So, zuerst mal einen schönen guten Morgen.
Nachdem ich gestern nach dem Eintreffen des Pakets noch hier im Büro meine Auswahl getroffen hatte, brachte ich das KKKP15 auf dem Heimweg gleich zur Post - es ist also bereits wieder auf dem Weg nach Deutschland zu Sascha.
Am Abend nutzte ich zu Hause dann den Umstand, dass ich sechs Kassetten aus dem Paket behalten habe (4 "echte" und 2 "Mitläufer") - und zufällig (oder auch nicht) sechs Tapedecks an meiner Arbeitszimmer-Anlage angeschlossen sind...
#1 ist eine "freie Entnahme". Ich hatte dieses Album vor langer Zeit mal als CD und habe es irgendwann weggegeben, weil mir die Musik damals nicht mehr viel sagte. Das tut sie heute zwar auch nicht, aber inzwischen kommt ein nicht zu unterschätzender Faktor hinzu - nämlich die Erinnerung an frühere Erlebnisse.
Und ich war eine ganze Zeit lang auf dem House- und Trance-Trip, weil sich diese Musik bei entsprechender Lautstärke und vorhandener Offenheit und Bereitschaft nachhaltig und unwiderstehlich in die Gehirnwindungen schraubt.
Es ist einfacher und populärer, sich über diesen Musikstil und die Menschen, die ihn hören einfach nur lustig zu machen, aber ich erlebte (und erlebe) das anders.
Hypnotische Rhythmen und simple Melodien ergeben eine Mischung, der ich mich in einem "Dreamdance" immer wieder gerne hingebe.
#2 ist gleichfalls eine Beigabe zum offiziellen KKKP15. Zu den besten Zeiten dieses Künstlers hatte ich lediglich über die Charts im Radio mit ihm zu tun. Es mag Altersmilde sein, aber ich fand dieses MC-Album von 1988 sofort hörenswert. Auch die cleane 80er-Produktion gefällt mir gut.
Die 80er erleben bei mir überhaupt ein kleines, persönliches Revival - damals war diese Musik echte Massenware und für mich allein deshalb schon des Teufels. Das hat sich mittlerweile geändert - der Nostalgiebonus macht ihn möglich, den "Wish" nach mehr...
Darum behielt ich das zweite Album von Feargal Sharkey - von dem ich nicht wusste, dass er ursprünglich mal der Sänger der Undertones war.
#3 ist das erste "offizielle" Tape aus dem berühmten Koffer. Es handelt sich hierbei um ein Debütalbum, das es in sich hat - und das eine Weltkarriere besiegeln
sollte.
Als ich das Album kurz nach seinem Erscheinen 1991 zum ersten Mal hörte, war ich sofort angetan von dem, was darauf vor sich ging: cool groovender Soul in moderner Ausprägung, und die Lyrics vorgetragen von einer ebenso sanft-schmeichelnden wie markanten Stimme.
Als "Crazy" empfinde ich dieses Werk jedenfalls ganz und gar nicht - eher schon als "Killer".
#4 ist wiederum eine andere musikalische Baustelle. In diesem Fall geht es um smoothen Jazz und ein sehr prägnantes Saxophon.
Auf Vinyl habe ich das wohl bekannteste Werk dieses Musikers: das Album "Winelight" aus dem Jahr 1980 wurde mit dem Grammy für "Best Jazz Fusion Performance" ausgezeichnet.
Das Album, das ich nun auf MC in meine Sammlung einsortiert habe, wurde ein Jahr nach "Winelight" veröffentlicht. In meinen Ohren wirkt es etwas weniger glatt und poliert - auf jeden Fall ist dies eine massenkompatible, elegante Musik, die man etwa bei einem Dinner gefahrlos im Hintergrund laufen lassen kann.
#5 Hier kommt das nächste Album eines Musikers, von dem ich nicht wusste, dass er mal der Frontmann einer bekannteren Band war - in diesem Fall von (The) Verve.
Mir gefiel das Titelfoto auf dem Inlay und das Orange der Kassette, dennoch legte ich das Tape ohne große Erwartungen ein. Die ersten Töne der feinen Sologitarre ließen mich jedoch sogleich aufhorchen.
Als die anderen Instrumente einsetzten und dazu noch die Stimme erklang, hatte ich augenblicklich mehrere musikalische Assoziationen: Tom Petty and the Heartbreakers, The Travelling Wilburys, ja stimmlich sogar leichte Anklänge zwischen dem Boss (weniger) und Bob Dylan (mehr).
Insgesamt also eine Musik, die nicht weh tut und es einfach nur allen recht machen möchte - was aus meiner Sicht auch durchaus gelingt.
Von einem "Natural Rebel" kann für mich in musikalischer Hinsicht jedoch eher keine Rede sein...
#6 Die letzte MC, die ich behalten habe, ist wieder mal eine, die einigermaßen anders ist. Die französische Beschriftung des Inlays und eine spektakulär gestaltete Kassette machten mich neugierig - und ich wurde nicht enttäuscht.
Die "Musik" würde ich nach wie vor eher Tim zuordnen, aber nach meinem letzten Faux-pas (jaja, ich weiß, ich bin euch noch einen Besen schuldig...) - und nachdem Tim in dieser Runde erst nach mir kommt - vermute ich stark, dass dieses Werk von Olaf stammt.
Es gab noch ein zweites, ziemlich ähnlich gelagertes Tape im Koffer - letztlich entschied ich mich aufgrund des Kassettendesigns jedoch für dieses Album.
Es wird den passenden Soundtrack zu den dunklen Winterabenden liefern, die uns bald wieder bevorstehen - und das ist kein Zufall, denn dem Inlay zufolge entstand dieses Electro-Werk 2011 während zweier kalter Winternächte...
Das waren sie, meine Entnahmen aus dem KKKP15 - sechs Tapes in sechs Decks.
Wie immer habe ich keine Ahnung, wie lange ich diese Kassetten in meiner Sammlung behalten werde - aber das war für mich das Ergebnis dieser Runde.
Vielen Dank an alle Beteiligten - besonders an Olaf, der den Koffer zu Beginn vollgemacht hat und an Peter, der uns auf dem Laufenden hält.
Es bereitet mir nach wie vor große Freude, auf diese unkonventionelle Art und Weise mit euch allen in Kontakt zu sein und dieses Hobby mit so vielen Gleichgesinnten zu teilen.
Und wenn ich das richtig sehe, wird Runde Nummer 16 von Bernd_J gestartet - danke im Voraus, ich freue mich schon...