschraubt - allerdings gab es ein kleines Problem...


Und zwar sind mir bei der ersten Box, sage und schreibe, DREI dieser Plastikröhrchen abgebrochen, beim Zusammenschrauben :

Diese musste ich dann festkleben (Uhu Endfest 2K) und erneut festschrauben. Hat aber bestens geklappt und nun hält alles zusammen.
Da kann man noch so penibel sein, die Dinger brechen sehr gerne ab

Die 2te Box ist natürlich auch fertig und seit Gestern Nacht dürfen sie zeigen was sie können.
Schonmal vorweg : Alles richtig gemacht
Ein kleiner Hinweis noch : Meine Methoden sind für mich ausreichend und ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Bin kein Profi, sondern erfahrener Bastler. Das war's dann erstmal

Vielen herzlichen Dank für die Vorstellung, Kimi!
Welche Tipps hat denn ein erfahrener Bastler zum Thema "Membranreinigung"? Oder sollte man von dem Gedanken sofort wieder Abstand nehmen?

Ist die Membran denn nur staubig, oder auch vergilbt/verschmiert oder sonstwas ?
Ich hab' bei der 2ten BR 50 den Fehler gemacht und Vinylflex zur Auffrischung benutzt. Sind zwar schön dunkel geworden,
aber glänzen auch so, wie billige Polyprop-Chassis

Da hab ich beides zur Auswahl Ein Paar ordentlich eingestaubt, da is nix mit wegpusten. Das zweite Paar.....naja, Rauch-Glibber-gelbes-Irgendwas-sieht bissl aus wie ne dünne Fettschicht aus der Presse. Wichtig wäre ja die Membranen nicht in ihrer Lebenserwartung zu beeinträchtigen.

Glückwunsch. Das Geschraube beim Chassisausbau ist hart, da kriegste nen Krampf in die Pfoten. Noch besser ist der Wiedereinbau, das Gefrickel in den Ecken und so. Am schönsten war, alles fertig und auf´m Stuhl hab ich dann die Dämmung für die MT-Gehäuse gefunden Alles von vorn, schön blöd. Mein Fluchen haben die noch 5 Gärten weiter gehört.

Super Bericht Kimi. Danke fürs Zeigen

(28.11.2014, 11:25)Pio wer? schrieb: [ -> ]Da hab ich beides zur Auswahl Ein Paar ordentlich eingestaubt, da is nix mit wegpusten. Das zweite Paar.....naja, Rauch-Glibber-gelbes-Irgendwas-sieht bissl aus wie ne dünne Fettschicht aus der Presse. Wichtig wäre ja die Membranen nicht in ihrer Lebenserwartung zu beeinträchtigen.

Die "Membranen" sind stabiler, als man denkt. Bewährt hat sich zur Reinigung = Azeton. Entweder, mit einem Lappen und ohne Druck, aber man kann die damit sogar richtig auspinseln. Aufpassen, dass das Azeton nicht überall hinläuft und die Farbe, vom Korb löst. Und es verfliegt dermaßen schnell, auch daher = kein Problem. Wenn man es richtig intensiv macht, gibt es fast keine sichtbaren Spuren, vom Azeton.
Den Rand des Korbes, wo die Sicke verklebt war, habe ich ebenfalls mit Azeton abgewaschen, bis aufs Metall und dann neu mit der Sprayflasche lackiert. Die Membran natürlich, mit Küchenkrepp geschützt.
Nachdem alles beendet war, habe ich die Membran noch mit Visaton LTS50 beschichtet, somit sieht der Lautsprecher, wieder gut aus. Ich finde den leichten Glanz einwandfrei, den Kimi gar nicht mag, so unterschiedlich, sind die Auffassungen.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Membranen, matt zu beschichten - mit z. Bsp. Filzstifttinte, auch stark verdünnt (Spiritus). Druckertinte, bzw. Ausziehtusche, geht genauso, da gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie es jeder mag, oder auch nicht.

Ja, Deine BR´s sahen wirklich schick und professionell gemacht aus, Hut ab. Sehr schön.

