First shots - auf die Schnelle zu später Stunde und aus der Hüfte:
Grundig CF 5500-2 (komplett revidiert aus fachkundiger Hand) gegen ASC AS 3000 (sehr guter Zustand)
Beide durften gegen mein Alltags-Kassettendeck Pioneer CT-900S antreten (nicht revidiert, nur Riemen und Idler vor ein paar Jahren getauscht).
Hörvergleich mit diversen, sehr guten Kauftapes (Brian Ferry, Ulla Meinecke, Jimmy Summerville, 10cc).
Das Grundig schlägt sich sehr wacker. Die Optik des Grundig spricht mich an - das ist natürlich Geschmacksache. Allein das gespiegelte Display, das den Eindruck eines Unendlich-Spiegels aufkommen lässt, ist fantastisch! Die Haptik macht Spaß, auch wenn die Qualität nicht an die des ASC herankommt.
Im Hörvergleich ist das Grundig durchaus überzeugend. Scheint leicht tiefenbetont zu sein, mir fehlt (auch ohne Dolby auf ON) etwas die Höhenbrillanz.
Aber auch mit ihm macht es Freude, die Kauftapes zu hören. Denn - hey! -, es sind alte Kassetten.
Weiter mit dem ASC AS 3000. Leichte Ernüchterung, klanglich habe ich mir doch einen deutlichen Sprung nach oben versprochen. Aber für mich scheint es nicht brillanter und dynamischer als das Grundig zu sein. Vielleicht etwas ausgewogener und angenehmer. Da werde ich sicher noch einen kompletten Abgleich machen. Da
muss eigentlich noch mehr drin sein.
Alle Tapes im Pioneer CT-900S klingen lebendiger und dynamischer als in Grundig und ASC. Irgendwie kommt hier mehr Laune und Spielfreude auf. Schade, dass ich da keinen Kick bekommen habe und sagen kann: bin angekommen!
Edit:
Gerade habe noch mit einem Demotape für "Sweet F.A." von der Band "Love And Rockets" durchgehört (zweifellos ein perfekt aufgenommenes Band).
Das Grundig hat mich zwar auch jetzt klanglich nicht mehr, aber doch als entwicklungstechnisch tolles Gerät mehr überzeugt, denn eine geniale Sache ist auch die, dass zur Azimuteinstellung lediglich die Abdeckung abgenommen werden kann (auch bei laufendem Tape). Die Einstellung habe ich eben mit einem Testband von H.-P. Roth durchgeführt - war schon optimal eingestellt.
Außerdem habe ich mit Kopfhörer alle drei verglichen. Ergebnis: ich kann es drehen und wenden, Testsieger für mich bleibt klanglich das Pioneer CT-900S. Hörbar mehr Detailtreue, mehr Dynamik und mehr Räumlichkeit (sorry für die verpönte Floskel). Ich beschreibe es nur, wie es für mich klingt.
Für mich ist das alles eine große Überraschung, auch wenn ich bereits vorher sehr viel vom Ct-900S hielt.
Edit Ende.
Lustigerweise lief eine Buyee-Auktion aus, während ich beide Tapedecks heute abgeholt habe. Abends las ich zuhause dann die frohe Botschaft.
Denn ich habe noch auf ein (ab Werk silbernes) Pioneer T-858 geboten. Und wie es kommen sollte: ich habe es für einen verhältnismäßig kleinen Preis ersteigert!
Das ist es (Foto aus der Buyee-Auktion):
Katalogbild:
Es soll baugleich mit dem Pioneer CT-979 sein, das für den europäischen Markt angeboten worden war. Das 979 war das "Vor-Top-Modell" vor dem Pioneer CT-93. Also ist das T-858 wahrlich kein schlechtes Teil. Und sogar mit Fernbedienung (im Gegensatz zum 900S).
Bis das Pioneer T-858 aus Japan hier ist dauert es sicher 2 bis 3 Wochen. Muss mal schauen, ob ich noch einen 230V auf 100V-Spannungswandler habe. Dann wird der Vergleich noch interessanter und das eine oder andere Deck wird dann ggf. wieder gehen. Aber möglicherweise doch nicht, denn sowohl das Grundig CF-5500-2 mit seiner Optik und Direktlade als auch das schwere ASC AS 3000 mit seiner genialen Bedienfreundlichkeit und Bauweise aus dem Vollen begeistern mich sehr!
Ich merke gerade: statt
das eine Deck für mich zu finden läuft es doch darauf hinaus, mehrere parallel laufen zu lassen. Na, das kennt ihr, oder?
Mission nicht erfüllt.