Es war schon immer gut, ein Auge auf das zu haben, was andere Zeitgenossen wegwerfen/entsorgen/nicht mehr haben möchten.
Auch wenn es den "Meister" (der eine oder andere wird sich erinnern) nicht mehr gibt und meine Holde mir schon vor geraumer Zeit bei Todesstrafe verboten hat,
weiterhin den RecHof aufzusuchen, so zehre ich immer noch von dem, was ich vor Jahren dort
entdeckt habe.
Zum Beispiel diese beiden hier.
Der KENWOOD C-2 lag mit der zugehörigen Endstufe im Container.
Das Netzkabel war abgekniffen und der Lautstärkeknopf fehlte, aber was soll eigentlich bei einem Vorverstärker groß kaputtgehen ?
Nix.
Und so war es, nach einem Blick ins Innere und ein paar Messungen per Multimeter hab ich ein neues Netzkabel angebracht.
Ein passender Ersatzknopf fand sich im Fundus (DENON !).
Nach dem Einschalten wird nach wenigen Sekunden der Ausgang freigegeben (grüne LED) und beim händischen Umschalten der Eingänge klickt ein Relais, rote LEDs zeigen den gewählten Eingang an.
Okay, einige Schalter knackten und zeigten Ausfallerscheinungen, aber das war mit einer "Kur" per T6 zu beheben, kaputt war nichts.
Und der C-2 ist nicht schlecht, im Innern findet sich z.B ein fettes, gekapseltes 4-fach Lautstärkepoti von Alps.
Der silberne SONY TA-F70 von 1980 mit damals SONY-typischem Schaltnetzteil bei vielen höherwertigen Verstärkern
gehört zu meinen Lieblingsverstärkern.
Der leichtgewichtige Amp hat eine (meiner Meinung nach) sehr hochwertig ausgeführte Phonoabteilung MM/MC an Bord und gibt sich optisch
sehr schlicht, wenn die "große Klappe" oben ist. Die Haptik mit der dicken, lackierten Gussfrontplatte und den vollmetallenen Knöppen/Kippschaltern
ist atemberaubend und eigentlich nicht mehr zu toppen. Alle Regler laufen weich, aber präzise.
Mit 2x 90 Watt an 8 Ohm treibt der SONY, von Fehlkonstruktionen oder Extremfressern abgesehen, jeden Lautsprecher souverän an (zumindest meine !).
Der Sound finde ich prima, speziell der Bass ist (für mein Empfinden) vergleichsweise sehr trocken und dynamisch.
Im Laufe der Jahre haben sich drei 70er TA-Fs bei mir angesammelt.
Problematisch war bei allen die Umschaltung der Eingänge und des Direct/Tone Umschalters.
Um dort ranzukommen, muss man diese Verstärker komplett "auseinanderfalten" und diese Schalter auslöten und zerlegen.
Auch das Relais für die Freigabe der roten LED-Ketten ist anfällig.
Ansonsten sind die Verstärker aber solide, ich habe noch keine defekte Endstufe erlebt und das Schaltnetzteil macht seine Arbeit scheinbar sehr gut.
edit: etwas ist mir noch eingefallen : durch den engen Aufbau im Vorverstärkerteil wird´s ziemlich warm dort, deshalb habe ich bei allen drei Exemplaren einige Elkos erneuert, die nicht mehr optimale Werte aufwiesen oder begannen, sich zu "häuten".
Ausserdem wurden einige Transistoren nachgelötet.
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Groetjes, Frankie