Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: [KFKA] Kurze Frage, kurze Antwort zu Hifi & Elektronik
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Hallo zusammen,

Bei einem meiner Braun RS1 Receiver sind die Zobel-Glieder beider Enstufenkanäle schon einmal thermisch ziemlich gestresst worden:

[Bild: 1-AD96549-2-D3-E-4-FEE-B730-7-A4229335836.jpg]
C715 und R727 rechter sowie C615 und R627 linker Kanal. Hier dazu der Schaltplanauszug (unten rechts):

[Bild: F3-BE16-C6-D497-4-F0-C-AC6-C-B41686-E624-E1.jpg]
Der Verstärker funktioniert soweit und die Werte der vier o.g. Bauteile sind auch in Ordnung.

Bedeutet das nun, dass der Verstärker in der Vergangenheit mal aufgeschwungen ist oder wie kommt der Effekt zustande? Sollte ich die Bauteile des RC-Tiefpass (trotzdem) wechseln und kann es weitere Defekte irgendwo in der Endstufe geben?

Hi Mike
.... wenn ich auf deinem Bild die Roederstein-Lila-Pöttchen drumrum sehe würde ich vermuten, dass da schon wilde Dinge passiert sind. Die würde ich als erstes tauschen (und beim ausbauen messen).
Die sehen ja schon rissig und neblig aus --> raus damit.....
Das werde ich im Rahmen der Überarbeitung auch tun, da die alle trocken sind. Nur ist damit meine Frage nicht beantwortet.
Was ist daran nicht beantwortet?
Ja: Das Ding ist bestimmt mal deftig am Schwingen gewesen.
Ja: Du solltest die Roedersteins tauschen.
Vielleicht: Wenn die Zobel-Glied-Teile nur hässlich sind und es dich nicht stört, lass sie. Sonst tausch sie.
Nach deiner Aussage bedeutet dies, dass der Verstärker durch interne Einflüsse, also schlechte Kondensatoren, in hochfrequente Schwingungen geraten ist. Nach meinem Verständnis ist aber das Zobel-Glied eingebaut damit der Verstärker durch ungünstige Wahl von Lautsprecher und Kabellänge, also externe Umstände, nicht ins schwingen kommt.

Du hast aber recht, letztendlich ist die Ursache irrelevant. Durch den anstehenden Tausch der Elkos sind die potentiellen Fehlerquellen der Schaltung eliminiert und eine gleichartige ungünstige Verkabelung von Boxen ist eher unwahrscheinlich.

Grüße und Danke Mike
F: ,,Bedeutet das nun, dass der Verstärker in der Vergangenheit mal aufgeschwungen ist"
A: nicht unbedingt

F: ,,oder wie kommt der Effekt zustande?"
A: Das Zobel-Glied kann man sich ersatzweise als C-Filter vorstellen, bei dem C die Frequenz bestimmt und R diese (Leistung) dann in Wärme umsetzt.
Im Idealfall ist das Glied auf die Resonanz abgestimmt. Wenn ich aber 100 Nano bei 10 Ohm lese, weiß ich, dass da nichts abgestimmt ist. Stichwort ist Wärme: der ,,Verbrater" ist mit seinem 1/2-Watt einfach zu kümmerlich dimensioniert. Ein oder zwei Watt dürfen es schon sein.

F: ,,Sollte ich die Bauteile des RC-Tiefpass Zobel-Gliedes (trotzdem) wechseln"
A: Bevor es sich verfestigt ...
[Bild: LjE528Jl.png]
RC begrenzt/verhindert zumeist am Eingang, Zobel bedämpft/kompensiert zumeist am Ausgang.

Die verschmauchten Widerstände können ein Zeichen für Überlast oder Schwingung sein, jedoch nicht zwingend. Bei dieser Dimensionierung geht es auch im Normalbetrieb bei höherer Leistung (innerhalb der Spezifikation), bei schlechtem Wirkungsgrad der LS bspw. oder Kü und WoZi parallel.