Hmm, vielleicht sollte ich die Aceton-Methode auch mal anwenden
Druckertinte hab ich auch noch da, für die anderen Chassis

Hier nochmal ein Gehäuse vor der Renuwell-Kur :

... toller Bericht über reichlich Arbeit.
Beim Betrachtzen der Bilder kam mir so der Gedanke, ob die bei der Entwicklung
der Weiche bedacht haben, das die Spulen mit Eisenschrauben fixiert werden.
Die stellen ja immerhin dadurch einen Spulenkern da und verändern damit die
Werte der Spulen, oder.
Hab ich bisher bei nicht DDR Weichen noch nicht gesehen, da sind die Spulen immer
ohne Eisen befestigt

Gruß Olaf

Die Auswirkungen sind sicher so gering, dass sie im Wohnzimmer keine Relevanz haben.

Gut gemacht, Kimi. Viel Spaß !
Sollen die bleiben oder wieder weg ?

Wenn ja, wohin?

fehlt noch ein subjektiver Vergleich mit anderen gerade vorhandenen Tröten

Man beachte, dass die Gehäuse nicht nur außen sondern auch innen furniert sind

Finde ich jetzt nicht sonderlich ungewöhnlich, ich meine, dass ist bei den "Russenboxen" auch so.

Dass die Boxen auch innen furniert sind, ist halt Tischler-Standard

Sicher werden die Tröten erstmal bleiben - aber nix ist Unendlich bei mir. Ich habe sie gerade erst halbwegs richtig aufgestellt
und ausgerichtet und bin schon sehr beeindruckt was die Boxen können. Hervorragende Phantommitte, wie bei den 25ern,
schöner und knackiger Tiefton und die Mittenwiedergabe ist ebenfalls hervorragend. Nicht so zurückhaltend wie meine Signifer,
eher bissig und vorallem schnell. Die beiden TT in einem Volumen bringen den entscheidenen Vorteil gegenüber der BR 25.

Aber das ist nur ein Bruchteil der neu gewonnen Erfahrung. Die muss auf jeden Fall noch weiter ausgebaut werden.
Wenn jemand schreibt, die BR 50 ist die beste Box aus der DDR - dann hat er Recht.

Moin,

(28.11.2014, 15:13)onkyo schrieb: [ -> ]Man beachte, dass die Gehäuse nicht nur außen sondern auch innen furniert sind

Das ist richtig so, damit sich die Spanplatten nicht verziehen!

Gruß Roland

(28.11.2014, 14:00)Luminary schrieb: [ -> ]... toller Bericht über reichlich Arbeit.
Beim Betrachtzen der Bilder kam mir so der Gedanke, ob die bei der Entwicklung
der Weiche bedacht haben, das die Spulen mit Eisenschrauben fixiert werden.
Die stellen ja immerhin dadurch einen Spulenkern da und verändern damit die
Werte der Spulen, oder.
Hab ich bisher bei nicht DDR Weichen noch nicht gesehen, da sind die Spulen immer
ohne Eisen befestigt

Gruß Olaf

Da die Spulen einen Ferritkern haben, spielt das keine Rolle.
Die Luftspulen sind offensichtlich auch anders befestigt.

Das die Boxen innen furniert sind, hat nichts mit Qualität zu tun. Denn diesen Standard, haben normalerweise keine - auch teure Boxen nicht. Auch habe ich das bei anderen BR50, auch noch nie gesehen. Das hat eher was mit Mangelwirtschaft zu tun = Resteverwertung, weil z.Z. nichts anderes greifbar war, als diese "Abfallstücke" aus der Möbelindustrie. Ist ja auch egal, das Endergebnis zählt!

N'abend,

so, ich habe jetzt mein zweiter Pärchen RFT BR bekommen. Die BR26 wollte ich so lassen wie sie sind, die BR25, die ich jetzt bekommen habe, möchte ich gern überarbeiten... Schön furnieren und so...

Die TT schicke ich nach Leipzig zu NT (weiß jemand, was die momentan pro TT haben wollen), die Frequenzweiche wollte ich gern selbst überarbeiten... Habe gehört, dass die Elkos gern mal auslaufen/ austrocknen und ihre eigentlichen Werte verlieren... Wenn ich diese ersetze, sollte ich Folienkondendatoren nehmen, richtig? Muss ich außer auf die Werte noch auf irgendetwas achten? Sollten z.B. Kondensatoren von bestimmten Herstellern verbaut werden oder ist das alles Voodoo?

Viele Grüße,
Christian