Moin Jungs, ich möchte mich auch mal am Sansui -Thread beteiligen. Vor ein paar Wochen habe ich ein großes
Sansui Tonbandgerät vom Beginn der 70er Jahre gekauft und auch schon hier vorgestellt- das SD-7000.
Da ich während des Flottmachens der Maschine auch einige Bilder vom Innenaufbau gemacht habe - stelle ich die Pics ohne großes Geschreibsel ein - das meiste erklärt sich eh von selbst.
Nur soviel vorab :
Die SANSUI SD-7000 war m.W. das größte und teuerste Tonbandgerät, was Sansui hergestellt hat. Im Jahr 1971 kostete es (je nach Quelle) etwa 3500 - 3750 DM.
Es war somit, glaube ich, das kostspieligste Gerät im gesamten Sansui - Portfolio dieser Zeit ? Wer eine SD-7000 aufstellen will, braucht eine Menge Platz im Regal - die Höhe beträgt etwa 55 cm , die Breite ca.44 cm !
Die Maschine wiegt 27 kg und ist intern zweiteilig aufgebaut. Im großen, sehr schön furnierten Holzgehäuse ist oben das Laufwerk auf einer 5mm starken Aluminium-Grundplatte aufgebaut.
Diese ist vorne noch mit einer dünnen Extra-Frontplatte abgedeckt und von hinten teilweise nochmals verstärkt. Das Laufwerk arbeitet mit 3 äußerst stabilen Hitachi-Motoren.
Es können maximal 18 cm Spulen verwendet werden - schade - die Konkurrenz von AKAI, SONY und TEAC bot 1971 schon Maschinen für 27er Spulen an - Sansui hat sich diesem Trend leider nicht angeschlossen und , soviel ich weiß, keine Großspuler gebaut.
Die Logiksteuerung ist völlig diskret ohne IC´s aufgebaut ( zum Glück) - man kommt nach dem Ausbau aus dem gewaltigen Holzkasten überall sehr gut ran, falls wirklich mal etwas defekt sein sollte. Der Aufwand an Material ist beträchtlich - im Gerät sind beispielsweise 15 große Relais verbaut !
Alle Platinen sind steckbar ausgeführt und stecken in vergoldeten Sockeln.
Die Bauteilequalität ist scheinbar vom Feinsten - nach 40 Jahren war am Gerät eigentlich nix wirklich defekt. Kein einziger Kondensator mußte erneuert werden. Ich habe nur vorsorglich "kalt" aussehende Lötstellen nachgelötet und einen großen Widerstand, der direkt in eine Platine eingelötet war, auf "Stelzen" zu etwas Abstand verholfen.
Nur 3 frontseitige Druckschalter ließen sich nicht bedienen, rasteten nicht ein oder aus. Mit etwas Öl waren die aber blitzschnell wieder flott gemacht. Dazu war der Zählwerksriemen hinüber -
that´s it !
Als ich die SD-7000 bekam - lief sie wegen des kleinen Schalterproblems aber nicht - der Kauf war für mich ein Risiko - der Kaufpreis von 340 Euro auch kein Pappenstiel.
Ich bin dieses Risiko aber gerne eingegangen - denn erstens hatte ich die wahrlich seltene Sansui noch nie vorher in natura gesehen und - ich habe sofort gemerkt, daß die noch nie
vorher geöffnet worden war - ein gutes Zeichen !
Der Verstärkerteil mit den beiden großen VU-Metern ist unten eingebaut. Die Verbindung zwischen Laufwerk/Netzteil und Verstärkerelektronik geschieht über dicke Kabel mit großen Steckverbindern. Man könnte die beiden Einheiten auch ohne Holzgehäuse getrennt in eine Wandverkleidung o.ä. einbauen.
Auch bei der Verstärkerelektronik sind alle Platinen steckbar ausgeführt. Der Ausbau und das Reinigen war eine Freude - Ede & Fiete hatten sichtlich Spaß an der wohlüberlegten
Konstruktion ! Alles an der SD-7000 macht einen sehr gediegenen Eindruck - die Metallfronten mit teilweise gravierter Schrift, die großen VU´s oder der Tonkopfblock - alles sehr edel gemacht.
Die Maschine vermittelt Wertigkeit ! Ist ja auch was dran, wenn 40 Jahre nach dem Kauf noch alles nach minimaler Wartung fluppt.
Ein Detail ist mir besonders aufgefallen - der Bandlauf beeinhaltet auf der linken Seite eine optisch unauffällige Umlenk-/Bandberuhigungsrolle - auf der Innenseite des Gehäuses ist auf der Achse dieser Rolle eine sehr große Schwungmasse montiert. Dreht man diese Schwungmasse moderat per Hand, läuft sie wie von Geisterhand getrieben fast 3 Minuten nach !
Das ist schon
Aber jetzt genug gelabert - ein paar Pics - bitteschön !
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Groeten
Frank