F: ,,und kann es weitere Defekte irgendwo in der Endstufe geben?"
A: IRGENDWO durchaus. Bisher hast du nur von einem Sieht-komisch-aus berichtet, gehst in der Frage aber von Defekt und Mehrzahl aus.

Schaue ich auf das Bild der Endstufe, meine ich, dass die Rödersteine bereits der Ersatz für die vorhergehenden Frakos waren.
Hallo Florida Boy,
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und die ausführliche Einordnung meines Halbwissens. 

Alle Elkos der Endstufe sowie die Kondensatoren und Widerstände des Zobel-Glieds sind bereits getauscht und damit läuft der Receiver auch schon wieder.

Hi Mike
Kurze Frage bez. Kopfhörerimpedanz und -Wirkungsgrad:

Ich habe hier zwei Kopfhörer, einmal einen Sennheiser HD 600 (300 Ohm; 97 dB/1V) und einen Sennheiser Momentum 2.0 (18 Ohm; 113 dB/1V).
Angeschlossen an einem Smartphone via Lightning-auf-3.5mm-Adapter (den weissen von Apple) wird der HD 600 wie erwartet nicht wirklich laut, während der Momentum einem bei gleicher Lautstärkeeinstellung fast schon den Kopf wegbläst.

Jetzt das Kuriose: angeschlossen an meiner grossen Endstufe (Technics SE-A3) ist der HD 600 bei exakt gleicher Lautstärkeeinstellung an der Vorstufe deutlich lauter wie der Momentum. Das dürfte doch nicht der Fall sein, wenn man sich die Impedanzen und Tag-und-Nacht-Unterschiede bez. Wirkungsgrad anschaut.

Wie kann das sein?


Edit: die SE-A3 ist eine komplementäre Transistorendstufe ohne Ausgangskondensatoren oder -Transformatoren in New Class A (≈Class B mit variabler Ruhestromregelung), sofern das hier überhaupt relevant zu wissen ist. Der Kopfhöreranschluss zapft den Lautsprecherausgang mit seriellen 300 Ohm-Widerständen dazwischen an. Sie hat auch keine Impedanzerkennung und/oder Netzspannungsumschaltung, sondern liefert Leistung in Abhängigkeit der Impedanz (2x200W an acht, 2x320W an vier Ohm nominell).
An der Endstufe wird der 18-Ohm-Hörer durch den 300-Ohm Serienwiderstand um ca. 26dB abgesenkt (wenn ich richtig kalkuliert habe), der 300-Ohm-Hörer wird nur 6dB leiser. Daher spielt der 300-Ohm-Hörer mit 91dB während der 18-Ohm-Hörer mit 87 dB spielt, also nur etwas mehr als "halb so laut" wie der 300er, d.h. 4dB leiser. Ja, das sollte man hören.
Der 18-Ohm-Hörer scheint speziell für portable Geräte ausgelegt zu sein, während der 300-Ohm-Hörer typisch "HiFi" ist.
Wenn ich mich nicht irre (ich habe nicht nachgesehen, wie die Hörer aussehen).
Stimmt, der Spannungsabfall und damit die Leistung sind natürlich grösser beim 300-Öhmer aufgrund konstanten Stroms. Hätte ich selbst draufkommen müssen. Vielen Dank.
Huhu, hat jemand Erfahrung mit ausfallenden Displays bei Grundig FineArts-Geräten? Betrifft bei mir den Tuner T-907 und CD-Player CD-9000. Ich vermute, dass die Displays selber noch ok sind, aber irgendwelche Bauteile hinüber sind.
Das sind doch so Flachröhren-Displays, oder?
Such mal nach einem Bipolar-Elko in der Nähe. So 33 bis 100 uF.

In vielen Geräten aus der Zeit gehen die Hops und dann fehlen wichtige Spannungen.....
(17.07.2022, 18:37)Mosbach schrieb: [ -> ]Huhu, hat jemand Erfahrung mit ausfallenden Displays bei Grundig FineArts-Geräten? Betrifft bei mir den Tuner T-907 und CD-Player CD-9000. Ich vermute, dass die Displays selber noch ok sind, aber irgendwelche Bauteile hinüber sind.

