28.04.2016, 21:38
Das ganze Puzzle wieder brav zusammen gebaut :-)
Sämtliche Eingangs und Schalt Ics auf Sockelung umgestellt und erneuert, sie waren alle mehr oder weniger FRITTE :-)
Unlängst dem Sperrmüll entrissen,
nun vollrestauriert Harman Kardon HK6900, von 1990 /91 der größte Harman Vollverstärker.
Sehr schweres Teil.
Der war tricky zu sanieren, dazu mache ich bald mal einen Thread, komplexe Maschine!
Viele Schaltfunktionen durch ICs keine Relais so gut wie keine Schaltkontakte, die Crux,
die Leute schließen nunmehr Ihre an Stecknetzteilen angeschlossene Notebooks oder Tablets an die Eingänge dieser alten Amps und himmlen durch Potentialunterschiede mal eben gleich den Eingangs Schalt IC...
Dann krächzt das Teil oder Kanäle fallen aus und kommen wieder und fallen aus etc...
und dann wandert sowas auf den Müll ....weil viele einfach eine defekte Endstufe orakeln.
Manche lassen die Teile auf Partys bis zum Überhitzen brüllen, die Endstufe dieser Amps ist kompliziert und
neigt zum verschmoren der daran eng verlegten Flachbahnmultipol Kabel, das Unglück nimmt dann seinen Lauf und ZACK Totalkurzschluß und dieser sieht dann so aus wie ein TRAFOSCHADEN....
Schwer zu finden wenn Mehrleiterflachkabel in einer schwer einsehbaren Ecke intern kurzgeschlossen werden....
Die Endstufenschaltung verwendet KEINEN Differenzverstärker am Eingang, sondern eine streng symmetrisch aufgebaute Kaskode-Schaltung. Der eigentliche Eingang wird allerdings von hochohmigen FET-Transistoren gebildet.
Die Stromverstärkerstufe verwendet mehrfach Kollektorschaltung statt der üblichen Emitterschaltung. Das heißt, dass in der Gegentakt-Schaltung der Leistungstransistoren die Kollektoren auf den Ausgang arbeiten und nicht wie sonst meistens die Emitter.
Elektronisch betrachtet ist das eine gute Grundlage für einen niedrigen Dämpfungsfaktor.
Bei diesen Geräten muß man definitiv (!) alle Platinen (nicht nur die in den Endstufen!) mit der LUPE kontrollieren und ggf. sauber nachlöten da das damals wohl verwendete (bleifreie?) Lot nicht viel taugte, ich habe noch nie so viele kalte Löstellen in einem Gerät gefunden wie in diesem an sich gut erhaltenen HK6900.
Klanglich ist das Gerät gerade im Wettstreit mit den DUAL und Russen und Technics etc...ich bin gerade dabei mir eine Meinung zu bilden.
Es hat in jedem Falle MÄCHTIG Kraft viel zu viel für alles was ich antreiben kann.... Der macht aus den Kücke KS E80 Boxen Kleinholz....muß man aufpassen, wenn man am Lautstärkeknopf so zulangt wie aus Gewohnheit beim DUAL CV1600 oder dem SU V3 etc.... huiiiiiiii
das Teil hier hat über 2x170 Watt RMS an 8 Ohm... mindestens, einige Amis wollen 2x220 Watt RMS tatsächlich gemessen haben....die Leistungsaufnahme ist so stark, dass es die 16 Ampere Wohnungssicherung teils raushaut....(wenn man zu schnell ein & ausschaltet :-) Der Soft Start ist dann etwas zu langsam ... Riesen Pufferelkos!
MM und MC Phonoteil scheint sehr aufwendig -- wie bei guten Russen! Diskret aufgebaut!
Der HK6900 war damals ca. 3000DM teuer.