Schön geschrieben, Ivo. Genauso ist es.
Bei mir kommt noch dazu, dass ich bestimmte Alben bzw. Musik einfach erst später entdecke und sie sich mir öffnet, obwohl ich sie schon länger habe. Kennt man ja: gekauft, kurz nebenbei reingehört, festgestellt, dass das Album doch nicht so der Knaller ist, wieder beiseite gelegt und erstmal vergessen.
Was zuerst nicht zugänglich war, erschließt sich mir dann doch noch irgendwann. Und das manchmal umso intensiver.
Manche Sachen höre ich mir mehrmals an und dann wird es immer besser. Ist schon ein Phänomen, das m.E. gerade bei wenig mainstreamlastiger Musik so sein kann. Oder auch bei Alben, die eher untypisch sind für einen Künstler.
Letzterer Fall ist Nona Hendryx. In den 80ern hat sie wirklich gute, soullastige Musik gemacht. War nie so richtig Meins.
"Why Should I Cry?" zum Beispiel:
Vorher hat sie mit Sarah Dash und Patti Labelle als Dritte bei "Labelle" richtig guten Soul gemacht, auch später in den 70ern und frühen 80ern. Alle drei ganz große Sängerinnen.
Als ich dann durch ein Konvolut zufällig an die MC "The Art Of Defense" gekommen bin, war's um mich geschehen. So viel Power... Emotion... der Hammer! Ab dann hatte mich ihr Soul erwischt. Und war neugierig geworden auf Nona Hendryx.
"Skindiver" - ein Album, dass kaum kommerziellen Erfolg hatte. Das machte mich neugierig und hörte mal rein. Ich fand die Songs dann tatsächlich auch langweilig, bestellte mir aber nach Wochen doch noch die CD. Und was dann kam, war ein unglaubliches Erlebnis, das ich nicht erwartet hatte und sich erst abends über Kopfhörer und mit Ruhe erschloss. "Skindiver" - ich bin tief eingetaucht in ihre Songs, in die Sphärik und Tiefe der ganzen Songs und habe es jetzt in meine persönlichen Top 50 mit aufgenommen.
Eine Geschichte, wie sie auch durch Entdeckungen aus dem KKKP hätte stammen können. Ich hoffe, das ist hier jetzt nicht zu sehr offtopic. Irgendwie müssen wir ja auch die Wartezeit bis zu den Vorstellungen der Entnahmen von Sascha überbrücken.