Elko C203 (2,2µF/40V) geht häufig kaputt beim CD 9000, danach bleibt das Display schwarz.

Beim T907 kann das Display auch durch die Verschraubung einen Riss bekommen haben, war bei meinem T907 so. offenbar Temparaturschwankungen geschuldet....habe meine FineArts inzwischen aber verkauft.


Gruß Manuel
Vielen Dank, mal sehen, was ich machen kann- so als Elektronlk-Legastheniker …
Kennt sich hier jemand mit Keyboards aus ?
Suche was für meinen Junior was günstiges gebrauchtes.
Um die Ecke gibt es ein Yamaha PSR GX 76 für knapp 100€,
müßte wohl um die Jahrtausend Wende rausgekommen sein.
Meine Frage ist, war der Fortschritt hier so rasant das es heute quasi eh neu nicht viel mehr kosten würde ?
Freu mich über eine kurze Einschätzung, Danke

Welche Kontaktsoße hinterlässt denn gelbe Rückstände? Ballistol? 

Habe hier das vernietete Lautstärkepoti sowie Balancepoti eines Dual CV 1600, welches gespült gehören. Beim drehen der Potis hört man am Geräusch schon, dass es eine ölige Substanz sein muss. Habe jetzt mit Isopropyl durchgespült und sprühe minimal Teslanol nach. 

Andere Vorschläge?
Was hat es mit diesem ,,Topicalized" auf sich ? Hier am Bsp. Philips 22RH590.

[Bild: MTbFND1l.jpg]
https://www.yokogawa.com/us/library/reso...alization/

Bei dem alten "Scheisshaufen" aus Eindhoven wird man da vor 50 Jahren allerdings andere (bescheidenere) Maßstäbe gesetzt haben. Da wurde nichts versiegelt oder groß geschützt.
Kurze Frage: hat jemand auf die Schnelle einen Link zur Hand mit Infos zur ungefähren/durchschnittlichen Lebensdauer verschiedener Nadelschliffe?
Ich habe ein paar Wharfedale E.50 erstanden. Test vor Ort verlief gut. Zuhause schaltet nun mein Verstärker mehrfach kurz in den "Protect" Modus. Was bedeutet das. Kabelbruch? Falsch angeschlossen?
Für Hilfe wäre ich dankbar
(25.08.2022, 18:36)Forza SGE schrieb: [ -> ]Ich habe ein paar Wharfedale E.50 erstanden. Test vor Ort verlief gut. Zuhause schaltet nun mein Verstärker mehrfach kurz in den "Protect" Modus. Was bedeutet das. Kabelbruch? Falsch angeschlossen?
Für Hilfe wäre ich dankbar

Die Kabel sind mit Flachsteckern an die Weichen angeschlossen. Evtl. mal nachschauen ob sich da was beim Transport losgeschüttelt hat und temporäre Kurzschlüsse verursacht.
Danke an AtDude
Ich habe den Fehler gefunden: Die Terminals haben je einen roten und einen schwarzen Anschluss. Diese Schrauben lassen sich komplett rausdrehen und der Vorbesitzer hat rot für Minus und schwarz für plus gewählt. Leider sieht man oder vielmehr ich die Markierungen auf den Terminals nicht richtig. Sind ca 2mm groß schwarz auf schwarz. Ich bin von rot/plus ausgegangen... Einmal alles gedreht und läuft.
Da fehlt mir noch etwas an Erklärung.

Es gibt doch keine separate Masseleitung zum Verstärker, wieso ist der Verstärker dann in die Schutzschaltung gegangen?

Plus und Minus bei Passivboxen ist im Stereo- oder Mehrkanal-Betrieb doch nur deshalb wichtig, damit sich im Bass die Membranen synchron nach außen oder innen bewegen.
In meinem Besitz ist Thorens TD 145 MK II und jedesmal wenn ich die Platte umdrehe bekomme ich von der statischen Aufladung einen gewischt.
Ist es sinnvoll einen Mitlaufbesen mit Masseanschluß zu installieren ??

VG Werner